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Abbau von Polypropylen mittels
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Azo-ester oder Azo-äther BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Abbau (=Degradation) von Polypropylen und analogen Polymeren, wie
Poly(butylen-(1)) oder Poly(4-methylpenten-(1)) mittels syimetriscber oder unsym-etrischer
Azo-ester (z.B. 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan-(I)) oder symmetrischer oder unsymmetrischer
Azo-äther (z.B.
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1,1'-Azo-bis(1-methoxy-cyclohexan) (II))
Der Abbau von Polypropylen mittels Peroxiden bei Temperaturen über 2000C wird in
der Industrie seit einigen Jahren in großem Maßstab betrieben. Man bedient sich
dabei hochanspringender Peroxide, die in Mengen um 0,1 %, vorzugsweise unter 0,1
% eingesetzt werden. Das zu diesem Zweck am meisten verwendete Peroxid ist das 2,5-Bistt-butylperory)-2,5-dimethyl-hexan.
In allerneuester Zeit werden auch Di-t-butyl-peroxid und alpha,alpba'-Bis(t-butylperoxy)-diisopropylbenzol
dafür angewandt.
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Über die Fähigkeit von Azo-estern und Azo-äthern der Formeln III
und IV, Polypropylen abzubau-n, ist bisher nichts bekannt worden.
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Es wurde nun gefunden, daß symmetrische oder/und unsymmetrische Azo-ester
oder/und Azo-äther der allgemeinen Formeln III (symmetrisch oder unsymmetrisch)
und IV (unsymmetrisch)
worin die Substituenten R, R1, R2, R4, R5 und R6 folgende Bedeutung haben: R = niederes
Alkyl mit 1 - 11 C-Atomen Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder R3-OO- (R3 = H, niederes
Alkyl mit 1 - 10 C-Atomen, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl), wobei diese Reste Methyl
oder Alkylketten als Verzweigungen enthalten können, R1 oder R2, die gleich oder
verschieden sein können, = niederes Alkyl mit i - 10 0-Atomen, Cycloalkyl, Aryl,
Aralkyl, wobei diese Reste Methyl oder Alkylketten als Verzweigungen enthalten können,
R1R2C = Cycloalkyl ohne oder mit Alkylverzweigungen, RR 1 = -CO-CH,-CH2-, -CO~CH2~CH2~CH2~
die beide Methyl oder Alkylketten als Verzweigungen enthalten können, Ri oder R5
oder R6, die gleich oder verschieden sein können, = cd3, niederes Alkyl mit 2 -
11 0-Atomen, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl, wobei diese Reste Methyl oder Alkylketten
als Verzweigungen enthalten können, R5R 6o= Cycloalkyl ohne oder mit Alkylverzweigungen,
und wobei in der allgemeinen Formel III die Reste R, R1, R2, R3, R1R2C und RR1 auf
der linken Seite des Moleküls in der Regel identisch sind mit den entsprechenden
Resten auf der rechten Seite des Moleküls, die aber auch verschieden sein können,
wobei entweder nur ein Rest oder auch mehrere Reste verschieden sind und es somit
auch möglich ist, daß R-0- auf der linken Seite einen Äther-Rest, auf der rechten
Seite einen Ester-Rest (=R3-C00-) darstellt,
in der Lage sind, Polypropylen
und analoge Polymere, wie Polybutylen-(l) oder Poly(4-methylpenten-(1), bei Temperaturen
über ihrer Zersetzungstemperatur, also über ihrer 10 Stunden-Halbwertszeit-Temperatur,
vorzugsweise jedoch über 200°C, bis zu einer oberen Temperaturgrnze von etwa 3000C
in Mengen von 0,01 -3 1 vorzugsweise 0,02 - 0,2 %, abzubauen.
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Gegenstand der Erfindung ist das inden Patentansprüchen beschriebene
Verfahren zum Abbau von Polypropylen.
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Unter Abbau wird eine Molekulargewichtserniedrigung des Polymeren
durch Kettenspaltung verstanden. Der Abbau wurde durch Bestimmung der Viskosität
einer Lösung des Polymeren in Tetralin vor und nach dem Abbau oder durch Bestimmung
des Schmelzindex' des Polymeren vor und nach dem Abbau ermittelt. Um nachweisen
zu können, daß der Abbau durch die Azoverbindung bewirkt wird, mußte unter Ausschluß
von Sauer'off (unter Stickstoff) gearbeitet werden, da Polymere vom Polypropylentyp
auch durch Sauerstoff abgebaut werden. In der Technik wird ebenfalls unter Schutzgas
(N2) abgebaut, hier allerdings um unerwünschte Schädigungen des Polymeren und Verbrauch
des Antioxydant zu vermeiden.
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Der Abbau kann unter Atmosphärendruck, Überdruck oder vermindertem
Druck ausgeführt werden.
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Unter äquivalenten Bedingungen zeigen die Azoverbindungen der Formeln
III und IV eine bessere Effizienz als 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan,
das zum Abbau von Polypropylen am besten geeignete Peroxid. Unter äquivalenten Bedingungen
wird der Einsatz von äquivalenten Mengen Initiator unter gleichzeitiger Anwendung
äquivalenter Temperaturen, d.h. solcher Temperaturen, die ungefähr gleich hoch über
der 10 Stunden-Halbwertszeit-Temperatur (=10 hHT) liegenverstanden. So wurde beispielsweise
nach Abbau von Polypropylen mit 0,05 , 2,5-Bis(t-butylperoxy
)-2,5-dimethyl-hexan
(10 hHT = 119°C) bei 21500 eine Viskositätszahl von 2,00 (100 g/g) und mit 0,08
, des erfindungsgemäßen Azo-esters 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan) (I) (10 hHT =
189°C) bei 265°C eine Viskositätszahl von 1,00 (100 g/g ermittelt (siehe Beispiel
1).
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Geeignete symmetrische Azo-ester der Formel III sind beispielsweise:
2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-butan), 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-3-methyl-butan),
3,3'-Azo-bis(3-acetoxy-2,4-dimethyl-pentan), 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-4-methyl-pentan),
1,1'-Azo-bis(1-acetoxy-cyclohexan), 1,1'-Azo-bis(1-acetoxy-1-phenyl-äthan), 1,t'-Azo-bis(1-acetoxy-2
oder 3- oder 4- oder 2/3 oder 2/4 oder 2/3/4-Gemisch-methylcyclohexan), 1,1'-Azo-bis(1-acetoxy-3,3,5-trimethyl-cyclohexan)
gamma,gamma'-Azo-bis(gamma-valerolacton), 2, 2'-Azo-bis(2-formyloxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-formyloxy-butan),
2,2'-Azo-bis (2-formyloxy-4-methyl-pentan), 1,-1'-Azo-bis(1-formyloxy-cyclohexan),
2,2'-Azo-bis(2-propionoxy-propan), 1,1'-Azo-bis(1-propionoxy-cyclohexan), 2,2'-Azo-bis(
2-benzoyloxy-propan), 1,1'-Azo-bis( 1-benzoyloxy-cyclohexan), 2, 2'-Azo-bis(2-isobutyryloxybutan),
2,2'-Azo-bis(2-pivaloyloxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-isobutyryloxy-4-methyl-pentan),
1, 1'-Azo-bis( 1-isobutyryloxycyclohexan).
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Geeignete unsymmetrische Azo-ester der Formel III sind beispielsweise:
2-(2'-Acetoxy-propyl-(2')-azo)-2-acetoxy-butan), 1-(2'-Acetoxy-butyl-(2' )-azo)-1-propionoxy-cyclohexan),
2-Acetoxy-2'-propionoxy-2,2'-azo-bis-propa 1-Formyloxy-1' acetoxy-2, 2'-azo-bis-cyclohexan,
(2-Acetoxy-4-methyl-pentyl-(2) )-( 1'-Acetoxy-cyclohexyl-(1' ) )-diazen.
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Geeignete symmetrische Azo-äther der Formel III sind beispielsweise:
2,2'-Azo-bis(2-methoxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-methoxy~butan), 2,2'-Azo-bis(2-methoxy-4-methyl-pentan),
1,1'-Azo-bis(1-methoxy-cyclobexan), 1,1'-Azo-bis(1-methoxy-3,3,5-trimethyl-cyclohexan),
2,2'-Azo-bis(2-äthoxy-propan), 2,2'-Azobis
(2-äthoxy-4-methyl-pentan),
1,1'-Azo-bis(1-äthoxy-cyclohexan) 1,1'-Azo-bis(l-äthoxy-3/4-Gemisch-methyl-cyclohexan),
2,2'-Azobis(2-isopropoxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-isopropoxy-butan), 1,1'-Azo-bis(1-isopropoxy-cyclohexan),
2,2'-Azo-bis(2-propoxybutan), 2,2'-Azo-bis(2-butoxy-propan), 2,2'-Azo-bis(2-butoxy-4-methyl-pentan),
1,1'-Azo-bis(i-butoxy-cyclohexan), 2,2'-Azobis(2-phenoxy-propan), 1,1'-Azo-bis(1-phenoxy-cyclohexan).
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Geeignete unsymmetrische Azo-äther der Formel III sind beispielsweise:
2-(2'-Methoxy-propyl-(2')-azo)-2-methoxy-butan (ist gleich 2'-Methoxy-propyl-(2'))-(2-methoxy-butyl-(2))-diazen),
1-(2'-Methoxy-butyl-( 2' )-azo) 1-äthoxy-cyclohexan, 2-Methoxy-2'-äthoxy-2,2'-azo-bis-propan,
1-Methoxy-1'-isopropoxy-1, l'-azo-bis-cyclohexan, (2'-Äthoxy-4'-methyl-pentyl-(2'))-(1-äthoxy-cyclohexyl-(1))-diazen,
2-Isopropoxy-2'-butoxy-2, 2'-azo-bis-butan.
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Geeignete gemischte Azo-ester-äther der Formel III sind beispielsweise:
2-Propionoxy-2'-propoxy-2, 2'-azo-bis-propan, 2-Acetoxy-2-äthoxy-2, 2' -azo-bis-butan,
2-Formyloxy-2'-methoxy-2,2'-azo-bis(4-methyl-pentan), 1-Acetoxy-1'-methoxy-1,11-azobis-cyclohexan,
1-Formyloxy-1'-methoxy-1, 1'-azo-bis-cyclohexan, 2-Formyloxy-2'-propoxy-2,2'-azo-bis-butan),
2-Acetoxy-2'-isopropoxy-2, 2' -azo-bis-propan.
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Geeignete unsymmetrische Azo-ester der Formel IV sind beispielsweise:
2-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)-2-acetoxy-4-methyl-pentan, 2-t-Butylazo-
(oder t-Amylazo oder Cumylazo) -2-propionoxy-butan, 1-t-Butylazo (oder t-Amylazo
oder Cumylazo) -1-formylowy-cyclohexan, 2-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)
-2-isobutyryloxy-propan, 1-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo) -1-acetoxy-cyclohexan,
gamma-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo) -gaura-valerolacton.
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Geeignete unsymmetrische Azo-äther der Formel IV sind beispielsweise:
2-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)-2-methoxy-4-methyl-pentan, 1-t-Butylazo
(oder t-Amylazo oder Oumylazo)-1-methoxy-cyclohexan, 2-t-Butylazo (oder t-Amylazo
oder Cumylazo)-2-äthoxy-butan, 1-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)-1-isopropoxy-cyclohexan,
2-t-Butylazo (oder t-Amylazo-oder Cumylazo)-2-propoxy-butan), 2-t-Butylazo (oder
t-Amylazo oder Cumylazo)-2-butoxy-propan), 2-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)-2-phenoxy-propan,
1-t-Butylazo (oder t-Amylazo oder Cumylazo)-1-phenoxy-cyclohexan.
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Die Vernetzung gemäß vorliegender Erfindung kann auch in Gegenwart
von Füllstoffen, wie Ruß, Calciumcarbonat, Talkum, Oalciumsilicat, Aluminiumsilicat
bzw. Kaolin, Kieselsäure bzw.
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SiO2, Glasfasern, Pigmenten, Antioxydantien oder anderen Zusatzstoffen,
wie Flammschutzmitteln, antistatischen Mitteln, Gleitmitteln, Weichmachern u.s.w.
erfolgen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich den Abbau
mittels Kombinationen aus 2 oder mehr Azoverbindungen der Formeln III und/oder IV
oder mittels Kombinationen aus einem oder mehr Peroxiden und einem oder mehr Azoverbindungen
der Formeln III und/oder IV auszuführen.
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Abgebautes Polypropylen wird vor allem zur Produktion von dünnwandigen
Formkörpern, z.B. Folien oder dünne Fäden, eingesetzt, bei deren Herstellung mit
hohen Abzugsgeschwindigkeiten aus dem Extruder gearbeitet wird. Unabgebautes Polypropylen
hat ein für diese Anwendungszwecke unzureichendes Fließverhalten und bedingt deshalb
ein "Abreißen" beim schnellen Abziehen aus dem Extruder.
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Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erla"utert.
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B e i s p i e 1 e: Der Abbau (=Degradation) des Polymeren erfolgt
in zugeschmolzenen Ampullen, die vor dem Zuschmelzen mit Stickstoff gespült worden
sind, um die Luft aus den Zwischenräumen der Polymerpulverteilchen und der Ampullen
zu verdrängen. Der abbauende Initiator (Peroxid, Azoverbindung), von dem äquivalente
Mengen, z.B. 0,05 , 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan oder 0,0 , 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan)
(I) eingesetzt werden, wird in das Polymere (etwa 7 g) durch Verrühren in einem
Becherglas eingearbeitet. Der Abbau wird in einem Trockenschrank vorgenommen, der
auf die gewünschte Abbautemperatur vorgeheizt worden ist. Zum Aufheizen von Ampulle
und Polymer auf die Abbautemperatur werden 10 - 15 Minuten benötigt; um diese Zeit
verbleibt die Ampulle länger im Trockenschrank als in den Tabellen als Vernetzungszeit
angegeben ist.
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Die Bestimmung des Abbaugrades des Polymeren wurde mittels Kapillarviskosimeter
und in einem Versuch auch mittels Schmelzindextester ausgeführt: Die Bestimmung
des Abbaugrades mittels Ea»illarviskosimeter erfolgt bei 135°C mit einer Lösung
von 0,1 - 0,3 Gew.% des abgebauten Polymeren in Tetralin. Dem Tetralin werden vor
dem Auflösen des Polymeren 0,01 , des Antioxydants i,2-Dihydroxy-4-t-butyl-benzol
zugesetzt. Etwa 0,1 - 0,3 Ges.% des abgebauten Polypropylens werden bei 135 C in
Tetralin in einem mit Uhrgläschen bedeckten Erlenmeyerkolben gelöst. Man füllt 3
ml dieser Lösung in ein KPG-Kapillarviskosimeter nach Ostwald (innerer Kapillardurchmesser
= 0,4 mm; Kapillarlänge = 10 cm; Durchflußvolumen = 0,5 ml; Füllmenge = 3 ml; Druckhöhe
= 11,5 cm) ein, das sich in einem auf 135°C thermostatisierten Bad aus Dioctylphthalat
befindet. Nach etwa 10 Minuten wird die Tetralinlösung durch die Kapillare mittels
Wasserstrahlvakuum hochgezogen, bis der obere Meniskus knapp über der oberen der
beiden Marken steht. Danach mißt man mit einer Stoppuhr die
Zeit
(=t), die der obere Meniskus benötigt, um die beiden Marken des Viskosimeters zu
passieren. Auf die gleiche Weise wird auch die Durchflußzeit (=wo) des polymerfreien
Tetralins, das lediglich 0,01 % des Antioxydants enthält, bestimmt. Aus t, to und
der Konzentration des Polymeren im Tetralin (=c) wird die Viskositätszahl (die früher
als reduzierte Viskosität bezeichnet wurde) als Maßzahl des Abbaugrades berechnet:
Viskositätszahl = qj-o = t to (g Lösungs/g Polymer) c c > .c mittel hierin bedeuten:
= = Viskosität des reinen Lösungsmittels (=Tetralin) n ~ Viskosität der Lösung von
Polymer im Lösungsmittel to = Durchflußzeit des reinen Lösungsmittel (in sec.) t
= Durchflußzeit der Lösung des Polymeren (in sec.) c = Konzentration des Polymeren
im Lösungsmittel (in g Pol./ g Lös.) Die Bestimmung des Abbaugrades mittels Schmelzindextesters
erfolgte bei 1900C einmal unter 325 g Belastung, das andere Mal unter 2,16 kp Belastung
in der üblichen Weise, wobei das nach einer gewissen Zeit aus der Düse ausgetretene
Polymere gewogen und auf eine Zeit von 10 Minuten umgerechnet wird; das so erhaltene
Polymergewicht ist der Schmelzindex in g/10 Min. als Maßzahl des Abbaugrades. Zur
Verhinderung eines weiteren Abbau des Polymeren während der Schmelzindexbestimmung
durch Sauerstoff wurde unter Stickstoff als Schutzgas gearbeitet.
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In beiden Fällen gilt: Je geringer die Viskosität, desto kleiner
das mittlere Molekulargewicht und somit desto besser der Abbaugrad.
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Als Polymer wurde in allen Versuchen Polypropylen-Pulver mit einem
Schmelzindex von 3 g/10 Min. bei 2300C und 5 kp Belastung (was einem Schmelzindex
von 0,6 g/10 Min. bei 2300C und 2,16 kp Belastung entspricht) verwendet.
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Beispiel 1: (A) Polypropylen-Pulver wurde mittels 0,08 , des symmetrischen
Azo-esters 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-Propan) (I) (10 hHT = 189°C) 25 Minuten bei 2650C
im Vergleich zur åquivalenten Menge von 0,05 % des in der Technik am häufigsten
verwendeten Abbauperoxids 2,5-Bis(t-butyl-peroxy)-2,5-dimethyl-hexan (io hHT = li9°C)
25 Minuten bei 21500 in zugeschmolzenen Ampullen unter Stickstoff abgebaut. Unter
Berücksichtigung der 10 Stunden-Halbwertszeit-Temperaturen (=10 hHT) der beiden
Initiatoren sind die angewandten Temperaturen annähernd åguivalent. Die Bestimmung
des Abbaugrades erfolgte im Kapillarviskosimeter und lieferte die Viskositätszahl
als Maß des Abbaugrades.
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Dieses Beispiel (A) zeigt, daß unter åguivalenten Bedingungen (in
Bezug auf Menge und Temperaturen) mit dem Azo-ester ein erheblich besserer Abbaugrad
(1,00) erzielt wird als mit dem technischen Standardproxid (2,00): (A) Initiator
Abbau- Abbaugrad als Temp. Viskositätszahlxt00 ( g/g) a) völlig unbehandeltes Polypropylen
(d.h. unerhitzt und ohne Initiator) - 3,14 b) ohne Zusätze 21500 2,57 c) 0,05% 2,5-Bis(t-butylperoxy)-215-dimethyl-hexan
21500 2,00 d) ohne Zusätze 2650C 2,85 e) 0108% 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan) (I)
2650C 1,00 (B) Der Abbau des Polypropylen-Pulvers erfolgte wie unter (A), jedoch
wurde mit beiden Initiatoren bei 2650C (für 25 Minuten) abgebaut.
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Fortsetzung von Beispiel 1: Dieses Beispiel (B) zeigt, daß bei Anwendung
gleicher Temperaturen, sofern sie genügend hoch sind, der Azo-ester den besseren
Abbaugrad liefert: Abbau- Abbaugrad als Temp. Viskositäts-(B) Initiator zahlxlOO(g/g)
a) ohne Zusätze 2650c 2,82 b) 0,05,' 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan 2650c
1,25 c) 0,0846 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan) (I) 2650C 0,97 (C) Der Abbau des Polypropylen-Pulvers
erfolgte wie unter (A), jedoch wurde mit beiden Initiatoren bei 2450C (für 25 Minuten)
abgebaut.
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Dieses Beispiel0C)zeigt, daß bei dieser relativ niedrigen Temperatur
von 2450C das Peroxid eine geringfügig bessere Abbauwirkung entfaltet als der Azo-ester:
Abbau- Abbaugrad als Temp. Viskositäts-(C) Initiator zahlxi00 ( g/g) a) ohne Zusätze
2450c 2,36 b) 0,05,' 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan 2450C 1,11 c) 0,08%
2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan) (I) 2450C 1,40 Beispiel 2: Polypropylen-Pulver wurde
mittels 8 verschiedener symmetrischer und unsymmetrischer Azo-ester und Azo-äther
in Mengen, die 0,05 % 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan äquivalent sind
für 25 Minuten bei 2650C in zugeschmolzenen Ampullen unter
Stickstoff
abgebaut. Die Bestimmung des Abbaugrades erfolgte im Kapillarviskosimeter und lieferte
die Viskositätszahl als Maß des Abbaugrades.
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Aus diesem Beispiel ist zu ersehen, daß mit Ausnahme des Azo-esters
c) alle anderen Azoverbindungen einen besseren Abbaugrad geben als das Peroxid (b):
14,3): Initiator Abbaugrad als Viskositätszahlx100 (gig) a) ohne Zusätze 2,86 b)
0,05,' 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan 1,43 c) 0, 109,' 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-4-methylpentan)
(=sym. Azo-ester) i,88 d) 0,08 s 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan) (=sym. Azo-ester)
(I) 0,97 e) 0,09 % 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-butan) (=sym. Azo-ester) 0,93 f) 0,078,'
gamma,gamma'-Azo-bis(gamma-valerolacton) (=sym. Azo-ester) 1,33 g) 0,107,' 1,1'-Azo-bis(1-acetoxy-cyclobexan)
(=sym. Azo-ester) o,80 h) 0,097,' 1,1'-Azo-bis(1-formyloxy-cyclohexan) (=sym. Azo-ester)
0,86 i) 0,078% 1-t-Butylazo-1-acetoxy-cyclohexan (=unsym. Azo-ester) 1,00 j) o,088%
1,1'-Azo-bis(1-methoxy-cyclohexan (=sym. Azo-äther) (II) 1, o8 k) 0,068,' 1-t-Butylazo-1-methoxy-cyclohexan
(=unsym. Azo-äther) 1,39 Beispiel 3: Polypropylen-Pulver wurde wie in Beispiel 1
(B) mittels 0,08 % des symmetrischen Azo-esters 2,2'-Azo-bis(2-acetoxypropan) (I)
(10 bHT = 18900), sowie zum Vergleich mittels der
äquivalenten
Menge von 0,05 % des Dialkylperoxids 2,5-Bis(tbútylperoxy)-2,5-dimethyl-hexan (10
hHT = 119°C) für 25 Minuten bei 2650C in zugeschmolzenen Ampullen unter Stickstoff
abgebaut. Die Bestimmung des Abbaugrades erfolgte im Schmelzindextester und lieferte
den Schmelzindex als Maß des Abbaugrades.
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6 Dieses Beispiel 3 zeigt in noch tiberzeugender Weise als Beispiel
1 (B) die Überlegenheit der Effizienz des Azoester I gegenüber dem 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan
bei 2650C: Abbaugrad bestimmt als Schmrlzindex bei 190°C unter Initiator 325 g Belastung
2.16 kg Belastung a) völlig unbehandeltes Polypropylen (d.h. unerhitzt und ohne
Initiator) 0,0188 g/10 Min. 0,515 g/10 Min.
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b) ohne Zusätze 0,0517 g/10 Min. 0,635 g/10 Min.
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c) 0,05,' 2,5-Bis(t-butylperoxy) -2, 5-dimethylhexan 0,385 {/10 Min.
1,12 g/10 Min.
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d) 0,08 2,2'-Azo-bis(2-ace6-oxy-propan) (I) 3,990 g/10 Min. sehr hoch*
*) Bei 2,16 kp Belastung war der Schmelzindex von I nicht mehr genau bestimmbar,
weil das Polypropylen infolge des hohen Abbaugrades wie eine Flüssigkeiten aus der
Düse ausfloß.
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Beispiel 4: Polypropylen-Pulver wurde mittels Kombinationen aus äquivalenten
Mengen Azoverbindungen bzw. aus äquivalenten Mengen Azoverbindung + Peroxid für
25 Minuten bei 2650C in zugeschmolzenen Ampullen unter Stickstoff abgebaut. Die
Bestimmuag des Abbaugrades erfolgte im Kapillarviskosimeter und lieferte die Viskositätszahl
als Maß des Abbaugrades:
Initiator Abbaugrad als Visko- |
sitätszablxl00 (g/g) |
a) ohne Zusätze 2,78 |
b) 0,04 % 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-propan (I) |
+0,044% 1, 1'-Azo-bis( 1-methoxy-cyclohe- |
xan) (II) |
c) 0,03 % 2,2'-Azo-bis(2-acetoxy-butan) |
+0,026,' i-t-Butylazo-1-acetoxy-cyclohexan) |
+0,023% 1-t-Butylazo-1-methoxy-cyclohexan 1, o8 |
d) 0,025,' 2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5- |
dimethyl-hexan |
+0,04 , 2,2'-Azo-bis(2-acetoxypropan) 1,in |
de der Beschreibung