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Sessel
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Die'Erfindung betrifft einen Sessel aus einem Sitzteil und einer Rückenlehne,
bei dem das Sitzteil und die Rückenlehne in ein Zwischengestell aus zwei kreisbogenförmigen
Stellkufen eingehängt und darin in. ihrer Lage und Neigung zueinander verstellbar
sind und das Zwischengestell mit den konvexen Seiten der Stellkufen auf zwei Querträgern
eines Sesselgestelles abgestützt und darauf selbst verstellbar ist, wobei jeweils
beidseitig das Sitzteil im Bereich seiner vorderen Kante an vorderen Gelenkpunkten
und die Rückenlehne im Bereich ihrer oberen Kante an hinteren Gelenkpunkten der
Stellkufen sich schwenk- und verstellbar abstützen und wobei im Bereich der hinteren
Kante das Sitzteil jeweils beidseitig an einem verstellbaren Gelenkpunkt abgestützt
ist, der mittels einstellbarer Haltemittel einerseits mit dem mittleren Bereich
der zugeordneten Stellkufe und andererseits mit dem hinteren Gelenkpunkt der zugeordneten
Stellkufe verbunden ist.
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Ein derartiger Sessel ist durch die DE-OS 27 23 709 bekannt. Bei diesem
bekannten Sessel kann allein durch Gewichtsverlagerung der auf dem Sitzteil und
der Rückenlehne ruhenden Person das Zwischenges-.3ll mit den beiden Stellstufen
auf dem Sesselgestell verstellt werden, um den Sessel aus- einer Sitzstellung mehr
oder weniger- in eine Liegestellung
zu bringen. Dabei ist vorzugsweise
noch eine Fußstütze vorgesehen, die am Sesselgestell drehbar gelagert ist und über
Stellhebel beim Verstellen des Zwischengestelles am Sesselgestell mit verstellt
wird. Die Stellhebel sind dabei an den die Fußstütze tragenden Stellarmen und an
den Stellkufen des Zwischengestelles drehbar gelagert.
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Bei diesem bekannten Sessel kann die Stellung und die Neigung von
Sitzteil und Rückenlehne über die elastischen und/oder'.einstellbaren Haltemittel
verändert und an die gewünschte Sitz- oder Liegeposition und damit auch an die Größe
des Benutzers angepaßt werden. Diese Anpassung des Sitzteiles und der Rückenlehne
erfordert umfangreiche und zeitraubende Einstellarbeiten an den haltemitteln, muß
vor Benutzung des Sessels vorgenommen werden und kann von der auf dem Sessel ruhenden
Person nicht verändert werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, den Sessel aus einem Sitzteil und einer
Rückenlehne der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß die Anpassung der Stellung
und der Neigung von Sitzteil und Rückenlehne durch eine einfche Einstellmaßnahme
auch von der auf dem Sessel ruhenden Person schnell und leicht vorgenommen werden
kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß als Haltemittel
beidseit-ig jeweils ein endloser Seilzug aus einem dehnungsfesten Seil oder dgl.
vorgesehen ist, daß der erste Abschnitt des Seilzuges als Obertrum von dem vorderen
Gelenkpunkt ausgeht und in eine erste Seilrolle im verstellbaren Gelenkpunkt eingeführt
ist, daß der zweite Abschnitt des Seilzuges aus der ersten Seilrolle zu einem an
der Stellkufe elastisch Abgestfitzten Umlenkpunkt geführt ist.
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diesen
umschlingt und mit dem dritten Abschnitt zu
einer zweiten Seilrolle im verstellbaren Gelenkpunkt zurückgeführt ist, daß der
vierte Abschnitt des Seilzuges von der zweiten Seilrolle als vorderes Trum zum hinteren
Gelenkpunkt geführt ist und von dort mit dem fünften Abschnitt als hinteres Trum
zu einer dritten Seilrolle im verstellbaren Gelenkpunkt zurückgeführt ist, daß der
sechste Abschnitt des Seilzuges aus der dritten Seilrolle als Untertrum zum vorderen
Gelenkpunkt zurückgeführt ist und den Seilzug schließt und daß im Bereich der verstellbaren
Gelenkpunkte eine manuell betätigbare Arretierungseinrichtung vorgesehen ist, mit
der alle Abschnitte des Seilzuges und/oder alle Seilrollen unverschiebbar bzw. unverdrehbar
festlegbar und wieder freigebbar sind.
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Mit dieser Ausgestaltung der Haltemittel auf beiden Seiten des aus
zwei Stellkufen bestehenden Zwischengestelles kann allein durch Lösen und Festziehen
der Arretierungsmittel im Bereich der verstellbaren Gelenkpunkte, was von der auf
dem Sessel ruhenden Person bequem durchgeführt werden kann, die Verlagerung der
verstellbaren Gelenkpunkte zur Anpassung des Sitzteiles in der Stellung in Bezug
auf die vorderen Gelenkpunkte der Stellkufen und der Neigung zur Rückenlehne freigegeben
und wieder gesperrt werden. Dabei passen sich die endlosen Seilzüge automatisch
an die Verlagerung der verstellbaren Gelenkpunkte an. Kleine Ausgleichsbewegungen
werden von den elastisch an den Stellkufen abgestützten Umlenkpunkten für die Seilzüge
ausgeglichen.
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Die Verstellung der Seilzüge im Bereich der vorderen und hinteren
Gelenkpunkte der Stellkufen wird nach~ einer Ausgestaltung dadurch erleichtert,
daß der Seilzug im Bereich des vorderen und des hinteren Gelenkpunktes, sowie des
Umlenkpunktes über Seilrollen, Seil führungen oder dgl. geführt ist.
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Die Verstellung.des Sitzteiles an den vorderen Gelenkpunkten und der
Rücken lehne an den hinteren Gelenkpunkten des Zwischengestelles wird nach einer
Ausgestaltung dadurch ermöglicht, daß das Sitzteil mittels die vorderen Gelenkpunkte
umgreifenden länglichen Stellösen oder dgl.
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schwenk- und verschiebbar an den Stellkufen abgestützt sind und daß
die Rückenlehne mittels die hinteren Gelenkpunkte umgreifenden länglichen Stellösen
oder dgl. schwenk- und verschiebbar an den Stellkufen abgestützt ist.
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Die Rücken lehne bleibt dabei an den hinteren Gelenkpunkten der Stellkufen
und den dahin führenden Abschnitten der Seilzüge dann verstellbar, wenn zusätzlich
vorgesehen ist, daß jede Stellöse oder dgl. der Rücken lehne mittels eines Klemmelementes,
durch das der vierte und fünfte Abschnitt des zugeordneten Seilzuges geführt ist,
zwischen dem zugeordneten hinteren Gelenkpunkt und dem zugeordneten verstellbaren
Gelenkpunkt zusätzlich am Seilzug abgestützt und klemmend gehalten ist.
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Die elastische Abstützung der Seilzüge an den Stellkufen ist nach
einer einfachen Ausgestaltung so gelöst, daß der Umlenkpunkt als Dreifachseilführung
ausgebildet ist, die in der mittleren Aufnahme den zweiten und dritten Abschnitt
des Seilzuges aufnimmt und die mittels eines elastischen Ringes an der Stellkufe
gehalten ist, wobei die um die konvexe Seite der Stellkufe geschlungenen Halbringe
in die äußeren Aufnahmen der Dreifachführung eingehängt sind.
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Damit die Arretierungseinrichtungen der beiden Seilzüge und/oder Seilrollen
im Bereich der verstellbaren Gelenkpunkte mit einer Einhandbedienung freigegeben
und wieder gesperrt werden können, ist nach einer Weiterbildung vorgesehen, daß
die Arretierungseinrichtungen an
beiden verstellbaren Gelenkpunkten
starr miteinander gekoppelt sind, so daß sie beide gemeinsam und gleichzeitig alle
Seilabschnitte und/oder Seilrollen beider Seilzüge festlegen und wieder freigeben.
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Die Arretierung der Seilzüge im Bereich der verstellbaren Gelenkpunkte
kann nach einer weiteren Ausgestaltung auf die Sperrung und Freigabe der Seilrollen
(d.h. unverdrehbares Festhalten und freier Lauf der Seilrollen) beschränkt bleiben,
wenn vorgesehen wird, daß die ersten, vierten und fünften Abschnitte der Seilzüge,
die bei Belastung des Sitzteiles und/oder der Rückenlehne auf Zug beansprucht werden,
in Seilrollen geführt sind, deren mit widerhakenartiger Oberfläche versehene Seitenflanken
so gerichtet sind, daß der darin geführte Abschnitt unverschiebbar festgehalten
wird. Die Abschnitte der Seilzüge werden dabei in der Sperrstellung in den Seilrollen
unverschiebbar gehalten, da die Seilrollen sich nicht drehen können und.die widerhakenartigen
Oberflächen der Seitenflanken sich in das in der Seilrolle geführte Seil verklemmen.
Dies hat zur Folge, daß die verstellbaren Gelenkpunkte sich bei Belastung des Sitzteiles
und der Rückenlehne nicht verstellen können. In der Freigabestellung werden die
Seilrollen' freigegeben, so daß sie sich in beiden Richtungen verdrehen können.
Die verstellbaren Gelenkpunkte können in dem durch die Seilzüge bestimmten Rahmen
nach oben, nach unten, nach vorne und nach hinten verstell-t werden, was zwangsweise
zu einer Veränderung der Neigung zwischen dem Sitzteil und der Rückenlehne und zu
einer Verstellung des Sitzteiles an den vorderen Gelenkpunkten der Stellkufen des
Zwischengestelles führt.
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Die Arretierung und die Freigabe der Seilrollen in den verstellbaren
Gelenkpunkten ist nach einer besonders einfachen Ausgestaltung dadurch gelöst, daß
die verstellbaren Gelenkpunkte eine durchgehende
Stellwelle aufweisen,
die in einem Rohrabschnitt drehbar gelagert ist, daß dieser Rohrabschnitt starr
mit dem Sitzteil verbunden ist, daß die Stellwelle beidseitig aus dem mit einem
Anschlag abgeschlossenen Rohrabschnitt herausragt und nebeneinander jeweils die
drei Seilrollen für den zugeordneten Seilzug trägt, daß die Enden der Stellwelle
jeweils drehfest mit einer Handhabe verbunden sind und einen quergerichteten Spannstift
tragen, daß sich der Spannstift jeweils an zwei halbkreisförmig ansteigenden Steuerkurven
einer auf die Stellwelle aufgeschobenen Spannscheibe abstützt und daß zwischen der
Spannscheibe und der äußersten Seilrolle, zwischen den benachbarten Seilrollen,
sowie der innersten Seilrolle und dem Anschlag Federelemente, vorzugsweise Tellerfedern
auf die Stellwelle aufgebracht sind.
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Bei einer Drehbewegung der Stellwelle verstellt der Spannstift über
die Steuerkurve die Spannscheibe axial und damit die Seilrollen gegen den zugekehrten
Anschlag am Ende des die Stellwelle aufnehmenden Rohrabschnittes. Die Seilrollen
werden gegeneinander gedrückt und so zwischen der Spann scheibe und dem Anschlag
unverdrehbar festgehalten.
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Die Festlegung der Seilrollen kann nach einer weiteren Ausgestaltung
dadurch noch verbessert werden, daß einander zugekehrte Außenflächen benachbarter
Seilrollen mit aufeinander ausgerichteten und abgestimmten Verriegelungsnocken und
Verriegelungsaufnahmen versehen sind.
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Dies kommt einer zusätzlichen Verriegelung der Seilrollen gleich.
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Wird die Stellwelle wieder zurückgedreht, dann wird die Drehbewegung
der Seilrollen freigegeben. Damit die Verriegelung zwischen den benachbarten Seilrollen
sicher aufgehoben wird, ist dabei vorgesehen, daß zwischen benachbarten Seilrollen
jeweils zwei entgegengesetzt gerichtete Tellerfedern auf die Stellwelle aufgebracht
sind, die sich in Vertiefungen der Außenflächen der Seilrollen abstützen.
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Damit bei einer Drehung der Stellwelle die Seilrollen gleichzeitig
an beiden verstellbaren Gelenkpunkten freigegeben bzw. gesperrt werden, braucht
nur vorgesehen zu werden, daß die Steuerkurven der Spannscheiben an beiden Enden
der Stellwelle in entgegengesetztem Drehsinn ansteigen. Es genügt daher, die Stellwelle
an einem Ende zu bedienen, um beide Seilzüge zu sperren oder freizugeben. Es ist
damit eine Einhandbedienung geschaffen, die die Anpassung von Sitzteil und Rückenlehne
für die auf dem Sessel ruhende Person besonders erleichtert, da die Stellwelle wahlweise
an dem einen oder anderen Ende bedient werden kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen; daß der Anschlag
und die Spannscheibe an jedem Ende oder Stellwelle mittels eines federnden Bgels
oder dgl. miteinander verbunden sind.
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Der federnde Bügel kann dabei die Rückstellung der Spannscheibe zusätzlich
unterstützen, wenn der Spannstift die Steuerkurve freigibt, so daß sich die Spannscheibe
axial zurückstellen kann.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt: Fig. I in Seitenansicht einen Sessel, dessen Sitzteil
und Rückenlehne sich in einer zwischen der Sitzstellung und der Liegestellung befindlichen
Zwischenstellung eingestellt ist, Fig. 2 in vergrößerter Darstellung die Führung
eines endlosen Seilzuges auf einer Seite des Zwischengestelles und die Abstützung
von Sitzteil und Rückenlehne an der Stellkufe des Zwischengestelles,
Fig.
3 eine Ansicht in Richtung III der Fig. 2, die die Führung des Seilzuges in drei
in dem verstellbaren Gelenkpunkt angeordneten Seilrollen erkennen läßt, Fig. 4 einen
Schnitt durch eine Arretierungseinrichtung, die sich in dem verstellbaren Gelenkpunkt
befindet, Fig. 5 in vergrößerter Darstellung die Seilführung im Bereich des verstellbaren
Gelenkpunktes, Fig. 6 eine Seilrolle, Fig. 7 eine Außenseite der Seilrolle nach
Fig. 6 mit Verriegelungsnocken bzw. Verriegelungsaufnahmen und Fig. 8 eine Ansicht
auf eine Seitenflanke der Seilrolle nach Fig. 6.
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Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht das Sesselgestell 10 aus
zwei Seitenrahmen, deren vertikale Schenkel 11 und 12 mittels der Querträger 13
und 15 starr miteinander verbunden sind und mit den oberen Schenkeln gleich die
Armstützen bilden. Die Querträger 13 und 15 sind mit Führungen 14 und 16 versehen,
in denen sich ein aus zwei kreisbogenförmigen Stellkufen 17 bestehendes schenkelartiges
Zwischengestell abstützt und verstellbar ist. Dabei sind die Stellkufen 17 über
nicht gezeigte Querträger starr miteinander verbunden. Die
Stellkufen
17 enden der Vorderseite des Sessels zugekehrt in den vorderen Gelenkpunkten 18
und der~Rückseie des Sessels zugekehrt in den hinteren Gelenkpunkten 20, die jeweils
auch als durchgehende Welle ausgebildet sein können. An den vorderen Gelenkpunkten
18 ist das Sitzteil 25 mittels länglicher Stellösen 26, die im Bereich der vorderen
Kante.an der Unterseite des Sitzteiles 25 angebracht sind, um die vorderen Gelenkpunkte
18 schwenkbar und begrenzt verstellbar.
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Die Rückenlehne 27 trägt im Bereich ihrer oberen Kante an der Unterseite
ebenfalls Stellösen 28, so daß sie an den hinteren Gelenkpunkten 20 der Stellkufen
17 schwenkbar und begrenzt verstellbar gelagert und abgestützt ist.
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An dem Sesselgestell 10 sind in Gelenken 51 zwei Stellarme 49 angelenkt,
die eine verstellbare Fußstütze 50 tragen. Die Stellarme 49 sind über&tellhebel
48 mit dem Zwischengestell verbunden. Diese Stellhebel 49 sind an den Stellarmen
49 und den Stellkufen 17 drehbar gelagert, so daß die Fußstütze 50 bei der Verstellung
des Zwischengestelles automatisch mit verstellt wird. Wird das Zwischengestell mit
dem Sitzteil 25 und der Rückenlehne 27 in die Sitzstellung eingestellt, dann wird
die Fußstütze 50 zum Sesselgestell 10 eingeschwenkt, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet
ist. Wird das Zwischengestell dagegen in die Liegestellung bewegt, dann wird die
Fußstütze 50 über die Stellhebel 48 und die Stellarme 49 etwa in eine waagrechte
Stellung hochgehoben. Die Verstellung des Zwischengestelles erfolgt allein durch
eine Gewichtsverlagerung der auf dem.Sitzteil 25 und der Rücken lehne 27 ruhenden
Person, wobei die konvexen Seiten der Stellkufen 17 in den Führungen 14 und 16 der
Querträger 13 und 15 gleiten. Diese Führungen 14 und 16 können auch als frei drehbar
gelagerte Führungsrollen ausgebildet sein, die mit einer umlaufenden, auf die Stellkufen
17 abgestimmten Aufnahme versehen sind, um die Verstellbewegung des Zwischengestelles
noch zu verbessern.
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Im hinteren Bereich dos 9ecselgectellec 10 bank in den Gelenken 52
ein nicht dargestellter Sonnenschirm angelenkt sein, der in eine zusammengelegte
Ablagestellung abgeklappt und in eine auseinandergeklappte Arbeitsstellung hochgeklappt
werden kann, wie in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet ist.
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An der oberen Kante der Rückenlehne 27 ist über Stellträger 55, die
mehr oder weniger in Aufnahmeträger der Rückenlehne 27 eingeschoben und darin rastend
oder klemmend gehalten sind, eine Kopfstütze 53 angebracht. Die Kopfstütze 53 ist
dabei zusätzlich am oberen Ende der Stellträger 55 mittels eines horizontalen Gelenkes
54.nach Art. einer Kopfstütze eines Kraftfahrzeuges einstell- und arretierbar, wobei
eine kontinuierliche oder stufige Verstellung gewählt sein kann.
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Es ist einleuchtend, daß bei einem Sessel dieser Art auch der Wunsch
besteht, je nach Einstellung des Zwischengestelles in die Sitzstellung, die Liegestellung
oder eine dazwischen liegende Zwischensteilung, das Sitzteil 25 und die Rücken lehne
27 in ihrer gegenseitigen Stellung und Neigung zueinander zu verändern. Dies soll
auch bequem von der auf dem Sitzteil 25 und der Rückenlehne 27 ruhenden Person durch
einfache Bedienungsmaßnahmen möglich sein. Aus diesem Grunde werden im Bereich der
hinteren Kante des Sitzteiles 25 und der unteren Kante der Rückenlehne 27 beidseitig
verstellbare Gelenkpunkte 30 gebildet, welche jeweils über einen endlosen Seilzug
60 aus einem dehnungsfesten Seil oder dgl. an den Stellkufen 17, den vorderen Gelenkpunkten
18 und den hinteren Gelenkpunkten 20 abgestützt sind.
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Die Führung eines derartigen Seilzuges 60 wird anhand der Fig. 2 und
3 näher erläutert. Beginnt man an dem vorderen Gelenkpunkt 18, der eine Seilführung,
eine Seilrolle 19 oder dgl; tragen kann, dann führt der erste Abschnitt 61 des Seilzuges
60 als Obertrum zum verstellbaren
Gelenkpunkt 30 und dort in eine
Seilrolle 39. Der zweite Abschnitt 62 verläßt diese Seilrolle 39 und umschließt
einen Umlenkpunkt 22, der ebenfalls eine Seilführung 23 oder Seilrolle aufweisen
kann. Dieser Umlenkpunkt 22 ist über einen elastischen Ring 24 federnd an der Stellkufe
17 abgestützt. Ist die Seilführung 23 als Dreifachführung ausgebidet, dann wird,
wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, derSeilzug 60 mit dem zweiten und dritten Abschnitt
62 und 63 in die mittlere Führung eingebracht. Der Ring 24 wird um die konvexe Seite
der Stellkufe 17 gelegt und mit seinen Halbringen in die beiden äußeren Führungen
der Dreifachführung 23 eingehängt. Der dritte Abschnitt 63 des Seilzuges 60 wird
zum versteilbaren Gelenkpunkt 30 zurückgeführt und in die mittlere Seilrolle 38
(Fig. 4) eingeführt.
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Von dort aus geht der Seilzug 60 als vorderes Trum mit dem vierten
Abschnitt 64 zu dem hinteren Gelenkpunkt 20, der ebenfalls mit einer Seilrolle 21,
Seilführung oder dgl. versehen ist. Der fünfte Abschnitt 65 des Seilzuges 60 führt
als hinteres Trum von dem hinteren Gelenkpunkt 20 zu dem verstellbaren Gelenkpunkt
30 zurück und in die dritte Seilrolle 37 hinein. Der sechste Abschnitt 66 des Seilzuges
60 verläuft die dritte Seilrolle 37 als Untertrum und schließt im Bereich des vorderen
Gelenkpunktes 18 die Schleife. Auf der gegenüberliegenden Seite des Zwischengestelles
ist ein zweiter Seilzug 60 in gleicher Weise angeordnet und geführt.
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Die Rückenlehne 27 trägt im Bereich der Stellöse28 ein Klemmelement
29, durch das der. vierte und fünfte Abschnitt 64 und 65 des Seilzuges 60 geführt
sind. Damit wird die Rückenlehne 27 in ihrer Neigung automatisch auf die Neigung
der Abschnitte 64 und 65 des Seilzuges 60 ausgerichtet und verändert sich mit der
Neigung dieser Abschnitte 64 und 65, wenn die verstellbaren Gelenkpunkte 30 nach
vorne, nach hinten, nach oben oder nach unten verstellt werden.
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Die Lage der verstellbaren Gelenkpunkte 30 wird dadurch arretiert,
daß die Abschnitte 61 bis 66 im Bereich der Seilrollen 37 bis 39 unverschiebbar
bzw. unverstellbar festgelegt werden.-Eine Änderung der Lage der verstellbaren Gelenkpunkte
30 ist nur möglich, wenn die Abschnitte 61 bis 66 des Seilzuges 60 im Bereich des
verstellbaren Gelenkpunktes 30 sich unabhängig voneinander in verschiedenen Richtungen
verstellen können. Eine Arretierungseinrichtung, die diese Funktion erfüllt, ist
in den Fig. 4 bis 8 näher erläutert. Dabei wird darauf zu achten sein, daß die beiden
Seilzüge 60 auf beiden Seiten des Zwischengestelles stets gleichzeitig gesperrt
oder freigegeben werden.
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Wie die Fig. 4 erkennen läßt, ist im Bereich der verstellbaren Gelenkpunkte
30 eine durchgehende Stellwelle 31 vorgesehen, die in einem Rohrabschnitt 32 drehbar
gelagert ist und an beiden Enden aus diesem Rohrabschnitt 32 herausragt. Der Rohrabschnitt
32 ist starr mit dem hinteren Bereich des Sitzteiles 25 verbunden. Die Enden des
Rohrabschnittes 32 nehmen einen Anschlag 33 auf, der auf das Ende der Stellwelle
31 aufgeschoben ist. Im Anschluß an diesen Anschlag 33 folgen die drei Seilrollen
39, 38 und 37, wobei zwischen den Anschlag 33 und die Seilrolle 39 eine Tellerfeder
45 als Federelement auf die Stellwelle 31 aufgeschoben ist, während zwischen'der
Seilrolle 39 und der Seilrolle 38, sowie zwischen der Seilrolle 38 und der Seilrolle
37 jeweils zwei entgegengesetzt gerichtete Tellerfedern 43 und 44 bzw. 41 und 42
angeordnet sind. Die Außenflächen der Seilrollen 39, 38 und 37 sind dabei mit entsprechenden
Vertiefungen versehen.
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An die Seilrolle 37 schließt sich eine weitere Tellerfeder 40 und
eine Spannscheibe 35 an, die über den federnden Bügel 34 mit dem Anschlag 33 verbunden
ist. Die Spannscheibe 35 hat dem Ende der Stellwelle 31 zugekehrt zwei halbkreisförmig
ansteigende Steuerkurven
47, an denen sich ein quergerichteter
Spannstift 46 der Stellwelle 31 abstützt. Das Ende der Stellwelle 31 trägt eine
Handhabe 36, mit der die Stellwelle 31 verdreht werden kann. Wird die Stellwelle
31 in Fig. 5 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, dann läuft der Spannstift 46 auf
die Steuerkurven 47 auf und verstellt die Spannscheibe 35 in Richtung zum Anschlag
33. Dabei werden auch die Seilrollen 37 bis 39 unter Spannung der Tellerfedern 40
bis 45 zusammengeschoben. Wie die Fig. 6 bis 8 -zeigen, können die einander zugekehrten
Außenflächen zumindest der Seilrollen 37 und 38 bzw. 38 und 39 mit aufeinander ausgerichteten
und abgestimmten Verriegelungsnocken 57 und Verriegelungsaufnahmen 58 versehen sein.
Bei dieser Spannbewegung der Spannscheibe 35 werden daher die Seilrollen 37 bis
38 über diese Verriegelungsverbindungen zusätzlich unverdrehbar miteinander verriegelt.
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An dem nicht gezeigten Ende des Rohrabschnittes 32 und der Stellwelle
31 sind ebenfalls drei Seilrollen, ein. Anschlag und eine Spannscheibe mit den dazwischen
angeordneten Tellerfedern aufgebracht. Lediglich die Steuerkurven sind in entgegengesetzter
Drehrichtung ansteigend, so daß an beiden Enden gleichzeitig gesperrt und freigegeben
wird.
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Dabei spielt es dann keine Rolle, an welchem Ende die Stellwelle bedient
wird. Es kehrt sich dabei lediglich die auf die Handhabe auszuführende Drehrichtung
um, wenn gesperrt werden soll. Dasselbe gilt dann auch für die Freigabe. Es ist
daher eine Einhandbedienung zur Arretierung und Freigabe der Seilzüge erreicht.
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Die Aufnahme für den Seilzug 60 ist beiden verwendeten Seilrollen
37 bis 39 an den Seitenflanken mit widerhakenartigen Oberflächen 56 verstehen, wie
die Fig. 6 und 8 zeigen. Das in die Aufnahme eingeführte Seil kann gegen diese Oberfläche
der Seitenflanken nicht verstellt werden, wenn es in Fig. 8 in dem Uhrzeigersinn
gezogen wird. Entgegen dem Uhrzeigersinn kann es aber über diese Oberfläche
gleiten.
Nützt man diese Ausgestaltung der Seilrollen-Seitenflanken und die dadurch erreichte
Funktion richtig aus, dann genügt es, für die Sperrung des Seilzuges 60 die drei-zugehörigen
Seilrollen 37 bis 39 unverdrehbar im verstellbaren Gelenkpunkt 30 festzulegen und
bei der Freigabe die Drehbewegungen der Seilrollen 37 bis 39 freizugeben.
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Damit sich bei der Sperrung die Abschnitte des Seilzuges 60 in den
Seilrollen 37 bis 39 bei Belastung des Sitzteiles 25 und der Rückenlehne 27 nicht
verschieben können, sind die dabei auf Zug beanspruchten Abschnitte 61, 64 und 65
in den Seilrollen 39, 38 und 37 so zu führen, daß diese Abschnitte dabei von den
widerhakenartigen Oberflächen der Seitenflanken unverschiebbar gehalten sind. Dies
ist in Fig.. 5 angedeutet und auch der Grund für die Führung dieser Abschnitte 61,
64 und 65 in verschiedenen Seilrollen im Bereich des verstellbaren Gelenkpunktes
30.
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Bei einer Veränderung der Lage des verstellbaren Gelenkpunktes 30
passen sich das Sitzteil 25 und die Rückenlehne 27 automatisch in ihrer Neigung
zueinander an und das Sitzteil 25 wird an den vorderen Gelenkpunkten 18 entsprechend
verschoben. Der elastische Ring 24, der den Umlenkpunkt 22 an der Stellkufe 17 abstützen,
läßt dabei eventuell erforderliche Ausgleichsbewegungen zu.
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