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Gewebe
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Gewebe aus Kett- und Schußfäden.
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Beim alpinen Skisport hat sich gezeigt, daß die Verletzur.gsgefahr
bei Stürzen, bei denen der Skifahrer eine Skibekleidung trägt, die ein gutes Gleitvermögen
auf dem schnee-oder eisbedeckten Boden hat, erheblich erhöht wird. Es besteht deshalb
bereits seit längerer Zeit ein Bedarf an Stoffen zur Herstellung von Skioberbekleidung,
die dem Abwärtsgleiten eines gestützten Skifahrers einen möglichst großen Widerstand
entgegensetzen. Es muß jedoch davon ausgegangen werden, daß derartige Stoffe nur
dan auch tatsächlich eine weite Verbreitung finden und damit zur Verhinderung von
schwerwiegenden Unfällen beitragen können wenn eine daraus hergestellte Skikleidung
sich angenehm trägt und auch ein akzeptables Aussehen aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Gewebe der eingangs erwähnten Art anzugeben, das eine möglichst hohe Reibung bei
einem Gleiten auf Schnee oder Eis hat.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gewebe aus Kett- und
Schußfäden gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß mit Hilfe mehrere Kettfäden
überschießender oder mehrere Kettfäden unterschießender Schußfäden ein Waben-oder
Rautenmuster gebildet ist, das eine Periode in der Größenordnung von entweder etwa
14 Kett- oder 14 Schußfäden hat.
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Sowohl die Form eines sechseckigen wie auch insbesondere die Form
eines viereckigen Musters in Form eines Rautenmusters hat sich als günstig erwiesen
in bezug auf die
Ausgestaltung einer griffigen Oberfläche, wenn
das Wabe.~ oder Rautenmuster derart gewählt wird, daß es periodisch sich derart
wiederholt, daß die lange Achse der Raute in Querrichtung zur Richtung der Kett-
oder der Schußfäden eine Ausdehnung von etwa 14 Kett- oder 14 Schußfäden hat.
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Wird das Muster in Form eines Rautenmusters ausgebildet, so wäre die
kleine Achse der Raute entsprechend kleiner.
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Wird das Muster dagegen in Form eines quadratischen Flächenmusters
ausgebildet, so könnte die Diagonale jedes Quadrates sowohl quer zur Richtung der
Kettfäden wie auch quer zur Richtung der Schußfäden gleich lang ausgebildet werden.
Die tatsächliche Größe des Musters ist dabei jeweils durch die Stärke der Kett-
und Schußfäden bedingt, und deshalb auf diese Weise unmittelbar an die Stärke dieser
Fäden angepaßt.
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Als besonders günstig hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei
der ein Rautenmuster vorgesehen wird, das sich über 14 Schußfäden und 10 Kettfäden
erstreckt.
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Eine wesentlich verbesserte Griffigkeit zur Verhinderung eines Gleitens
wird insbesondere dann erreicht, wenn bei der Herstellung des vorerwähnten Rautenmusters
ein solches elastisches Fadenmaterial verwandt wird, daß das Gewebe eine Dehnfähigkeit
in Richtung der Kettfäden von etwa 35 bis 37 % und in Richtung der Schußfäden von
etwa 30 % hat.
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Trotz der guten Griffigkeit wird zusätzlich eine hohe Reiß- und Verschleißfestigkeit
dann erreicht, wenn der Schußfaden zur Bildung des Musters lediglich bis zu vier
und vorzugsweise, zwei bis drei Kettfäden überschießt.
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Gemäß einer besonders günstigen Ausbildungsform überschießen zur Bildung
einer Seite des o.g. Rautenmusters die Schußfäden aufeinanderfolgend die folgende
Zahl von Kettfäden 1, 3, 2, 3, 3, 2, 3.
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Gute Ergebnisse wurden bei der Herstellung eines Gewebes mit einem
Rautenmuster erzielt, wenn als Kettmaterial ein Material mit dtex 187 (187 laufende
Meter pro Kilogramm' und als Schußmaterial ein Material mit 7G denier aus Nylon-Stretch
verwandt wird.
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Zur Erreichung einer geeigneten Elastizität des Gewebes hat es sich
bewährt 9 das Kettmaterial aus Pagastic mit 11,5 % Lycra herzustellen. Eine gute
Kombination mit diesem Kettmaterial ergibt ein Schußmaterial, das aus einem 17 x
2 Nylon-Stretch s/Z 300 besteht. Dabei bedeutet die Abkürzung 17 x 2, daß das Schußmaterial
aus 2 Fäden mit 17 Vibrillen pro Faden besteht, während die Abkürzung tss/Z 30011
bedeutet, daß das Schußmaterial abwechselnd 300 Drehungen rechts bzw. links verdrillt
ist.
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Besonders gute Ergebnisse wurden dann erzielt, wenn für den Schußfaden
nicht immer dasselbe Material verwandt wurde, sondern wenn eine Schußfolge aus jeweils
zwei Fäden aus 70 d f 17 x 2 Nylon-Stretch s/Z 300 und einem Faden 54 mm Super Elast
11,5 Lycra bestand.
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Gewebe der oben gekennzeichneten Art haben sich als besonders günstig
für die Herstellung von Skioberbekleidung zur Verhinderung oder merklichen Herabsetzung
des Gleitens eines diese Oberbekleidung tragenden Skiläufers bei einem Sturz erwiesen.
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Im folgenden soll die Erfindung näher anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert werden. In der Zeichnung ist ein Webmuster
eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Gewebes dargestellt.
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In der Zeichnung laufen die Kettfäden in senkrechter Richtung, während
die Schußfäden in waagerechter Richtung verlaufen. Es sind insgesamt 10 Kettfäden
und 14 Schußfäden herausgegriffen, die eine Grundeinheit des Musters bilden,
das
sich beliebig nach oben oder unten bzw. seitlich nach rechts und links ansetzen
und zu einem Gesamtmuster in Form eines Rautenmusters erweitern läßt. Die weißen
Quadrate bedeuten obenliegende, d.h. über dem Schußfaden liegende Kettfädenteile,
während die schwarzen Quadrate über entsprechenden Kettfäden liegende Schußfäden
bedeuten.
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Das Rautenmuster wird lediglich dadurch bewirkt, daß einzelne Schußfäden
mehr als'einen Kettfaden überschießen und dadurch gegenüber dem üblichen übrigen
Gewebe, wobei jeweils ein Schußfaden aufeinanderfolgende Kettfäden übes bzw.
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unterschießt, herausgehoben sind. Im folgenden soll lediglich eine
Längsseite einer Raute betrachtet werden. Diese Längsseite wird beispielsweise gebildet
durch den Schußfaden Nr. 1 der den toten Kettfaden überschießt, den zweiten Schußfaden,
der, wenn man das Muster nach rechts im gleichen Maße vervollständigt, den Kettfaden
Nr. 1 auf der rechten Seite sowie die Kettfäden 10 und 9 überschießt, den Schußfaden
3, der die Kettfäden 8 und 9 überschieAt, den Schußfaden 4, der die Kettfäden 9
bis 7 überschießt, den Schußfaden 5, der die Kettfäden 8 bis 6 überschießt, den
Schußfaden 6, der die Kettfäden 7 und 6 überschießt, den Schußfaden 7, der die Kettfäden
6 bis 4 überschießt, sowie den Schußfaden 8, der den Kettfaden 5 überschießt und
gleichzeitig den Ausgangspunkt einer sich daran anschließenden Seite des Rautenmusters
bildet. Der Schußfaden 1, der den Kettfaden 10 überschießt, sowie der Schußfaden
8, der den Kettfaden 5 überschießt, kann jeweils als Knotenpunkt des gebildeten
Rautenmusters angesehen werden, in dem jeweils vier Rauten aneinanderstoßen.
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Da die anderen Seiten des Rautenmusters in ganz analogerweise gebildet
sind, soll hierauf nicht näher eingegangen werden.
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Selbstverständlich könnte das Rautenmuster auch durch eine andere
Art des überschießens der Kettfäden durch
die Schußfäden erzielt
werden, So könnten ggf. auch maximal vier Kettfäden jeweils durch eie Schußfaden
berschossen werden, um die Seite einer Raute zu bilden. Insgesamt wird dadurch jedoch
die tieferliegende lächedes normalen 1 : 1 Gewebes gegenüber den die 9ipper ies
Rautenmusters bildenden Flächen, die durch die praktisch jeweils mehrere Kettfäden
überschießenden Schußfäden gebildet werden, verkleinert. Auch mit einem solche Muster
wird noch eine gute Griffigkeit erzielt, jedoch hat sich die Griffigkeit des in
der vorliegenden Zeichnung dargestellten Gewebes als am besten erwiesen. Ebenso
könnte das Grundmuster für die Raute auch durch mehr als 10 Ketten und mehr als
14 Schußfäden gebildet werden Auf diese Weise könnte die Fläche der Raute im Verhältnis
zu den das Rautenmuster bildenden Erhebungen, die durch die mehrere Kettfäden jeweils
überschleßend« Schußfäder; gebildet werden, vergrößert werden. Auch eine derartige
Anordnung hat sich jedoch nicht als so günstig wie die in der Zeichnung dargestellte
Anordnung erwiesen Neben einem Rautenmuster könnte auch ein in der Größe etwa gleichgroßes
quadratisches Muster verwandt werner Gerade jedoch in Verbindung mit der Wahl von
verschiedenen Materialien mit verschiedenartiger Elastizität für die Kett- und Schußfäden
hat es sich jedoch als besonders günstig erwiesen, als Muster ein Rautenmuster zu
verwenden. Selbstverständlich könnte aber auch ggf. das gleiche Fadenmaterial sowohl
für die Kett-. wie auch für die SchuR-fäden verwandt werden.
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Verwendet man verschiedenes Material für die Kett- und Schußfäden,
so hat sich folgende Zusammenstellung als besonders vorteilhaft erwiesen: Das Kettmaterial
wurde aus einem Material hergestellt: dtex 187 Pagastic 11,5 % Lycra wobei "Pagastic"
ein Material ist, das unter diesem Markennamen von der Firma Payen in Lyon, Frankreich,
vertrieben wird. Unter Lycra
ist ein Material zu verstehen, wie
es unter diesem Warennamen von der Firma Du Pont de Nemuis vertrieben wird. Das
Material hatte also eine Stärke, die einer Länge von 187 m pro kg entspricht.
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Als Schußmaterial wurde a) 70 d f 17 x 2 Nylonstretch sZ 300 und b)
54 mm Super Elast mit 11,5 % Lycra verwandt.
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Die Schußfolge war vorzugsweise derart, daß nach zwei Schußfäden a
ein Schußfaden b verarbeitet wurde. Es wurde mit einem Muster gearbeitet, wie es
in der anliegenden Figur dargestellt ist. Hierbei ergab sich ein Gewebe, das in
Richtung der Kette eine Dehnfähigkeit von 35 % und in Richtung der Schußfäden eine
Dehnfähigkeit von 30 % aufwies.
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Zur Herstellung des Gewebes können ansich alle Sorten von Fäden, wie
etwa Fäden aus Baumwolle, Wolle, Kunststofffaser oder Mischungen hieraus verwandt
werden.