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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Pökelspritzmaschine zum Injizieren von
Lake in Fleisch, mit einer Anzahl von Injiziernadeln an der Unterseite eines aufwärts
und abwärts in Bezug auf eine Auflagefläche für das Fleisch durch einen Hauptantrieb
verschiebbaren Nadelkastens und einem aufwärts und abwärts verschiebbaren, in Bezug
auf den Nadelkasten beweglichen, von den Injiziernadeln durchdrungenen Abstreifer
zum Abstreifen des Fleisches von den Injiziernadeln.
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Pökelspritzmaschinen dieser Art sind in zahlreichen Ausführungsformen
bekannt. Fleischstücke, Schinken und dergleichen werden zumeist mit einem schrittweise
vorgerückten Förderer unter die Injiziernadeln gebracht, und sodann werden die Injiziernadeln
mit dem Nadelkasten bis zum Einstechen der Nadeln in das Fleisch abgesenkt und nach
Abgabe einer ausreichenden Lakemenge wieder angehoben. Bei diesem Anheben wird das
Fleisch vielfach durch die zurückkehrenden Nadeln mitgenommen, so daß es üblich
ist, dem Nadelkasten einen federnd abgespreizten, von den Nadeln durchdrungenen
Abstreifer vorzuschalten, der beim Auftreffen auf das Fleisch entgegen der Federwirkung
gegen den Nadelkasten gedrückt wird und beim Anheben des Nadelkastens das Fleisch
aufgrund seiner Federwirkung von den Nadeln herunterdrückt. Eine derartige Pökelspritzmaschine
ist beispielsweise in der DE-PS 16 92 132 beschrieben.
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Ein Abstreifer dieser Art übt aufgrund seines Eigengewichts und seiner
federnden Aufhängung unter dem Nadelkasten eine erhebliche Druckwirkung auf das
Fleisch aus. Diese Druckwirkung wird noch verstärkt, wenn die Verschiebung des auf.
das Fleisch auftreffenden Abstreifers in Bezug auf den Nadelkasten' für Steuerungszwecke
oder zur Betätigung einer Koblenpumpe aufgenutzt wird, wie es in der US-PS 2 587
024 angegeben ist.
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Die Ausübung eines starken Druckes auf das Fleisch während des Spritzvorganges
hat den Nachteil, daß ein erheblicher Föderdruck notwendig ist und die in das. Fleisch
gelangende Lakemenge oft nicht ausreicht. Im übrigen kann es zu einer unerwünschten
Verformung druckempfindlicher Fleischstücke kommen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Pökelspritzmaschine derart auszubilden, daß der Abstreifer keinen nennenswerten
Druck auf das Fleisch ausübt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,. daß der Abstreifer
einen Hilfsantrieb aufweist, der es gestattet; den Abstreifer aufwärts und abwärts
in Bezug auf den Nadelkasten zu verschieben und in einer beliebigen Halteposition
des Bewegungshubes anzuhalten.
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Bei einer derartigen Pökelspritzmaschine wird der Abstreifer durch
den Hilfsantrieb vor dem Eintreffen eines Fleischstücks und bei'Beginn der Abwärtsbewegung
des Nadelkastens in eine Halteposition angehoben, deren Höhe über der Auflagefläche
in der abgesenkten Stellung des Nadelkastens im wesentlichen der durchschnittlichen
Höhe der Fleischstücke entspricht oder gegebenenfalls geringfügig. über der Fleischstärke.liegt.
Die Höhe dieser-Halteposition ist so einstellbar, dafl keinerlei Druck auf das Fleisch
ausgeübt wird. Bei der Aufwärtsbewegung des Nadelkastens mit den Nadeln wird der
Abstreifer aus seiner Halteposition wiederum in seine untere Ruheposition in Bezug
auf den Nadeikasten abgesenkt, so daß der das Fleisch von den Nadeln abstreift.
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Vorzugsweise und insbesondere für den Fall, daß Fleischstücke unterschiedlicher
Stärke zu behandeln sind, wird der Abstreifer in seiner Halteposition nachgiebig
gehalten, so daß er mit geringer Kraft durch ein dickeres Fleischstück ange-
hoben
werden kann. Eine derartige Aufhängung des Abstreifers erfolgt vorzugsweise auf
pneumatischem Wege mit Hilfe eines doppelt wirkenden Zylinders, der es gestattet,
den Abstreifer aufwärts und abwärts zu verschieben und bei Einstellung eines geeigneten
Druckgleichgewichtes in einer gewünschten Höhe festzuhälten. Bei einem derartigen
pneumatischen Antrieb reicht es in-der Praxis aus, dem Abstreifer vor dem Eintreffen
des zu spritzenden Fleisches einen kurzen Aufwärts impuls und nach der Beendigung-des
Einspritzens einen kurzen Abwärtsimpuls zu geben. Es kommen jedoch auch andere Antriebsarten,
we etwa ein mechanischer oder hydraulischer Antrieb in Betracht, in die vorzugsweise
ein Federglied eingeschaltet sein sollte, das auch in der Halteposition des Abstreifers
eine gewisse Verschiebung gestattet.
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Die im Endbereich der Injiziernadeln befindlichen-Austrittsöffnungen
für die Lake sind vorzugsweise durch Hülsenventile verschließbar, wie sie beispielsweise
aus den US-PS'en 2 560 060 und 2 628 552 bekannt sind. Diese Ventilhülsen können
im Gegensatz zu den dort gezeigten Lösungen in dem Abstreifer angebracht sein, so
das die Nadeln in der unteren Endstellung des Abstreifers verschlossen sind.
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Weitere Fortbildungen der Erfindung'ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der beigefügten. Zeichnungen näher erläuter.
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Fig. 1 zeigt eine schematisierte , auf die wesentlichen Teile beschränkte
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Pökelspritzmaschine;
Fig.
2 zeigt eine entsprechende Seitenansicht.
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In Figur 1 ist ein Nadelkasten mit 10- und ein in Abstand unterhalb
des Nadelkastens an diesem aufgehängter Abstreifer mit 12 be'zeichnet. Der Nadelkasten
10 ist im wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist eine angedeutete Zuleistung
14 für unter Druck stehende Lake auf, die im Innern des Nadelkastens in nicht gezeigter
und an sich bekannter Weise mit einer Anzahl von Injiziernadeln 16 verbunden ist,
die von der Unterseite des Nadelkastens senkrecht nach unten verlaufen. Die njiziernadeln
sind in der unteren Bodenfläche 18 mit Hilfe von Hülsen 20 befestigt.
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Der'Nadelkasten 10 weist an seinen Stirnseiten Ansätze 22, 24 auf,
die mit senkrecht nach unten verlaufenden Führungsstangen 26,28 verbunden sind.
Die Führungsstangen 26,28 sind an ihren unteren Enden durch eine Querstrebe 3Q verbunden.
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Die gesamte Anordnung aus Nadelkasten 10, Führungsstangen 26r28, Querstrebe
30 und Abstreifer 12 ist mit Hilfe eines Antriebs 32 aufwärts und abwärts in senkrechter
Richtung verschiebbar. Der Antrieb 32 umfaßt im dargestellten Beispiel eine Kurbelscheibe
34, die über eine Stange 36 gelenkig mit der Querstrebe 30 verbunden ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung soll davon ausgegangen werden,
daß die Injiziernadeln an der Unterseite des Nadelkastens angeordnet sind und mit
dem Nadelkasten senkrecht aufwärts und abwärts bewegt werden. Diese Anordnung ist
zwar besonders zweckmäßig, wird jedoch nur zur Vereinfachung der Beschreibung zugrunde
gelegt. Es ist ebenfalls möglich, die Injiziernadeln von unten nach oben, von der
Seite oder in beliebiger Weise schräg in das Fleisch einzustechen, Auch auf derartige
Anordnungen ist die Erfindung anwendbar, da der hier zu beschreibende Mechanismus
lageunabhängig
arbeitet.
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Die senkrechten Führungsstangen 26,28 sind jeweils in zwei nicht näher
dargestellten Gleitlagern 38,40 bzw. 42,44 axial verschiebbar geführt. Die Gleitlager
sind gestellfest, und zwar im dargestellten Beispiel über Streben. 46,48 und Stützen
50,52 an einer Grundplatte 54 der Maschine abgestützt. Im dargestellten Beispiel
tragen'die oberen Gleitlager 42,44 zugleich eine Stützplatte 56, auf der ein Förderband
58 zur Aufnahme von Fleisch senkrecht zur Zeichenebene in Figur 1 und von links
nach recht in Figur 2 gleitet.
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Während'die bisher beschriebenen-Merkmale der Pökelspritzmaschine
weitgehend bekannt sind, sollen nunmehr nähere Einzelheiten der Erfindung beschrieben
werden.
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Innerhalb des Nadelkastens 10 befinden sich zwei gestrichelt angedeutete,
senkrechte, pneumatische Zylinder 60,62, deren Kolbenstangen 64,66 senkrecht nach'unten
aus dem Nadelkasten 10 auftreten und an ihren freien Enden mit dem Abstreifer 12
verbunden sind. Diese Zylinder sind doppelt wirkend und weisen dementsprechend obere
und untere Lufteinlässe auf, die in der Zeichnung nicht näher bezeichnet sind. Die
oberen Lufteinlässe sind über Luftleitungen 68 und 70 und eine gemeinsame Luftleitung
72 mit einer Steuereinheit 74 verbunden.
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In entsprechender Weise stehen die unteren Lufteinlässe über Luftleitungen
76 und 78 und eine gemeinsame Luftleitung 80 mit der Steuereinheit 74 in Verbindung.
Auf die Steuereinheit 74 soll später noch einmal näher eingegangen werden.
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Es ist erkannbar, daß der Abstreifer 12 mit Hilfe des beschriebenen
pneumatischen Antriebs je nach Einleitung von Druckluft durch die Luftleitungen
72 oder 80 abwärts oder aufwärts verschoben werden kann. Wird die Druckluft abgelassen,
so sinkt der Abstreifer 12 in seine untere End-
stellung ab, die
in Figur 1 gezeigt'ist. Sofern in die unteren Lufteinlässe der Zylinder 60,62 ein
Luftimpuls eingeleitet wird, der zum Aufbau eines gewissen Druckpolsters aufreicht,
wird der Abstreifer 12 in Bezug auf den Nadelkasten 10 angehoben und in dieser angehobenen
Position festgehalten. Wenn der Druck in den unteren Kammern der Zylinder abgelassen
und Druck in die oberen Kammern der Zylinder eingeleitet wird, sinkt der Abstreifer
12'in seine untere Endstellung ab.
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Die Injiziernadeln 16 sind in nicht gezeigter Weise in ihren unteren
Endbereichen mit öffnungen versehen, durch die Lake austritt. Zur Vermeidung eines
unnötigen'Lakeaustritts vor und nach einem Spritzvorgang sind Ventiihülsea 82 verschiebbar
auf den unteren Enden der Injiziernadeln 16 angeordnet. Diese Ventilhülsen sind
innerhalb des kastenförmig ausgebildeten Abstreifers 12 befestigt, so daß sie die
Injiziernadeln in der abgesenkten Stellung des Ab-Abstreifers gemäß Figur 1 verschließen.
Daher wird das Fleisch auch nicht mit den Reibungs- und Federkräften belastet, die
üblicherweise zum'Ve'rschieben von Ventilhülsen der gezeigten Art 'aufgebracht werden
müssen. Die Ventilhülsen dienen im übrigen der zusätzlichen Führung der Injiziernadeln.
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Die Steuereinheit 74 ist über eine Leitung 84 mit einem Fühler 86
verbunden, der verstellbare Schaltnocken 88. auf der Kurbelscheibe 34 mechanisch,
optisch, elektrisch oder anderweitig abtastet und elektrische oder pneumatische
Impulse an die Steuereinheit 74 liefert, in der sich nicht gezeigt Druckluftventile
befinden, durch die die Luftzufuhr zu den Zylindern 60,62 gesteuert wird. Alternativ
können die Druckluftventile auch unmittelbar an der Kurbelscheibe 34 angeordnet
und durch die Schaltnocken 88 steuerbar sein.
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Die Steuereinheit 74 ist im übrigen mit einer Druckluftquelle'
sowie
gegebenenfalls weiteren Steuerleitungen verbunden.
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Auf derartige Einzelheiten -muß im vorliegenden Zusammenhang nicht
eingegangen werden.
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Der Antrieb des Förderbandes 58 und desNadelkastens 10 sind zweckmäßiger
Weise derart synchronisiert, daß jeweils beim Eintreffen eines Fleischstückes der
Nadelkasten 10 in die untere Position abgesenkt wird. In der Anfangsphase der 'Abwärtsbewegung
des Nadelkastens. 10 wird ein kurzer Lüftimpuls über die Leitungen 76,78,80 an die
unteren Lufteinlässe der Zylinder 60,62 gegeben, so daß der Abstreifer 12 in eine
einstellbare Position in Bezug auf den Nadelkasten 10 angehoben wird und die Ventilhülsen
82 von den öffnungen im unteren Endbereich.der Injiziernadeln 16 zurückziehen. Die
angehobene Position des Abstreifers 12 ist so einestellt, daß die Höhe des Abstreifers
12 über dem Förderband 58 der durchschnittlichen Fleischstärke entspricht. Bei dickeren
Fleischstücken kann der Abstreifer aufgrund des in den unteren Kammern der Zylinder
60 herrschenden Luftdrucks mit äußerst geringer Kraft im notwendigen Maße durch
das Fleisch angehoben werden. Bei dünneren Fleischstücken ist es unerheblich, wenn
der Abstreifer 12 nicht genau die Oberfläche des Fleisches erreicht, da während
des Injektionsvorganges ein. Niederdrücken des Fleisches nicht erforderlich ist.
Da keinerlei Druck auf das Fleisch aufgeübt wird, nimmt dieses die Lake wesentlich
besser auf, als es bei den herkömmlichen, federnd abgespreizten Abstreifern der
Fail ist; Sobald der Nadelkasten wieder aufsteigt, wird der Abstreifer 12 durch
die Zylinder 60,62 abwärts in Bezug auf den Nadelkasten verschoben. Wenn das Fleisch
von den Nadeln abgestreift ist, befindet sich der Abstreifer wiederum in der unteren
Endposition und verschlieBt mit Hilfe der Ventilhülsen 82 die Injiziernadeln. Die
Lakeinjektion dauert also
fort,bis die Nadeln wieder aus dem Fleisch
ausgetreten sind, erstreckt sich also über den Hin- und Rückhub der Nadeln in Bezug
auf das Fleisch. Wegen der hohen Lakeaufnahme des praktisch drucklosen Fleisches
wird es jedoch unter Umständen auch ausreichen, nur während Hin-Hubes einzuspritzen
und in der Lakezufuhr ein nicht gezeigtes Ventil vorzusehen, das bei Beginn der
Aufwärtsbewegung des Nadelkastens-10'die Lakezufuhr sperrt.
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Der Abstreifer 12 muß nicht direkt am Nadelkasten 10 aufgehängt sein.
Beispielsweise können die Zylinder 60,62 auch an der unteren Querstrebe 30, die
sich mit dem Nadelkasten 10 bewegt, befestigt sein und nach oben ragende Kolbenstangen
aufweisen, die mit dem Abstreifer 12verbunden sind.
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