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Zuspritzventil, insbesondere für Venenverweilkanülen
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Die Erfindung betrifft ein Zuspritzventil, insbesondere für Venenverweilkanülen,
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Es ist ein Zuspritzventil der betreffenden Art bekannt, bei dem das
Ventilteil als Schlauchstück ausgebildet ist, das eng in eine Bohrung in dem Zuspritzventil
eingesetzt ist. Die Steckfassung für ein Anschlußteil einer Spritze erstreckt sich
durch die Wandung des Ventilkörpers und mündet auf dem Schlauchteil, so daß beim
Zuspritzen Flüssigkeit zwischen Schlauchteil und Wandung der Bohrung in den Innenraum
des Ventilkörpers tritt.
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Nach Beendigen des Einspritzens legt sich das Schlauchstück wieder
eng an die Wandung der Bohrung an und verschließt damit den inneren Hohlraum des
Ventilkörpers.
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Ein Nachteil dieses bekannten Zuspritzventils besteht darin, daß
in der Steckfassung für das Anschlu£stück einer Spritze ständig ein kleiner Rest
des zuletzt zugespritzten Medikaments verbleibt. Untersuchungen haben gezeigt, daß
dieser Rest nahezu immer bakteriell kontaminiert ist. Die Folge davon
ist,
daß einem Patienten bei jedem neuen Zuspritzen Keime zugeführt werden. Dieser Nachteil
läßt sich nicht durch Desinfektion des Zuspritzventils beseitigen, da dann Desinfektionsmittel
in der Steckfassung für den Spritzenkegel verbleiben und beim nächsten Zuspritzen
in die Blutbahn des Patienten gelangen würde.
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Es ist auch bekannt^, zum Zwecke des Zuspritzens eine Spritze mit
einer Injektionsnadel zu versehen und mit dieser eine Schlauchwandung oder eine
besondere, dafür vorgesehene Latexmembran zu durchstechen. Dies hat jedoch den Nachteil
daß mit jedem Zuspritzen Partikel aus der Schlauchwandung oder der Latexmembran
ausgestanzt werden, die dem Patienten dann injiziert werden. Durch das Ausstanzen
verbleiben auch Löcher, die möglicherweise nach dem Herausziehen der Injektionsnadel/eine
Undichtigkeit darstellen.
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Schließlich ist es auch bekannt, als Zuspritzventil einen weiblichen
Spritzenkegel zu verwenden, in dem ein Rückschlagventil angeordnet ist. In diesem,
eine Steckfassung bil.-denden weiblichen Spritzenkegel kann ebenso wie bei dem zuerst
beschriebenen Zuspritzventil Medikamentenflüssigkeit verbleiben mit dem Nachteil
der bakteriellen Verunreinigung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Zuspritzventile zu vermeiden, also ein Zuspritzventil zu schaffen, in dem kein Rest
des zuletzt gespritzten Medikaments verbleiben kann und demgemäß nicht die Gefahr
einer bakteriellen Verunreinigung besteht, und bei dem darüber hinaus auch keine
Partikel ausgestanzt werden und in den Blutkreislauf eines Patienten gelangen können.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gegebene Lehre gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Zuspritzventil erfolgt also die Abdichtung
zwischen dem Anschlußstück (Anschlußkegel) einer Spritze und dem Zuspritzventil
nicht durch die Steckverbindung zwischen Anschlußteil und Steckfassung, sondern
dadurch, daß die vordere Kante des Anschlußteils im eingesteckten Zustand dicht
auf die Oberfläche des aus elastischem Material bestehenden Ventilteils drückt.
Aus diesem Grund braucht die mechanische Steckverbindung nicht mehr dicht zu sein,
vielmehr kann sie ohne Schwierigkeiten so ausgebildet sein, daß sie das Abfließen
von Medikamentenflüssigkeit ermöglicht und gewährleistet, die in der Steckfassung
zurückgeblieben ist, nachdem das Anschlußteil herausgezogen worden ist.
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Das Ventil selbst wird bei der erfindungsgemäßen Lösung durch einen
Ventilschlitz in dem Ventilteil gebildet. Dieser öffnet sich beim Zuspritzen und
schließt sich danach wieder völlig, so daß kein Blut austreten kann. Da dieser Ventilschlitz
nicht erst durch Einstechen einer-Kanüle gebildet wird, können auch keine Partikel
ausgestanzt werden und in die Blutbahn eines Patienten gelangen.
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Das Ventilteil kann in sehr einfacher Weise als Schlauchteil ausgebildet
sein, das den Ventilkörper im Bereich der Zuspritzöffnung umgibt. Dabei können besondere
Maßnahmen getroffen sein, um eine dichte Anlage des Schlauchteils im Bereich der
Zuspritzöffnung zu gewährleisten, z.B. ist es dazu zweckmäßig, die Außenwandung
des Ventilkörpers im Bereich der Zuspritzöffnung wenigstens teilweise zylinderförmig
auszubilden-.
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Der Ventilkörper kann grundsätzlich aus einem Stück bestehen. Zweckmäßig
ist jedoch die zweiteilige Ausbildung, bei der sich die Steckfassung in einem gesonderten
Teil befindet das beispielsweise durch schnappartiges Verklaminern oder auch in
anderer passender Weise nacrglich mit dtm Vene zell v(3rbindbar ist. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders gut zur Herstellung der Teile durch Spritzen von Kunststof.
Zui Sicherung gegen Verdrehen und Verrutschen ist es zweckjnäßig, das gesonderte,
die Steckfassung enthaltende Teil und den Vtntilkörper mit Vorsprüngen oder Vertiefungen
zu versehen, dio nach dem Einschnappen in Eingriff kommen.
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Das Abfließen von Medikamentenflüssigkeit aus dr Steckfassung läßt
sich durch Abflußkanäle verbessern, die sich von dem äußeren Umgebungsbereich des
Ventilteils zur äußeren Umgebung des Zuspritzventils erstrecken, so daß dadurch
Medikamentenflüssigkeit abfließt oder Luft eintreten kann, so daß die Medikamentenflüssigkeit
durch die Steckfassung selbst abfließen kann. Natürlich kann dieser Umgebungsbereich
des Ventilschlitzes auch so offen ausgebildet werden, daß überhaupt keine oder nur
eine geringe körperliche Verbindung zwischen der Steckfassung und dem Ventilteil
besteht, dessen Oberfläche im Bereich des Ventilschlitzes also völlig frei liegt.
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Die Ausbildung des Ventilteils als Schlauch ist besonders zweckmäßig,
weil es so ganz einfach durch Abschneiden von einem Halbzeug herstellbar und somit
billig ist. Es sind aber auch andere Ausführungsformen möglich. Zum Beispiel kann
das Ventilteil als Kappe ausgebildet sein, die einen sich von der Zuspritzöffnung
nach außen erstreckenden Stutzen übergreift
und verschließt. Auch
eine komplementäre Ausbildung ist möglich, bei der eine Scheibe eng in einen Teil
der Zuspritzöffnung eingepreßt wird.
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Zweckmäßig ist es, den Ventilschlitz schräg auszubilden.
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Dur Schließdruck erhöht auf diese Weise die Abdichtung, indem sich
die innere Schlitzwandung enger gegen die äußere Schlitzwandung legt. Dieser Vorteil
erhöht sich noch durch einen gekrümmten, insbesondere halbkreisförmigen Verlauf
des Ventilschlitzes.
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Im einfachsten Fall wird die Abdichtung zwischen einem in die Steckfassung
eingesteckten Anschluß teil und dem Ventilteil durch Auflage der Vorderkante des
Anschlußteils auf der OiJerfläche des Ventilteils herbeigeführt. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung hat die Zuspritzöffnung einen größeren Durchmesser als das Ende des
Anschlußteils einer Spritze, so daß sich das Ventilteil insbesondere bei membranartiger
Ausbildung aufgrund des Auflagedruckes des Anschlußteils in die Zuspritzöffnung
drückt und so eine Mulde bildet, die das Anschlußteil auch seitlich umschließt.
Dadurch brauchen die Toleranzen für die Einstecklage des Anschlußteils bezüglich
der Auflageoberfläche auf dem Ventilteil nicht so eng zu sein. Schließlich hat ~I.,s
Eindrücken des Ventilteils in die Zuspritzöffnung aufgrund dr damit verbundenen
Verformung eine Öffnung des Ventilschlitzes zur Folge, so daß es zu dessen Öffnung
nicht mehr ei.nes hydraulischen Druckes bedarf. Dadurch wird das Zuspritzen erleichtert
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Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt einen Axialschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
mit schlauchförmigem Ventilteil, Fig. 2 ist ein Schnitt II-II durch Fig. 1, Fig.
3 ist eine Seitenansicht von links der Darstellung in Fig. 1, Fig. 4 ist ein Schnitt
IV-IV durch Fig. 1, Fig. 5 zeigt im Schnitt den wesentlichen Teil eines weiteren
Ausführungsbeispieles der Erfindung mit einem kappenförmigen Ventilkörper#, Fig.
6 entspricht Fig. 5, jedoch mit einem eingesteckten Spritzenkegel, Fig. 7 ist eine
Seitenansicht der Fig. 5 von rechts und Fig. 8 zeigt nur den kappenförmigen Ventilkörper
in der Draufsicht.
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Das in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Zuspritzventil weist einen Ventilkörper
1 auf, in dem sich ein Hohlraum 2 befindet, der mittels eines Anschlußkanals 3 an
eine Infusionsleitung anschließbar ist. Ein weiterer Anschlußkanal 4 ist entweder
fest oder über einen Konnektor mit der Verweilkanüle verbunde.
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Der Ventilkörper 1 ist im Bereich des Hohlraumes 2 mit einer Zuspritzöffnung
5 versehen, in deren Bereich seine Außenwandung 6 zylindrisch ausgebildet und eng
von einem elastischen Schlauchteil 7 umschlossen ist, das so die Zuspritzöffnung
5 dicht verschließt und das im Bereich der Zuspritzöffnung 5 einen im Querschnitt
schrägen, in seinem in der Draufsicht in Fig. 3 halbkreisförmig gekrümmten Ventilschlitz
8 aufweist, so
daß eine Dichtlippe 9 gebildet ist, die sich bei
Druck im Hohlraum 2 etwas nach außen bewegen kann und so eine erhöhte Anpressung
der Wandungen des Dichtschlitzes 8 bewirkt.
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Ein gesondertes Teil 10 umgreift mit seinen elastischen Teilen 11
den Ventilkörper 1 derart, daß es durch Aufschnappen mit dem Ventilkörper 1 verbunden
werden kann. Im aufgeschnappten Zustand greifen innere Fortsätze 12 an den klammerartigen
Teilen in entsprechende Ausnehmungen 13 in dem Ventilkörper 1 ein, so daß das Teil
10 unbeweglich an dem Ventilkörper 1 gehalten ist. Dem gleichen Zweck dienen auch
Abflachungen 14 ulld 15.
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An dem Teil 10 befindet sich ein Ansatz 16 mit einer Steckfassung
17 für ein Anschlußteil, beispielsweise den Anschlußkegel einer Spritze. Die Steckfassung
ist so bemessen und allgeordnet, daß bei eingestecktem Anschlußteil dieses mit seiner
Vorderkante gegen das Schlauchteil 7 drückt, derart, daß dieses etwas zurückweicht
und sich muldenförmig in die Zuspritzöffnung 5 legt und dabei den vorderen Teil
des Anschlußteils umschließt, wie das nachfolgend bei. dem weiteren Aus-Ftihrungsbeispiel
anhand der Fig. 6 erläutert ist. Die Zuspritzöffnung 5 hat daher eine Weite, die
dem Durchmesser des vorde-.n Teils des Anschlußteils zuzüglich der doppelten Wandungsstärke
des Schlauchteils 7 entspricht..
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In dem Ansatz 1G befinden sich radiale Schlitze 18 und 19, die sich
bis in den Bereich der Außenwandung des Schlauchteils 7 erstrecken und durch die
jederzeit Medikamentenflüssigkeit, die beim Abziehen eines Anschlußteils aus der
Steckfassung 17 zurückgeblieben sein mag, seitlich abfließen kann,
so
daß die Gefahr einer Kontamination verringert ist.
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Fig. 5 zeigt einen Teil eines Ventilkörpers 20 im Bereich einer Zuspritzöffnung
21, die sich in einem Stutzen 2.9 fortsetzt, der von einem kappenförmigen Ventilkörper
23 umschlossen ist, welcher so die Zuspritzöffnung 21 verschließt.
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In dem Ventilkörper 23 befindet sich ein Ventilschlitz 24, der in
gleicher Weise ausgebildet ist wie der Ventilschlitz 8 des Ausführungsbeispiels
gemäß den Fig. 1 bis 4. Ein Bügel 25 erstreckt sich von dem Ventilkörper 20 aus
um den kappenförmigen Ventilkörper 23 herum und weist eine Steckfassung 26 auf,
von der aus sich radiale Schlitze 27 und 28 erstrecken, wie das auch besonders deutlich
in der Seitenansicht gemäl3 Fig. 7 zu erkennen ist. Diese Schlitze 27 und 28 bewirken
eine größere Elastizität der Steckfassung 26, so daß ein Spritzenkegel L, wie er
in Fig. 6 gezeigt ist, verschieden tief einsteckbar ist, ohne daß dadurch die Klemmwirkung
in der Steckfassung stärker geändert wird. Auf diese Weise ist es, wie das aus Fig.
6 erkennbar ist, möglich, das vordere Ende des Spritzenkegeis 2 so weit vorzuschieben,
daß der kappenförmige Ventilkörper 23 im mittleren Bereich in die Zuspritzöffnung
21 gedrückt wir#t, so daß sich das Material des kappenförmigen Ventilkörpers eng
zwischen eine Innenwandung 30 des Stutzens 22 und einer Außen wandung 31 des Spritzenkegels
29 legt und somit eine Abdichtung bewirkt. Wie aus der Fig. 6 deutlich zu ersehen
ist, bewirkte die Wölbung des Ventilkörpers 23 nach innen eine solche Verformung,
daß sich der Ventilschlitz 24 öffnet, wodurch das Zuspritzen erleichtert wird.
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Nach dem Herausziehen des Spritzenkegels 29 kehrt der Ventilkörper
23 wieder in seine Kappenform zurück, so daß sich der Ventilschlitz 24 schließt.
Sofern Medikamentenflüssigkeit auf der Außenseite des Ventilkörpers 23 zurückceblieben
sein sollte, so kann diese ohne Schwierigkeiten seitlich abfließen, da der Bügel
25 seitlich völlig freie Abflußmöglichkeiten schafft.
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Fig. 8 zeigt eine Draufsicht nur auf den kappenförmigen Ventilkörper
23 und läßt die halbkreisförmige Krümmung des Ventilschlitzes 24 wie im Fall des
Ventilschlitzes 8 bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ~(Fig. 3) erkennen.
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