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Automatisches Feuerlöschsystem für im Untertageberg-
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bau eingesetzte Fahrzeuge Die Erfindung betrifft ein automatisches
Feuerlöschsystem für im Untertagebergbau eingesetzte Fahrzeuge, bestehend aus einer
am Fahrzeug angeordneten Feuerlöschflasche mit einem Ausströmstutzen für pulverförmiges
Löschmittel und einer Spannungsquelle zur Bereitstellung der Zündspannung für die
an der Feuerlöschflasche angeordnete Zündkapsel.
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Im Untertagebergbau besteht zwecks Vermeidung von Brandunfällen und
Brandschäden die Notwendigkeit, eingesetzte Fahrzeuge gegen die bestehenden Brandgefahren
zu sichern. Diese ergeben sich aus der Verwendung der für den Betrieb der Fahrzeuge
notwendigen Betriebsstoffe, beispielsweise Dieselöle sowie dem Einsatzbereich im
Steinkohlebergbau, wo auf den Fahrzeugen sich ablagernde Kohlestäube Glimmbrände
verursachen können. Insbesondere besteht die Brandgefahr auch nach dem Abstellen
der Fahrzeuge durch das bekannte Nachheizen von Motoren oder Antriebsaggregaten.
Bisher ist der Brandgefahr durch Anordnung von Feuerlöschflaschen am Fahrzeug begegnet
worden, deren Auslösung mittels einer handbetätigten Spannungsquelle, nämlich einem
Kurbelinduktor, vom Fahrzeugführer vorgenommen wurde, nachdem er visuell einen entstehenden
Brand ermittelt hatte. Die durch Kurbeln erzeugte Generatorspannung brinß in der
Zündkapsel des Feuerlöschgeräts einen Heizdraht zum Glimmen, dessen Temperatur zu
einer Zündung von Schwarzpulver in an sich bekannter Weise ausgenutzt wird, dessen
Explosions-DruckSont eine Sollbruchtelle des Feuerlöschgeräts zerstört und damit
das Ausströmen des Feuerlöschpulvers aus dem Stutzen der Flasche ermöglicht.
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Nachteilig ist bei diesem bekannten Feuerlöschsystem, daß die Brandgefahr
visuell vom Fahrzeugführer erfaßt werden muß, dessen Aufmerksamkeit subjektiv verschiedensten
Einflüssen unterliegt, so daß in der Regel das Auftreten eines Brandes relativ spät
erkannt wird. Darüber hinaus macht sich der bis zur Zündung der Zündkapsel und dem
Ausströmen des Feuerlöschmittels ablaufende zeitliche Verzug nachteilig bemerkbar,
da zunächst von Hand die Zündspannung erzeugt werden muß, bis der eigentliche Löschvorgang
stattfindet. Seit langem besteht daher ein Bedürfnis, ein automatisches Feuerlöschsystem
zu entwickeln. Insbesondere ergab sich dieses Bedürfnis auch daraus, daß es wegen
der Gefahr von Nachbränden bislang zwingend war, die Fahrzeuge außerhalb der Betriebszeit
in Werkstätten abzustellen, die mit Wasserlöschanlagen ausgerüstet sind. Ein Verbleiben
der Fahrzeuge auf der Strecke war nicht zulässig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bordfeste automatische
Feuerlöscheinrichtung der eingangs beschriebenen Art für im Steinkohlenbergbau unter
Tage eingesetzte Fahrzeuge zu entwickeln, mit der unter Meidung der erwähnten Nachteile
Brände allermitgeführten brennbaren Flüssigkeiten und Betriebsstoffe.
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sicher abgelöscht werden, wobei die selbsttätige Auslösung durch eigensichere
Einrichtungen auch bei Stillstand des Fahrzeugs derart zu erfolgen hat, daß das
eine hohe Ausstoßrate unter 2 sec. erzielbar ist. Als zusätzliche Anforderung an
das zu entwickelnde automatische Feuerlöschsystem sei der im Untertagebergbau grundsätzlici
notwendige Schlagwetterschutz genannt.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Feuerlöschsystem der eingangs
genannten Art gelöst, das gekennzeichnet ist durch einen Feuerwarnsensor, dessen
Signale in einem Prüf- und Auslösegerät kontinuierlich erfaßbar sind, dem als Spannungsquelle
eine eigensichere
Batterie zugeordnet ist und das nach Uberschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes einen Alarm auslöst und einen potentialfreien Kontakt
insbesondere zur Stillsetzung des Fahrzeugs schaltet, wobei die Alarmauslösung das
Batteriepotential auf die Zündeinrichtung setzt.
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Zweckmäßigerweise ist der Feuerwarnsensor eine hermetisch abgeschlossene
Edelstahlkapillare mit koaxial geführtem Innenleiter als Temperaturfühler und einem
Füllmaterial mit definiertem Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstands.
Ein derartiger Feuerwarnsensor ist mit Steckanschlüssen ausgerüstet und läßt sich
an den im Untertagebergbau eingesetzten Fahrzeugen exakt in den Gefahrenbereichen
verlegen. Als Gefahrenbereiche seien beispielsweise genannt der Motorraum, der Bereich
von Getrieben und Wandlern sowie der Bereich von Brennstofftanks und Tanks der Hydraulikflüssigkeit.
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Die Signale des oder der Feuerwarnsensoren werden in einem Prüf-und
Auslösegerät erfaßt und verwertet, das vorzugsweise eine elektronische Kontrolleinrichtung
mit Gegentaktwandler und nachgeschalteter auswertender Kapazitiv- und Isolations-Widerstandsmessung
versehen ist. Hiermit ist die Möglichkeit gegeben, eine Prüfeinrichtung für die
Funktion des Feuerwarnsensors sowie der Eigen-Betriebsbereitschart vorzusehen. Der
Gegentaktwandler, an dessen Sekundärwicklung eine Wechselspannung mit rechteckähnlichem
Impulsverlauf anliegt, dessen Frequenz bei 1 kHz liegt, ermöglicht die Erstellung
einer einfachen Prüfschaltung der Funktionsbereitschaft sowohl des Feuerwarnsensors
als auch des Geräts selbst unter Vermeidung der Gefahr der Auslösung eines Löschvorgangs
beim Testen der Eigen-Betriebsbereitschaft.
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Es ist ferner vorteilhaft, im Prüf- und Auslösegerät dem Kontroller
einen elektronischen Alarmspeicher nachzuschalten, dessen Relais bei Meldung einer
Kapazitätsänderung des Feuerwarnsensors al den
Kontroller und Aktivierung
dessen Alarmausgangs gesetzt wird und damit in den Zustand der Selbsthaltung geht.
Dabei kann gleichzeit: ein potentialfreier Kontakt betätigbar sein, der vorzugsweise
ausgenutzt wird, die Stillsetzung des Fahrzeugs herbeizuführen.
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In die Schaltung des Prüf- und Auslösegeräts ist ferner gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ein Relais zwischen dem Alarmspeicher und
der Zündeinrichtung integriert, das mittels eines Stillstandssignals des Fahrzeugs
betätigbar ist. Erst mit dieser sogenannten Rückmeldung ist der Schaltkreis zur
Zündeinrich tung geschlossen, so daß eine Auslösung des Löschvorgangs erst bei Stillstand
des Fahrzeugs erfolgen kann. Dabei ist es ferner zweckmäßig, die eigentliche Zündung
und damit das Ausströmen des Löschmittels aus der Druckflasche erst nach Ablauf
eines oder mehrerer Timer erfolgen zu lassen, die in Form von insbesondere zwei
Zeitverzögerungsschaltern in die Schaltung zwischen Alarmspeicher und Zündeinrichtung
integriert sind, gleichzeitig nach Empfang der Rückmeldung und aktiviertem Alarmspeicher
gesetzt sind und unterschiedliche Laufzeiten haben.
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An den Alarmspeicher können ein oder mehrere Nothandschalter angeschlossen
sein, mit denen von Hand der L0schfall-Vorgang willkürli< auslösbar ist.
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Aufgrund der Anwendung des erfindungsgemäßen Feuerlöschsystems an
im Untertagebergbau eingesezten Fahrzeugen muß eine eigensichere Batterie für die
Spannungsversorgung angewandt werden, wobei vorzugsweise eine 12 Volt-Batterie mit
mindestens 500 mA Verwendung findet, da zur Auslösung des Löschvorgangs von beispielsweise
4 Feuerlöschflaschen ca. 400 mA Auslösestrom benötigt werden. Um die Auslösesicherheit
zu erhöhen und zu vermeiden, daß die Batterie bei Überschreiten des Grenzstromes
aufgrund ihrer Selektivität abschaltet, ist vorgeschlagen, nach Setzen des Alarmspeichers
und
Erhalt der Rückmeldung über den Fahrzeugstopp, den Kontroller
und die Anzeig¢leuchten als Stromverbraucher abzuschalten. Hierdurch ist sichergestellt,
daß bei dem zur Verfügung stehenden Strom von maximal 500 mA eine einwandfreie Zündung
erfolgt. Zusätzlich ist vorgesehen, die Batteriespannung zu überwachen und eine
Unterspannung optisch anzuzeigen.
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Parallel zu diesen die einwandfreie Auslösung sichernden Maßnahmen
ist in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die Heizwedel der
Zündeinrichtung in einem chemischen exothermen Mittel, beispielsweise durch Aufdampfen,
einzubetten, welches durch einen sehr geringen Strom von weniger als 100 mA aktivierbar
ist und geeignet ist, die Impulse zur Zündung der vorzugsweise als Zündeinrichtung
verwendeten Zündkapsel zu erbringen.
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Für den eigentlichen Löschvorgang ist es wesentlich, eine größtmögliche
Verteilung des Löschmittels zu gewährleisten. Hierzu ist vorgeschlagen, die Austrittsöffnung
der Druckflasche in Form einer Laval-Düse mit eingesetztem Drallkörper auszubilden.
Der Drallkörper kann ein zentrisch in der Düse angeordneter Kegelstumpfkörper mit
abgerundeter Anströmfläche sein, der im Bereich der Ausströmöffnung durch Befestigungsstege
gehalten ist. Mittels einer unverlierbar an der Düse befestigten Schutzkappe, die
durch den Auströmdruck selbsttätig von der Öffnung entfernt wird, kann die Düse
gegen Schmutz und Nässe geschützt werden und in bestem Betriebszustand gehalten
werden.
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Sieht der spezifische Anwendungsfall des erfindungsgemäßen automatischen
Feuerlöschsystems eine Installation am Fahrzeug mit einem Rohrleitungssystem vor,
ist es zweckmäßig, strömungsgünstige Verteiler anstelle der bisherigen T- oder Winkelstücke
zu verwenden. Hierzu ist vorgeschlagen, die Kanalführung im Verteiler
Y-förmig
auszugestalten und vorzugsweise einen Winkel von 300 zwischen den zwei Zweigkanälen
vorzusehen. Eine verlustarme Aufteilung des Löschpulvers auf zwei Teilströme ist
jedoch möglich.
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Insgesamt ist durch die Erfindung eine bordfeste automatische Feuerlöscheinrichtung
für Fahrzeuge des Untertagebergbaus vorgeschlagen, die geeignet ist, Brände aller
mitgeführten brennbaren Flüssigkeiten und brennbaren Betriebsstoffe sicher abzulöschen.
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Auch brennbare Fest stoffe und glutbildende Stoffe innerhalb der durch
die Löscheinrichtung geschützten Fahrzeugräume können erfaßt werden. Bei Versuchen
hat sich ergeben, daß mit dem erfindungsgemäßen Feuerlöschsystem auch eine hohe
Ausstoßrate erzielt wird. Die Druckflaschen sind deutlich unterhalb von 2 sec. entleert.
Durch die selbsttätige Auslösung im Brandfall ist die durch die bisherige visuelle
Überwachung mittels des Fahrzeugführers bestehende Unsicherheit oder Verzögerung
des Erkennens von Bränden ausgeschaltet.
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Die zusätzlich von Hand zu betätigenden Notauslöser erhöhXndie Sicherheit.
Alle Systemteile sind eigensicher und schlagwettergeschützt, hinsichtlich ihrer
Betriebsbereitschaft ständig prüfbar oder automatisch auf Störungen überwacht, so
daß erstmals ein vollautomatisches Feuerlöschsystem für Fahrzeuge des Untertagebergbaus
geschaffen worden ist.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der
eine bevorzugte Ausführungsform eines automatischen Feuerlöschsystems für eine Grubenlok
schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Feuerlöschanlage
für eine Grubenlok, schematisch; Fig. 2 eine Feuerlöschflasche der Anlage der Fig.
1, im Schnitt; Fig. 3 einen zur Feuerlöschflasche der Fig. 2 gehörenden Zündkörper
mit separat gezeichneter Heizwedel;
Fig. 4 einen Verteiler für
ein Rohrleitungssystem einer Feuerlöschanlage, im Schnitt und Fig. 5 ein Blockschaltbild
eines automatischen Feuerlöschsystems.
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Eine automatische Feuerlöschanlage der dargestellten Art findet Einsatz
an einer Grubenlok des Untertage-Steinkohlenbergbaus. Sie besteht aus vier Feuerlösch-DruckSlaschen2,
deren Ventil 3 durch die elektrische Zündung einer Auslösekapsel 4 im Brandfall
automatisch geöffnet wird Die Auslösekapsel 4 stellt eine elektropyrotechnische
Zündeinrichtung dar.
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Über eine elektrische Leitung 5 ist die Auslösekapsel 4 der Feuerlösch-DruckSlasche
2 an ein elektronisches Prüf- und Auslösegerät 6 angeschlossen, welches in der weiter
unten beschriebenen Weise im Falle eines Alarms die selbsttätige, nach gewünschten
Kriterien gesteuerte Auslösung des Löschvorgangs durch Betätigung der Zündeinrichtung
bewirkt sowie Überwachungsfunktionen für die Feuerlöschanlage oder ihre Teile erfüllt.
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Eingangsseitig ist an das Prüf- und Auslösegerät 6 ein Feuerwarnsensor
7 angeschlossen, dessen Signale in dem Prüf- und Auslösegerät 6 erfaßt und ausgewertet
werden. Als Spannungsquelle dient eine eigensichere 12 V,500 mA-Batterie 8. Feuerwarnsensoren
7 sind an sämtlichen brandgefährdeten Stellen der Grubenlok angeordnet und mit dem
Prüf- und Auslösegerät 6 verbunden, damit Brände aller mitgeführten brennbaren Flüssigkeiten
und Betriebsstoffe durch die Feuerwarnsensoren 7 erfaßt und gelöscht werden können.
Vor Auslösung der Feuerlösch-DruckSlaschen2 ist die Grubenlok stillzusetzen, wozu
das Prüf- und Auslösegerät im Alarmrall einen potentialfreien Kontakt 9 zur Stillsetzung
des Fahrzeugs durch Abschalten des Dieselmotors schaltet.
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Die in Fig. 2 der Zeichnung im einzelnen dargestellte Feuerlösch-Druckflasche
2 ist mit 4 kg ABC-Löschpulver gefüllt und auf einen Druck-von-60 bar gebracht.
Die Druckflasche 2 ist für den Untertagebetrieb zugelassen. Auf ihren offenen Hals
ist eine Feuerlöscharmatur 10 aufgeschraubt und gesichert. Diese enthält einen Zündkanalstopfen
11, mit dem die Flaschenöffnung verschlossen ist. Darüber ist ein Ventilkopf 12
mit einem Ausströmstutzen 13 und einem Führüngsrohr-14für den Zündkanalstopfen geschraubt.
Seitlich in dem Gehäuse sind-ein Fü-llstutzen 15 und demgegenüber ein Flansch für
die- Aufnahme Auslösekapsel 4 angebracht.
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DieZünduflg -der pulverladung (0,6 g Schwarzpulver) in der Auslösekapsel
h-verursacht in einer Sollbruchstelle in Form einer ringförmigen Nut:imZündkanalstopfen
einen Schwadendruck von ca. 1.500 bar:.. Der Zündkanalstopfen 11 wird an der Sollbruchstelle
abgetrennt und in das Führungsrohr 14 hineingedrückt, womit die Druckflasche 2.
geöffnetsistlund das Löschmittel durch den Ausströmstutzen 13 direkttoderaüberfein
angeschlossenes Rohrleitungssystem ausströmen kann;iZar bestmöglichen Verteilung
des Löschmittels ist auf den Ausströmstatzen 13 bzw. das Ende eines angeschlossenen
Rohrleitungssystem jeweils eine Laval-Düse 16 aufgeschraubt, die einen eingesetzten?Dräiikörper
17 aufweist. Der Drallkörper 17 ist ein zentrisch in der Düse angeordneter Kegelstumpfkörper
mit abgerundeter Anströmfläche und Haltekreuz 18 an der Austrittsöffnung. Eine unverlierbar
daran befestigte Staubschutzkappe 19 verschließt normalerweise die Oeffnung der
Düse 16 und wird im Falle der Zündung automatisch weggedrückt. Mittels eines Manometers
20 kann der Innendruck geprüft werden.
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Fig. 3 der Zeichnung zeigt eine Auslösekapsel 4 der obenbeschriebenen
Art , deren Heizwedel 21 in ein chemisches exothermes Mittelleingebettet ist. Hierdurch
kommt der Brückenzünder mit < 100 mA Zündstrom aus und erbringt dennoch die notwendigen
hohen
Impulse zur Zündung des Schwarzpulvers. Hiermit ist eine
wesentliche Verbesserung gegenüber bisherigen Zündeinrichtungen erreicht.
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Für den Fall der Verwendung eines Rohrleitungssystems, das es beispielsweise
ermöglicht, mit einer Druckflasche durch Aufgliederung in zwei Teilströme zwei Brandherde
zu bekämpfen, ist gemäß Fig. 4 der Zeichnung die Anwendung eines Verteilers 22 vorgesehen.
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Dieser besteht aus einem Messingkörper mit dreit-förmig zueinander
gestellten Bohrungen 23, 24, 25, die mit Anschlußgewinden versehen sind, so daß
der aus der Druckflasche kommende Löschmittelstrom homogen und strömungsgünstig
in zwei Zweigkanäle aufgegliedert wird. Der Winkel zwischen den beiden Abzweigbohrungen
24, 25 beträgt 30°, da Versuche ergeben haben, daß mit diesem Winkel eine verlustarme
Aufteilung des Löschpulvers ermöglicht ist.
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Das Blockschaltbild der Fig. 5 der Zeichnung verdeutlicht den Gesamtaufbau
und die Funktion des automatischen Feuerlöschsystems in einer Ausgestaltung mit
vier Feuerlösch-Druckflaschen 2 sowie insbesondere den Aufbau und die Funktion des
elektronischen Prüf-und Auslösegeräts 6, welches in Fig. 5 der Zeichnung durch die
gestrichelte Umrandung symbolisiert ist. Demnach sind die äußeren Elemente des automatischen
Feuerlöschsystems ein Feuerwarnsensor 7, eine eigensichere 12-Volt-Batterie 8, die
genannten vier Druckflaschen 2, ein im Fahrzeug, nämlich der Grubenlok , angeordneter
Fliehkraftregler 26, der die Rückmeldung des Fahrzeug-Stopps auslöst sowie der Nothandschalter
27. Alle anderen Teile sind im elektronischen Prüf- und Auslösegerät 6 zusammengefaßt,
welches damit ein kompaktes sicheres und leicht handhabbares Steuergerät der automatischen
Feuerwarn- und Löschanlage für Untertage-Bergbau-Fahrzeuge ist. Es hat in der beschriebenen
Ausführungsform die Maße 260 x 160 x 95 mm und wiegt 3,5 kg.
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Als Feuerwarnsensor 7 findet eine als "Fire-Wire" technisch bezeichnete
Edelstahlkapillare 28 mit koaxial geführtem Innenleiter als Temperaturfühler Verwendung.
Als Füllmaterial dient eine Substanz mit sehr genau definiertem Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstands. Die Fire-Wire-Leitungist eine hermetisch abgeschlossene
Einheit mit Steckanschlüssen und daher exakt in den Gefahrenbereich verlegbar. Der
Anschluß an das Prüf- und Auslösegerät 6 erfolgt durch Steckerkontakte 30.
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Die Auswertung der Signale des Feuerwarnsensors 7 findet im Kontroller
des Prüf- und Auslösegeräts statt, der durch seinen Aufbau und seine Schaltung die
Funktionsüberwachung der Fire-Wire-Leitung sowie der Gesamtanlage ermöglicht, was
im Blockschaltbild durch das mit "Test" bezeichnete Kästchen symbolisiert ist. Bei
einer Betätigung des Test-Schalters zur täglichen Überwachung des Gerätes auf Defekte
müssen alle Anzeigen in Form von LEDs,die auf der Frontseite des Prüf- undAuslösegeräts
6 angeordnet sind, aufleuchten. Die Anzeigen betreffen die Spannungsüberwachung
der Batterie, die Alarmauslösung, die Feuermeldung, die Leitungsüberwachungen zu
den vier Zündkapseln der vier Druckflaschen 2, der Nothand- und der Rückmeldungsleitung.
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In der Zeichnung ist die jeweiiige Überwachungs funkt ion durch das
Wort "Uberwachung" oder "Kontrolle" ausgedrückt. Bei Betätigung des Test schalters
müssen also alle LEDs aufleuchten und nach Luslassen erlöschen. Leuchtet eine Anzeige,
die im Blockschaltbild mit der Ziffer 1 bezeichnet ist, beispielsweise weiter, so
deutet dies auf eine offene Leitung des dazugehörigen Zündkapselkreises hin. Leuchtet
beispielsweise die mit "Feuer" gekennzeichnete Anzeige nicht auf, so ist entweder
die Fire-Wire-Leitung unterbrochen oder der Kontroller defekt. Die dazu notwendigen
Verbindungen sind im Blockschaltbild durch Pfeile verdeutlicht.
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Die Erkennung eines Feuers erfolgt über den Feuerwarnsensor 7, der
dem Kontroller eine Kapazitätsänderung meldet und somit den *29
Alarmausgang,
gekennzeichnet durch das Wort "Alarm" aktiviert. Dadurch wird der Alarmspeicher
gesetzt. Nach Setzen des Alarmspeichers werden der Kontroller und die Anzeigenleuchten
abgeschaltet. Dies ist zweckmäßig, um mit dem zur Verfügung stehenden Strom von
maximal 500 mA die Auslösekapseln 4 einwandfrei zu zünden.
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Gleichzeitig mit dem Setzen des Alarmspeichers wird der potentialfreie
Kontakt 9 zur Stillsetzung der Grubenlok betätigt. Der Fliehkraftregler 26 der Grubenlok
meldet den Fahrzeug-Stopp zurück in das Prüf- und Auslösegerät auf ein Relais 32,
das zwischen dem Alarmspeicher und der Zündeinrichtung in die Schaltung integriert
ist. Ferner ist an den Alarmspeicher der Nothandschalter 27 angeschlossen, der den
gleichen Vorgang auslöst, wie die Fire-Wire-Leitung im Brandfall.
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Ferner sind im Prüf- und Auslösegerät 6 zwei Timer 33, 34 vorgesehen,
durch die zwei unterschiedliche Zeitglieder von 6 sec. und 7 sec.
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gesetzt werden, nach deren Ablauf die eigentliche Zündung der Auslösekapseln
4 und das Ausströmen des Löschmittels aus den Feuerlösch-DruckSlaschen erfolgt.
Dabei leuchtet die Auslösungs-Anzeige "Ausl" permanent auf. Sie kann durch Betätigen
des Testschalters quittiert werden, jedoch leuchten die Kapselanzeigen 1, 2, 3 und
4 solange weiter, bis die Kapseln erneuert werden. Ferner bleibt die Anzeige "Feuer"
solange bestehen, wie das Feuer bzw. die Überhitzung ansteht. Bei Verwendung von
weniger als 4 Feuerlösch-Druckflaschen leuchten nur die LEDs. der zugehörigen Flaschen
auf.
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Das Blockschaltbild verdeutlicht die automatische Funktion des Löschsystems,
dessen Löschleistung im übrigen der Gefahrenquelle leicht anpaßbar durch Auslegung
des Löschleitungsnetzes sowie der Anzahl der Löschdüsen ist.
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B e z u g s z e i c h e n 1 i s t e: 1 exothermes Mittel 2 Feuerlösch-Druckflasche
3 Ventil 4 Auslösekapsel 5 Leitung 6 Prüf- und Auslösegerät 7 Feuerwarnsensor 8
Batterie 9 Kontakt 10 Feuerlöscharmatur 11 Zündkanalstopfen 12 Ventilkopf 13 Ausströmstutzen
14 Führungsrohr 15 Füllstutzen 16 Lavaldüse 17 Drallkörper 18 Haltekreuz 19 Staubschutzkappe
20 Manometer 21 Heizwedel 22 Verteiler 23 Kanal 24 Kanal 25 Kanal 26 Fliehkraftregler
27 Nothandschalter 28 Edelstahlkapillare 29 Innenleiter 30 Steckerkontakt 31 Anzeigen
32 Relais 33 Timer 34 Timer