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"Spulmaschine"
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Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine, insbesondere zum Wickeln
von Draht auf Scheibenspulen0 Aufgabe der Erfindung ist es, eine Maschine zum volle
automatischen Wickeln von Draht beliebiger Stärke, insbesondere Feindraht auf Scheibenspulen,
d.h. auf beflanschte Spulenkörper zu schaffen, die in Verbin= dung mit einer einfachen,
kostensparenden, baulichen Ausbildung und einem verhältnismässig geringem Platz=
bedarf eine grosse Betriebssicherheit und eine erhöhte Produktionsleistung aufweist
und nicht nur flir Schei= benspulen beliebiger Grösse und für Metall bzw.
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Kunstdrähte beliebiger Art und Stärke sondern mit geringen Anpassungsänderungen
auch für beliebige Textilfäden od. dgl. benutzt werden kanne Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäss mit einer Spn1-maschine gelöst, die gekennzeichnet ist durch eine
Wickelstation mit Mitteln zum Einsetzen und Spannen der leeren Scheibenspulen in
Wickelstellung und mit Mitteln zum Entspannen und Entfernen der bewickelten Scheibenspulen
sowie mit Mitteln zum Drehantrieb der gespannten Scheibenspule um ihre Längsachse
und zum
Zufuhren des Winkeldrahts an die gespannte Scheiben= spule
wobei der Wickelstation Zufthrungs- und Ver= einzelungsmittel fifr die leeren Scheibenspulen
vorne schaltet und Abführungsmittel flir die bewickelten Scheibenspulen nachgeschaltet
sowie Mittel zum Anlegen des Drahtanfangs an die leere, in Wickelstellung ge= spannte
Scheibenspule, zur Befestigung des Drahtan= fangs an der leeren Scheibenspule und
des Draht endes an dem Wicklungskörper der bewickelten Scheibenspule und zum Abschneiden
des Wickeldrahts zwischen der bewickelten Scheibenspule und der Zuführung des Wickeldrahts
zugeordnet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemässen vollautomatischen
Spulmaschine ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachstehenden Beschreibung
eines bevorzugten, in der Zeichnung dargestellten AusfEhrungsbenspielsO Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Aufriss einer erfindungs= gemässen Spulmaschine.
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Fig0 2 bis 4 verschiedene Arbeitsstellungen von einigen Vorrichtungen
der Spulmaschine nach Fige 1 in der selben schematischen Ansicht.
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Fig, 5 einen senkrechten Längsschnitt durch die Wickelspindel und
die Spulenspannvorrichtung in der Wickelstation0
Fig0 6 einen senkrechten
Längsschnitt durch den Saug= kopf des Klebeblatt-Auftragarins und den angrenzenden
Endteil der Klebeblatt-Liefervorrichtung.
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Fig0 7 eine Draufsicht auf die geneigte Zuführungs= rollbahn für die
leeren Scheibenspulen0 Fig. 8 einen senkrechten Querschnitt durch die Zufth= rungsrollbahn
filr die leeren Scheibenspulen nach der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 2.
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Fig. 9 eine Draufsicht auf die geneigte Abführungs rollbahn für die
bewickelten Scheibenspulen.
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Fig. 10 einen senkrechten Querschnitt durch die Ab= führungsrollbahn
für die bewickelten Scheibenspulen nach der Schnittlinie X-X in Fig. 1.
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Fig0 11 eine Draufsicht auf den Drahtanlegerarm.
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Fig. 12 einen senkrechten Schnitt durch den Greif-und Trennkopf des
Drahtanlegerarms nach der Schnitt linie XII-XII in Fig0 11o Fig0 13 einen Ausschnitt
der Fig. 12 in grösserem Masstab, Fig. 14 einen Querschnitt nach der Schnittlinie
XIV-XIV in Fig. 12.
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Die dargestellte Spulmaschine ist dazu bestimmt, Metalldraht F, insbesondere
Feindraht auf Scheiben= spulen R, d.h0 auf beiderends beflanschte Spulen= träger
in vollautomatischem Betrieb zu wickeln, Diese vollautomatische Spulmaschine weist
eine Wickelt station W, eine in Richtung auf die Wickelstation w nach unten geneigte
Rollbahn 15 zur Zuführung der leeren Scheibenspulen R an die Wickelstation W und
eine von der Wickelstation W weg nach unten geneigte, unterhalb der Zuführungsrollbahn
15 angeordnete Rollt bahn 64 zur Abführung der fertig bewickelten Scheiben= spulen
auf.
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In der insbesondere in Fig. 5 dargestellten Wickelt station W ist
im Maschinengestell 2 eine Wickelspindel 1 mit waagerechter Längsachse drehbar gelagert.
Die Wickelspindel 1 wird von einem Elektromotor 4 tber ein Zahnradgetriebe 3 angetrieben
und trägt an ihrem hinteren bzw. antriebsseitigen Ende eine Bremsscheibe 5, die
mit einer am Maschinengestell 2 befestigte Bremszange 6 zusammenwirkt. An ihrem
entgegengesetzten, vorderen, freien Ende trägt die Wickelspindel 1 einen torspringenden
kegelförmigen Spulenzentrierkopf 7 und um diesen herum einen abgefederten ringfbrmigen
Spulenmitnehmer 8. koaxial zur Wickelspindel 1 auf der dem Spulenzentrierkopf 7
entgegengesetzten Seite ist in einer. Führung 11 am Maschinengestell 2 ein Spannschlitten
10 verschiebbar gelagert, der mit Hilfe
eines hydraulischen oder
pneumatischen Arbeits= zylinders 12 von und zu der Wickelspindel 1 verstellt werden
kann. An dem gegen die Wickelspindel 1 ge= richteten Ende des Spannschlittens 10
ist mit Hilfe eines Drehlagers 13 ein vorspringender Spulenspann= kopf 14 drehbar
gelagert, der einen Anschlagflansch 148 für die Scheibenspule R und einen von diesem
in Richtung auf die Wickelspindel 1 vorspringenden Spulensteckhalter 1488 aufweist0
Der Spulensteck= halter 14'' ist in Querrichtung federnd zusammen drlickbar und
mit Reibungsschluss in die mittlere Bohrung der Scheibenspule R einsteckbar, wie
insbe= sondere in Fig. 5 dargestellt ist.
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Die von der ZufhrL1ngsrollbahn 15 bei abgebremster Wickelspindel 1
und von dieser zurlickgezogenem Spa;nnschlitten 10 einlaufende, leere Scheibenspule
R wird von einem in den Figuren 1 und 2 dargestellten, abgefederten, mit einem Stossdämpfer
30 verbundenen Pufferanschlag 29 in einer zum Spulenzentrierkopf 7 und zum Spulenspannkopf
14 etwa koaxialen Stellung angehalten. Der Spannschlitten 10 wird dann mit Hilfe
des Arbeitszylinders 12 in Richtung auf die Wickel spindel 1 vorgeschoben, wobei
er zunächst die Scheiben= spule gegen den kegelfbrmigen Zentrierkopf 7 drückt und
dann den Spulensteckhalter 14" mit federndem Reibungsschluss in die Scheibenspulenbohrung
ein= schiebt. Gleichzeitig wird die dadurch auf dem Spulen= zentrierkopf 7 der Wickelspindel
1 gespannte Scheiben=
spule R auch gegen den ringfdrmigen Spulenmitnehmer
8 gedrtekt und dadurch durch Reibungsschluss getrieb= lich mit der Wickelspindel
1 gekuppelt. Die Wickel= spindel 1 wird nun zur Durchführung des Wickelvor= gangs
angetrieben0 Der Wickeldraht F wird in an sich bekannter Weise liber einen Spannungsregler
C und einen Changierdrahtfthrer T (Figuren 1 bis 4) an die dreh angetriebene Scheibenspule
R geliefert. Nach dem Abschluss des Wickelvorgangs und nach der Abstellung und Abbremsung
der Wickelspindel 1 wird der Spann= schlitten 10 von der Wickelspindel zurtekgezogen.
Die auf dem Spulensteckhalter 14" festgehaltene, be= wickelte Scheibenspule wird
dabei vom Spulenmitnehmer 8 gelöst und vom Zentrierkopf 7 der Wickelspindel 1 abgezogen.
Anschliessend stbsst die bewickelte Schei benspule mit dem unteren Teil ihres von
der Wickel= spindel 1 abgekehrten Flansches gegen eine vorspringen= de, feststehende,
seitliche Führungsleiste 70 der Abführungsrollbahn 64 an und wird dadurch vom Spulen=
steckhalter 14" des Spulenspannkopfs 14 abgestreift.
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Die fertig bewickelte Scheibenspule fällt infolgedessen auf die darunterliegende
Abführungsrollbahn 64.
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Die insbesondere in Fig. 1, 2, 7 und 8 dargestellte Zuführungsrollbahn
15 fAr die leeren Scheibenspulen R besteht aus einer am Maschinengestell 2 befestigten,
nach unten in Richtung auf die Wickelstation geneigten Grundplatte 16, auf der mit
Hilfe von lEngsgerichteten, seitlichen Führungsleisten 17, 18 eine quer zur
Drehachse
der Wickelspindel 1 gerichtete, geneigte Rollrinne ftr die Scheibenspulen R gebildet
ist.
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Die auf der Seite der Wickelspindel 1 liegende Füh rungsleiste 17
ist ortsfest angeordnet, während die gegenEberliegende Führungsleiste 18 zur Anpassung
der Rollrinnenbreit e an verschiedene Scheibens pulenlängen einstellbar isto Die
Grundplatte 16 endet im Abstand von der Wickelstation W und weist nur auf der Seite
der Wickelspindel 1 einen schmalen Endabschnitt 16' auf, der sich bis kurz vor die
Wickelstellung der Scheibenspule R in der Wickelstation W erstreckte Auf diesem
schmalen, seitlichen Endabschnitt 16' der Grundplatte 16 ist mit Hilfe einer Führungsleiste
19 und der ortsfesten seitlichen Führungsleiste 17 bzw6 eines daran anschliessenden
Führungsblechs 20 eine Fthrungsrinne für den entsprechenden Flansch der.
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Scheibenspule R gebildet. Im mittleren Teil der auf der Grundplatte
16 zwischen den Führungsleisten 17, 18 gebildeten Rollrinne ist mit Hilfe von Gleitfth=
rungen 23 eine längsgerichtete, im Querschnitt etwa doppel-T-förmige Verlängerungsschiene
22 Ltngsver= schiebbar gelagert, die mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen
Arbeitszylinders 24 wahlweise in eine von der Wickelstation W zurückgezogene, in
Fig.
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2 bzw. mit ausgezogenen Linien auch in Fig. 7 darge= stellte Ruhestellung
und in eine in Richtung auf die Wickelstation W ausgefahrene, in Fig. 1 bzw. mit
gestrichelten Linien auch in Fig. 7 dargestellte Spuleneinsetzstellung gebracht
werden kann. In der
ausgefahrenen Spuleneinsetzstellung reicht
die Ver= längerungsschiene 22 bis etwas dber die Wickelstellung der Scheibenspule
R in der Wickelstation W hinaus.
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Die leeren Scheibenspulen R liegen reihenförmig eine nach der anderen
in der zwischen den Führungsleisten 17 und 18 gebildeten Rollrinne der Zuführungsrollbahn
15 und werden von einer mit der jeweils ersten Schei benspule dieser Spulenreihe
zusammenwirkenden Sperr-und Freigabevorrichtung festgehaltene In dem in Fig.
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1, 2 und 8 dargestellten Ausfthrungsbeispiel besteht diese Sperr-
und Freigabevorrichtung aus einer Sperr= klinke 25, die um einen Zapfen 26 schwenkbar
an einer Konsole 27 des Maschinengestells 2 gelagert und mit Hilfe eines pneumatischen
oder hydraulischen Zylinders 28 verstellbar ist. Gewöhnlich befindet sich die Sperr=
klinke 25 in Sperrstellung und die Verlffingerungs= schiene 22 ist eingefahren,
d.h. von der Wickelstation W in ihre Ruhestellung zurtokgezogen, wie insbesondere
in Fig. 2 dargestellt ist. Der Wickelvorgang und die jeweils vor und nach dem Wickelvorgang
auf die Schei= benspule in der Wickelstation W vorzunehmenden Arbei= ten können
infolgedessen ungestört durchgeführt werden.
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Zum Einsetzen einer neuen leeren Scheibenspule R in die Wickelstation
W wird die Verlängerungsschiene 22 vorübergehend in ihre Spuleneinsetzstellung gegen
die Wickelstation W ausgefahren und die Sperrklinke 25 wird kurzzeitig in ihre Freigabestellung
geschwenkt d.hc angehobene wie insbesondere in Fig. 1 dargestellt
ist.
Dadurch wird eine einzige Scheibenspule R freige= geben, die zunächst mit ihren
beiden Flanschen auf der Grundplatte 16 und dann mit ihrem rohrförmigen Schaft auf
der ausgefahrenen Verlängerungsschiene 22 abrollt und ihre Stellung in der Wickelstation
W gegen den Pufferanschlag 29 einnimmt In dieser Stellung wird die eingelaufene
Scheibenspule R solange vom Endabschnitt der ausgefahrenen Verlmngerungs= schiene
22 abgestiitzt, bis sie in der vorstehend be= schriebenen Weise in Wickelstellung
auf dem Zentrier= kopf 7 der Wickelspindel 1 gespannt wird. Die Breite der Verlängerungsschiene
22 ist kleiner als die lichte Länge der Scheibenspule R zwischen den beiden Spulen=
flanschen, so dass sich die von der Verlangerungs= schiene 22 unterstiitzte Scheibenspule
beim Spannen in dem erforderlichen Mass achsparallel verschieben kann0 Beim Zentrieren
und Spannen auf dem Zentrierkopf 7 der Wickelspindel 1 wird die Scheibenspule R
von der-dar= unterliegenden Verlängerungsschiene 22 abgehoben.
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Anschliessend wird die Verlängerungsschiene 22 der Zuführungsrollbahn
15 wieder in ihre Ruhestellung nach Fig. 2 von der Wickelstation W zurtokgezogen
bzw. -eingefahren0 Die insbesondere in Fig. 1 4, 9 und 10 dargestellte Abführungsrollbahn
64 für die bewickelten Scheiben= spulen besteht ebenfalls aus einer am Maschinengestell
2 befestigten, nach unten von der Wickelstation W weg geneigten Grundplatte 65,
die im Abstand von der
Wickelstellung der Scheibenspule in der
Wickelstation W ansetzt. Auf dieser Grundplatte 65 ist in seitlichen Gleitführungen
66 eine Verlängerungsplatte 67 längs= verschiebbar gelagert, die mit Hilfe eines
pneumati= schen oder hydraulischen Arbeitszylinders 68 wahlweise in eine 9ingefahrene,
d.h. von der Wickelstellung der Scheibenspule in der Wickelstation w zurtekgezogenes
in Fig. 1 bzw. mit ausgezogenen Linien auch in Fig.
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9 dargestellte Ruhestellung und in eine in Richtung auf die Wickelstation
W ausgefahrene, in Fig. 4 bzw.
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mit gestrichelten Linien auch in Fig. 9 dargestellte Spulenaufnahmestellung
gebracht werden kann. In ihrer ausgefahrenen Spulenaufnabmes t ellung untergreift
die Verlängerungsplatte 67 die Wickelstellung der Schei benspule in der Wickelstation
W, wie insbesondere aus Figo 4 hervorgeht. Auf der Verlängerungsplatte 67 ist mit
Hilfe von zwei längs gerichteten Führungsleisten 69, 70 eine quer zur Drehachse
der Wickelspindel 1 gerichtete Rolirinne für die bewickelten, abzuführen= den Scheibenspulen
gebildet. Die auf der Seite der Wickelspindel 1 liegende Führungsleiste 69 ist auf
der Verlängerungsplatte 67 befestigt. Die andere Fthrungs= leiste 70 ist dagegen
ortsfest in geringem Abstand tber der längsverschiebbaren Verlängerungsplatte 67
angeordnet und wird von einigen, auf der Grundplatte 6,5, befestigten Lagerkörpern
71 getragen. Diese Füh= rungsleiste 70 ist von und zu der entgegengesetzten Führungsleiste
69 zwecks Anpassung der Breite der Rollrinne 69 - 70 an verschiedene Scheibenspulenlängen
einstellbar
und erstreckt sich bis zur Wickelstellung der Scheibenspule in der Wickelstation
W, wo sie den vorstehend beschriebenen, seitlichen Anschlag zum Abstreifen der bewickelten
Scheibenspule vom Spulen steckhalter 14'' beim Zurtickziehen des Spannkopfs 14 bildet.
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Gewöhnlich befindet sich die Verlängerungsplatte 67 der Abführungsrollbahn
64 in ihrer eingefahrenen, von der Wickelstation W zurlickgezogenen Ruhestellung
nach Fig 1 a, so dass der Wickelvorgang und die vor und nach diesem auf die Scheibenspule
R in der Wickelstation W vorzunehmenden Arbeiten ungestört durchgeführt werden können.
Zum Entfernen der bewickelten Scheibenspule wird die Verlängerungsplatte 67 mit
der darauf befe= stigten seitlichen Führungsleiste 69 kurzzeitig in ihre Spulenaufnahmestellung
nach Fig. 4 ausgefahren, in der sie die Scheibenspule R in der Wickelstation W untergreift,
Nach dem Entspannen der bewickelten Scheibenspule und ihrem Abstreifen vom Spulensteck=
halter 14'' durch die Führungsleiste 70, wird die bewickelte. Scheibenspule von
der ausgefahrenen Ver= längerungsplatte 67 der Abfthrung-srollbShn 64 abge= fangen
und abgeführt. Die Verlängerungsplatte 67 wird dann wieder von der Wickelstation
W in die einge= fahrene Ruhestellung nach Fig, 1 zurdckgezogene Wie insbesondere
aus Fig. 1 hervorgeht, sind die Zuftlhrungsrollbahn 15 und die Abführungsrollbahn
64
tbereinander auf der dem Changierdrahtfthrer T ent= gegengesetzten
Seite der Wickelstation W angeordnet.
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Beim Wickeln auf die Scheibenspule R wird der Wickel= draht F durch
den Changierdrahtführer T in an sich bekannter Weise in der Längsflchtung der Spule
hin und her bewegt und dadurch gleichmässig Aber die Spulen länge verteilt. Nach
der Herstellung des Wickelkörpers auf der Scheibenspule wird die Wickelspindel 1
in einer solchen Stellung abgestellt und abgebremst, in der sich der vom Changierdrahtführer
T zu der bewickel ten Scheibenspule R in der Wickelstation W erstreckende Wickeldraht
F etwa im mittleren Bereich der Scheiben= spule befindet. Dies wird mit Hilfe eines
in Fig. 5 dargestellten Drahtfühlers 47 erreicht, der auf die Lage des zugeführten
Wickeldrahts F in der Längs= richtung der Scheibenspule bzwe der darauf hergestells
ten Wicklung anspricht Der Wickelstation W ist eine Vorrichtung zur Befesti= gung
des Drahtanfangs an der leeren, in Wickelstellung gespannten Scheibenspule und zur
Befestigung des Drahtendes an dem Wickelkdrper der bewickelten Schei= benspule vor
deren Entspannung zugeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese
Vor= richtung aus einem pneumatischen oder hydraulischen Zylinder 58, der mit seiner
Längsachse schräg von oben gegen den mittleren Bereich der in Wickelstellung in
der Wickelstation W gespannten Scheibenspule R ge= richtet ist, Die gegen die Wickelstation
W ausfahrbare
Kolbenstange 158 dieses Zylinders 58 trägt an ihrem
äusseren freien Ende einen Saugkopf 48, der auf seiner vorderen KopfflSche einen
gummielastischen Belag 48' mit Sauglöchern 60 aufweist, wie insbesondere in Fig.
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6 dargestellt ist. Die Sauglöcher 60 stehen mit einer Saugkammer 59
im Saugkopf 48 in Verbindung. Von dieser Saugkammer 59 geht eine Saugbohrung 61
ab, in die eine schräg dazu gerichtete, mit einem Druckluftan= schluss 63 verbundene
Blasbohrung 62 mündet. Die durch die Blasbohrung 62 in die Saugbohrung 61 ein= geblasene
Druckluft bewirkt einen Saugzug in der Saug= kammer 59 und in den kopfseitigen Sauglöchern
60.
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Die Kolbenstange 158 des Zylinders 58 ist zwischen einer eingefahrenen,
in Fig0 1 und 6 dargestellten Kleb eblatt-Aufnahmes tellung und einer ausgefahrenen,
in Fig. 2 und 3 dargestellten Klebeblatt-Anbringstellung verstellbar. In der K1ebeblatt-Aufnahmeste11ung
be= findet sich der Saugkopf 48 im Bereich einer Klebe= blatt-Liefervorrichtung
und nimmt von di es er ein Klebeblatt E ab. In dem in Fig. 1 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Elebeblatt-Liefervor= richtung ein mit aufeinanderfolgenden,selbsthaftenden
KlebehlSttern E bestücktes Trägerband 49 aus siliconier= tem Trennpapier od. dgl.
auf, das von einer Vorrats= rolle 50 schrittweise abgewickelt und auf eine Rolle
55 aufgewickelt wird. Dabei wird dieses Trägerband 49 um Umlenkrollen 51, 51' und
um eine steife, fest= stehende Führungslamelle 52 ungeführt sowie zwischen
zwei
,Transportrollen 53, 54 durchgeführt. Der freie, abgewinkelte Endabschnitt der Führungslamelle
52 verlauft parallel zu der vorderen Kopffläche des in Klebeblatt-Aufnahmest ellung
angehobenen Saugkopfs 48 und schliesst mit seiner Umlenkkante in unmittelbarer Nähe
der genannten Kopffläche ab, wie insbesondere in Fig0 6 dargestellt ist0 Bei jedem
Vorschubschritt des Trägerbands 49 wird im Bereich der Umlenkkante der Führungslamelle
52 infolge der scharfen Richtung änderung ein Kleeblatt E vom Trägerband 49 abge=
trennt, d.h. abgeschält und Aber die -vordere Kopf= fläche des Saugkopfs 48 geschoben.
Das aufgelaufene Klebeblatt E wird von dem durch die Sauglöcher 60 ausgetbten Saugzug
auf der vorderen Kopffläche des Saugkopfs 48 festgehalten0 In der ausgefahrenen
Klebeblatt-Anbringstellung der Kolbenstange 158 erstreckt sich diese bis zur Schei
benspule R in der Wickelstation W0 Der Saugkopf 48 drückt dabei das mitgenommene
Klebeblatt E gegen die Scheibenspule, um damit zu Beginn jedes Wickelvor gangs den
angelegten Drahtanfang am Spulenschaft bzwe am Schluss jedes Wickelvorgangs das
Drahtende am Wickelkörper zu befestigen.
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Der Wickelstation W ist schliesslich eine Vorrichtung zum Anlegen
des Drahtanfangs an die leere, in Wickelt stellung gespannte Scheibenspule zu Beginn
jedes Wickelvorgangs und zum Abschneiden des Wickeldrahts
zwischen
dem Changierdrahtführer T und der bewickel= ten Scheibenspule vor der Entspannung
der Spule am Schluss jedes Wickelvorgangs zugeordnetO In dem ins= besondere in Fig.
1 bis 4 und 11 bis 14 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Vorrichtung
aus einem Draktanlegerarm 37, der in Führungen 36 auf einem Schwenkhalter 32 verschiebbar
gelagert ist.
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Der Schwenkhalter 32 ist um den Zapfen 33 am Maschi= nengestell 2
auf der dem Changierdrahtfthrer T ent= gegengesetzten Seite der Wickelstation W
schwenkbar gelagert und kann mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinders
34 verschwenkt werden.
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Der Drahtanlegearm 37 ist gegen die Wickelstation W gerichtet und
kann tier diese hinaus in Richtung auf den Changierdrahtfthrer T ausgefahren werden
An seinem freien Ende trägt der Drahtanlegerarm 37 einen Greif- und Trennkopf 39,
mit dem auch die zum Draht= anlegerarm parallele Kolbenstange 135 eines pneumati=
schen oder hydraulischen, auf dem Schwenkhalter 32 befestigten Arbeitszylinders
35 verbunden ist0 Mit Hilfe dieses Zylinders 35 kann also der Drahtanleger= arm
mit dem Greif- und Trennkopf 39 gegentiber dem Schwenkhalter 32 aus- und eingefahren
werdene Der Greif- und Trennkopf 39 weist zwei Greifbacken 40 und 40' auf, die auf
entgegengesetzten Seiten des Wickeldrahtes F liegen, der sich am Schluss des Wickelvorgangs
nach dem Abstellen und Abbremsen der Wickelspindel 1 vom Changierdrahtfthrer T bis
zum
mittleren Schaftbereich der in der Wickelstation W gespannten,
bewickelten Scheibenspule R erstreckt.
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Die Greifbacke 40 ist feststehend am Greif- und Trennkopf 39 angeordnet,
während die andere Greif= backe 40' um den Zapfen 140 von und zu der feststehen
den Greifbacke 40 verschwenkbar ist. Zu diesem Zweck ist im Greif- und Trennkopf
39 ein pneumatischer oder hydraulischer Arbeitszylinder 43 vorgesehen, dessen Kolbenstange
in 143 mit der verschwenkbaren Greif backe 40e gelenkig verbunden ist. Auf ihrer
der feststehenden Greifbacke 40 zugekehrten Seite trägt die bewegliche Greifbacke
40' einen federnd nachgie= bigen Klemmkörper 44. Insbesondere sind in der ver= schwenkbaren
Greifbacke 40t zwei parallele, gegen die feststehende Greifbacke 40 gerichtete Führungsstifte
41 41t längsverschiebbar gelagert, die durch zuge= ordnete Federn 42 bis zu einem
Arretieranschlag in Richtung auf die feststehende Greifbacke 40 vorge= schoben werden.
An den vorderen, d.h. gegen die fest= stehende Greifbacke 40 vorspringenden Enden
dieser Führungsstifte 41, 41 ist der Klemmkörper 44 z.B.
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mit Hilfe von quergerichteten Zapfen 144 schwenkbar angelenkt. Die
vordere, gegen die feststehende Greif= backe 40 gerichtete und mit dieser zusammenwirkende
Fläche 44' des Klemmkörpers 44 ist gerändelt, gerillt oder geriffelt0 Auf einer
Seitenfläche der beweglichen Greifbacke 40' ist ein Messer 45 befestigt, das gegen
die feststehende
Greifbacke 40 vorspringt und mit einem auf der
selben Seite an der feststehenden Greifbacke 40 befestigten Gegenmesser 46 zusammenwirkt.
In der in Fig. 13 dar= gestellten Offenstellung des Greifbackenpaares 40, 40' springt
das federnd nachgiebige Klemmstiick 44 der beweglichen Greifbacke 40" tber die Schneidkante
des Messers 45 hinaus in Richtung auf die feststehende Greifbacke 40 vor. Beim Schliessen
des Greifbacken= paares 40, 402 kommt zuerst das Klemmsttok 44 mit seiner vorderen,
gerauhten Fläche 44' gegen die fest= stehende Greifbacke 40 zur Anlage und hält
dadurch den dazwischen liegenden Wickeldraht F fest. Im weiteren Verlauf der Schliessbewegung
der Greifbacke 40' werden die Führungsstifte 41, 41' entgegen der Kraft der Federn
42 nach hinten gegenüber der beweglichen Greif backe 40t verschoben und das Messer
45 kommt mit dem feststehenden Gegentesser 46 in Eingriff. Dadurch wird der ergriffene
Wickeldraht F auf einer Seite seines zwischen den Greifbacken 40, 40' festgeklemsten
Ab= schnitts abgeschnitten. Die Anordnung ist so getroffen, dass bei über die Wickelstation
W hinaus in Richtung auf den Changierdrahtfuhrer T ausgefahrenem Greif-und Trennkopf
39 des Drahtanlegerarms 37 (Fig. 1, 3 und 4) das Messer 45 und das Gegenmesser 46
auf der der Wickelstation W zugekehrten Seite des Greifbacken= paares 40, 402 liegen.
Der in dieser ausgefahrenen Stellung des Greif- und Trennkopf 39 vom Greifbacken=
paar 40, 40' ergriffene Wickeldraht F wird also zwi= schen diesem Greifbackenpaar
und der Wickelstation W
durchgeschnitten Am Schluss jedes Wickelvorgangs
z.B. nach der Befe= stigung des Wickeldrahtendes durch mindestens ein vom Saugkopf
48 angebrachtes Klebeblatt E an dem auf der Scheibenspule R hergestellten Wicklungskörper
bzw.
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während der Saugkopf 48 noch gegen das Wickeldraht= ende deckt, wird
der mit Hilfe seines Schwenkhalters 32 nach oben ausgeschwenkte Drahtanlegerarm
37 in Richtung auf den Changierdrahtführer T über die Wickelstation W hinaus etwa
in die in Fig. 3 darge= stellte Bereitschaftsstellung ausgefahren. Anschliess end
wird der Drahtanlegerarm 37 mit offenem Greif backenpaar 40, 40' seines Greif- und
Trennkopfs 39 ebenfalls mit Hilfe seines Schwenkhalters 32 nach unten in die in
Fig. 4 mit vollen Linien dargestellte Greif= stellung abgeschwenkte Der zwischen
dem Changierdraht= führer T und dem hergestellten Wickluiigskörper auf der Scheibenspule
R in der Wickelstation W ge= spannte, im mittleren Bereich der Scheibenspulenlänge
angehaltene Wickeidraht F kommt infolgedessen zwischen die geöffneten Greifbacken
40, 40' zu liegen. Ans schliessend wird das Greifbackenpaar 40, 40t ge= schlossen.
Dadurch wird der neue, vom Changierdraht= führer T kommende Drahtanfang zwischen
den Greifbacken 40, 40' festgehalten und vom Drahtende des Wicklungskörpers auf
der Scheibenspule in der Wickel;; station W abgeschnitten. Der Drahtanlegerarm 37
wird anschliessend mit geschlossenem Greifbackeepaar 40, 40'
mit
Hilfe des Schwenkhalters 32 in die in Fig0 1 bzw.
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mit gestrichelten Linien auch in Figo 4 dargestellte Bereitschaftsstellung
ausgeschwenkt und verbleibt in dieser Stellung bis die fertig bewickelte Scheiben=
spule aus der Wickelstation entfernt und eine neue, leere Scheibenspule in der bereits
beschriebenen Weise in die Wickelstation W eingesetzt und auf dem Spulenzentrierkopf
7 der Wickelspindel 1 gespannt wird0 Der Drahtanlegerarm 37 wird dann nach unten
über die Wickelstation W hinweg eingefahren und anschliessend mit Hilfe des Schwenkhalters
32 derart nach unten abgeschwenkt, dass sich der vom Greif= backenpaar 40, 40' gehaltene
Drahtanfang gegen den Schaft der leeren, in der Wickelstation W gespannten Scheibenspule
R legt, wie insbesondere in Fig0 2 dargestellt ist0 Dieser Drahtanfang wird dann
mit einem vom Saugkopf 48 angebrachten Klebeblatt E an dem Schaft der leeren Scheibenspule
R befestigt, wie ebenfalls in Fig0 2 dargestellt ist. Das Greifbacken= paar 40,
40' des Drahtanlegerarms 37 wird schliesslich geöffnet und lässt den an der Spule
befestigten Draht= anfang frei. Während des anschliessenden Wickelvor= gangs kann
der Drahtanlegerarm 37 in seiner unteren, eingefahrenen Drahtanlegestellung nach
Fig. 2 ver= bleiben oder in die obere ausgefahrene und ausge= schwenkte Bereitschaftsstellung
nach Fig0 3 gebracht werden0 Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das
dargestellte
und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind im Rahmen des allgemeinen
Erfindungsgedankens mehrere, insbesondere in der baulichen Ausbildung der Einzelvorrichtungen
der erfindungsgemäss en Sulmaschine unterschiedliche Lösungen mbglichO Insbesondere
kann die Vorrichtung zur Befestigung des Drahtanfangs an der leeren Schei benspule
und des Draht endes an dem Wicklungskörper der fertig bewickelten Scheibenspule
diese Befesti= gung nicht nur mit Hilfe von selbsthaftenden Klebe= blättern sondern
auch mit Hilfe von beliebigen anderen Klebmitteln bzw. Klebstoffen vornehmen. Aw3serdem
ist es möglich, den Drahtanfang bzw. das Drahtende in mehreren Punkten, jeweils
nach einer Teildrehung der Wickelspindel mit der Scheibenspule in der Wickel station
an der leeren Spule bzwe am hergestellten Wickelkörper zu befestigen, Es ist schliesslich
offensichtlich, dass die vorstehend beschriebene vollautomatische Spulmaschine nicht
nur für Metall oder Kunststoffdrähte, sondern auch fAr beliebige Textilfäden oder
beliebiges anderes, draht- bzw, fadenförmiges Material benutzt werden kanns