DE30547C - Zeichen-Instrument - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1884 ab.

Das nachstehend beschriebene Zeicheninstrument soll den erhöhten Forderungen, welche in neuerer Zeit an den Constructeur und den Architekten bezüglich der Quantität der Arbeit gestellt werden, Genüge leisten, da man mit demselben ohne besondere Anstrengung schnell zeichnen kann.

Im wesentlichen besteht dieses Instrument aus zwei rechtwinklig zu einander stehenden, mit Mafsscala versehenen Linealen, welche geeignet geführt sind und Reifsschiene, Winkel und Mafsstab ersetzen.

Die zwei mit Mafsscala versehenen Linealkanten kreuzen sich auf ihrer halben Länge. An den Linealkanten werden die Linien gezogen und mittelst der Mafsscala an derselben Kante zugleich ihre Länge gemessen, während die Abstände der zu ziehenden Linien auf der rechtwinklig dazu liegenden Scala abgelesen werden. Im Kreuzungspunkte der Linealkanten hat eine zu ziehende Linie entweder ihren Anfangs- oder Endpunkt, je nachdem dieselbe von unten nach oben oder umgekehrt, öder von rechts nach links oder umgekehrt gemessen werden mufs, oder aber sie wird nach oben und unten oder nach rechts und links vertheilt und so gemessen. In diesem Falle mufs man durch die Kreuzung ziehen können, deshalb sind die Lineale daselbst unterbrochen, und zwar mit je einem Schlitz, welcher weit genug ist, um den Bleistift oder die Reifsfeder durchlassen, und eng genug, um darüber hinwegziehen zu können.

Bei α befindet sich der Knopf zum Bewegen des Instrumentes.

Die acht Drehpunkte b sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, derart verbunden, dafs zwei sich kreuzende Parallelführungen hergestellt sind, wodurch die Lineale in entsprechender Richtung und unter dem durch den Transporteur c bestimmten, sowie mittelst der Schraube d festgestellten Winkel geführt werden. An den Hebeln e sitzen Gegengewichte, durch welche das Ganze in beliebiger Stellung erhalten wird.

Diese Vereinigung von Reifsschiene, Winkel und Mafsstab hat zur Folge, dafs beim Zeichnen weniger Handgriffe erforderlich werden, als sonst, da man parallele, in Abstand und Länge gemessene Linien ohne besondere Abmessungen erzeugen kann. Der Umstand, dafs der Angriffspunkt zum Bewegen des Instrumentes stets in der Nähe der zu ziehenden Linie liegt, ermöglicht eine bequeme Handhabung.

Das Instrument bleibt in verticaler Lage stets da stehen, wo man es hinschiebt, infolge dessen hat man auch auf vertical stehenden Reifsbrettern ein bequemes Arbeiten, weil das lästige Halten des Winkels und das unbequeme Verschieben der Reifsschiene wegfällt.

Da die Linien auf ihre richtigen Längen begrenzt werden können, so ist die Möglichkeit vorhanden, einfachere Zeichnungen bei feststehenden. Mafsen direct mit der Reifsfeder an-

fertigen zu können, d. h. ohne vorher eine Bleistiftzeichnung herstellen zu müssen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: . , .

   Ein Zeichen-Instrument, bei welchem zwei mit Mafsscala versehene, rechtwinklig sich kreuzende und fest verbundene Lineale I unter dem durch die Bogenscala c bestimmten und mittelst der Schraube d feststellbaren Winkel durch die Stäbe e parallel geführt werden, welches Zeichen-Instrument am Zeichenbrett angebracht wird und zum Ersatz für Reifsschiene, Winkelbrettchen, Mafsstab und Winkelmäfs dient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.