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Schalungsvorrichtung zur Inneneinschalung von einseitig
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offenen Raumzellen, insbesondere Garagen, aus Stahlbeton.
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Die Erfindung betrifft eine Schalungsvorrichtung zur Inneneinschalung
von einseitig offenen Raumzellen, insbesondere Garagen, aus Stahlbeton, deren Öffnung
eine Sturzleibung und zwei seitliche Leibungen aufweist, bei der an einem Kragarm
Schalelemente mindestens für die Seitenwände, die Decke und die Rückwand der Raumzelle
mittels beweglicher Tragarme gelagert sind.
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Bei derartigen bekannten Schalungsvorrichtungen (DE-AS 17 59 2i4)
besteht das Problem, daß die lichte Weite der Öffnung der Raumzelle, in welche bei
Garagen das Garagentor eingebaut wird, in der Regel kleiner ist als die Breite der
Innenseite d-er Rückwand der Raumzelle und daß auch die lichte Höhe der Öffnung
meist kleiner ist als die Höhe der Innenseite der Rückwand. Damit man die Innenwandschalung
aus der fertigen Garage entfernen kann, muß der Hauptteil des Rückwandschalungselementes
kleinere Abmessungen aufweisen als die lichte Weite und die lichte Höhe der-Öffnung.
Ein Teil der Rückwandschalung ist bei dieser Konstruktion an den hinteren lotrechten
ändernder Seitenschalungselemente angeordnet und ein weiterer Teil der Rückwandinnenschalung
muß gegenüber dem Rückwandschalungselement beweglich angeordnet sein. Da sich jedoch
an Stoßstellen von Schalungselementen Absätze und vorspringende Grate kaum vermeiden
lassen, versucht man derartige Stoßstellen dadurch unsichtbar zu machen, daß man
an der Stoßstelle eine Kante vorsieht. Hierdurch ergeben sich in das Garageninnere
hineinragende Ecken und auch Vouten, die bei der bekannten Schalungsvorrichtung
wegen des verhältnismäßig kleinen Rückwandschalungselementes erhebliche Abmessungen
aufweisen müssen. Hierdurch vergrößert sich der Materialverbrauch und außerdem auch
das Transportgewicht der Garage. Mehrteilige Rückwandschalelemente sind außerdem
teuer in der Herstellung, denn die zusätzlichen Schalelemente müssen beweglich gelagert
sein und es müssen Antriebs-
und VerriegelUngsvorrichtungen für
diese beweglichen zusätzlichen Schaleleinente vorgesehen sein. Außerdem müssen die
am Stoß von zwei Schalelementen entstehenden Vorsprünge und Grate meistens nachbearbeitet
werden, was einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungsvorrichtung
zur Inneneinschalung von einseitig offenen Raumzellen, insbesondere Garagen aus
Stahlbeton, der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der das Rückwandschalelement
einfacher im Aufbau ist, die Herstellung von Garagen mit möglichst kleinen Vouten
ermöglicht und bei der durch eine geringere Anzahl von Stoßstellen die erforderliche
Nacharbeit geringer ist.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das einteilig ausgebildete
Rückwandschalelement zumindest in seiner Breite größer ist als die lichte Weite
der Öffnung zwischen den beiden Seitenleibungen, daß derTragarm in Längsrichtung
des Kragarmes angeordnet, sowie um seine Längsachse schwenkbar ist und daß an seinem
freien Ende das Rückwandschalelement:um eine quer zur Tragarmlängsachse verlaufende
Achse schwenkbar ist.
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Durch diese neue Ausgestaltung der Schalungsvorrichtung kann das Rückwandschalelement
einteilig und größer als die Öffnung der Raumzelle ausgebildet sein. Nachdem die
betonierte Raumzelle eine Festigkeit erlangt hat, die ein Ausschalen ermöglicht,
werden zunächst die Schalelemente der Seitenwände, der Decke und des Bodens nach
innen zum Kragarm hinbewegt. Dann wird die fertige Garage relativ zum Kragarm etwa
um die Hälfte ihrer Länge bewegt. Das Rückwandschalelement kann nunmehr um die senkrecht
zur Längsachse des Kragarmes verlaufende Achse um 900 geschwenkt werden, so daß
seine Schalfläche parallel zur Längsachse des Tragarmes verläuft. Wi rd nunmehr
der Tragarrn um seine Längsachse verschwenkt, so kann das Innenschalelement ohne
weiteres
durch die öffnung der Raumzelle heraushewegt erden. Die einteilige Ausgestaltung
des Rückwandschalungselementes hat weiterhin den Vorteil, dat die Stoßstellen zwischen
dem Rückwandschalungselement und den übrigen Schalungselementen verhältnismäßig
weit nach außen zu liegen kommen. Die Vouten können deshalb verhältnismäßig klein
gehalten werden, was eine Materialeinsparung und eine Verringerung des Transportgewichtes
bedeutet. Außerdem ergaben sich durch die einteilige Ausgestaltung des Rückwandschalungselementes
weniger Stoßstellen, so daß auch weniger Nacharbeit erforderlich ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 einen horizontalen Längsschnitt durch die Schalungsvorrichtung
in Betonierstellung, Figur 2 einen horizontalen Längsschnitt während des Ausschalens,
Figur 3 einen vertikalen Querschnitt während des Ausschalens-in Richtung III der
Figur 2.
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Das Gestell 1 ist mit dem Rahmen 2 verbunden, der sämtliche Teile
einer Schalungsvorrichtung für die Herstellung einer Garage trägt, also auch die
Außenschalung. An dem Gestell 1 ist ein horizontaler Kragarm 3 befestigt, an dem
die Schalelemente 4 bis 6 für die Inneneinschalung beweglich gelagert sind. Die
Schalelemente 4 und 5 können dabei im Querschnitt winkelförmig ausgebildet sein
und mittels der Hydraulikzylinder 7 in Richtung auf die Ecken der Raumzelle R zu
beweglich sein. Jedes der Schalungselemente 4 bildet dabei einen Teil der Seitenschalung
und der Deckenschalung, während jedes Schalungselement 5 einen Teil der
Seitenschalung
und einen Teil der Bodenschalung bildet.
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Das einteilig ausgebildete Rückwandschalelement 6 ist an dem freien
Ende Ba eines Tragarmes 8 um eine in Betonierstellung vorzLgsweise lotrechte Achse
9 schwenkbar gelagert. Zur Verschwenkung um die Achse 9 dient ein Hydraulikzylinder
10.
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Der Tragarm 8 erstreckt sich in Längsrichtung des Kragarmes 3 und
ist bei dem gezeigten Ausführungsheispiel in einem Vierkantrohr 11 gegenüber dem
Kragarm in seiner Längsrichtung verschiebbar gelagert. Zum Antrieb dient ein Hydraulikzylinder
12.
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Das Vierkantrohr 11 ist in dem Kragarm 3 um ur?inc achse bzw. die
Achse des Tragarmes B schwenkbar gelagert. Als Schwenkantrieb dient ein Hydraulizylinder
13.
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Die aus Stahlbeton herzustellende Raumzelle R, beispielsweise eine
Garage, soll eine Sturzleibung 14 und zwei Seitenleibungen 15 aufweisen. Die lichte
Weite zwischen den Seitenleibungen 15 ist mit W bezeichnet. Die lichte Höhe H wird
zwischen der Sturzleibung und dem Boden der Raumzelle R gemessen. Das Rückwandschalungselement
6 weist nun eine Breite B auf, die größer ist als die lichte Weite W und ferner
weist das Rückwandschalungselement 6 eine Höhe H1 auf, die größer ist als die lichte
Höhe H der Raumzelle R.
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Ferner ist der Tragarm 8 vorzugsweise so angeordnet, daß seine Längsachse
in Betonierstellung des Rückwandschalungselementes 6 etwa durch dessen Zentrum verläuft.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel fällt die Längsachse des Tragarmes 8 mit der
Längsmittelachse der Raumzelle R zusammen.
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In Figur 1 ist die Schalungsvorrichtung in Betonierstellung dargestellt.
Das Rückwandschalelement 6 erstreckt sich d,-ibei ne rik recht zur Längsachse des
rr;ìrlulnles E iintl
wird in dieser Stellung mittels des Hydraulikzylinders
10 gehalten. Der Tragarm 8 ist in den Kragarm 3 eingefahren, wobei ein hydraulisch
angetriebener Verriegelungsbolzen 16 sowohl in das Vierkantrohr 11 als auch in den
Tragarm 8 eingreift und beide Teile gegenüber dem Kragarm 3 in Betonierstellung
verriegelt.
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Nachdem der in die Schalung eingegossene Beton die nötige Standfestigkeit
erreicht hat, kann das Ausschalen beginnen.
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Hierzu wird zunächst die Außenschalung entfernt. Wie dies im einzelnen
erfolgt, braucht nicht näher beschrieben zu werden, denn die vorliegende Erfindung
befaßt sich ausschließlich mit der Innenschalung und hier speziell mit der Ausgestaltung
der Rückwandschalung. Bei der Innenschalung werden zunächst die Schalelemente 5
und dann die Schalelemente 4 mittels der Hydraulikzylinder 7 in Richtung auf den
Kragarm 3 nach innen bewegt. Man kann nunmehr die auf der Fahrbahnpalette ruhende
Raumzelle gegenüber dem Kragarm 3 und dem Gestell 1 um etwa 2,5 m nach rechts verfahren.
Hierdurch wird zwischen dem freien Ende des Kragarmes 3 und der Innenseite der Rückwand
der Raumzelle R ein entsprechend großer Raum geschaffen. Mittels des Hydraulikzylinders
12 wird nunmehr der Tragarm 8 in Richtung C nach rechts ausgefahren. Das Rückwandschalelement
6 kann dann durch den Hydraulikzylinder 10 um die Achse 9 in die in Figur 2 dargestellte
Stellung verschwenkt werden. Da jedoch die Höhe H1 des Rückwandschalelementes 6
größer ist als die lichte Hähe der Raumzelle, wird anschließend das Vierkantrohr
11 zusammen mit dem Tragarm 8 und dem Rückwandschalelement 6 mittels des Hydraulikzylinders
13 um etwa 150 geschwenkt, so daß die genannten Teile die in Figur 3 dargestellte
Stellung einnehmen. In dieser Stellung paßt das Rückwandschalelement 6 durch die
Öffnung der Raumzelle R hindurch und die Raumzelle kann nunmehr mittels der Palette
17 vollständig abgefahen werden.