DE3140764C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/12—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms
- C07D303/16—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms by esterified hydroxyl radicals
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Glycidylacrylat oder -methacrylat durch Umesterung von
niedermolekularen Alkylestern der Acryl- und der Methacrylsäure
mit 2,3-Epoxi-1-propanol (Glycidol). Die Umesterung (Alkoholyse)
niederer Säureester mit höheren Alkoholen stellt eine weiterhin
angewandte Methode zur Herstellung der entsprechenden höheren
Säureester dar.
Die Methode eignet sich auch zur Umsetzung ungesättigter Ester. So
wird z. B. die Umesterung zur Herstellung von höheren Estern der
Acryl- und der Methacrylsäure verwendet, wobei in der Regel von
den großtechnisch hergestellten Methylestern ausgegangen wird.
Außer Alkalialkoholaten und Orthotitansäureestern sind auch saure
Katalysatoren (p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure) für die
Alkoholyse von Acrylsäure- bzw. Methacrylsäuremethylester
brauchbar.
Zur Herstellung der technisch als vernetzende Monomere verwendeten
epoxigruppenhaltigen Ester, insbesondere des Glycidylacrylats und
des Glycidylmethacrylats, sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen
worden.
Ein Verfahren zur Herstellung der Glycidylester beruht z. B. auf
der Umsetzung des Natrium- oder Kaliumsalzes der Acrylsäure bzw.
der Methacrylsäure mit Epichlorhydrin (US-PS 25 56 075, US-PS
25 37 981) gegebenenfalls unter Zusatz katalytischer Mengen an
Tetramethylammoniumchlorid.
Die Durchführung der Alkoholyse des Acryl- oder des
Methacrylsäureesters mit Glycidol (2,3-Epoxi-1-propanol) mit
Alkalihydroxiden als Katalysatoren ist zwar möglich, führt jedoch
nicht zu völlig befriedigenden Resultaten. So setzt sich im
Reaktionssumpf der Alkoholyseansätze Katalysator als Schlamm ab.
Die Schlammbildung erschwert im allgemeinen die Umsetzung und
beeinträchtigt die Kontrolle der Prozeßabläufe, vor allem macht
sie sich bei der Aufarbeitung nachteilig bemerkbar, wenn z. B. ein
Filtrationsschritt eingeschaltet werden muß.
Vor allem führt die Verwendung der Alkalihydroxide als
Katalysatoren der Alkoholyse im Falle der genannten
Reaktionspartner nicht zu den bei industriellen Verfahren zu
fordernden hohen Ausbeuten.
Es bestand daher die Aufgabe, die zu den Glycidylestern führende
Alkoholyse der niedermolekularen Acryl- oder der
Methacrylsäureester mit Glycidol so zu gestalten, daß sie mit
möglichst geringem verfahrenstechnischem Aufwand und mit möglichst
hohen Ausbeuten technisch durchgeführt werden kann.
Es wurde gefunden, daß die gestellte Aufgabe gelöst werden kann,
wenn man als Umesterungskatalysator 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan
einsetzt.
Die anzuwendenden Mengen an 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan liegen
in der Regel im Bereich von 0,05 bis 0,085 Gew.-%, vorzugsweise
0,025 bis 0,010 Gew.-%, speziell 0,015 bis 0,010 Gew.-%, bezogen
auf den eingesetzten Alkohol und Ester.
Die Umsetzung der niedermolekularen Alkylester, insbesondere des
Methylesters der Acrylsäure oder der Methacrylsäure mit dem darin
gelösten Katalysator führt zu rückstandsfreien, ohne Filtration,
beispielsweise im Dünnschichtverdampfer direkt destillierbaren
Glycidyl-Rohestern.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der neben dem 1,4-Diazabicyclo-
(2,2,2)-octan noch Alkalihydroxide, insbesondere Kaliumhydroxid in
Mengen mitverwendet werden, die deutlich unterhalb der
normalerweise zur Katalyse der Umesterung angewendeten Menge an
Alkalihydroxiden liegen. So hat sich z. B. die Mitverwendung von 25-
100 ppm an Alkalihydroxid, speziell Kaliumhydroxid, insbesondere
von 30-85 ppm, positiv auf das Ergebnis der Alkoholyse
ausgewirkt.
Bei Anwendung der Alkalihydroxide in den genannten geringen Mengen
kann auf eine Filtration ebenfalls verzichtet werden.
Im allgemeinen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der
niedermolekulare Alkylester der Acryl- bzw. der Methacrylsäure und
der epoxidgruppenhaltige Alkohol im molaren Verhältnis 1 zu 1 bis 1
zu 10, vorzugsweise 1 zu 3, eingesetzt.
Der Ansatz enthält darüber hinaus Stabilisatoren, beispielsweise
Hydrochinonmonomethylether, Hydrochinon, Phenthiazin, N,N′-
Diphenyl-p-phenylendiamin.
Die Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise in folgender
Weise vorgenommen werden.
Man legt den niedermolekularen Acryl- bzw. Methacrylsäureester,
insbesondere das Methylmethacrylat, zusammen mit dem Glycidol und
den Hilfsstoffen in einem geeigneten Reaktionsgefäß, z. B. einem
Rundkolben mit Rührer, Heizvorrichtung mit Temperaturkontrolle,
Lufteinleitstutzen und aufgesetzter Kolonne, der zum Anlegen
von Vakuum geeignet ist, oder in einem Rührwerkkessel mit Kolonne
vor.
Dann wird zweckmäßig ein Vakuum angelegt und mit dem Aufheizen
begonnen. Im folgenden wird von Methylmethacrylat als niederem
Alkylester ausgegangen.
Bei einer Gefäßtemperatur im Bereich von 60°C (bei einem
Vakuum von ungefähr 200 mbar) beginnt bei einer Kopftemperatur von
etwa 30-36°C das Alkoholdestillat überzugehen
(Methylmethacrylat in azeotropem Gemisch mit Methanol). Sobald
kein Alkoholdestillat mehr festgestellt wird, wird bei einer
erhöhten Kopftemperatur (ca. 50°C) überschüssiges
Methylmethacrylat abgezogen. Durch schrittweise Verbesserung des
Vakuums kann der zurückgebliebene Rohester weitgehend entgast,
d. h. vom Methylmethacrylat befreit werden. Der entgaste Rohester
kann anschließend vakuumdestilliert werden. Man erhält ein reines
Produkt in sehr guter Ausbeute.
Nachfolgendes Beispiel dient zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In einem 500 l V4A-Rührwerkkessel mit 4 m Stahlkolonne, mit
Porzellanraschigring-Füllung, Wasser und Solerückflußkühler,
Wechselvorlage, Rückflußsteuerung, Vakuumregelung wird ein Gemisch
von 70,0 kg Glycidol (945 mol), 280 kg Methylmethacrylat
(2800 mol), 120 ppm 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan, 30 ppm KOH (in
Methanol) und 200 ppm, N,N′-Diphenyl-p-phenylendiamin vorgelegt.
Man stellt Vakuum ein und heizt mittels Warmwasserumlauf auf. Bei
60°C Kesseltemperatur und 32-35°C Kopftemperatur
beginnt ein Destillat mit einem Rücklaufverhältnis von 2 : 1 aus
der Alkoholyse überzugehen. Die Kesseltemperatur steigt auf 70°C,
die Kopftemperatur wird durch Veränderung des
Rücklaufverhältnisses auf 5 : 1 bis 33-36°C gehalten.
Sobald unter diesen Bedingungen kein Alkoholysedestillat mehr
abgezogen werden kann, wird bei einem Rücklauf von 1 : 1 und bei
50°C unumgesetztes Methylmethacrylat abgezogen. Durch
schrittweises Verbessern des Vakuums kann der gebildete Rohester
bis auf einen Restgehalt von ca. 10% entgast werden. Nach einer
weiteren Entgasung bei 110 Grad C im Dampfraum und bei 40 hPa
Vakuum, kann bei 115°C im Dampfraum und bei 1,333-2,666 hPa
der gebildete Ester destilliert werden. Es werden Ausbeuten über
80% beobachtet.
Die Gesamtdauer liegt in der Regel bei ca. 6-9 Stunden.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Glycidylacrylat oder -methacrylat durch Umsetzung von niedermolekularen Alkylestern der Acryl- oder Methacrylsäure mit Glycidol in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors und eines Umesterungskatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Umesterungskatalysator 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan einsetzt.
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