DE314656C

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Publication number: DE314656C
Application number: DENDAT314656D
Authority: DE

Description

Pendeln oder Libelleninstrumente sind zur Anzeige, daß,ein Flugze.ug eine Kurve durchfährt, ungeeignet, weil beim normalen Kreisflüg die Resultierende aus der Erdschwere und der Fliehkraft unabhängig von dem Krümmungshalbmesser der Kurve ihre Relativlage in bezug auf das Flugzeug nicht ändert und daher ihr Wdchsel in der absoluten Raumlage dem FlugzeugbeobaChter nicht erkennbar !wird. Man

ίο hat daher die Schaffung von Kurvenfluganzeigern versucht, bei welchen der. Unterschied

■ der bei einem Kurvenflug an den beiden Flügelenden ^des Flugzeuges auftretenden verschiedenen Geschwindigkeiten die Grundlage der

Anzeige bildet. " /

Zu der letzten Gattung von Kurvenfluganzeigern gehört auch der den Gegenstand der Erfindung bildende, der gegenüber den erwähnten bisherigen Kurvenfluganzeigern, welche mit dem aus den Geschwindigkeitsunterschieden sich ergebenden Unterschied des Staudruckes zwischen rechts und links arbeiten, eine Reihe von Vorzügen aufweist. Bei ihm ist an den beiden Flügelenden des Flugzeuges parallel zu dessen Achse je ein Geschwindigkeitsmesser für strömende Gase angeordnet, und zwar ein Geschwindigkeitsmesser, bestehend aus einem beiderseits offenen, in der Mitte verengten

, Meßrohre mit an, vor und hinter der Verengungsstelle eingebauten elektrischen Wärmemessern zur Ermittelung der Temperaturänderung, welche die beim Flug das Meßrohr durchströmende Luft an der Verengungsstelle des Meßrohres infolge des dort eintretenden Geschwindigkeitswechsels erleidet.' Diese Temperaturänderung bildet ein Maß für. die Geschwindigkeit de,r Luft in den nicht verengten Stellen des Meßrohres und damit also ein Maß für die Geschwindigkeit des Flügelendes, an welchem das betreffende Meßrohr sitzt. Bei einem Geradeausflug des Flugzeuges sind diese Temperaturänderungen in den beiden Meßröhren einander gleich; bei einem Kurvenflug s'ind sie aber voneinander verschieden, und zwar ist die Temperaturänderung in dem am äußeren Flügelende sitzenden Meßrohr, weil im Gebiete einer höheren Strömungsgeschwindigkeit der Luft liegend, größer als die Temperaturänderung in dem' am inneren Flügelende sitzenden, welches im Gebiete einer kleineren Strömungsgeschwindigkeit liegt. Verbindet man daher die Wärmemesser der beiden Meßrohre in geeigneter Schaltung mit einem Meßgerät, welches den bei einem Kurvenpflug auftretenden. Unterschied der Temperaturänderungen an-⁷ zeigt, so ergibt diese Temperaturänderung ein Maß für die Neigung des Flugzeuges gegen die Wagerechte.

Die besondere Bauart des Geschwindigkeitsmessers selbst ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. .

Die Zeichnung zeigt in den schematischen Fig. ι und -2 die Oberansicht und Stirnansicht eines Flugzeuges mit einer- auf diesem befestigtem Ausführungsform des neuen Kurvenfluganzeigers.

α ist das in der gezeichneten Pfeilrichtung sich fortbewegende Flugzeug, b- b dessen Längsachse, L das linke und R das rechte Meßrohr. In die weiten Rohrteile sind die temperaturempfindlichen Widerstände w_e',w_e",:w,', w_r", in die engen ..diejenigen w_e und ω,- eingebaut.

Die !»-Widerstände liegen in den Gebieten kleiner Strömungsgeschwindigkeiten und hoher Temperatur, die ω-Widerstände in den Gebieten höherer Geschwindigkeit und niedrigerer Temperatur. Die Widerstände sind in der aus der Zeichnung ersichtlichen Brückenschal- - tung mit der Stromquelle S und dem Meßgerät M verbunden.

Beim Geradeausflug ist die Temperaturänderung Δ/, welche die Luft beim Durchströmen des Meßrohres L im engen Teil desselben erleidet, gleich der entsprechenden Temperaturänderung Ar im engen Teil des Meßrohres R. Geht das Flugzeug aber aus dem Geradeausflug, z. B. in eine Linkskurve (vgl. die punktierte Lage in Fig. 2) über, so daß die rechte Flugzeugseite voreilt, so wird die Temperaturdifferenz Δ_Γ größer als A/ und das Meßgerät zeigt einen Ausschlag. Sind die Widerstände, die Spannung der Stromquelle S, die Empfindlichkeit des Meßgerätes M und der Abstand der beiden Meßrohre L und R voneinander in zweckentsprechender Weise aufeinander abgestimmt, so läßt es sich erreichen, daß der Zeigerausschlag des Meßgerätes den gleichen Winkelbetrag" ausmacht' wie die Neigung des Flugzeuges gegen die Wagerechte, so daß der Flugzeugbeobachter sich aus dem Zeigerausschlag ein anschauliches Bild über die Lage des Flugzeuges im Schwerfeld der Erde machen kann.

Gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Kurvenfluganzeigern sind die Vorteile des neuen darin zu sehen, daß er von der Höhe des allgemeinen Luftdruckes sowie von der allgemeinen Lufttemperatur unabhängig ist, daß ferner die bei den bekannten Apparaten erforderlichen Rohrleitungen durch elektrische Leitungsdrähte ersetzt sind, was den Zusammenbau und die Instandhaltung der Einrichtung wesentlich vereinfacht, und daß schließlich die Meßgeräte kleiner werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Kurvenfluganzeiger für Flugzeuge, bei welchem der Unterschied der bei einem Kurvenflug sich ergebenden verschiedenen Geschwindigkeiten der beiden Flügelenden des Flugzeuges die Grundlage der Anzeige bildet, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Flügelenden des Flugzeuges parallel zu dessen Längsachse je ein Geschwindigkeitsmesser für strömende Gase angeordnet ist, bestehend aus einem beiderseits offenen, in der Mitte verengten Meßrohr (L bzw. R) mit an, vor und hinter der Verengungsstelle eingebauten elektrischen Wärmemessern (w, ω) zur Ermittelung der Temperaturänderung (Δ/ bzw. Ar), welche die das Meßrohr durchströmende Luft an der Verengungungsstelle desselben infolge des dort eintretenden Geschwindigkeitswechsels erleidet, wobei die Wärmemesser (w, w) der beiden Meßrohre in geeigneter Schaltung mit einem Meßgerät (M) verbunden sind, welches den bei einem Kurvenflug auftretenden Unterschied der Temperaturänderungen in den beiden Meßrohren oder _v unmittelbar die aus diesem Unterschied sich ergebende Neigung des Flugzeuges gegen die Wagerechte anzeigt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.