DE3103792C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von
Zellen, insbesondere Blutzellen nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1 sowie ein Gerät zur Durchführung dieses
Verfahrens nach dem Patentanspruch 8.
Aus der US-PS 35 02 412 ist bereits ein Verfahren und ein
Gerät zur Untersuchung von Blutzellen bekannt, bei dem eine
Zellprobe in einer Lösung in einer hypotonischen Osmolalität
suspendiert wird. Die hypotonische Osmolalität wird dabei
über eine Mindestzeit aufrechterhalten. Anschließend wird
die Veränderung wenigstens eines Zellparameters gemessen.
Das Meßergebnis wird ausgewertet. Nachteilig ist hierbei,
daß eine Hämolyse der roten Blutkörperchen erforderlich ist.
Da das freigesetzte Hämoglobin nach Zerstörung der Zellen
gemessen wird, ist die Meßdauer unnötig lang und verhältnis
mäßig ungenau.
Ähnliche Meßmethoden sind aus der DE-PS 19 48 259 und der
US-PS 26 56 508 bekannt.
Es ist auch bereits bekannt, Meßvorrichtungen nach dem soge
nannten Coulter-Prinzip zum Zählen und zum Bestimmen des Vo
lumens von Zellen in einer isotonischen Lösung einzusetzen.
Solche Vorrichtungen sind Beispiel in der US-PS 26 56 508,
32 59 842 beschrieben. Nach der US-PS 34 73 010 ist es
bereits auch bekannt, solche Vorrichtungen zum Bestimmen des
mittleren Zeitvolumens einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Untersuchung von Zellen, insbesondere Blutzellen nach der
US-PS 35 02 412 so zu verbessern, daß die notwendige Meßzeit
verkürzt und die Meßgenauigkeit erhöht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 und des Patentanspruches 8.
Dadurch, daß die Zellen mit Lösungen zusammengebracht wer
den, die mehrere unterschiedliche hypotonische Konzentratio
nen aufweisen, ändern sich die Parameter des elektrischen
Widerstandes der Zellen, wobei der Widerstand bis zu einem
Spitzenwert ansteigt und dann abfällt, wenn die Osmolalität
abnimmt. Wenn der Widerstand dazu benutzt wird, das schein
bare Volumen zu definieren und dann das mittlere Zellvolumen
aufzuzeichnen, dann liefern diese Parameter Daten, die kor
relierbar sind. Weil die verschiedenen hypotonischen Lösun
gen Änderungen des Zellvolumens bewirken, werden sich auch
einige Daten ergeben, die das tatsächliche Volumen anzeigen.
Ein Ausdruck oder eine Aufzeichnung der bewirkten Änderungen
der Zellparameter, und zwar in Abhängigkeit von der hypoto
nischen Konzentration liefert Daten- und Kurvenscharen, wel
che charakteristisch sind für die Natur der Zellen und von
denen Rückschlüsse gezogen werden über die Gesundheit oder
die physiologische Kondition des Zellspenders. Das
Kurvenmaximum und die Verteilung rund um dieses, die
jeweilige Amplitude, die Lage und die Form der Spitze der
Kurve sowie der seitliche Abfall und die Steigung der
Kurventeile liefern Anhaltspunkte, ausgehend von denen eine
medizinische Diagnose durchführbar ist. Da hierbei eine
Hämolyse der Zellen nicht erforderlich ist, kann die
Meßdauer verkürzt und zudem eine höhere Meßgenauigkeit
erreicht werden.
Das Gerät zur Ausführung dieses Verfahrens weist die kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruches 8 auf.
Ein solches Gerät liefert eine Folge von hypotonischen Kon
zentrationen und mißt die Zellparameter in Abhängigkeit von
den hypotonischen Konzentrationen. Es automatisiert das be
schriebene Untersuchungsverfahren, wobei die Meßdauer gegen
über den bekannten Verfahren verkürzt und die Meßgenauigkeit
erhöht wird. Bei einer bevorzugten Ausführung eines solchen
Gerätes wird das sogenannte Coulter-Meßprinzip zur Feststel
lung des Zellwiderstandes bzw. des Volumens benutzt.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und des Gerätes nach
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufzeichnung von Kurvenscharen von roten Blut
zellen, wobei der elektrische Widerstand gegen die
Osmolalität für drei verschiedene physiologische
Zustände aufgezeichnet ist,
Fig. 2 eine Ausführungsform eines Gerätes für die Gewinnung
der Kurven nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Gerätes für die
Erzeugung der Kurven nach Fig. 1.
Die nachfolgend beschriebenen Verfahren zur Untersuchung
von Zellparametern können sowohl manuell als auch halb- oder
vollautomatisch durchgeführt werden. Die Untersuchung beruht
dabei auf der Tatsache, daß Zellen, beispielsweise rote
Blutzellen, als Osmometer arbeiten und schnell ihr Volumen
und ihren elektrischen Widerstand in einer hypotonischen
Lösung ändern und dabei ein neues Zellvolumen und einen
neuen Widerstand erhalten, welcher ausreichend lange stabil
ist, um die Messung der Zellparameter durchzuführen. Das
Maß der Zelländerung hängt in erster Linie von der Osmolalität
der hypotonischen Lösung ab sowie von den Eigenschaften
der Zellmembran und der genmäßigen Herkunft des Zellinhalts.
Ausführliche Untersuchungen im Zusammenhang mit der vor
liegenden Erfindung haben bestätigt, daß Blutproben von
einem normalen Individuum und einem erkrankten Patienten
reproduzierbare Daten liefern, von denen Tabellen und
Kurven erhalten können, wobei ein Beispiel in Fig. 1 dar
gestellt ist.
Eine Zelle, beispielsweise eine rote Blutzelle, eine weiße
Blutzelle oder ein Blutplättchen, welche sich in einem
hypotonischen Elektrolyten befindet, vergrößert sich in
seinem gemessenen Widerstand, erreicht einen Spitzenwert
des gemessenen Widerstandes und kehrt schnell wieder zu
seinem ursprünglichen Widerstand zurück. Gleichzeitig unter
liegt die Zelle korrelierten, jedoch nicht identischen Ände
rungen im Zellvolumen zumindest in Lösungen zwischen 350
und 140 mOsm/kg. Nach Erreichen des Spitzenwertes verringert
eine Zelle ihr Volumen schneller als sich ihr Widerstand
verkleinert. Dies ist zumindest ein Grund für den Unterschied
zwischen dem tatsächlichen Volumen und dem "scheinbaren
Volumen", welches vorstehend bereits erwähnt worden ist.
Diese osmotisch induzierten dynamischen Änderungen in den
Parametern der Zelle können reproduziert werden durch die
Messung des Wechsels, welcher durch eine Serie von speziellen
Osmolalitäten bewirkt wird, worauf diese in einer graphischen
Darstellung zusammengeführt werden. Diese graphische Dar
stellung gibt die dynamischen Änderungen in der gleichen
Weise wieder, wie ein Film eine Bewegung simuliert. Die
Verteilung der dynamischen Änderungen hat eine charakteri
stische Ausdehnung, Form und Position bei einem normalen
gesunden Individuum und weist charakteristische Unterschiede
und Abnormalitäten in Abhängigkeit von dem jeweiligen
Krankheitszustand auf, wobei zwei entsprechende Beispiele
in Fig. 1 dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt Kurven 10, 12 und 14, die jeweils repräsentativ
sind für drei Gruppen von Lebewesen, die ein normales Blut,
ein solches mit leichter Thalassämie (Beta-Thalassämia
minor) sowie eine ererbte Sphärocytose
aufweisen. Die Art und Weise, in der das
Blut gesammelt und behandelt wird, um für die verschiedenen
Porben die zugehörigen Kurven zu erhalten, wird später be
schrieben. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, daß diese
Kurven und die Ordinaten- und Abzissenwerte, welche in
entsprechenden Karten erfaßbar sind, eine neue und eindeu
tige Unterscheidungsmöglichkeit für die verschiedenen Gesund
heitsbedingungen darstellen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist,
wird auf der Abszisse in Milliosmolen per Kilogramm (mOsm/kg)
die osmotische Stärke der Salzlösung oder Verdünnung aufge
tragen, in der die Zellen gelöst sind. Eine solche Lösung
ist unter dem Warenzeichen Isoton II bekannt, welches die
isotonische Verdünnung darstellt, die in typischer Weise
bei dem Coulter-Zähler bei der Teilchenzählung und Größen
erfassung benutzt wird, der bei der Entwicklung des vorlie
genden Untersuchungsverfahrens benutzt worden ist, und der
auch das Meßgerät darstellen kann, welches in den Fig. 2
und 3 gezeigt ist. Andere Lösungen, welche in der Lage sind,
die Osmolalität zu verändern, können ebenfalls bei dem Gerät
oder bei einer manuellen Durchführung des vorliegenden Unter
suchungsverfahrens benutzt werden. Eine physiologische Salz
lösung hat eine Osmolalität von etwa 285 mOsm/kg und ist
isotonisch. Die Ordinate von Fig. 1 zeigt den Prozentsatz
in der Änderung des elektrischen Widerstandes roter Blut
zellen, wobei der Wert null Prozent am Anfang liegt. Weil
der Ausgabewert eines Coulter-Zählers auf der Basis des
Widerstandes der Zellprobe beruht, kann die Ordinate in
in Prozenten des Wechsels des mittleren Zellvolumens gegeben
werden.
Eine kurze Betrachtung von Fig. 1 zeigt, daß die drei Kurven
10, 12 und 14 in verschiedener signifikanter Weise vonein
ander verschieden sind. Die Kurve 10, welche typisch ist
für eine normale Person, hat eine Spitze 16, die deutlich
ausgeprägt ist bei etwa 95% Zunahme in der Ordinate;
sie liegt nahe bei 140 mOsm und ist relativ symmetrisch
in bezug auf ihre Anstiegs- und Abfallflanke und ist somit
wenig verformt. Die Kurve 12, welche einen Fall von Beta-
Thalassämie minor wiedergibt, zeigt ein stark abgerundetes
Maximum 18 von 103% Zunahme bei der Ordinate, und zwar
bei dem Wert nahe 125 mOsm, wobei sie etwas nach rechts ver
schoben ist. Die ererbte Sphärocytose, welche der Kurve 14
entspricht, hat einen wesentlichen niedrigeren Spitzenwert
20 von etwa 58% auf der Ordinate und liegt nahe bei
165 mOsm. Die Seiten der Kurve 14 sind divergenter als die
jenigen der Kurven 10 und 12. Obwohl ein kompletter Satz von
Daten aufeinanderfolgender Punkte entweder ausgedruckt
als Kurve oder in einer numerischen Tabelle die meiste Infor
mation liefert, können auch schon einige wenige Datenpunkte
ausreichend sein, um eine große medizinische Überprüfung
und gewisse Diagnose durchzuführen. Da beispielsweise die
normale Kurve eine relativ ausgeprägte Spitze bei 140 mOsm/kg
aufweist, kann bereits eine sehr einfache Überwachungseinrich
tung herangezogen werden, die nur sehr wenige Messungen nahe
dieses Spitzenwertes der Osmolalität liefert. Sogar eine
Korrelation von Ordinate und Abszisse für einen bestimmten
Punkt könnte für eine Klassifizierung bereits ausreichend
sein. Die Entwicklung von die Zellparameteränderungen wieder
gebenden Kurve durch die vorstehende Methode liefert für
andere Gesundheitsbedingungen signifikante, schmale Meßbe
reiche, die für Überwachungszwecke besonders nützlich sind.
Es ist daraufhinzuweisen, daß unterschiedliche Meßinstrumente,
Meßtechniken, Verdünnungen usw. gewisse Verschiebungen der
Kurven und Daten, wie sie in Fig. 1 für eine spezielle Aus
führungsform dargestellt sind, mit sich bringen können.
Derartige Verschiebungen sind jedoch im wesentlichen für
alle erhaltenen Daten und Kurven gleich, die von den jewei
ligen Meßgeräten erhalten werden und somit bleiben die ge
wonnenen Kurven nach wie vor entsprechend unterscheidbar.
Beispielsweise "sieht" ein optisches Instrument für die
Messung des mittleren Zellvolumens die Volumenänderung der
Zellen anders als das "scheinbare Volumen", welches bei
einer elektronischen Messung des Widerstandes mittels des
Coulter-Zählers bestimmt wird. Demnach wären die Amplituden
werte für mit einer optischen Einrichtung erhaltene Kurven
geringer im Vergleich zu denen, die mit einem Coulter-Zähler
bestimmt werden. Außerdem haben Experimente gezeigt, daß bei
unterschiedlichen Gesundheitsbedingungen die Zellen eine
unterschiedliche Tendenz und Fähigkeit zur Deformation zei
gen, wenn sie durch den Sensor eines Coulter-Zählers hin
durchtreten. Eine derartige Charakteristik von Zellen be
züglich ihrer Deformierbarkeit oder ihres Schwellverhaltens
wird als ein Unterscheidungsparameter angesehen, welcher bei
der Verwendung eines Coulter-Zählers für das Untersuchungs
verfahren gewonnen werden kann.
Eine andere Variable bei der Untersuchung ist der pH-Wert.
Es wurde gefunden, daß ein optimaler pH-Wert bei Benutzung
eines Coulter-Zählers bei 7,4 pH liegt. Ein Wechsel im
pH-Wert vom Optimum weg verursacht Veränderungen im Bereich
der größten Amplitudenwerte und Verschiebungen der Lage des
Maximums in Abhängigkeit von der Osmolalität. Wenn die
Verdünnung eine Salzlösung oder ein anderes Material ist
und entsprechend gepuffert wird, wie es allgemein bekannt
ist, dann ändert sich sogar bei einer Verdünnung von
35 mOsm/kg der pH-Wert nicht wesentlich. Die unter dem Waren
zeichen Isoton II bekannte Flüssigkeit ist ausreichend ge
puffert.
Es wurde festgestellt, daß es einige Bedingungen gibt, z. B.
variierendes Hämoglobin, welche besser für die Identifizier
rung bei pH-Werte abweichend von 7,4 geeignet sind. Somit
ist die Überwachung des pH-Wertes ebenfalls ein Parameter,
welcher das vorliegende Testverfahren verbessert.
Die Temperatur und die Frische der Probe, beispielsweise
einer Blutprobe, kann gewisse Unterschiede in den erhaltenen
Daten bedingen. Für Blut ist die normale Labortemperatur
in der Nähe von 22°C passend. Es hat sich herausgestellt,
daß Blut, welches am Tag der Entnahme untersucht worden ist,
ebenso geeignet ist, wie Blut, das bei 4°C bis zur Durch
führung der Untersuchung aufbewahrt worden ist. Es haben
jedoch auch andere Blutproben brauchbare Untersuchungs
werte geliefert. Sowohl venöses als auch kapillares Blut
mit oder ohne Antikoagulans (beispielsweise mit Dinatrium-
oder Trikalium-EDTA oder auch Natrium-Heparin) können in
dem vorliegenden Testverfahren benutzt werden. Weiterhin
ist Blut von der Nabelschnur ohne Anitkoagulans verwend
bar, was für den Einsatz bei der pränatalen Diagnose von
Bedeutung ist.
Die Bereitung der Proben von Hand bei dem vorliegenden Test
verfahren kann dadurch erfolgen, daß die Probe mit ver
schiedenen Konzentrationen einer Verdünnung, beispielsweise
einer gepufferten isotonischen Salzlösung, Isoton II oder
dergleichen zusammengebracht wird. Die Konzentrationsver
hältnisse ihrer äquivalenten Osmolalität ergeben die in
Fig. 1 gezeigte Abszisse. Die Parameteränderungen der Zellen
erfolgen praktisch sofort und dann ist die jeweilige Lösung
fertig für die Messung. Verschiedene "Schübe" von Zellproben,
jede von ihnen in einer Lösung unterschiedlicher Osmolalität
und dadurch mit unterschiedlichem elektrischen Widerstand
entsprechend der jeweiligen Zellcharakteristik, können
von Hand in das Meßgerät eingegeben und getrennt aufeinander
folgend verarbeitet werden. Es ergibt sich so eine Datenfolge,
die als elektrischer Widerstand gegenüber der Osmolalität
oder Verdünnungskonzentration entsprechend Fig. 1 aufgetra
gen wird. Dann kann die erhaltene Datenfolge und/oder Kurve
mit einer vorher erstellten Familie von Kurven und/oder Daten
verglichen werden, von denen jede einen anderen Gesundheits
zustand oder eine physiologische Kondition wiedergibt. Sol
che Vergleiche können bei der Untersuchung und bei diagno
stischen Feststellungen eingesetzt werden.
Fig. 2 zeigt ein halbautomatisch arbeitendes Gerät für die
Durchführung des vorliegenden Untersuchungsverfahrens.
Bei den zu untersuchenden Zellen handelt es sich beispielsweise um rote
Blutzellen.
Eine
Blutprobe, welche sich in einer isotonischen Lösung befinden
kann - gegebenenfalls mit Antikoagulans falls erforderlich -
ist in einem Behälter 22 vorhanden. Eine Anzahl von Verdün
nungen in verschiedenen Konzentrationen (Verdünnung 1, Ver
dünnung 2, Verdünnung 3 . . . bis Verdünnung n) sind in getrenn
ten Behältern 24, 26, 28 und 30 untergebracht. Die Anzahl
der verschiedenen Konzentrationen an Verdünnung ergibt die
Anzahl von bei der Untersuchung erhältlichen Meßpunkten.
Jeder Verdünnungsbehälter ist an ein selektives Ventil 32
angeschlossen, wobei zu irgendeiner gegebenen Zeit irgendeine
beliebige Verdünnungskonzentration ausgewählt werden kann.
Die Mittel, welche notwendig sind, die Verdünnung zu dem
Ventil zu bewegen, und um das Ventil entsprechend zu steuern,
sind konventioneller Art und werden hier nicht näher beschrie
ben. Die Ausgangsleitungen 34 und 36 von dem Behälter für die
Blutprobe und dem Auswahlventil sind jeweils in eine Misch
verbindung 38 geführt, bei der die hypotonische Verdünnung
und die roten Blutzellen gemischt und an eine Meßeinrichtung
weitergegeben werden, die als Widerstands-Meßeinrichtung 40 auf
gebaut ist. Anstelle einer Widerstands-Meßeinrichtung können
auch andere Formen verwendet werden, die es gestatten, die
Zellparameter zu erfassen, beispielsweise eine Einrichtung
zur Messung des Zellvolumens. Wie bereits erwähnt, könnte
eine MCV-Meßeinrichtung durch einen der verschiedenen Coulter-
Zähler gebildet werden, welche das mittlere Zellvolumen be
stimmt und auch die gemessenen MCV-Werte für einen Schub
oder eine Probe von Blutzellen bestimmt. Die Ausgabe kann
mittels einer Aufzeichnungseinrichtung 42 durchgeführt
werden oder auch mittels eines Kurvenschreibers, der ent
sprechend angeschlossen wird, um so Ausgangsdaten von der
Meßeinrichtung auf der Leitung 44 zusammen mit der Informa
tion über die Verdünnung zu verarbeiten, welche von der
Stellung des Auswahlventils 32 über die Leitung 46 über
tragen wird. Auf diese Weise wird die Änderung im Zell
parameter abhängig von jeder Verdünnung erhalten und auf
gezeichnet und entsprechend automatisch ausgedruckt. Die
Auswahl der Positionsveränderung bei dem Auswahlventil 32
kann von Hand oder automatisch, beispielsweise durch einen
Motor, im Rahmen bekannter Steuereinrichtungen erfolgen.
Wegen der großen Anzahl von roten Blutzellen sogar in einer
kleinen Probe kann ein Teil z. B. 0,02 ml von Blut durch ein
ml einer hypotonischen Lösung verdünnt und der Meßeinrich
tung zugeführt werden. Die Art der Zuführung der verdünnten
Probe sollte so sein, daß eine bestimmbare kurze Zeit ver
gangen ist, beispielsweise vier Sekunden, bevor die Mischung
die Meßeinrichtung 40 erreicht, wodurch die Blutzellen lange
genug in der Mischung vorhanden waren, um eine gewünschte
Änderung der Parameter, z. B. im Volumen oder im Widerstand,
aufzuweisen. Die Länge der Leitung 48, welche die Misch
verbindung 38 an den Eingang des Meßgerätes führt, kann mit
dazu herangezogen werden, die so vergangene Zeit zu bestimmen
und eine wiederholbare Verzögerungszeitkonstante einzuführen,
und zwar gültig für jede Probe und für jeden Schub. Jeder
getrennte Probenschub kann in einigen wenigen Sekunden ver
arbeitet und angezeigt werden. Fünf bis zehn Sekunden haben
sich als ausreichend erwiesen, um die akkumulierten Daten
über die Zellenänderung festzustellen.
Anstelle eines vorbereiteten kompletten Satzes von Verdünnun
gen von bekannter Osmolalität und/oder von bekannten Konzentra
tionsunterschieden, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, kann
eine Vereinfachung und eine weitere Automatisierung auch
dadurch erfolgen, daß nur zwei Verdünnungen vorgesehen sind,
beispielsweise eine Verdünnung I und einer Verdünnung II,
was in Fig. 3 näher dargestellt ist. Eine solche Verdünnung,
beispielsweise die Verdünnung I, kann isotonisch und in dem
Behälter 50 enthalten sein. Ein Behälter 52 kann die Ver
dünnung II enthalten, welche aus destilliertem Wasser be
steht. Eine proportionale Mischeinrichtung, beispielsweise
ein Mischventil 54 bekannten Aufbaus, kann die beiden Ver
dünnungen zugeführt bekommen und mißt jeweils proportionale
Anteile desselben aus, um so zur gleichen Zeit verschiedene
mögliche Konzentrationen zu erzeugen. Derartige Verdünnungen
werden in diskreter Form auf den Ausgang der Leitung 36 zu
der Mischverbindung 38 geführt. Anschließend werden die
schubweise neue Parameter aufweisenden Werte der Blutzellen
an die Meßeinrichtung 40 über die Leitung 48 gegeben. Die
Arbeitsweise der Meßeinrichtung 40′, der Anzeige- und Auf
zeichnungseinrichtung 42 und der Daten- und Informations
leitungen 44 und 46 können die gleichen sein, wie im Zusam
menhang mit Fig. 2 beschrieben. Das Proportional-Mischventil
54 kann so gesteuert werden, daß es viele verschiedene Kon
zentrationen über den vollen Bereich von Osmolalitäten lie
fert oder auch nur einige innerhalb eines engen Bereiches,
beispielsweise solche, die nahe der Spitze 16 der normalen
Kurve 10 in Fig. 1 liegen.
Eine andere Betriebsweise der Proportional-Mischeinrichtung
54 würde darin bestehen, eine fortlaufende stetige Änderung
der Konzentration der Verdünnung zu erzeugen. Dadurch würden
kontinuierlich sich ändernde Osmolalitäten und daraus resul
tierend eine kontinuierliche Änderung der Zellen erreicht
und es könnte eine kontinuierlich verlaufende Kurve geschrie
ben werden, so wie sie in Fig. 1 dargestellt ist und nicht
nur eine Anzahl von Einzelpunkten der Zellparameter. Wenn
nur einzelne Werte diskret ermittelt werden, dann muß von
Hand oder automatisch durch eine Extrapolation der Kurven
punkte eine vollständige Kurve erzeugt werden. In Fig. 1
sind entlang der Kurve Punkte gezeichnet, um diejenigen Meß
punkte zu zeigen, von denen aus als diskrete Meßpunkte die
vollständige Kurve abgeleitet werden könnte.
Wie bereits erwähnt, können einige wenige Konzentrationen
oder ein schmaler Bereich hiervon bereits als Information für
eine Untersuchungseinrichtung ausreichend sein. Wenn der
Bereich von 120 bis 175 mOsm betrachtet wird oder sogar,
beispielsweise zwei oder drei Punkte nahe bei 140 mOsm,
dann ergeben sich bereits die signifikanten Unterschiede
sowohl in der Amplitude als auch in der relativen Richtung
der Kurvensegmente in diesem Teilbereich. Sowohl im Hand
betrieb der Meßeinrichtung und des Verfahrens, als auch bei
den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 können kleine Bereiche
und/oder ausgewählte Osmolalitäten erhalten werden und dafür
dienen, solche Abschätzungen durchzuführen.
In Fig. 3 sind auch Einrichtungen 56 und 58 dargestellt,
welche der Bestimmung des pH-Wertes und der Temperatur
dienen und diese Werte jeweils ausgehend von der Leitung
48 messen. Die so erhaltenen Meßwerte werden beispielsweise
der Kontroll- und Aufzeichnungseinrichtung 42 zugeführt.
Derartige Elemente können auch in der Ausführungsform nach
Fig. 2 eingesetzt werden. Die Überwachungseinrichtungen
können einen Alarm auslösen, eine Alarmbedingung ausdrucken,
die Aufzeichnungseinrichtung abschalten oder sogar einen
Kompensationsvorgang in der Aufzeichnungseinrichtung 42
und/oder der Meßeinrichtung 40′ einleiten.
Aus den vorhergehenden Erläuterungen geht hervor, daß die
vorliegende Methode der Beeinflussung der Parameter der
Zellen nicht die osmotische Zerstörbarkeit oder Hämolyse
mißt und auch nicht die gleichen Informationen liefert, wie
die bekannten MCV-Meßeinrichtungen von roten Blutkörperchen
in nur einer isotonischen Lösung. Das Untersuchungsverfahren
und das Gerät nach der vorliegenden Erfindung definiert
und liefert eine neue Unterscheidungseinrichtung für Zellen
in der Hämatologie, in der Zytologie, Onkologie usw.
Claims (15)
1. Verfahren zur Untersuchung von Zellen, insbesondere Blut
zellen, bei dem eine Zellprobe in einer Lösung mit einer
hypotonischen Osmolalität suspendiert wird, die hypotoni
sche Osmolalität über eine Mindestzeit aufrechterhalten
wird, und anschließend die Veränderung wenigstens eines
Zellparameters gemessen sowie das Meßergebnis ausgewertet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die verwendete Lö
sung wenigstens eine vorbestimmte, im hypotonischen Be
reich liegende, aber die Zellzerstörung nicht herbeifüh
rende Osmolalität ausgewählt wird und daß wenigstens ein
veränderter Zellparameter der nicht zerstörten Zelle ge
messen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Osmolalität der verwendeten Lösung nacheinander
unterschiedliche Werte gewählt werden, und daß der durch
die aufeinanderfolgenden Messungen der veränderten Zell
parameter erhaltene Datensatz mit mindestens einem Daten
satz verglichen werden kann, welcher für mindestens einen
bekannten gesundheitlichen oder physiologischen Zustand
repräsentativ ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Widerstandswert der Zellen gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Volumenänderung der Zellen
gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das mittlere Zellvolumen bei
jeder spezifischen Osmolalität bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Korrelation der maximal
erhaltenen Zellparameter-Änderungen mit der spezifischen
Osmolalität der Lösung durchgeführt wird, welche die ma
ximale Zellenänderung ergibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus den erhaltenen Datenwerten eine
Kurve ausgedruckt wird.
8. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß Mischungsmittel (38) für die Aufnahme mindestens ei
nes Anteils einer Zellprobe (22) und einer ersten Lösung
(24, 52) vorgesehen sind, die eine spezifische Osmolali
tät für die Bildung einer hypotonischen Mischung auf
weist, daß Zeitmittel (48) an die Mischungsmittel (38)
angeschlossen sind, welche die Zellprobe für mindestens
eine kurze Zeitdauer aufnehmen, während der die Zellen
eine Änderung mindestens eines Parameterwertes gegenüber
ihren originalen Parameterwerten erfahren, wobei die
Größe dieser Änderung von der Osmolalität der Mischung
und den angeborenen und erreichten Eigenschaften jeder
Zelle anhängt, daß eine Meßeinrichtung (40, 40′) mit den
Mischungsmitteln für die Bestimmung der erreichten Ände
rung der Zellparameterwerte verbunden ist, wobei die er
haltenen Daten mit Daten von Änderungen von Zellparame
tern vergleichbar sind, die für einen bekannten Gesund
heits- und physiologischen Zustand repräsentativ sind.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Steuereinrichtungen (32; 54) an die Versorgungseinrichtun
gen für die Lösungsmittel (26, 28, 30; 50) angeschlossen
sind, um mindestens eine andere Lösung zu bilden, welche
eine von der ersten Lösung unterschiedliche Osmolalität
aufweist, wobei mindestens eine weitere Änderung der
Werte der Zellparameter der genannten Mischung erhalten
und von der Meßeinrichtung (40, 40′) bestimmt werden
kann, um einen Satz von Daten zu definieren, welcher ver
gleichbar ist mit mindestens einem Satz von Daten über
Änderungen der Zellparameter, welche repräsentativ sind
für mindestens einen bekannten Gesundheits- oder physio
logischen Zustand.
10. Gerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung (40, 40′) nach dem Zellwiderstand
mißt.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßeinrichtung (40, 40′) die Volu
menänderung der Zellen mißt.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßeinrichtung (40, 40′) das mittlere
Zellvolumen der Zelle bei jeder spezifischen Osmolalität
mißt.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßeinrichtung (40, 40′) und Mit
tel für die Bestimmung der erhaltenen Daten (42) in Kom
bination so konstruiert und angeordnet sind, daß die
Messung und Korrelation der erhaltenen Änderung der
Werte des Zellparameter zusammen mit der spezifischen
Osmolalität der Lösung, welche diese Änderungen liefert,
erfaßbar ist.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß Mittel (50) für die Zuführung einer im we
sentlichen isotonischen Verdünnung zu den Mischungsmit
teln (38) vorgesehen sind, wobei der ursprüngliche Wert
der Parameter der Zellprobe durch dieses Gerät bestätigt
werden kann.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel zur Steuerung (32) so konstru
iert und angeordnet sind, daß jeder der hypotonischen Lö
sungen (24, 26, 28, 30) aus einer diskreten Quelle er
hältlich ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/118,727 US4278936A (en) | 1980-02-05 | 1980-02-05 | Biological cell parameter change test method and apparatus |
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DE3103792A1 DE3103792A1 (de) | 1981-11-26 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US (1) | US4278936A (de) |
JP (1) | JPS56122958A (de) |
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