DE305722C

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Publication number: DE305722C
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Description

KAISERLICHES'

PATENTAMT.

Es ist bekannt, daß Thymol ein vorzügliches und sehr wirksames Munddesinfiziens ist. Es ist jedoch so schwer dosierbar, daß sein Gebrauch für den angeführten Zweck höchst unbequem erscheint. Auch der Geschmack reinen Thymols ohne Geschmackskorrigentien wirkt zu scharf. In alkoholischer Lösung läßt Thymol sich dagegen bequem dosieren und auch mit aromatischen Prinzipien,

ίο. wie Menthol und Cumarin kombinieren. Alle diese drei Körper geben, ohne direkt löslich zu sein, doch so viel von ihren Eigenschaften an. Wasser ab, daß sie demselben ihren vorzüglichen desinfizierenden und aromatischen

Charakter mitteilen.. "

Es ist nun eine bekannte Beobachtung (s.

Schmidt, pharmaceutische Chemie, 5 Aufl.

Bd. IL, S. 1097), daß Thymol mit Menthol und Cumarin zusammengemischt nicht pulverisier-

bar ist, sondern zu einem öl zerfließt. Hierauf gründet sich das nachfolgende Verfahren. ■·.■-■-.

Da das erwähnte Öl in Wasser nicht lös-, lieh ist und für sich in solch kleinen Mengen nicht dosierbar wäre, muß man es, wie es bei anderen Reagentien und Ölen, auch bekannt ist, mit wasserlöslichen Körpern fein verrühren. Man kann auf diese Weise eine beliebige Verdünnung erhalten, und Thymol und Menthol.

derart in Waäser verteilen, daß es praktisch eine Lösung darstellt.

Die Anwehdung ätherischer öle in Vermengung mit trockenen löslichen Pulvern ist an sich in der Praxis bekannt. . Zu den Produkten dieser Anwendung gehören z. B. die : bekannten Pfefferminzplätzchen, ferner gibt

Gehes Codex ein Rezept an (Sick), wonach man Soda, Weinsäure und_nicht näher bezeichnete ätherische öle zur Herstellung eines trockenen löslichen Munddesinfiziens vermischt. Der Fortschritt vorliegenden neuen Verfahrens liegt aber in der Ersetzung indifferenter ätherischer öle durch mehrere an sich feste Körper, die gleichzeitig desodorierend, erfrischend und desinfizierend wirken.

Das Verfahren beruht darauf, daß man die an sich bekannte Tatsache, daß Thymol. Menthol und Cumarin sich verflüssigen, benutzt, sowie ferner in Kombination damit die ebenfalls bekannte Tatsache, daß man öle mit wasserlöslichen Körpern mischt. Durch die Kombination dieser beiden bekannten Maßnahmen wird das an und für sich unlösliche Öl in einen praktisch wasserlöslichen Zustand gebracht. So erzielt man einen neuen technischen Effekt in der Möglichkeit, Thymol, Menthol, Cumarin gemeinsam zu einem Mundwasser zu vereinigen, zu dessen Herstellung kein Alkohol mehr nötig ist. Als aufsaugende Körper eignen sich z. B. Milchzucker, Natriumbicarbonat, Percarbonat, Perborat, Natriumphosphat oder derartige Gemenge, die man nach bestimmten Verhältnissen mischt und nach bestimmten Mengen ins Wasser bringt.

Beispiel:

Gleiche Teile Thymol, Menthol, Cumarin, z. B. je 20 g, werden in einer Reibschale zusammengebracht. Sehr bald hat sich ein dickes öl gebildet; dieses Öl wird mit 1500 g Natriumbicarbonat verrieben und die erhaltene Masse in Mengen von etwa 0,3 bis 0,4 g auf ein

Wasserglas, je¹ nach Geschmack, zur Herstellung des Mundwassers verwandt.

Etwaige/andere Zusätze, wie Salol o. dgl., oder andere Aromatika kann man natürlich ohne weiteres mit zur Anwendung bringen.

Claims

,.'Patent-Anspruch:

f. ' /Verfahren zur Herstellung eines alkohol- -^.''freien, ein Gemenge von Thymol, Menthol und Cumarin enthaltenden Mundwassers, dadurch gekennzeichnet, daß man Thymol und Menthol bzw. Cumarin in äquivalenten Mengen vermischt, dadurch in ein Öl verwandelt, sowie das hierbei entstandene Öl durch wasserlösliche Substanzen aufsaugen läßt, so daß das Gemenge in vielem Wasser praktisch eine Lösung des genannten Öles ergibt,,