DE3051041C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stoßschutzvorrichtung für Fahr
zeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Bei einer derartigen bekannten Stoßschutzvorrichtung nach
der US-PS 17 04 768 ist der Schutzteil für Fußgänger als
gepolsterter Querbalken ausgebildet. Durch diesen Schutz
teil wird in vorteilhafter Weise ein mit dem Fahrzeug
kollidierender Fußgänger so tief erfaßt, daß er nicht um
gestoßen und anschließend überfahren, sondern auf den re
lativ weichen, verformbaren Fahrzeugbug aufgekippt wird,
wodurch die Verletzungsgefahr oder zumindest die Schwere
der Verletzungen reduziert wird. Solch ein vor dem Fahr
zeugbug angeordneter, gepolsterter Querbalken ist indessen
nicht nur in ästhetischer Hinsicht ungünstig, sondern ver
schlechtert wegen der relativ großen Spaltbereiche zwischen
Querbalken und Stoßfänger bzw. Fahrzeugbug insbesondere
bei höheren Geschwindigkeiten die Eigenschaften des
Fahrzeuges im Hinblick auf seine Aerodynamik und sein Auf
triebsverhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stoßschutz
vorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge,
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einerseits den
Fußgängerschutz im Hinblick auf Reduzierung der Verletzungs
gefahr verbessert und die andererseits in einem höheren
Geschwindigkeitsbereich bei einem ansprechenden Äußeren
die Aerodynamik und das Auftriebsverhalten des Fahrzeugs
günstig beeinflußt.
Diese Aufgabe wird durch eine Ausbildung nach den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Durch den erfindungsgemäßen Schutzteil für Fußgänger wer
den in dessen Einfahrstellung sowohl das Auftriebsver
halten als auch die Aerodynamik des Fahrzeugs verbessert.
Dabei gliedert sich die erfindungsgemäße Stoßschutzvor
richtung harmonisch in die Vorbaugestaltung des Fahrzeugs
ein und ist nicht nur unauffällig, sondern verleiht dem
Fahrzeug durch ihr spoilerhaftes Aussehen eine ästhetisch
ansprechende Note. Andererseits bietet der erfindungsge
mäße Schutzteil in seiner Grundstellung dem kollidierenden
Fußgänger einen Schutz, indem nicht nur ein frontal ange
fahrener Fußgänger in unfallmechanisch günstiger Weise auf
den Fahrzeugbug aufgekippt wird, sondern auch ein solcher,
der auf das Fahrzeug schräg von vorn auftrifft. Durch das
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung vorgesehene
Versteifungselement mit in bestimmtem Ausmaß begrenzter
Nachgiebigkeit wird erreicht, daß innerhalb eines be
stimmten Geschwindigkeitsbereichs des Fahrzeugs der
Schutzteil die beim Aufprall eines Fußgängers auftretenden
Kräfte ohne nennenswerte Verformung aufnimmt. Damit wird
zunächst sichergestellt, daß das unfallmechanisch tiefe
Erfassen des Fußgängers durch den Schutzteil und Aufkippen
des Fußgängers auf den Fahrzeugbug gewährleistet sind.
Erst bei höheren Kräften von z.B. mehr als 10 000 N, bei
welchen die Gefahr des Auftretens von Unterschenkelfrak
turen beim kollidierenden Fußgänger besteht, weicht der
Schutzteil mit seiner Vorderseite bis etwa zur Stoßfänger
vorderseite zurück und vernichtet dabei einen wesentlichen
Teil der Aufprallenergie. Auf diese Weise können z.B. Unter
schenkelfrakturen durch zu starke örtliche Belastung sogar
noch in einem relativ hohen Geschwindigkeitsbereich bis zu
etwa 60 km/h vermieden werden. Die erfindungsgemäße Stoß
schutzvorrichtung ist im übrigen sowohl bei im wesentlichen
gerade ausgerichteten Stoßfängern als auch bei Stoßfängern
mit starker Pfeilung gleich vorteilhaft.
Aus der DE-OS 23 52 179 ist es zwar bereits bekannt, einem
Stoßfänger einen verschwenkbaren Schutzteil für Fußgänger
zuzuordnen, jedoch zu einem anderen Zweck als bei der er
findungsgemäßen Lösung. Die Verschwenkbarkeit des Schutz
teils aus seiner dem Fußgängerschutz dienenden Grundstel
lung in zwei weitere Stellungen hat nämlich bei dieser
bekannten Ausbildung den Zweck, einerseits das Durchfahren
eines größeren Böschungswinkels zu ermöglichen und
andererseits das Einparken zu erleichtern. Vom Erfindungs
gegenstand unterscheidet sich diese bekannte Vorrichtung
auch gattungsmäßig schon dadurch wesentlich, daß der Schutz
teil in seiner dem Fußgängerschutz dienenden Stellung sich
nicht von der Stoßfängerunterseite aus nach unten erstreckt,
sondern in dieser Stellung im wesentlichen vor der Stoßfänger
vorderseite liegt, und zwar höhenmäßig gegenüber dem Stoß
fänger nach unten versetzt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Stoßschutzvorrich
tung für ein Kraftfahrzeug gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung
ein zweites Ausführungsbeispiel.
Die in Fig. 1 gezeigte Stoßschutzvorrichtung für Kraft
fahrzeuge weist einen quer vor der Fahrzeugfront bzw. dem
Fahrzeugbug angeordneten Stoßfänger 10 und einen tiefer
liegenden, unterhalb des Stoßfängers 10 angeordneten und
nach vorn vorstehenden, im wesentlichen steifen Schutzteil
11 für Fußgänger auf. Der Schutzteil 11 erstreckt sich von
der Stoßfängerunterseite 19 aus nach unten. Zumindest in
einem mittleren, im wesentlichen horizontal quer zur Fahr
zeuglängsachse verlaufenden Bereich ist der Schutzteil 11
nach vorn und unten unter einem spitzen Winkel zur Verti
kalen geneigt. Beiderseits dieses mittleren Bereichs ist
der Schutzteil 11 jeweils bis etwa zum Radlauf 40 des
Fahrzeugs 41 schürzenartig herumgeführt. Die Vorderseite
und die Unterseite des Schutzteils 11 bilden in dessen
mittlerem Bereich einen Spoiler 14. Beidseitig schließt
sich an den Spoiler 14 jeweils eine Seitenschürze 21 an,
die im wesentlichen mit der Vorderseite des gleichfalls
seitlich herumgeführten Abschnitts des Stoßfängers 10
fluchtet.
Der Schutzteil 11 weist eine Außenschicht 15 mit schwar
tenähnlichem Charakter, z.B. eine relativ harte Polyurethan
haut, auf. Sie überzieht zumindest den im wesentlichen
horizontal quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Mitten
bereich des Schutzteils 11, im dargestellten Ausführungsbei
spiel jedoch den gesamten Schutzteil 11. In dem vordersten
Bereich des Schutzteils 11 ist ein sich horizontal quer
zur Fahrzeuglängsachse erstreckendes Versteifungselement
13 von begrenzter Nachgiebigkeit vorgesehen. Der Schutz
teil 11 weist ferner einen Tragteil 12 auf, der bei einer
über einem vorgegebenen Maximalwert liegenden Frontalkraft
nachgiebig ist. Dieser Tragteil 12 trägt das Versteifungs
element 13 und ist an dem Stoßfänger 10 gehalten. Das
Versteifungselement 13 ist als Hartschaumkörper ausgebildet.
Dieser Hartschaumkörper ist zusammen mit dem Tragteil 12,
der noch einen Querträger 43 aufweist, bei einer über einem
vorgegebenen Maximalwert von z.B. 10 000 N liegenden
Frontalkraft nachgiebig. Der Hartschaumkörper ist zwischen
dem Querträger 43 und der Außenschicht 15 angeordnet. Auf
grund seiner Nachgiebigkeit kann der Schutzteil 11 mit
seiner Vorderseite bei Aufprallkräften, die über dem vor
gegebenen Maximalwert liegen, bis zu der Vorderseite des
Stoßfängers 10 zurückweichen.
Der Schutzteil 11 ist über eine schematisch angedeutete
Schwenkvorrichtung 44 mit einer Parallelführung mit dem
Stoßfänger 10 verbunden. Diese Schwenkvorrichtung 44 kann
z.B. durch Drehstabfedern realisiert werden und erlaubt
eine Verlagerung des Schutzteils 11 aus einer ausgezogen
dargestellten Einfahrstellung in eine Grundstellung, die
gestrichelt angedeutet ist. In der Einfahrstellung liegt
der Schutzteil 11 unmittelbar unterhalb des Stoßfängers 10
und seine Vorderseite fluchtet im wesentlichen mit der
Vorderseite des Stoßfängers 10. In der Grundstellung, in
welcher der Schutzteil 11 dem Fußgängerschutz dient, liegt
er tiefer und steht nach vorn über den Stoßfänger 10 vor.
Die Außenschicht 15 kann in ihrem der Stoßfängerunterseite
19 benachbarten Bereich eine elastische Zone aufweisen,
durch die bei der Verlagerung des Schutzteils 11 in seine
Grundstellung die Lücke zwischen dem Stoßfänger 10 und dem
Schutzteil 11 überbrückt wird.
Kollidiert ein Fußgänger mit einem Kraftfahrzeug, das mit
der vorstehend beschriebenen, sich in der Grundstellung
befindenden Stoßschutzvorrichtung ausgestattet ist, so
wird dieser von dem am weitesten vorstehenden, das Ver
steifungselement 13 aufweisenden Bereich des Schutzteils
11 weit unterhalb seines Schwerpunktes im Bereich des Un
terschenkels angestoßen. Hierdurch wird der Fußgänger auf
die Bugpartie des Kraftfahrzeugs aufgekippt. Der Aufprall
auf die glattflächige, lange Vorderhaube des Kraftfahr
zeugs, die weitgehend nachgiebig ist, ist für den kolli
dierenden Fußgänger auf jeden Fall mit geringerer Verlet
zungsgefahr verbunden als wenn dieser von dem Kraftfahr
zeug auf die Straße geschleudert würde. Selbst wenn der
Fußgänger auf die seitliche Bugpartie des Kraftfahrzeugs
auftrifft, verhindert der tiefliegende Schutzteil 11 ein
Überfahren des Fußgängers, weil dieser durch den Schutz
teil 11, der bis zum Radlauf 40 herumgeführt ist, nach
außen abgewiesen wird. Durch die schwartenähnliche Eigen
schaft der Außenschicht 15 des Schutzteils 11 werden die
Berührungsverletzungen des Fußgängers weitgehend reduziert.
Die beim Aufprall des Fußgängers auftretenden Kräfte von
maximal etwa 10 000 N werden von dem Schutzteil 11 ohne
nennenswerte Verformung bzw. ohne nennenswertes Zurück
weichen aufgenommen. Solche Kräfte treten bei Kollisionen
mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit etwa zwischen 10 und 50
km/h auf. In diesem Geschwindigkeitsbereich ist ein Fuß
gängerschutz auch nur wirksam und sinnvoll.
Bei höherer Geschwindigkeit sowie beim Einparken und Ran
gieren befindet sich der Schutzteil 11 in seiner Einfahr
stellung. In dieser Einfahrstellung im Kollisionsfall auf
tretende Aufprallkräfte werden ohne Zerstörung des Schutz
teils 11 von dem Stoßfänger 10 aufgenommen. In der Einfahr
stellung des Schutzteiles 11 ergeben sich für das Kraftfahr
zeug eine günstige Aerodynamik und ein günstiges Auftriebs
verhalten.
Soweit das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 mit dem
ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 übereinstimmt,
werden für gleiche Teile jeweils um die Zahl 100 größere
Bezugszeichen verwendet. Die Schwenkvorrichtung 144 zum
Verstellen des Schutzteils 111 umfaßt ausfahrbare Elemente,
die z.B. von Gasfedern, Hydraulikzylindern oder dgl. ge
bildet sind. Das Verstellen des Schutzteils 111 in die
Grundstellung erfolgt auch hier parallel zur Stoßfänger
unterseite 119. Auch in Fig. 2 ist die Grundstellung des
Schutzteils 111, in der dieser als Fußgängerschutz wirksam
ist, gestrichelt und die Einfahrstellung des Schutzteils
111, die eine Verbesserung der Aerodynamik und des Auf
triebsverhaltens des Kraftfahrzeugs mit sich bringt, aus
gezogen dargestellt.
Claims (7)
1. Stoßschutzvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge mit einem horizontal quer vor der Fahr
zeugfront angeordneten Stoßfänger und einem tieferliegenden,
im wesentlichen steifen Schutzteil für Fußgänger, der
über die Stoßfängervorderseite nach vorn hin vorsteht,
sich von der Stoßfängerunterseite aus nach unten er
streckt und in einem im wesentlichen horizontal quer
zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Bereich nach vorn und
unten unter einem spitzen Winkel zur Vertikalen geneigt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzteil (11; 111) aus einer aerodynamisch
günstigen Einfahrstellung, in der er sich zumindest im
wesentlichen spaltfrei an die Stoßfängerunterseite (19;
119) anschließt, schräg nach unten und vorn in eine dem
Fußgängerschutz dienende Grundstellung und umgekehrt
verstellbar ist, daß der Schutzteil (11; 111) in seinem
vordersten Bereich ein sich im wesentlichen horizontal
quer zur Fahrzeuglängsachse erstreckendes Versteifungs
element (13; 113) mit derart begrenzter Nachgiebigkeit auf
weist, daß erst bei einer einen vorgegebenen Maximalwert
überschreitenden Aufprallkraft ein Nachgeben des Verstei
fungselements (13; 113) erfolgt, und daß die Vorderseite
und die Unterseite des Schutzteils (11; 111) in dessen im
wesentlichen horizontal quer zur Fahrzeuglängsachse ver
laufenden Bereich einen Spoiler (14; 114) bilden, der
beiderseits jeweils in eine bis etwa zum Radlauf (40;
140) des Fahrzeuges (41; 141) herumgeführte Seiten
schürze (21; 121) übergeht, deren Vorderseite
im wesentlichen mit der Vorderseite des gleichfalls
herumgeführten Abschnittes des Stoßfängers (10; 110)
fluchtet.
2. Stoßschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzteil (11; 111) zumindest in seinem im wesent
lichen horizontal quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden
Bereich eine Außenschicht (15; 115) mit schwartenähn
licher Eigenschaft, z.B. eine relativ harte Polyurethan
haut, aufweist.
3. Stoßschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungselement (13; 113) aus Hartschaum be
steht.
4. Stoßschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzteil (11; 111) einen Tragteil (12, 112) mit
einem starren Querträger (43; 143) aufweist, der das Ver
steifungselement (13; 113) trägt, wobei der Tragteil (12;
112) am Stoßfänger (10; 110) gehalten
und bei einer einen vorgegebenen Maximalwert überschreitenden
Aufprallkraft nachgiebig ist.
5. Stoßschutzvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Versteifungselement (13; 113) zwischen der Vorder
seite des Querträgers (43; 143) und der es umschließenden
Außenschicht (15; 115) angeordnet ist.
6. Stoßschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenschicht (15; 115) in ihrem der Stoßfänger
unterseite (19; 119) benachbarten Bereich eine elastische
Zone aufweist, durch die in der Grundstellung des Schutz
teils (11; 111) die Lücke zwischen dem Stoßfänger (10;
110) und dem Schutzteil (11; 111) überbrückt ist.
7. Stoßschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzteil (11, 111) zum Verstellen in seine
Grundstellung bzw. Einfahrstellung über eine Schwenk
vorrichtung (44; 144) mit einer Parallelführung mit
dem Stoßfänger (10; 110) verbunden ist.
Priority Applications (1)
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DE19803051041 DE3051041C2 (de) | 1980-02-01 | 1980-02-01 |
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DE19803051041 DE3051041C2 (de) | 1980-02-01 | 1980-02-01 | |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3051041C2 true DE3051041C2 (de) | 1990-03-01 |
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ID=25783481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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