DE3121043A1

DE3121043A1 - Verfahren zum bedrucken von cellulosefasern mit reaktivfarbstoffen

Info

Publication number: DE3121043A1
Application number: DE19813121043
Authority: DE
Inventors: Pierre Dr.-Chem. 4153 Reinach Albrecht; Rolf Dr.-Chem. 4104 Oberwil Hasler; Georg 7851 Inzlingen Robert; Jean-Paul 68220 Hesingue Wernher
Original assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Current assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Priority date: 1980-06-04
Filing date: 1981-05-27
Publication date: 1982-03-11

Description

Verfahren zum Bedrucken von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zweiphasen-Eins tufenfixierverfahren für den Druck mit Reaktivfarbstoffen nach einem neuartigen nass-in-nass-Verfahren.
Neben einstufigen Verfahren zum Färben bzw. Bedrucken von Gellulosefasern, bei denen das Fixieralkali in den Druckpasten enthalten ist, sind heute auch Zweiphasen-Zweistufenfixierverfahren bekannt. Diese weisen im allgemeinen einen Vor teil der ausgezeichneten Druckpastenstabilität gegenüber den einstuf£gen \'erfahren au£. Dieser Vorteil wirkt sich besonders vorteilhaft bei den hochreaktiven Farbstoffsystemen aus, welche bedeutend niedrigere Energien zur optimalen Fixierung benötigen als die Reaktivfarbstoff-Systeme mit niedriger Reaktivität.
Bei den bekannten Zweiphasen-Zweistufenfixierverfahren, bei denen das Fixieralkali getrennt vom Farbstoff aufgetragen wird, wird eine Zwischentrocknung durchgeführt. Die Farbstoff-Fixierung findet darauf ebenfalls nach bekannten Verfahren statt, zum Beispiel nach einem Zweiphasen-Dar2f-, Zweip}lasen-BlitzdampE-> Laugenschock- oder Kalt~verweilverfahren.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist nun ein Verfahren zum Bedrucken von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach einem Zweiphasen-Einstufenfixierverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktivfarbstoffe enthaltenden Druckpasten ohne Alkali auf Cellulosefasern gedruckt werden und anschliessend im gleichen Arbeitsgang nass-in-nass das zur Fixierung der Farbstoffe benötigte Alkali aufgebracht und direkt anschliessend das Gewebe getrocknet wird, oder dass das Alkali zuerst aufgebracht wird, danach der Auftrag des die Reaktivfarbstoffe enthaltende Druckpaste erfolgt und anschliessend das Gewebe getrocknet wird Gegenstar.d der vorliegenden Anmeldung ist weiter der im Anspruch 2 genannte Alkaliauftrag sowie weiter die verfahrensgemäss- gefärbten Textilien.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglieht den Auftrag des Alkalis ohne Zwischentrocknen, nass-in-nass, im gleichen Arbeitsgang vor oder nach dem Farbauftrag. Durch den direkt sich anschliessenden Trocknungsprozess wird eine optimale Farbstoff-Fixierung erzielt. Neben dem Vorteil einer ausgezeichneten Druckpastenstabilität wird erfindungsgemass eine bedeutende Zeit- und Energieeinsparung erzielt.
Das neue Verfahren kann prinzipiell mit allen sogenannten Reaktivfarbstoffen durchgcfiihrt werden. Besonders geeignet sind jedoch hochreaktive Farbstoffe, zum Beispiel solche, die eine Difluor-chlor-pyrimidyl-Gruppe als reaktive Komponente enthalten. Diese Farbstoffe sind deshalb von besonderem Vorteil, weil sie in kürzester Zeit optimal zu fixieren vermögen. Auch bei verlängerter thermischer Behandlung - z.B. Maschinenstillstand - oder bei einem allfälligen Temperaturanstieg tritt keine Zerstörung der Farbstoff-Faser-Bindung ein, wie dies beispielsweise bei den Farbstoffen mit Vinylsulfon-vveaktivgruppen der Fall sein kann. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften weisen die Reaktivfarbstoffe mit Fluor-clllor-pyrimidyl-Reaktivgruppen einen besonders geringen Energiebedarf und eine hohe Betriebssicherheit auf und sind deshalb für Reaktivfarbstoff-Färbungen besonders gefragt.
Für das neue Verfahren sind ebenfalls, wenn auch weniger gut, geeignet die langsamer reagierenden Reaktivfarbstoffe mit z.B. Monochlor-triazin- oder Trichlor-pyrimidyl-Reaktivgruppen. Für eine genügende Fixierung erfordern diese solche Behandlungsbedingungen welche auf den bestehenden Einrichtungen (Druckmaschinen, Trocknungs-'fansarden) oft nicht zur Verfügung stehen.
Die Farbstoff enthaltende, alkalifreie.Druckpaste kann neben den üblichen Verdickungsmitteln weitere, im Reaktivdruck verwendete Zusätze, wie Harnstoff, Oxydationsmittel, Sequestrierungsmittel und ähnliches enthalten.
Alkalien, die im erfindungsgemässen Verfahren venvendet werden können, sind Alkali-Hydroxide, Alkali-Carbonate, Trinatriumphosphat, Eletallsilikate und zwar diese alleine oder auch in tlischungen untereinander Falls für eine gute Fixierung starke Alkalien erforderlich sein sollten, wie beispielsweise Natronlauge, so beträgt die Einsatzzenge hieran je nach Auftragsmenge und/oder Farbstoffkonzentration und Warengewicht 10-200 g/l NaOH (360Be'), vorzugsweise 20-100 gtl WaOH. Bei höheren Auftragsmengen (über 50% des Warengewichts) werden vorteilhafterweise Salze, (Kochsalz, Glaubersalz, Soda oder Pottasche) in Mengen von 50-300 gil sowie alkalibeständige Verdickungen, beispielsweise Spezialalgin2te, Rern-ehluerivate in Mengen von 5-100 g/l, vorzugsweise 10-50 gil zur Verhinderung des Ausfliessens der Drucke zugesetzt.
Der Auftrag der alkalienthaltenden Lösung bzw. Paste kann mit einer vollgravierten Schablone, einer Tausendpunktewalze, einer Pfl2tsch- oder Versprüheinrichtung oder mittels einer anderen, kontinuierlich arbeitenden Auftragsvorrichtung erfolgen.
Die Trocknung der Ware und somit die Fixierung der Farbstoffe erfolgt bei Temperaturen von 10-200°C, vorzugsweise 60-1700C, insbesondere 90-lt'0C.
Bei schärferen Trocknungsvorrichtungen, beispielsweise Infrarottrocknern, kann die Temperatur auch entsprechend höher liegen, wobei die Trocknungszeit verkürzt werden kann. Diese ist entsprechend der Temperatur jedoch immer so zu bemessen, dass die Ware auf mindestens 8% Restfeuchte getrocknet wird. Niedere Restfeuchten sind möglich und fuhren zu gleichguten Ergebnissen, jedoch sind sie im allgemeinen nicht notazendig.
Die sogenannten hochreaktiven Reaktivfarbstoffe der vorgenannten Art, wie alle anderen, genannten Reaktivfarbstoffe, sind aus den Colour Index bekannt.
Im nachfolgenden Beispiel sind Teile Gewichtsteile oder Mol Teile, die Prozente sind Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 Ein laugiertes Bauntwollgesvebe wird auf einer Rotationsfildruck£aschiiie mit einer Druckpaste, bestehend aus: 40 Teilen des Farbstoffs 0.1. Reactive Red 147 (normale Handelsform), 500 Teilen Wasser, 10 Teilen m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 450 Teilen einer 5%igen Aginatverdickung 1000 Teile bedruckt.
Im gleichen Arbeitsgang wird das Gewebe ohne Zwischen trocknen mit einer vpllgravierten Rundschablone mit einer 2. Druckpaste, bestehend aus: 200 Teilen Natrium-Carbonat calc., 200 Teilen Glaubersalz, 100 eilen Natronlauge 360Ee, 300 Teilen einer 10%igen, alkalibeständigen Alginatverdichung, 200 Teilen Wasser 1000 Teile überdruckt und in der Druckmansarde während 90 Sekunden bei 1200C getrocknet. Anschliessend wird der Druck wie bei Reaktivdrucken üblich fertiggestellt. Man erhält ein brillantes, rotes Muster auf weisen Hintergrund mit scharfen Abgrenzungen der Motive.
B e i 5 p i e 1 2 Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mittels einer vollgravierten Rundschablone mit einer verschäumten Flotte behandelt, die folgenden Bestandteile enthält (auf 1000 Teile): 150 g Natronlauge 38 °Be lq g eines modifiziertes Natriumalkylsulfats, handelsüblich eingestellt.
1 g Hydroxyäthylcellulose Das Verschäumungsaggregat wird auf einen Verschäumungsgrad von 1:10 eingestellt. Die Trockengewichtszunahme des Stoffes soll 40% betragen.
Im gleichen Arbeitsgang wird das Gewebe ohne Zwischentrocknen mittels einer örtlich begrenzt gravierten Rundschablone mit einer Druckpaste, bestehend aus: 30 Teilen des Farbstoffes C.J. Reactive Blue 166 500 " Wasser 10 " m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium 460" einer 5%-igen Alginatverdickung 1000 Teile überdruck und in der Druckmansarde während 100 Sekunden bei 1300C getrocknet.
Nach der üblichen Wäsche wird ein reines blaues Muster auf weissem Hintergrund mit scharfen Abgrenzungen der Motive und guten Echtheiten erhalten.

Claims

Verfahren zum Bedrucken von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen Patentansprüche 1. Verfahren zum Bedrucken von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen nach einem Zweiphasen-Einstufenfixierverfahren, dadurch gekennzeichnet, das die Reaktivfarbstoffe enthaltende Druckpaste ohne Alkali auf Cellulosefasern gedruckt werden und anschliessend im gleichen Arbeitsgang nass-in-nass das zur Fixierung der Farbstoffe benötigte Alkali aufgebracht und direkt anschliessend das Gewebe getrocknet oder dass das Alkali zuerst aufgebracht wird, danach der Auftrag des die Reaktivfarbstoffe enthaltende Druckpaste erfolgt und anschliessend das Gewebe getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkali in verschäumter Form aufgetragen wird.
3 Textilien, erhältlich nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 1.