DE3120075A1 - Verfahren zur herstellung eines kunststoffbehaelters durch tiefziehen - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines kunststoffbehaelters durch tiefziehenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters durch
Tiefziehen
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters zu finden,
durch das eine erhebliche Einsparung an Kunststoff möglich ist und durch das ein Behälter herstellbar ist, der auf neuartige
Weise dekoriert werden kann. Dabei soll durch das Verfahren keine Beeinträchtigung hinsichtlich der Verwendbarkeit des
hergestellten Behälters auftreten.
Es sind Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters durch Einspritzen von Kunststoffmaterial in eine Form bekannt,
bei denen in der Form eine Vereinigung mit einem blattförmigen Verzierungs- oder Beschriftungsträger erfolgt. Als Träger wurde
eine Folie aus reinen Zellulosefasern verwendet, die durch Kunstharz imprägniert ist, das sich mit dem Kunstharzmaterial
für die Herstellung des Behälters vermischt, so dass eine feste Verbindung entsteht und der Einschluss der Folie in das
Kunststoffmaterial nicht nachteilig sichtbar ist. Abgesehen davon, dass somit eine besonders vorbehandelte Verzierfolie
erforderlich ist, bereitet auch die Anordnung und Halterung der Verzierfolie in der Spritzgiessform Schwierigkeiten, da
verhindert werden muss, dass das eingespritze flüssige Kunststoff material die Folie zerstört oder verdrängt- Es wurde
deshalb auch vorgeschlagen, die Folie durch Vakuum oder elektrostatische Aufladung an der Innenwand der Spritzgiessform zu
halten.
Die Lösung der eingangs genannten Aufgaben erfolgt durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters durch Tiefziehen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass vor dem Tiefziehen ein Papierbehälter in die Tiefziehform eingelegt wird,
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dessen Form mindestens angenähert der Aussenform des Behälters
entspricht und der aus einem Mantel und einem Boden besteht, wobei der aus Kunststoff bestehende und durch Tiefziehen zu
formende Teil des Behälters sich beim Tiefziehen an die innere
Oberfläche des Papierbehälters anschmiegt und sich dabei mit diesem verbindet.
Die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Papiermaterial und dem Kunststoffmaterial ist von den Oberflächeneigenschaften
beider Materialschichten abhängig. Im Mantelbereich des Behälters bestehen geringe Anforderungen an die Haftkräfte zwischen beiden
Materialschichten. Eine höhere Verbundfestigkeit kann dadurch erreicht werden7 dass zumindest für den Bodenteil oder den Umfangsbereich
des Bodenteiles ein Papiermaterial verwendet wird, das durch einen Heissklebeleim beschichtet ist. Durch die beim
Tiefziehen entstehende Wärmeeinwirkung ergibt sich dann eine Heissklebeverbindung zwischen der Papierschicht und der Kunststoffschicht.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens
sowie von nach dem Verfahren hergestellten Behältern sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine vergrösserte und hälftig axial geschnittene Seitenansicht eines Joghurtbechers, und
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 des unteren Teiles einer anderen Ausführungsform eines Bechers.
Der Becher 2 nach Fig. 1 hat einen leicht konischen Mantelteil
4, einen angenähert ebenen Boden 6, einen flanschartig abstehenden Oeffnungsrand 8 und eine umlaufende Stapelschulter 10, wie
es für Vollkunststoffbecher an sich bekannt ist.Auf die nach
oben gerichtete ebene Fläche 12 wird in üblicher Weise eine nicht dargestellte Verschlussmembran angesiegelt. Statt einer
aufgesiegelten Verschlussmembran kann jedoch auch ein in die
Behälteröffnung eingedrückter Kartondeckel vorgesehen sein, der auf dem durch die Schulter 10 gebildeten inneren Absatz 14 auf-'liegt.
Dem allgemeinen Bestreben, die Wanddicke des Bechers möglichst dünn auszubilden, um die erforderliche Menge an Kunststoffmaterial
zu verringern, ist aufgrund der -erforderlichen Formstabilität des Bechers eine Grenze gesetzt. Gemäss der vorliegenden
Erfindung trägt jedoch der Kunststoffbecher eine äussere Hülle 16 aus Papier- bzw. Kartonmaterial, durch die die Formsteifigkeit
gewährleistet ist, so dass der aus Kunststoff bestehende Teil 18
des Behältermantels 4 sowie des Behälterbodens 6 so dünn ausgebildet sein kann, dass das Kun: tstoffmaterial im wesentlichen
nur dazu dient, die Dichtigkeit des Bechers zu gewährleisten. Gegenüber einem durch Tiefziehen aus einer Kunststoffolie hergestellten
Vollkunststoffbecher ist eine Einsparung an Kunststoffmaterial von 80 % möglich. Zum Tiefziehen des Kunststoffteiles
18 des -Bechers kann gemäss der Erfindung eine Kunststoffolie
mit einer Dicke von 0,4 - 0,6 mm verwendet werden, während für die bisher üblichen vfollkunststoffbecher eine Foliendicke von
1,5 - 1,8 mm erforderlich war. Durch die äussere Schicht 16 des
Bechers aus Papier kann der Becher auch auf einfache und kostsparende Weise durch Bedrucken mit Verzierungen 17, 19 versehen
werden. Da das Papiermaterial nicht mit dem Inhalt des Bechers in Berührung kommt, bestehen in dieser Hinsicht auch keine besonderen
Anforderungen an die Qualität des Papiermaterials.
Der aus Kunststoff bestehende innere Teil 18 des Bechers erstreckt
sich nach oben über die Papierhülle 16 hinweg und geht
in den flänschartigen Oeffnungsrand 8 über, der somit aus Kunststoff
besteht. Auf diese Weise kann, wie bei Vollkunststoff-
bechern, eine nicht dargestellte Verschlussmembran auf den Oeffnungsrand
aufgesiegelt werden, ohne dass besondere Massnahmen vorzusehen sind. Dabei nimmt die Dicke der Kunststoffschicht
des Behältermantels vorzugsweise vom Behälterboden zum Behälterrand
hin zu. Eine ausreichend radiale Steifigkeit des Behälters kann dadurch erreicht werden, dass die Paierschicht des Behälterbodens
dicker gewählt wird als diejenige des Behältermantels.
Bei der Herstellung des Bechers wird zuvor ein Becher aus Papiermaterial
hergestellt, der mindestens angenähert die Form der äusseren Papierhülle 16 des Bechers aufweist. Im Unterschied zu
üblichen Verfahren bei der Herstellung von Papier- bzw. Kartonbechern
ist der Boden 20 so in den manschettenförmigen Mantelteil 22 der Papierhülle eingesetzt, dass er sich unmittelbar an
die Unterkante 24 des Mantelteils 22 anschliesst. Dies wird dadurch erreicht, dass der Bodenrand 26, der zur Herstellung der
Verbindung zwischen dem Boden 20 und dem Mantelteil 22 erforderlich
ist, nach oben gebogen ist, während er bei üblichen Kartonbechern nach unten gebogen ist, um von dem einwärts gebogenen
unteren Rand des Mantelteils umschlossen zu werden. Um Falten beim Aufbiegen des Bodenrandes 26 zu vermeiden, ist dieser mit
Einschnitten 28 versehen, 'wie in der Zeichnung durch Strichlinien
angedeutet ist. Der auf diese Weise vorbereitete Papierbecher wird durch eine nicht erfindungswesentliche, automatisch
arbeitende Zuführeinrichtung entsprechend dem Arbeitstakt einer Tiefziehpresse in die Tiefziehform eingelegt, bevor der Kunststoff
teil 18 des Bechers in Kontakt mit dem Papierbecher in dieser Form tiefgezogen wird. Beim Tiefziehen wird somit das
Kunststoffmaterial fest in den Kartonbecher eingepresst und schmiegt sich genau an dessen innere Oberfläche an. Je nach
Materialwahl kann auch örtlich Klebstoff aufgetragen werden, um eine einwandfreie Verbindung zu schaffen.
Als Kunststoffmaterial für die Herstellung des Behälters eignen
sich Folien aus Polystyrol, PVC, Polypropylen u.a. An die Quali-
tat des Papiermaterials sind keine besonderen Anforderungen zu
stellen, und die Auswahl ergibt sich im wesentlichen durch die gewünschte Dekorationswirkung oder die gewünschte Festigkeit.
Die Dicke des Papiermaterials im Behälterboden entspricht bei-
2 spielsweise einem Papiergewicht von. 200 bis 300 g/m .
Aufgrund der aussteifenden Wirkung .des Behälterbodens kann die
Kunststoffschicht des Behälters im Bodenbereich dünner ausgebildet sein, so dass ihre Dicke im Behältermantel 4 von unten
nach oben zunimmt, bis sie die für die Randsteifigkeit erforderliche
Dicke aufweist. Dies kann durch einen entsprechend gewählten Temperaturgradienten der Tiefziehform erreicht werden, d.h.
indem die Temperatur der Tiefziehform in dem den Behälterboden 6 formenden Teil am höchsten ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, dass der Mantelteil 222 der Papierhülle zur Bildung eines nach unten
überstehenden Stehrandes 212 einen über den Bodenteil 202 nach unten überstehenden Teil 232 aufweist, der nach innen umgebördelt
ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass über eine freie untere Schnittkante, ähnlich wie sie als Schnittkante 24 im
Beispiel nach Fig. 1 vorhanden ist. Feuchtigkeit in das Papiermaterial
eindringen kann, wenn der Becher z.B. Füllen in einer Molkerei auf eine feuchte Unterlage gestellt wird. Ein Eindringen
von Feuchtigkeit kann noch weiter erschwert werden, indem die äusserste Schicht des Karton- oder Papiermaterials wasserabstossend
imprägniert ist oder mit einem Kunststoffilm, z.B. aus Polyäthylen, zumindest am überstehenden Teil 232 versehen
ist.
Entsprechend der Höhe der ümbördelung hat der Behälterboden
einen Abstand von seiner Unterkante, da der äussere Rand des Bodenteiles 202 auf der nach oben umgebördelten Schnittkante
242 aufliegt.
Für eine epntte Wearbindung d!es Bodenteiles 202 mit dem Mantelteil
222 dear E^puearnuuile ist der Bodenteil 202 des Ausführungsbeispieüls
ebdeEh Füg?« 2; ebenfalls mit einem nach oben aufgebogenen
Rand Έα<Σ vearseften.. Eine weitere Verbesserung der Befestigung
des gaga:eren:en. Kodenteiles 202 am Becher kann dadurch erreicht
werden,- gOsss; dear Bodenteil· 202 auf .seiner in Kontakt mit dem
• Kunststxiffmaitearial 182 gelangenden Oberfläche oder zumindest in
seinem EfeEnDdfcereich einen in der Zeichnung nicht sichtbaren
Ueberzug? aoxs einem Heissklebeleim bzw. Heissklebelack aufweist,
der durch dile beim Tiefziehen angewandte Wärme eine besonders feste Verbindung mit der Kunststoffschicht bewirkt. Das Aufbringen
des Ueberzuges aus Heissklebeleim, d.h. einer sogenannten Hotmeltschicht, kann ausgehend von einem Rollenmaterial erfolgen,
das vor dem Tiefziehen des Bodenteiles 202 mit dem Papiermaterial verbunden wird.
- 40-Leerseite
Claims (15)
- Ι "' % £,'!' .-i >ί ä 5 ?'ί ft --J' -"ν.;· β - rl"ί■-«« ; ·ίίPatentansprüche[1.} Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbehälters durch KL./Tiefziehen, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Tiefziehen ein Papierbehälter (16) in die Tiefziehform eingelegt wird, dessen Form mindestens angenähert der Aussenform des Behälters (2) entspricht und der aus einem Mantel (22) und einem Boden (20) besteht, wobei der aus Kunststoff bestehende und durch Tiefziehen zu formende Teil (18) des Behälters sich beim Tiefziehen fest an die innere Oberfläche des Papierbehälters anschmiegt und sich dabei mit diesem verbindet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Tiefziehen eine Folie mit einer Dicke im Bereich von 0,2 0,6 mm verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Form ein Papierbehälter eingelegt wird, dessen Mantelhöhe kleiner ist als die Mantelhöhe des Kunststoffteiles des Behälters, so dass der Behälterrand aus Vollkunststoff besteht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehform in axialer Richtung zu dem den Behälterboden formenden Teil hin zunehmend stärker beheizt ist, so dass beim Tiefziehen die Kunststoffschicht des Behältermantels zum Behälterboden hin zunehmend dünner ausgeformt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Form ein Papierbehälter eingelegt wird, der mindestens im ümfangsbereich seines Bodenteiles mit einem Heissklebeleim überzogen ist, so dass sich beim Tiefziehen zwischen diesem Bereich des Papierbehälters und dem Kunststoffteil des Behälters eine Hexssklebeverbindung ergibt.— ■? —
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Form ein Papierbehälter eingelegt wird, dessen Mantelteil an seiner unteren Kante nach innen gebördelt ist und mindestens im Bereich seiner unteren Kante mit einer wasserabstossenden Imprägnierung oder einer wasserdichten Beschichtung versehen ist.
- 7. Tiefgezogener konischer Behälter aus Kunststoff mit einem flanschartig abstehenden Oeffnungsrand, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Boden(6) und einen Mantel (4), die auf ihrer Aussenseite eine Schicht aus Papier (16) aufweisen.
- 8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die den Mantel (4) überziehende Papierschicht (22) mit der den Boden (6) überziehenden Papierschicht (20) durch einen von dieser Bodenschicht (20) in Richtang zum Behälterinnenraum nach oben gebogenen Rand (26) verbunden ist, so dass sich die Bodenschicht (20) unmittelbar an die ünterkante (24) der Mantelschicht (22) anschliesst.
- 9. Behälter nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch.eine im oberen Bereich des Behälters vorgesehene umlaufende Stapelschulter (10).
- 10. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des Papiermaterials das Zwei- bis Fünffache des Kunststoffmaterials beträgt.
- 11. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierschicht (20) des Behälterbodens (6) dicker ist als diejenige (22) des Behältermantels (4).
- 12. Behälter nach Anspruch 7 oder 11, dadurch gekennzeichnet, " dass die Dicke der Kunststoffschicht des Behältermantels (4)- 3—
vom Boden (6) zum Behälterrand (8) zunimmt. - 13. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die den Mantel (42) überziehende Papierschicht (222) nach unten über die papierene Bodenschicht (202) übersteht, wobei der überstehende Teil (232) nach innen gebördelt ist.
- 14. Behälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der äusserste Teil der Papierschicht (222) des Mantelteiles zumindest im Bereich des Behälterbodens wasserabstossend imprägniert ist oder eine wasserdichte Beschichtung aufweist.
- 15. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem aus Papier bestehenden Teil und dem aus Kunststoff bestehenden Teil des Behälters zumindest im Bereich des Bodenumfanges eine Heissklebeverbindung vorhanden ist.
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