DE31263C

DE31263C - Neuerung in der Konstruktion von Fufsböden

Info

Publication number: DE31263C
Application number: DENDAT31263D
Authority: DE
Original assignee: H. KLETTE in Zwickau
Anticipated expiration: 1904-09-23

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. September 1884 ab.

Bei Füfsböden, welche unmittelbar auf dem Erdboden aufliegen, werden zu den Lagern einfache, mit der hohlen Seite nach oben gekehrte Belageisen oder andere entsprechende Profileisen benutzt, wie dies die Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeichnung darstellen. In diese Eisenschienen α wird heifsflüssiger Asphalt b gegossen und darin das Holz c eingeprefst. Der Asphalt kann dabei rein sein oder mit Substanzen, wie Sägespäne, Sand etc., gemischt. Zur Herstellung von Deckenbalken ist es in der Regel erforderlich, zwei Belageisen a a¹ oder andere dergleichen Hohlschienen in der Weise zu verbinden, wie dies die Fig. 3 und 4 zeigen. Die obere Schiene α dient dann, wie im ersten Falle das einfache Belageisen, zur Aufnahme des Asphalts und des Holzes. Die auf solche Weise hergestellten Balken sind verhältnifsmäfsig sicher gegen Feuersgefahr; das Holz, welches nur in dünnen und kurzen Stücken Verwendung findet, läfst sich leicht in vollständig trockenem und gesundem Zustande beschaffen und ist gegen Zerstörung durch Schwamm geschützt.

Um ferner diejenigen Uebelstände zu beseitigen, "welche aus der unmittelbaren Ueberdeckung des Erdbodens bezw. des Füllmateriales bei Zwischendecken mittelst der Fufsbodendielen hervorgehen, bringe ich zwischen den Lagern auf den Erdboden, sowie zwischen den Balken auf das Füllmaterial eine Schicht d aus Asphalt, Asphaltfilz, Holzcement oder andere für Luft und Wasser undurchlässige Materialien, und zwar so, dafs sich diese Schicht an die Asphaltbettung b der Hölzer in den Lagern bezw. Balken fest anschliefst und sich mit derselben verbindet. Auf diese Weise wird das Aufsteigen von schädlichen Dünsten aus dem Erdreiche wie dem Füllmaterial (welches letztere selbst als Träger von Krankheitsstoffen angesehen wird) in die Wohnräume verhindert, und es wird auch hier ein wirksamer Schutz gegen die Bildung von Schwamm geschaffen.

Die Construction der Deckenbalken unter Anwendung von zwei Belageisen oder anderen ähnlichen Profileisen gewährt noch den Vortheil, dafs sich bei derselben in bequemer Weise Fehlböden aus Holz, sowie Decken aus Wellblech, Holz oder Stein anbringen lassen. Für hölzerne Fehlböden e, Fig. 4, oder Decken aus geradem Wellblech f werden die Belageisen am zweckmäfsigsten unter Einfügung von Zwischenstücken g mit einander vernietet, so dafs ein freier Raum zwischen den Eisenschienen zur Einfügung des Bodens e oder Bleches f verbleibt. Bei Gewölben h oder Decken aus gewölbtem Wellblech verwendet man am besten Balken, aus trapezförmigen Eisenschienen hergestellt. Bei k, Fig. 4, ist noch angegeben, wie sich die Schalung einer Stuckdecke an dem Balken befestigen läfst. Die Schalbretter sind hier an eine Latte / genagelt gedacht, welche von den nach Fig. 3 an a¹ festgenieteten Platten m getragen wird.

Die zu den Deckenbalken zu verwendenden Eisenträger lassen sich auf verschiedene Weise aus zwei oder mehreren Stücken zusammensetzen, wie in den Fig. 5 bis 8 dargestellt ist. So besteht der Träger, Fig. 5, aus zwei seitwärts an einander genieteten Schienen von solcher Form, dafs sie sich leicht walzen lassen

Claims

und in ihrer Vereinigung eine grofse Widerstandsfähigkeit gegen Durchbiegung besitzen und sowohl oben wie unten eine Rinne bilden. Auch bieten die Träger dieser Form ein bequemes Widerlager für Gewölbe. Sollen dieselben für Decken mit Zwischenboden benutzt werden, so lassen sich die Schienen leicht mit einer Rippe zur Auflagerung der bezüglichen Bretter walzen, wie Fig. 6 zeigt. In den Fig. 7 und 8 sind noch zwei Anordnungen zusammengesetzter Träger angegeben, bei denen sich eine Rinne nur am Kopfe befindet. Fig. 9 endlich zeigt im Profil den eisernen Bestandtheil eines Lagers, welcher aus drei Schienen zusammengenietet ist. Diese Beispiele sind übrigens nur angegeben worden, um darzuthun, dafs die zu den Balken und Lagern zu benutzenden eisernen Träger bezw. Unterlagen sich in verschiedener Weise zusammensetzen lassen, und soll die Art der Zusammensetzung einen Gegenstand des Patentes nicht bilden. Patent-A νSPROche:

1. Bei Holzfufsböden die Herstellung der Lager und Balken aus einfachen oder zusammengesetzten eisernen Unterlagen bezw. Trägern, welche eine Rinne bilden, und aus Holzstücken, die auf einer Schicht Asphalt oder Asphaltgemisch in die Rinne eingebettet werden, so zwar, dafs die Fufsbodendielen sich auf den Holzstücken festnageln lassen.

2. In Verbindung mit der unter 1. charakterisirten Construction die Anwendung einer aus Asphalt, Asphaltfilz, Holzcement oder anderem geeigneten undurchlässigen Material bestehenden Schicht, welche den Erdboden oder das Füllmaterial zwischen den Lagern bezw. Balken deckt und sich an die Asphaltschicht der Lager oder Balken anschliefst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.