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Bezeichnung: Riqg für ein Segelbrett Die Erfindung bezieht sich auf
ein Riga für ein Segelbrett mit einem zwischen einem Vorliekmast und einem aus zwei
einander gegenüberliegenden , nach außen gekrtmmten Holmen gebildeten Gabelbaum
lose aufgespannt gehaltenen Segel, wobei das mittels Gelenkes allseitig frei dreh-
und schwenkbar auf dem Segelbrett befestigte Rigg von dem Benutzer an dem oberhalb
des Unterlieks des Segels am Vorliekmast befestigten Gabelbaum gehalten und zum
Steuern relativ zum Segelbrett und Wind verstellt wird, das Segel mit dem Gabelbaum
am Schothorn durch Schothornstrecker verbunden ist, mit seinem Vorliek am Mast geführt
ist und am unteren Vorliekhorn gegen eine Belegklemme am Vorliekmastunterteil und
am oberen Ende des Vorlieks am Mast gespannt.-ist.
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Ein derartiges Rigg ist in seiner grundlesenden Ausfah rung durch
ein auf N. Darby zurückgehendes Rigg bekannt und entspricht in seiner Konstruktion
weitgehend dem Aufbau der heute allgemein verwendeten Riggs. (Schweitzer-Riog).
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Ein Nachteil derartiger handelsüblicher Riggs besteht darin, daß sie
im allgemeinen nicht der Tatsache Rechnung tragen, daß mit zunehmender Hohe Qber
Wasser die Windgeschwindigkeit und damit der durch die Windgeschwindigkeit am strömungsprofil
des Segels erzielbare Auftrieb bzw.
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Sog degressiv zunimmt und damit auch der am Brett erzielbare Vortrieb.
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Obwohl dieser phvsikalische Zusammenhang-bekar.nt ist, ist die Form
der meisten zum Stehsegeln verwendeten
Segel im wesentlichen dreieckig,
wobei das Achterliek vom hinteren Ende des Gabel baums diagonal zum oberen Ende
des Vorlieks bzw. zur Spitze des Vorliekmastes verläuft.
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Es sind zwar schon Segel bekannt geworden, bei welchen mehr Segelfläche
am Topp des Mastes untergebracht wird, um beispielsweise bei gleich großer Segel
flache aufgrund eines höher liegenden Flachenschwerpunktes und eines höheren Druckpunktes
des Windes bei an sich gleichen Windbedingungen unter besserer Ausnutzung des Windes
einen größeren Vortrieb zu erreichen.
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So gibt es ein Segel mit ausgestelltem konvexem Achtern lAek (Normalsegel)
oder auch ein als Maui-Segel bezeichnetes Segel, welches ein am Topp weit ausgestelltes
Achterliek aufweist.
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Im Gegensatz zu Sturmsegel, bei welchen die obere Segelfläche bedeutend
verkleinert ist und damit der Druckpunkt des Windes nach vorne und nach unten verlagert
ist, so daß diese Segel aufgrund des tieferen Angriffpunktes der Kräfte besser zu
halten sind, haben das Normal segel und das Mati-Segel bewußt einen nach oben und
außen verlagerten Druckpunkt des Windes, so daß aufgrund des größeren Hebelarmes
zur Einleitung der Windkraft bei einem plotzlichen Nachlassen einer Windbö das Segel
noch genügend Zug entwickeln kann, um einen Sturz des Stehseglers nach Luv zu vermeiden.
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Obwohl somit beim Maui-Segel durch ein am Topp weit ausrestelltes
Achterliek die hinsichtlich einer gflnstigen tiusnutzung der Windgeschwindigkeit
strömungstechnisch ungünstige Dreiecksform bisher bekannter Segel verlassen wird,
weist dieses.Segel insofern einen Nachteil auf, als im ausgestellten Teil mehrere
Latten eingearbeitet werden müssen, um durch diese Stabilisierung ein Auswehen (Flattern)
des Achterlieks zu verhindern.
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Diese Latten haben dabei den Nachteil, daß sie das Segel versteifen
und somit die ideale Profilierung des Segels, unter Bildung eines einer Tragfläche
eines Flugzeuges ähnelndem Profilkörpers, verhindern, wobei dieser Profilkörper
sich an sich entsprechend den Windstsrken und je nach dem, auf welchen Bug man fährt,
als Backbord- und Steuerbordprofil ausbilden bzw. trimmen lassen müßte.
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Aufgrund der Versteifung der Segel fläche im Topp durch Latten kann
sich somit das Segel nicht auf das ideale Profil einstellen, wo der Wind völlig
störungsfrei und unverwirbelt (laminar) das Segel umströmt, sich somit an der Leeseite
der optimale Sog zur erreichung eines großen Vorschubs des Segelbrettes einstellt,
und wo der Widerstand des Segelprofils im Luftstrom gleich zeitig möglichst klein
ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Rigg mit einer
strömungtechnisch günstigeren, den Windverhältnissen und Windgeschwindigkeiten über
wasser anpaßbaren Segelform zu schaffen, wobei das gesamte Segel-/weitgehend profil
laminar umströmt ist, und die Teile des Riggs, insbesondere die Länge des Vorliekmastes,
dabei nicht großer als die bisher üblicherweise verwendeten Teile sind.
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Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, ähnlich wie beim Maui-Segel
eine im Topp vergrößerte Segelfläche zu schaffen, bei der eine Stabilisierung des
Achterlieks aber ohne eingearbeitete oder einzuschiebende Latten erfolgt und sich
somit ein optimales horizontales Stromungsprofil einstellen kann, um einen besseren
Sog bzw. Vortrieb zu erreichen als dies beim traditionellen Rigg möglich ist, und
zwar sowohl bei schwächeren Windstãrken als auch bei Starkwind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemaß bei einem Riog der eingangs
genannten Art vorgesehen, daß die an sich dreieckiqe Form des Segels in eine viereckige,
den
oberen Bereich des Segels bis zu einem Oberliek vergößernde und im unteren Bereich
des Segels am Achterliek verkleinerte Form abgewandelt ist, dessen FlAchenschwerpunkt
zum Vorliekmast und nach oben zum Oberliek verlagert ist, und iß der Vorliekmast
über ein Mastknie und einen Oberliekmast derart verlängert ist, daß das am Vorlieast
gefÜhrte Segel am oberen Vorliekhorn und den Eckpunkten am Achterliek, nämlich dem
Schothorn und dem Topphorn, zwischen den Holmen des Gabelbaumes und am Mastknie
und / oder am Oberliekmast frei aufgehängt ist.
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Aufgrund der somit in das Topp der Besegelung verlegten viereckigen,
etwa trapezförmigen Segeifläche kann sich ein höher reichender Profilkörper des
Segels ausbilden, welcher strömungstechnisch bedeutend günstiger ist und aufgrund
der am Mast höheren Windgeschwindigkeiten einen größeren Sog undvortrieb des Brettes
erzeugt, wobei durch die freie Aufhängung des Segels mittels Gabelbaum und Oberliekmast
dieses sich optimal profilieren kann.
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Der größere Sog am Segel ist dabei möglich, ohne den Vorliekmast in
seiner Hohe zu verlängern. Bei gleicher Segelfläche wie bei einem Normal segel ist
es dabei möglich, aufgrund der im unteren Bereich des Segels am Achterliek verringerten
Segel fläche das Segel mit einem sehr kurzem, leicht aufzuholenden Gabelbaum zu
fahren. Da desweiteren die Segelfläche insgesamt nicht vergrößert werden muß, ist
die Einhaltung der Klassenvorschrift bzgl. maximaler Abmessungen der Segelflache
oft noch gewährleistet.
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Ein Aus wehren bzw. Flattern des Achterlieks wird im Gegensatz zum
Maui-Segel durch die Anlage eines seitlich vom Vorliekmast, unter einem Winkel von
9o bis 1lo beispielsweise ausgehenden Oberliekmastes verhindert.
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Die Führung des erfindungsgemäß etwa trapezformigen Segels am Vorliekmast,
erfolgt dabei über eine Masttasche am Vorliek, oder eine unten und oben offenen
Mastschlaufe, wobei im Fall der Verwendung einer Mastschlaufe das Segel ein oberes
Vorliekhorn aufweisen muß, so daß das Segel in seiner Höhenanordnung gegenüber dem
Vorlieknf ast gehalten bzw. befestigt werden kann.
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Bei der Verwendung einer Mastschlaufe werden dabei der Vorliekmast
und der Oberliekmast über ein Mastknie ineinander übergehend fortgefahrt und durch
das obere offenen Ende der Mastschlaufe geführt. Bei der Verwendung einer Masttasche
muß diese seitlich eine Öffnung aufweisen, durch welche der Oberliekmast unter Bildung
eines Mastknies in den Vorliekmast einläuft.
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Sowohl bei der Verwendung einer Masttasche als auch bei der Verwendung
einer Mastschlaufe, weist dabei das erfindungsgemäß zu verwendende Segel ein Topphorn
auf, welches sich vorzugsweise etwa 40 bis 80 cm vom oberen Vorliekhorn nach hinten
befindet.
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Da somit das Oberliek des Segels bedeutend kürzer als die Länge des
Unterlieks bzw. der vom Gabelbaum oberhalb des Unterlieks gebildeten, ober 2 m langen
Sehne ist, erstreckt sich das Achterliek des etwa trapezförmigen Segels immer noch
über eine größere Länge .diagonal zur Segelfläche bzw. in einen Winkel zum Vorliekma-st.
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Auf diese Weise ist es dann auch möglich, die Spannung des Achterlieks
bzw. die Segelfläche derart zu trimmen, daß das Profil des Segels sich nach hinten
um das im Topp erwünschte, strömungstechnische kleine Maß dffnet.
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Das Achterliek kann damit trotz seiner Stabilisierung.
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gegen Flattern nach Luv oder Lee im Topp ausgestellt werden, so daß
also durch Verdrillung des Segels um die Langsachse im oberen Teil des Segelprofiis
sich ein bestmöglicher Anstellwinkel ergibt.
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Auf diese Weise wird, insbesondere dem im Topp herrschenden stärkeren
wahren Wind Rechnung getragen, der den scheinbaren Wind in einem spitzeren Winkel
einfallen läßt.
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Die nach achtern sich ergebende Offnung des Segelprofils läßt sich
dabei über die Regelung der Spannung des Achterlieks einstellen, wobei die Spannung
durch Dichtholen des. Vorliektreckers welcher am Vorliekbaum befestigt wird, oder
durch Dichtholen eines am Vorliekmast befestigten Gabeibaumniederholers erfolgt.
Auf diese Weise läßt sich optimal dem mit zunehmendem Wind und.somit auf das Achterliek
anwachsenden Druck, welcher eln.Auswehen, also ein Nach-Lee-Wandern des Achterlieks
bewirkt, durch Straffung des Achterlieks zwischen Oberlieksmast und Gabelbaum Rechnung
tragen.
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Da Unebenheiten und Einschnürungen zu Verwirbelungen und damit zu
einem Abriß dereinen optimalen Sog. und Vortrieb erzeugenden laminaren Strömung
führen, ist erfindungsgemaß ein Gabelbaum vorgesehen, in welchem das lose aufgespannt
gehaltenen Segel nicht, wie z. B, üblicherweise bei stärkerem Wind an dem leeseitigen
Gabelbaumholmen eingeschnürt' bzw tailliert wird. Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen,
die beiden einander gegenüberliegenden, nach außen gekrümmten Holme des Gabelbaumes
in einen derartigen Abstand zueinander anzuordnen und die vom Vorliek zum Achterliek
verlau -fende Sehne "s" des Segelprofils auf der Mittellinie des Gabelbaumes zu
halten, daß auch bei größten sich ausbildenden Wölbungen des Segelprofils sich kerne
Taillierung des Segels am Leeholmen des Gabelbaumes einstellen kann.
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Da ähnlich wie bei der hydrodynamisch richtigen Schwert-und Prnnenprofilierung
sich die dickste Stelle bzw.
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größte Wölbung des Segelprofilkörpers etwa am Ende des ersten Drittels
des Profils hinter der Vorderkante des Segels befinden soll, ist bei dem erfindungsgemäß
im vorderen Bereich verbreiterten Gabelbaum die größte Breite etwa nach einem Drittel
der Sehnenlänge des Profils hinter der Vorderkante vorgesehen, wobei der maximale
Innenabstand der beiden Gabelbaumholme in etwa gleich dem handelsüblicher Gabelbäume
ist.
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Zur Ermöglichung der notwendigen speziellen Schothornbefestigung,
welche ein Schwenken der Profilsehne "s" nach Lee vermeiden soll, ist in vorteilhafter
Weise vorgesehen; die einander gegenüberliegenden nach außen gewölben Holme des
Gabelbaumes an der Vorderkante des Segels und am Achterliek des Segels abgestumpft
aufeinanderzulaufen.zu lassen, so daß der Gabelbaum ein langgezogenes Rechteck mit
nach außen gebogenen Lãngsseiten bildet.
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Der Innenabstand zwischen den Holmen beträgt dabei etwa maximal 45
bis 55 cm, wobei die Länge des Gabelbaumes bei der Anordnung eines gemaß der vorliegenden
Erfindung im Topp ausgestellten Segels gegenüber handelublichen Gabelbäumen etwa
um 35 cm verkürzt ist.
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Wesentlich für die Verhinderung eines Schwenkens der Profilsehne .
"s" nach Lee in dem erfindungsgemäß ausgebildeten Gabelbaum mit am hinteren Ende
plötzlich au.feinander zulaufenden Holmen unter Bildung zweier etwa 20 bis 25 cm
beabstandeten Holmenecken ist dabei eine geeignete Befestigung des Schothorns an
diesen beiden Ecken der Holme über zwei Schothornstrecker, wobei das Schothorn z.
B. so befestigt ist, daß es nicht mehr in Richtung der beiden seitlich liegenden
Gabelbaumholme ausbrechen kann. Dies wird dadurch vorteilhafter Weise erreicht,
daß ein ausreichend langer Tampen bis zur
Hälfte durch die Öse
des Schothornes gezogen wird und anschließend ein Durchgleiten des Tampens durch
die Öse durch beidseitiges Belegen mit einem Achterknoten verhindert wird. Danach
werden dann die beiden Enden des Schothornstreckers durch je eine Öse am Gabelbaum
in den Holmecken gezogen und anschließend verknotet. Durch A nbringen je einer Umlenkrolle
in den Holmenecken können die Schothornstrecker so umgelenkt werden, jeweils an
einem Holm so daß sie, ausreich@nd verlängert, bequem/durch die Segelhand des Seglers
während der Fahrt erreichbar sind, wobei die Enden der Schothornstrecker durch Kammklemmen
gehalten werden. Es ergibt sich somit eine bequeme Möglichkeit zur Nachstellung
(Trimmung) des Segels während der Fahrt.
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Bei der Verwendung eines derartigen Gabelbaumes mit einem erfingunsgemäßen
im Topp ausgestelSten Segel .ergibt sich insofern ein weiterer Vorteil, als bei
Segeln mit gleicher Segelflache und gleich langem Vorliek wie bei einem Normal segel
sich bei dem Segel gemäß vorliegender Erfindung die Lange der Profilsehne "s" verkürzt
und somit ebenfalls die ideale Profiltiefe t" bei dem umströmen Segelprofil. Dies
da bekanntlich das Verhältnis von Auftrieb zur scheinbaren Wlndkraft von der Profiltiefe
abhangt, wobei bei einem bauchigem Segel mit einem Wölbungsverhältnis von 1 : Io
(t : s) sich ein optimaler Auftrieb ergibt.
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Da die ideale Profiltiefe t" sich somit etwa propor tional zur Verringerung
der Profilsehnenlänge s 5" verhält, wird auf Grund der verkürzten Profilsehne die
Gefahr verhindert, daß das Segel am Leeholmen tailliert wird.
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Ein weiterer Vorteil des in seiner Länge verkürzten Gabelbaumes best-eht
darin, daß es nicht beim stark n Anluven des Segels zu einem Schleifen des Gabelbaumes
im Wasser und damit zu einer Abbremsung kommen kann, da der Gabelbaum kürzer ist
und höher gehalten werden
kann.
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Für den erfindungsgemäß ausgebildeten Gabelbaum r u.a. mit einer
Halterung des Schothornes auf der Mittelachse des Gabelbaumes wird im übrigen ElemenUnschutz
beansprucht.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausfthrungsbeispieles
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Figur 1: Die Seitenansicht eines Riggs
gemäß der vorliegenden Erfindung mit etwa trapezförmigem Segel, Vorliekmast, Mastknie
und Oberliekmast, unter Darstellung eines neuen Gabelbaumes, welcher am Schothorn
nicht mehr elliptisch ausläuft, sondern zwei Kunststoffecken mit Ösen aufweist,
so daß durch zwei von diesen Kunststoffecken ausgehenden Schothornstrecker ein Schwenken
des Schothohes vermieden wird, wenn plötzlich Wind in der Segel fläche steht; Figur
2.: im relativen Größenvergleich ein etwa trapezförmiges, im oberen Bereich zum
Topp vergrößeres Segel gemäß der vorliegenden Erfindung, ein Segel nach JYRU für
offene Klassen und ein Maui-Segel; Figur 3: eine schematische Darstellung der Fortsetzung
des Vorliekmastes durch ein Mastknie mit abgewinkeltem Oberliekmast, wobei die Rohrverbindung
durch Steckverbindungen ineinander übergehend erfolgt, teilweise unter Schnittdarstellung;
Figur
4 a und 4 b: eine Schnittansicht parallel in einer Ebene durch den Vorllekmast in
Richtung auf das Schothorn gesehen unter der Darstellung der Einschnürung der Profilfl&che
des Segels am leeseitigen Holmen eines handelsüblichen Gabelbaumes, bzw. einen Schnitt
durch einen handelsüblichen ellipschen Gabelbaumholmen unter Darstellung des horizontaLen
Profilkörpers des Segels-und der Befestigung des Schothornes mittels eines Schothornstreckers
am hinteren Ende des Gabelbaumes; Figur 5: die Auirbildung mit einer speziellen
Schothornbefestigung, durch die ein Schwenken der Profilsehne 151 nach Lee vermieden
wird, gemaß der Erfindung; Figur 6 a und 6 b: in ähnlicher Weise wie in Figur 4a,
b für einen elliptischen handelsüblichen Gabelbaum dargestellt die Ausbildung der
Profilierung des Segels und Befestigung des Schothorns bei der Verwendung eines
gemäß der Erfindung ausgebildeten Gabelbaumes und einer Schothornbefest.lgung mittels
zweier Schothornstrecker, so daß eine Einschnürung des Segels durch den beseitigen
Gabelbaumholmen vermieden wird.
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Im Gegensatz zu bisher handelsüblichen Rigge, welche eine etwa dreieckförmige
Segelflãche aufweisen, mit einer zur Befestiouno am Vorliekmast am Vorliek ongelegten,
am oberen Ende geschlossenen Taschen, einem vom oberen Ende des Vorlieks zum mittleren
äußeren Eckpunkt des
Dreiecks verlaufenden Achterliek und von diesem
Eckounkt Schothorn) zum unteren Ende des Vorlieks verlaufenden Unterliek ist das
erfindungsgemäße Segel 6 etwa trapezförmig bzw. in der Art eines ungleichmäßigen
Vierecks und weist zusätzlich zu den Seiten Vorliek 8, Achterliek 9, Unterliek 7
noch im oberen Bereich des Segels am Topp des Vorliekmastes 2 ein etwa parallel
zum Segelbrett verlaufendes Oberliek lo auf.
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Die Ecken des Segels 6 sind das obere und das untere Vorliekhorn 14,
16 und das Schothorn 12 sowie das Topphorn 17.
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In diesen Ecken sind jeweils ene Öse angebracht, so daß sich das Segel
6 mit seinem über die gesamte Länge als Schlaufe ausgebildeten, den Vorliekmast
aufnehmenden Vorliek und diesen Ösen an dem Vorllekmast 8, Mastknie 4 und Oberliekmast
3 sowie am Ende des Gabelbaums 5 befestigt gen und in geeigneter Weise aufspannen
läßt.
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Da das Rigg 1 im Gegensatz zu handelsüblichen Riggs keine Masttasche,
sondern eine oben und unten offene Mastschlaufe aufweist, durch welche der Vorliekmast
8 oben und unten durchgeführt wird, muß das Segel 6 am oberen Vorliekhorn 16 ein
besondere Befestigungsvorrichtung in Form einer Öse aufweisen, so daß das Seqel
in der Höhe gegenüber dem Vorliekmast beispielsweise durch eine geeignete Tampenverbindung
die in einer Öse des Mastknies 4 eingreift, gehalten wird.
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Desweiteren ist zur Halterung des erfindungsaemäß etwa trapezförmigen,
im Topp mit einem Oberliek versehenen Segels die Anlage eines Topphorns 17 notwendig,
so daR durch eine dort befindliche Öse dieses Horn an einer entsprechenden Öse bzw.
Stopfen 17 a des Oberliekmastes 3 durch ein Tampenverbindung gehalten wird.
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Die Große des Segels-, insbesondere die Länge des Vorlieks entspricht
im wesentlichen der des Normalsegels, wobei allerdings bei an sich gleichgroßer
Segel fläche das Segel im oberen Bereich vergrößert und im unteren Bereich des Segels
am Achterliek verkleiner ist, so daß der Flächenschwerpunkt zum Topp des Vorliekmastes
2 bzw. zum Oberliekmast 3 verlagert ist.
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Aufgrund der Verlagerung des Flächenschwerpunktes und des erfindungsgeinäß
m Topp etwa viereckig ausgestellen Segels, ergibt sich eine bedeutend günstigere
strömungstechnische Form des Segels, welche aufgrund der am Topp herrschenden größeren
Windstärken einen größeren Sog und somit besseren Vortrieb des Segelbrettes erzeugt.
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Die Lange des erfindungsgemäß vorgesehenen Oberlieks beträgt etwa
80 cm, während der Abstand des Schothorns vom Vorliekmast etwa 250 cm beträgt. Das
Achterliek 9 erstreckt sich insofern noch über eine größere Länge diagonal vom Topphorn
17 zum Schothorn 12, so daß trotz der Anlage des Oberlieks to und der Halterung
des Topphorns 17 am Ende des Oberliekmastes 3 sich die Spannuno desA£terlieks in
geeigneter Weise einstellen läßt, undsomit auch die Profiltiefe des, Segels, um
das Segel auf- und zuzumachen, so daß sich der geeignete Auftrieb bzw. Vortrieb
einstellt.
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Der Trimm des Segels erfolgt dabei wie in Figur 5 angedeutet derart,daß
die dickste Stelle des Segelprofilkörpers etwa um ein Drittel hinter der Vorderkante
des Segels liegt und dabei nach hin-ten die Dicke des Segelprofils auf den wert
0 abfällt. Über zwei Schothornstrecker 13 läßt sich dabei das Schothorn 12 des Segels
gegen das hintere Ende des Gavelbaumes 5 entlang der Mittellinie des Gabelbaumes
spannen, so daß für leichte Wingstãrken und auch für gretere
Windstärken
die Tiefe des Strbmungsprofils hiermit ebenfalls einstellbar ist. In Figur 1 ist
dabei in Strcichelung ein gegenüber das Segel 6 verkürzter Segel und dessen Befestigung
über Schothornstrecker 13 angedeutet.
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Die Schothornstrecker sind dabei nicht mehr in- den Winkelstücken
am hinteren Ende des Gabelba-umes befestigt, sondern an den Holmen zum Mast hin.
Auf diese Weise läßt sich das Schothorn besser auf der Mittellinie des Gabelbaumes
halten. Erfindungsgemäß sind daher am hinteren Ende der -Holme im Abstand Belegstellen
mit Ösen bzw.- Umlenkrollen für die Schothornstrecker 13 angelegt.
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Der Vorliekmast 8 ist ein zylindrisches oder konisches Rohr aus faserverstärktem
Kunststoff oder auch Leichtmetall. Die Enden sind offen zur Aufnahme des Mastfußes
und des Mastknies. Im unteren Bereich des orliekmastes befindet sich eine geeignete
Befestigungsmöglichkeit fur den unteren Vorliekstrecker in Form einer Belegklemme
15. Etwas darüber kann je nach Wahl der Mast-Gabelbaumverbindung in geeigneter Hohe
eine Befestigungsmõglichkeit für den Gabelbaum 5 ausgewählt werden.
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Das Mastknie 4 besteht aus einem geeigneten Kunststoff oder auch aus
Leichtmetall um die Belastungen des von ihm ausgehenden Oberliekmastes 3 aufzunehmen.
Die Schenkel des Mastknies 4 haben dabei einen Öffnungswinkel von etwa 950. Die
Schenkel sind so ausgebildet, daß sie sowohl in den hohlen Vorliekmast 8 als auch
in den ebenfalls hohlen Oberliekmast 3 eingesteckt werden1 Die Steckverbindung zwischen
dem Mastknie -4 und dem Oberliekmast 3 ist dabei durch einen Niet gegen Herausgeiten
gesichert. Das Mastknie weist dabei zur Befestigung des oberen Vorliekhorns 16 über
einen oberen Vorliekstrecker bzw. Tampen eine im Winkel eingearbeitete Öse auf.
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Der Oberliekmast 3 ist in ahnlicher Weise wie der Vorliekmast
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gestaltet, wobei die Enden dieser beiden Masten, welche -überdie Ansatze des Mastknies
gesteckt werden gleich oder etwa gleich groß sind. Die Länge des Oberliekmastes
3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel 9o cm, kann aber auch in einem Bereich
zwischen 50 und 9o cm gewählt werden. Die Begrenzung der Länge des Oberliekmastes
erfolgt zum einen, um ein auf das Mastknie wirkendes Kraft- bzw. Drehmoment in Grenzen
zu halten und zum anderen, um das Segel bzw. Oberliek besser trimmen bzw. spannen
zu können. Es erqibt sich somit ein günstiger SpannwinkeL für die Hornstrecker und
eine horizontale Lage des Gabelbaumes.
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Das dem Mastknie gegenüberliegende Ende des Oberliekmastes ist mit
einer Verschlußkappe versehen bzw. mit e-inem Stopfen 17a, um das Eindrinqen von
Wasser in den Oberliekmast zu vermeiden. Die Kappe ist mit einer Öse versehen, um
den Topphornstrecker zu befestigen.
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Die- abgewandelte Form der Segel fläche gemäß vorliegender Erfindung
(I) ist in der Figur 2 im Vergleich zu einem Segel nach JYRU für die offene Klasse
(II) und im Vergleich zu einem Maui-Segel (III>'gezeigt. Es ist dabei zu sehen,
daß das erfindungsgemäße Segel (I) gegenüber dem JYRU-Segel (II) am Unterliek und
am- unteren Bereich des Achterlieks bedeutend kleiner ist, dagegen im Toppbereich
ausgestellt ist und ein Oberliek aufweist. Dabei ist das erfindungsgemäße Segel
im Toppbereich auch noch größer als das im obereren Bereich des Achterlieks ebenfalls
ausgestellte Maui-Seael (ItI).
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Außer diesen größeren Abschnitt der Segelfläche in Tops weist das
erfindungsgemäße Segel insofern einen Unterschied gegenüber das Maui-Segel(III)
auf, als das Maui-Segel zur Stabilisierung des Achterlieks zwei Latten aufweist,
die in der Segelfläche 1n
dortige Taschen eingearbeitet sind, während
das erfindungsgemaße Segel am Topphorn 17 mit einem Tampen befestigt wird, so daß
das mit der Mastschlaufe am Vorliek geführte Segel am oberen Vorliekhorn und an
den Eckpunkten des Schothorns und des Topphorns freihängend aufgespannt ist.
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Der Flächeschwerpunkt des erfindungsgemäßen Segels liegt dabei noch
etwas höher und etwas näher zum Vorliekmast als dies bei dem Maui-Segel der Fall
ist (siehe IF1 S III F 1.5.) In Figur 3 ist die Verbindung des Vorliekmastes mit
dem Oberliekmast 3 über ein Kniestück 4 dargestellt, wobei deutlich die Ösen am
Mastknie und am Ende des Oberliekmastes zur Befestigung des oberen Vorliekhorns
und des Topphorns 16 bzw. 17 zu sehen sind.
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Desweiteren ist ersichtlich, daß der Vorliekmast und der Oberliekmast
als Rohre ausgebildet sind und dabei mit ihren, dem Mastknie 4 zugewandten Enden
auf Ansätze des Mastknies 4 sitzen. Die Länge des Oberliekmastes 3 beträgt etwa
9o cm, so daß das etwas schräg zum Oberliekmast verlaufende Oberliek lo, welches
eine Länge von 80 cm aufweist, beguem an seinem Topphorn 17 gegenüber dem Ende des
Oberliekmastes gespannt werden kann.
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Desweiteren kann in einer vorteilhaften Ausfahrungsform der Oberliekmast
3 und das Mastknie bzw. Ansätze oder Ausnehmungen davon in einer derartigen Länge
jeweils ausgebildet werden , daß der Oberliekmast z. B. auf einem Ansatz des Mastknies
verschiebbar ist und somit auf eine gewünschte Lange zwischen So und 9o cm variabel
einstellbar ist.
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In den Fiquran 4a und 4b ist dargestellt, wie ein bisher üblicher
Gabelbaum bei größerer Profilierun des Segels zu einer Einschnürung des Segels am
leeseitigen Holmen zwischen Mast und Schothorn führt. Dieses ist einerseits auf
die relativ geringe Breite im vorderen Bereich der elliptischen handelsüblichen
Gabelbäume zurückzuführen, zum zweiten auf die Befestiqung des Schothorns mittels
nur eines Schothornstreckers am Ende des Gabel,aumes, und zum dritten auf die große
Profiltiefe "t", die aus der Sehne "s" resultiert.
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Da die Befestigung nur mittels eines einzigen Tampens erfolgt, schwenkt
dabei das Schothorn des Segels über einen großen Bereich des Innenwinkels des Gabelbaumes,
so daß sich die vom Segelprofil gebildete Profilsehne "s" von der Mittelachse des
Gabelbaumes zur Leeseite hin verschwenkt, und das Seqel am leeseitigen Holmen des
Gabelbaumes zur Anlage kommt.
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Aufgrund dieser Einschnürung bzw. Taillierung des Segels wird dann
die Luftströmung an der Segelfläche verwirbelt, so daß keine laminare Strömung mehr
vorliegt, welche am Segelprofil den eigentlichen Sog und damit den Vortrieb desSeaelbrettes
erzeugt.
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Zur Verhinderung einer derartigen Unterbrechung der laminaren Strömung
wird beim erfindungsgemäßen Rig( ein Gabelbaum benutzt, bei dem eine Einschnürung
dr Segelflache praktisch nicht stattfinden kann. Dazu ist der Gabelbaum 5 an der
Stelle, wo sich das dickste Segelprofil etwa in einem Drittel hinter der Vorderkante
des Segels ausbildet, etwa in der BresOe üblicher Gabelbäume ausgebildet , dagegen
im hinteren und vorderen Bereich wo-die nach außen gewölbte einander gegendberli.egenden
Holme aufeinander zulaufen, in einer noch relativ großen Breite. Der Gabelbaum bildet
dabei im hinteren Bereich den Abschnitt eines
langgezogenen, gleichschenkliqen
Trapezes, wobei die hinteren Enden der Holme Sa, Sb jeweils zwei Kunsstoffecken
19, 20 aufweisen, zwischen denen ein kurzes Aluminiumrohr gespannt ist.
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Diese Ecken weisen dabei jeweils in einem Offnung6-winkel eine Öse
21,22 auf, so daß das Schothorn 12 des Segels 6 über zwei Schothornstrecker 23,
24 derart mit den Streckern 13 über die Ecken bzw. Umlenkrollen des abgestumpften
Gabelbaumendes gespannt werden kann, daß das Schothorn auf der Mittelachse des Gabelbaumes
auch bei Ausbildung unterschiedlich großer Profiltiefen t" gehalten wird.
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Da die innere Hoiçweite von beispielsweise 45 bis 55 cm größer als
die maximale Profiltiefe "t" gewahlt wird, kann es somit nicht mehr zu einer Einschnürung
der Segelflãche am Leeholmen kommen.
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Die Schothornbefestigung kann dabei auch mittels eines einzigen Tampen
erfolgen, wobei ein Ausbrechen des Schothornes in Richtung einer der beiden seitlich
liegenden GabelbaumhoLme dadurch verhindert wird, daß man einen ausreichend langen
Tampen bis zur Elfte durch die Öse des Schothornes 12 zieht und anschließend mit
Achterknoten dem Tampen beidseitig der Öse belegt und somit am Durchgleiten hindert.
Danach werden die beiden Enden des Tampen durch je eine der Ösen 21, 22 am Gabelbaumende
gezogen und ans-chließend verknotet.
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Dieser Sachverhalt ist in den F-iguren 6a, 6b widergeceben, wobei
in dem erfindungsgemäß am Anfang und am Ende abgestumpften Gabelbaum 5 ein Segel
mit in seiner Dicke maximal ausgebildeten Profil dargestellt ist, welches über zwei
Schothornstrecker mit seinem Schothorn und seiner vom Anfang zum Ende des- Profils
laufenden Sehne
auf der Mittellinie des Gabelbaumes qehalten wird,
so daß es nicht zu einer Anlage am Leeholmen des Gabelbaumes kommt.
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Je nach dem i-n welcher Höhe auf der Mittellinie des Gabelbaumes sich
das Schothorn befindet bzw. durch die Schothornstrecker gespannt ist, bildet sich
dabei eine unterschiedliche Tiefe des Profils aus, wobei der Innenwinkel zwischen
den beiden Schothornstreckern größer gleich 900 sein soll« 3 und der Winkel zwischen
den beiden Schothornstreckern und der Seqelfläche kleiner gleich 1800 Durch die
spezielle Form des erfindungsgemäß im Toppbereich vergrõBerten und im unteren Bereich
des Achter; lieks verkleinerten Segels wird im übrigen die Verwendung kürzerer GabelbAuwe
ermõglicht.. Dadurch wird einerseits verhindert, daß belsplelsweise bei starkem
Anluven sich ein Schleifen des Gabelbaumes im Wasser ein stellen und damit eim Abbremsung
des Segelbrettes eintreten kann. Dabei ist dann durch den kürzeren Gabelbaum die
Wahrscheinlichkeit einer Wasserberührung des Baumes und eines Sturzes geringer.
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Deswelteren wird bei gleicher Segel fläche und bei gleich langem Vorliek-
wie bei einem Normal segel bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Segel fläche die
Länge der Profilsehne "s" verkürzt, so daß die ideale Profiltiefe " t " für ein
umströmtes Profil, welche zur Große der Proflsehne "s" bei nicht zu großen Windstarken
im Verhältn@s von 1 : lo steht, sich erheblich verringert und somit eine Einschnürung
am leeseitlgen Gabelbaumholmen desweiteren verhindert wird.
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Die Befestigung des Gabelbaumes am Vorliekmast erfolgt
in
üblicher Weise mit einem Tampen oder dgl,, wobei an der Vorliekschlaufe des Segels
ein oder mehrere Aussparungen 25, 26 27 (siehe Figur 1) vorgesehen sind, so daß
der Gabelbaum in der Hbhe verstellt werden kann, um beispielsweise beim Starkwindsegeln
den Gabelbaum weiter entfernt vom Unterliek führen zu können, und somit die Kraft
bzw. das Gewicht des Seglers besser auf den Mast bzw. das Segelbrett einführen zu
könnten.
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L e e r s e i t e