DE3126069C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
- F01D17/00—Regulating or controlling by varying flow
- F01D17/10—Final actuators
- F01D17/12—Final actuators arranged in stator parts
- F01D17/18—Final actuators arranged in stator parts varying effective number of nozzles or guide conduits, e.g. sequentially operable valves for steam turbines
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Control Of Turbines (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Turbinen-Regel- und Schutz-System
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bisher war es üblich, die Regelung von Turbinen, einschließ
lich der Notsteuerung, über mechanisch-hydraulische Systeme
vorzunehmen. Hierbei war für den Normalbetrieb ein Drehzahl
regler vorgesehen, welcher über einen mechanisch-hydraulischen
Weg die Betätigung der Steuerventile besorgte. Zum Schutze von
Überdrehzahlen war eine Überdrehzahl-Schnellschlußauslösung
vorgesehen, welche im wesentlichen aus einem in der Turbinen
welle eingelassenen Bolzen bestand, welcher, wenn eine be
stimte Drehzahl überschritten wurde, vorwiegend durch die
Wirkung der Fliehkraft eine Klinke betätigte, die über einen
Umschaltantrieb die Freigabe des Kraftöls für die Betätigung
der Schnellschlußventile bewirkte. Zur elektrischen Notaus
lösung von dritter Seite, z. B. durch übergeordnete Systeme,
wie Generatorschutz, elektrische Not-Aus-Tasten usw., war
zusätzlich ein Magnetventil im Kraftölzulauf vorhanden.
Diese Anordnungsart hatte aber eine Reihe von Nachteilen. Zum
einen waren die mechanischen Teile sehr empfindlich und die
Gefahr einer Beeinträchtigung durch Verschmutzung, Ölverharzung,
Langzeit-Alterung oder Materialermüdung war groß.
Gleichzeitig war aber eine Überprüfung der Einrichtungen
schwierig. Sie wurde entweder durch künstlich herbeigeführte
Überdrehzahl bei Unterbrechung des laufenden Turbinenbetriebes
oder - ohne Unterbrechung - durch Simulation einer Überdreh
zahl und gleichzeitiger Unterdrückung der Überdrehzahlauslösung
durchgeführt. Die Simulation beinhaltete entweder die Ist
werterfassung oder die mechanische Überdrehzahlauslösung durch
eingepumptes Öl unter die Schnellschlußbolzen.
Die Betriebssteuerung und die Sicherheitssteuerung waren in Aufbau und
Wirkungsweise verschieden, so daß eine Einrichtung nicht die Funktion
der anderen übernehmen konnte, wenn eine dieser Einrichtungen einmal
ausfiel.
Zum anderen war der Aufwand sehr hoch. Wollte man nämlich eine Reserve
haben, so mußte die gesamte Einrichtung mit entsprechenden Mehrkosten
doppelt vorgesehen werden.
Es ist außerdem bekannt, eine Überdrehzahl-Schnellschlußauslösung
elektronisch-hydraulisch herbeizuführen. Hierbei wird die
Turbinendrehzahl induktiv erfaßt und in einer Auswerteelektronik
überwacht, wobei die Schnellschlußauslösung in der Regel durch ein
Magnetventil erfolgt. Zur Prüfung während des normalen Betriebes ist es
erforderlich, zum Turbinenschutz auf ein paralleles Überwachungssystem
umzuschalten, wobei gleichzeitig eine entsprechende Prüfschaltung in
Betrieb gesetzt wird. Diese Prüfschaltung hat den Nachteil, daß der
Auslösekreis unterbrochen wird und eine ordnungsgemäße Auslösung im
Betrieb nur dann gewährleistet ist, wenn die Prüfschaltung in den
Normalzustand zurückversetzt wird, was nicht immer in letzter
Konsequenz prüfbar ist.
Es sind auch elektronisch-hydraulische Regelsysteme bekannt; solche
Systeme sind jedoch von den Schutzsystemen getrennt und wirken nur auf
die Regelventile allein.
In der DE-OS 22 48 019 wird eine Regeleinrichtung für Dampfturbinen
beschrieben, welche aus einem Computer besteht, der über Stellantriebe
die Schnellschlußventile und die Regelventile steuert, u. zw. in
Abhängigkeit von einem Drehzahlsignal eines einzigen Drehzahl
überträgers, wobei der Computer auch im Störfall ein Hochlaufen der
Turbine verhindert. Zusätzlich ist ein "unabhängiges Schutzsystem"
vorgesehen, welches ebenfalls auf die Stellantriebe der
Schnellschlußventile und der Regelventile einwirkt, falls das
unabhängige Überdrehzahl-Schutzsystem anspricht. Für das Schutzsystem
sind jedoch drei Drehzahlüberträger vorgesehen, wobei eine "2 aus 3
Auswahl" der drei Drehzahlsignale vorgesehen ist, welche über eine
Logikschaltung verarbeitet werden. Das heißt, es sind drei Kanäle vorhanden,
deren Funktion einzeln geprüft werden kann. Werden zwei Kanäle
gleichzeitig geprüft oder stehen zwei "echte" Überdrehzahlsignale an,
so spricht das Überdrehzahl-Schutzsystem an und die Turbine wird
abgeschaltet. Es ist somit keine echte, gleichzeitige Überprüfung des
gesamten Systems, d. h. des elektrischen und des mechanischen Teiles,
während des Betriebs möglich, ohne daß es zu einer ungewollten
Abschaltung kommt. Es kann daher keine Überprüfung der gesamten Anlage,
von der Prüftaste bis zu den Ventilen, weder während des Betriebes noch
beim Stillstand der Turbine erfolgen.
Aufgabe ist es daher, ein Regel- und Schutzsystem für Turbinen zu
schaffen, welches die Möglichkeit einer vollkommenen Prüfung aller
Funktionen, sowohl im Stillstand als auch während des Betriebes, ohne
diesen in irgendeiner Weise zu stören, bietet.
Weiterhin soll bei Ausfall eines Kreises (bzw. einer Baugruppe)
die Sicherheitsfunktion ohne Einschränkung vom anderen Kreis
übernommen und unter gewissen Voraussetzungen auch ein Not
betrieb aufrechterhalten werden können, bei gleichzeitiger
Minimierung des Bauteilaufwandes. Damit ist eine hohe Ver
fügbarkeit (geringe Ausfallswahrscheinlichkeit) gegeben:
Selbstverständlich sind dabei auch eine hohe Regelgüte und höchste Maschinensicherheit sowie der Aufbau von Redundanz systemen und eine weitestgehende Anpassungsfähigkeit an andere (übergeordnete) Regelsysteme weitere Forderungen.
Selbstverständlich sind dabei auch eine hohe Regelgüte und höchste Maschinensicherheit sowie der Aufbau von Redundanz systemen und eine weitestgehende Anpassungsfähigkeit an andere (übergeordnete) Regelsysteme weitere Forderungen.
Dieses Ziel der Erfindung wird durch die Maßnahme nach dem kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 erreicht.
Der Vorteil dieser Bauweise, erfindungsgemäß gleiche Systeme
für die Regeleinrichtung und die Schutzeinrichtung vorzusehen,
ist dadurch gegeben, daß der eine Regler zeitweise die Funk
tion des anderen übernehmen kann, z. B. wenn ein Regler aus
fällt. Es ist somit auch bei höchsten Sicherheitsanforderungen
nicht mehr notwendig, sämtliche Einrichtungen doppelt vorzu
sehen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Maßnahmen
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert.
Hierbei zeigt
Fig. 1 ein Übersichtsschema eines einzelnen
Turbinenregelkreises,
Fig. 2 das Schema eines im Betrieb prüfbaren Schnellschluß
ventils und
Fig. 3 das Blockschema eines mit einem Drehzahlregler und
einem Schnellschluß- und Anfahrregler ausgestatteten Systems
gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist die Turbine mit 1 bezeichnet. In der zu ihr füh
renden Arbeitsmittelleitung (z. B. Dampfleitung) 2 liegt das/die
Regelventil(e) 3, welche über einen an die Regelölleitung 4 und
die Kraftölleitung 5 angeschlossenen Stellantrieb 6 betätigt
werden.
Auf der Turbinenwelle 7 sitzt eine Scheibe 8, welche an ihrem
Umfang Nuten oder Zähne trägt.
Dieser Scheibe 8 sind zwei Induktionssonden 9, 9′ zugeordnet,
welche bei jedem Vorbeigang eines Zahnes je einen elektrischen
Impuls über die Leitungen 10, 10′ an den Regler 11 abgeben.
Dem Regler 11 kann extern eine Führungsgröße, beispielsweise
ein Gleichstrom im Bereich von Null bis etwa 20 mA, von einem
übergeordneten Regler (Kaskadenregelung od. dgl.) zugeführt
werden.
Durch die Leitung 13 kann dem Regler 11 ein externes Signal
zur Schnellschlußauslösung zugeführt werden, d. h. der Schnell
schluß kann auch von außen her - z. B. von Hand oder vom
Generatorschutz aus - ausgelöst werden.
Die Sollwerteinstellung am Regler 11 ist mit 14 bezeichnet;
die Taster 16, 17 mit den zum Regler 11 führenden Leitungen
18, 19 dienen zur Drehzahl-Sollwert-Fernverstellung. Die drei
mit 20, 21, 22 bezeichneten aus dem Regler kommenden Leitungen
führen zu Anzeigegeräten 23, 24, 25, welche die augenblick
liche Drehzahl der Turbine, den eingestellten Sollwert und
die Größe des Regler-Ausgangssignals erkennbar machen. Die
Ausgänge 26 bis 29 führen zu Verriegelung und Signalisierung
und übertragen Signale für Stillstand n = 0, Mindestdrehzahl
n min , Höchstdrehzahl n max bzw. melden einen Schnellschluß n ss .
Die das Reglerausgangssignal führende Leitung ist mit 30 be
zeichnet und verbindet ein Druckstellglied 31 mit dem Regler
11 von diesem Druckstellglied 31, welches als elektronisch-
hydraulischer Wandler wirkt, geht die schon zuvor erwähnte
Regelölleitung 4 aus.
Die Drehzahl wird mit zwei magnetinduktiven Sonden 9, 9′ ge
messen. Der Regler 11 wählt jeweils das größere der beiden
Sondensignale aus. Dadurch ist sichergestellt, daß auch bei
Ausfall eines Meßkanals (Leitungen 10, 10′, z. B. durch Kabel
bruch) die Maschine störungsfrei weiterbetrieben werden kann.
Zu diesem Zweck wurden generatorisch wirkende Sonden ausge
wählt, die systembedingt bei Störung oder Ausfall Signale
nur in Richtung kleinerer Frequenz abgeben können.
Das Regler-Ausgangssignal wird als eingeprägter Strom (0 . . . 20 mA)
auf das Druckstellglied 31 geschaltet. Es formt das elektrische
Signal in einem Impulsöldruck um, der direkt auf die Steuer
werke - hier den Stellantrieb 6 - des/der Regelventils(e) 3
geschaltet wird.
Als Druckstellglied kann vorzugsweise der in der AT-PS 3 06 171
beschriebene Tauchanker-Elektromagnet als elektro-hydraulischer
Wandler verwendet werden.
Der vom Druckstellglied (Teil 31) ausgesteuerte Öldruck wird
als Stellgröße direkt den Stellorganen (Stellantrieb 6) zuge
führt.
In das Regelsystem ist eine Schnellschlußeinrichtung einge
baut. Diese löst über das Druckstellglied (Teil 31) durch Ab
schalten der Hilfsenergie den Turbinenschnellschluß aus, so
bald einer der beiden Istwertmeßkanäle (Leitungen 10, 10′) Über
drehzahl signalisiert oder wenn beide Istwerte einer unzu
lässigen, zeitlichen Änderung unterliegen oder ein Istwert
kanal ausgefallen ist und der zweite Istwert einer unzu
lässigen, zeitlichen Änderung unterliegt. Ein externer Schnell
schlußbefehl (über die Leitung 13) kann ebenfalls verarbeitet
werden.
Durch die Verwendung eines kraftgeregelten Elektromagneten im
Druckstellglied 31 lassen sich die erforderlichen Stellkräfte
ohne Servosysteme erreichen. Dadurch wird die Ansprechzeit
wesentlich verkürzt und es entfallen die zumeist engen Quer
schnitte der Vorsteuersysteme und die damit zusammenhängende
Verschmutzungsgefahr.
Das Regelsystem enthält ein im Betrieb prüfbares Schnellschluß
system. Das Blockschema eines solchen Systems ist in Fig. 2 ge
zeigt.
An die von den beiden Sonden 9, 9′ kommenden Leitungen 10, 10′
ist je eine Prüfleitung 32, 32′ unmittelbar angeschlossen. In
jeder dieser Prüfleitungen liegt ein Impulsgenerator 33, 33′,
der eine Impulsfolge liefern kann.
Die Frequenz der von den Generatoren 33, 33′ abgegebenen Impuls
folgen hängt ab von der Größe der Gleichspannung, die ihnen
über die Leitungen 34, 34′ von einem Spannungswähler 35 mit Wähl
schalter 36 zugeführt wird. Bei maximaler Gleichspannung wird
die maximale Frequenz abgegeben. Diese entspricht der maximal
verarbeitbaren Drehzahl, die oberhalb der Schnellschlußdreh
zahl liegt.
Durch den Wählschalter 36 kann immer nur eine der beiden
Leitungen 34, 34′ an Gleichspannung gelegt werden. Des weiteren
kann der Integrator (Spannungswähler 35) nur dann bzw. solange
Gleichspannung abgeben, wenn das Sperrglied 37 (eine Art UND-
Gatter mit einem negierenden Eingang), an dessen beiden Ein
gängen eine Auslöseleitung 38 und ein Schalter (Prüfschalter 39)
liegen, ein entsprechendes Signal an den Integrator (Spannungs
wähler 35) abgibt.
Das von jeweils von der Gleichspannung angesteuerten Impuls
generator 33 bzw. 33′ gelieferte Signal wird dem von den
Sonden 9 bzw. 9′ erzeugten Signal überlagert; eine Umschaltung
der Meßumformer auf "Sonde" bzw. "Generator" wird nicht vorge
nommen.
Die beiden Leitungen 10, 10′ liegen an Meßumformern 40, 40′,
die eine von der Impulsfolgefrequenz abhängige Gleichspannung
an die Grenzwertstufen 41, 41′, liefern. Die Ausgänge der beiden
Grenzwertstufen 41, 41′ lösen über die ODER-Glieder 42 und 43
den Schnellschluß durch Entregen des Relais 48 aus. Der Schnell
schluß wird ebenfalls von einem externen Schnellschlußsignal
(Leitung 13) oder von der Systemüberwachung 45 ausgelöst. Die
Systemüberwachung ist über den Prüftaster 47 und das Sperr-
UND-Glied 46 ebenfalls in seiner Funktion prüfbar.
Der Test erfolgt derart, daß mit dem Ansprechen des Auslöse
signals (Ausgang der GW-Stufen 41 und 41′ bzw. Ausgang der
Systemüberwachung 45 des SS-Relais 48 entregt wird. Dadurch
wird die Hilfsenergie zum Druckstellglied 31 abgeschaltet
und die Sperrleitung 38 wird an 24 V gelegt. Dadurch sperren
die Sperr-UND-Glieder 46 und 37 und der Test wird beendet.
Damit nimmt das SS-Relais 48 seine ursprüngliche Lage wieder
ein.
Der Ausgang der Vergleichsschaltung 43 ist an ein Schnell
schlußrelais 48 und an ein Melderelais 49 gelegt; das zuletzt
genannte Relais 49 dient nur zu Zwecken der externen Meldung,
etwa zur Anzeige- oder Rückmeldung.
Über das Schnellschlußrelais 48 wird dem Druckstellglied 31
eine Hilfsenergie, z. B. 24 Volt Gleichspannung, zugeführt.
Schaltet das Schnellschlußrelais 48 in die in Fig. 2 gezeigte
Stellung um, dann fehlt die Gleichspannung und die Ventile 3
schließen sofort (Schnellschluß).
Entsprechend Fig. 2 enthält somit jeder der beiden Drehzahl
meßkanäle eine Schnellschlußdrehzahlüberwachung, die bei Er
reichen des eingestellten Grenzwertes über ein Relais dem
Druckstellglied die Hilfsenergie wegschaltet. Dadurch kann
der Magnet nicht mehr anziehen und der Impulsöldruck wird ab
gebaut. Die Dampfregelventile schließen und die Turbine ist
abgeschaltet. Das parallel liegende Relais 49 steht zur Ver
arbeitung in einer externen Steuerung zur Verfügung.
Das Schnellschlußsystem ist das wichtigste Schutzsystem einer
Turboanlage. Deshalb sollten die Komponenten in regelmäßigen
Zeitabständen überprüft werden. Dieses Regelsystem gestattet
es, alle beteiligten Komponenten in jeder Betriebsphase ohne
jeden Einfluß auf die Turbinendrehzahl aktiv zu überprüfen.
Dazu kann jeder der beiden Drehzahlmeßsonden eine stetig an
steigende "Prüfdrehzahl" aufgezwungen werden. Der zweite
Meßkanal übernimmt hierbei während dieser Überprüfung allein die
Regelaufgabe. Beim Erreichen der Schnellschlußdrehzahl spricht
das Schutzsystem an. Das Schnellschlußrelais wird umgeschaltet,
d. h. entregt, und trennt das Druckstellglied von der Hilfs
energie.
Der Schließkontakt des Schnellschlußrelais 48 meldet "Schnell
schluß ausgelöst". Damit wird die Prüfdrehzahl auf Null ge
setzt, das Schnellschlußrelais zieht wieder an und das Druck
stellglied kann wieder weiterarbeiten.
Das Schnellschlußrelais 48 wird nur für höchstens 20 Millisekun
den entregt. Das entspricht etwa einem Regelzyklus des Magnet
kraftregelkreises im Druckstellglied 31. Damit ist sicherge
stellt, daß die Stellung der Dampfregelventile nicht verändert
wird.
Die Funktion der Regelventile läßt sich durch eine geringfügige
Änderung des Drehzahlsollwertes leicht überprüfen.
Ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit wird durch den
Umstand erreicht, daß auch das Schnellschlußventil mit einem
Drehzahlregler ausgerüstet ist.
Alle Funktionseinheiten (Regler, Druckstellglied, Stellan
triebe) sind so konzipiert, daß bei Ausfall der Hilfsenergie
(elektrisch, hydraulisch) die Anlage abgestellt wird (fail-
safe-Verhalten).
Das Blockschaltbild einer solchen erfindungsgemäßen Anlage ist
in Fig. 3 veranschaulicht.
Wie in Fig. 1 sind die Turbine 1, deren Welle 7 und die Geber
scheibe 8 gezeigt. Mit 50 ist eine Arbeitsmaschine (insbe
sondere Generator oder Verdichter) bezeichnet, die von der
Turbine angetrieben wird. In der zur Turbine 1 führenden Ar
beitsmittelleitung 2 liegen hintereinander ein Schnellschluß
ventil 51 und ein oder mehrere Regelventile 52. Diese beiden
Ventile werden von Stellwerken 53, 54 betätigt, die einerseits
über Leitungen 55, ein Koppelventil 56, eine Leitung 57 und ein
handbetätigbares Notausschaltventil 58 gemeinsam oder zuein
ander parallel mit einer Kraftölquelle in Verbindung stehen.
Anderseits führt zu jedem der Arbeitszylinder 53, 54 eine
Steuerölleitung 60, 61 von einem Druckstellglied 31 bzw. 31′.
Das Koppelventil 56 steuert im Schnellschlußfall das Kraftöl
zu den Ventilsteuerwerken 53 und 54 ab.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten System sind zwei einander völlig
gleiche Regler vorgesehen, u. zw. der Schnellschlußregler 62
und der Drehzahlregler 63. Jeder dieser beiden Regler ist
über je zwei Leitungen 10, 10′ mit je zwei Sonden 9, 9′ ver
bunden. Beide Regler 62, 63 stehen über einen Zwischenkreis
(Verknüpfungskreis) 64 mit dem Not-Ausschalter 65, einer Ver
riegelung 66 und der externen Steuerung 67 in Verbindung. Weiters
hängen am Zwischenkreis 64 noch eine externe Anzeige 68 und
Einrichtungen für externe Meldungen, mit 69 bezeichnet. Jedes
Druckstellglied 31, 31′ kann mit einer Handverstellung 31′′ zu
seiner Verstellung in eine Endlage (Offenstellung) versehen
sein.
Von jedem Regler 62, 63 geht eine dessen Ausgangssignal füh
rende Leitung 30, 30′ zu dem dem jeweiligen Regler zugeordneten
Druckstellglied 31 bzw. 31′. Zwischen den beiden Reglern be
steht eine Signalverknüpfung 59, die auch beim Ansprechen von
nur einem Schutzsystem das zweite System mit abschaltet.
Außerdem wird in einem solchen Fall der Sollwertgeber an bei
den Reglern in die Nullage gesteuert.
Zur Zufuhr elektrischer Hilfsenergie (gegebenenfalls hydraulischer
Hilfsenergie) sind die Leitungen 70, 71, 71′ vorgesehen, die von
einer nicht gezeigten Stromquelle (Druckölquelle) zum Ver
knüpfungskreis 64 bzw. von diesem zu den Druckstellgliedern
31, 31′ führen.
Das Schnellschlußventil 51 wird genauso angesteuert wie das
Regelventil bzw. die Regelventile 52.
Das erfindungsgemäße System bietet die folgenden Vorteile:
drehzahlgeregeltes Fernanfahren über den Anfahr-Schnellschluß regler;
Notregelbetrieb bei Ausfall des Drehzahlreglers durch den Schnell schlußregler;
durch Verknüpfung der Schnellschlußsignale beider Regler wird vierfache Redundanz auf der Signalseite und doppelte Redundanz auf der Stellgliedseite erreicht. Hierdurch kann die bisher er forderliche mechanische Schnellschlußauslösung entfallen; übergeordnete Schnellschlußauslösesysteme, z. B. Generator schutz Not-Austaster u. dgl. sind in das System voll inte griert.
drehzahlgeregeltes Fernanfahren über den Anfahr-Schnellschluß regler;
Notregelbetrieb bei Ausfall des Drehzahlreglers durch den Schnell schlußregler;
durch Verknüpfung der Schnellschlußsignale beider Regler wird vierfache Redundanz auf der Signalseite und doppelte Redundanz auf der Stellgliedseite erreicht. Hierdurch kann die bisher er forderliche mechanische Schnellschlußauslösung entfallen; übergeordnete Schnellschlußauslösesysteme, z. B. Generator schutz Not-Austaster u. dgl. sind in das System voll inte griert.
Gemäß der Erfindung handelt es sich demnach um ein elektroni
sches Turbinendrehzahlregel- und Schnellschlußauslösesystem,
welches aus Istwertgebern, Sollwert-Istwert-Vergleichern,
Stellgliedern für Turbinenregelventile mit mehrfacher Dreh
zahlgrenzwerterfassung besteht.
Besondere Merkmale sind darin gelegen, daß ein zweites, völlig
identisches Turbinendrehzahlregel- und Schnellschlußauslöse
system über ein gleiches zugeordnetes Stellglied auf das Turbinen
anfahrventil (Schnellschlußventil) einwirkt, daß dabei dieses
zweite Turbinendrehzahlregel- und Schnellschlußauslösesystem
ebenso wie das erste ohne jede Betriebsunterbrechung oder
Betriebsstörung während des Betriebes komplett in seiner Funk
tion überprüfbar ist, die Stellglieder beim Ausbleiben der
Hilfsenergie den Turbinenenergiefluß sperren und/oder daß die
eigentlichen Regelungsfunktionen auch vom Anfahrregelsystem
übernommen werden können.
Übergeordnete Schutzsysteme können auf dieses System einwir
ken und ebenfalls den Schnellschluß auslösen.
Claims (5)
1. Turbinen-Regel- und Schutzsystem mit mindestens einem
Regelventil und mindestens einem Schnellschlußventil in der
Arbeitsmittelleitung der Turbine, mit Drehzahlfühlern und an
diese angeschlossenen und die Ventile betätigenden Regel- und
Schutzeinrichtungen, sowie mit Prüfeinrichtungen für die
letzteren, dadurch gekennzeichnet, daß für das mit dem
Regelventil (52, 54) über ein erstes Druckstellglied (31′) in
Wirkverbindung stehende Regelsystem einerseits und für das mit
dem Schnellschlußventil (51, 53) über ein zweites Druckstellglied
(31) in Wirkverbindung stehende Schutzsystem andererseits zwei im
wesentlichen voneinander unabhängige, gleiche Drehzahlregler
(62, 63) sowie zwei im wesentlichen voneinander unabhängige,
gleiche und während des Betriebes prüfbare
Schnellschlußauslöseeinrichtungen (32 bis 49) vorgesehen sind,
und daß jedem Drehzahlregler (62, 63) und jeder
Schnellschlußauslöseeinrichtung (32 bis 49) zwei unabhängige
Drehzahlistwertgeber (9, 9′) zugeordnet sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckstellglieder (31, 31′) von elektrohydraulischer Bauart sind
und jeweils eine Handverstellung (31′′) aufweisen, durch welche
das Regelventil (52, 54) bzw. das Schnellschlußventil (51, 53)
in die Offenstellung verbringbar ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckstellglieder (31, 31′) gleichzeitig als Regel- und
Schnellschlußglieder dienen, wobei die Schnellschlußauslösung
durch Abschalten der elektrischen Hilfsenergie erfolgt.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Koppelventil (56) zum Abschalten der hydraulischen Hilfsenergie
für das Regelventil (52, 54) und das Schnellschlußventil (51, 53)
bei einer Schnellschlußauslösung vorgesehen ist.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Schnellschlußprüfung durch die Schnellschlußauslöseeinrichtung
(32 bis 49) wahlweise dem Drehzahlistwertgeber eines der
Drehzahlistwertgeber (9, 9′) ein Prüfsignal ohne Umschaltung auf
der Auslöseseite überlagert ist, wobei während der Prüfung
lediglich das Istwertsignal durch das überlagerte Prüfsignal
unterdrückt wird und der übrige Schutz voll funktionsfähig
bleibt, die Hilfsenergiezufuhr zu dem Druckstellglied (31 bzw.
31′) unterbrochen, nach dieser Unterbrechung der Prüfvorgang
aufgehoben und die Hilfsenergieversorgung wieder aktiviert ist.
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