DE3048166C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein
photographisches Aufzeichnungsmaterial.
In mehrfarbigen Bildern, die nach den Prinzipien der subtraktiven
Farbphotographie erhalten werden, werden gelbe,
purpurne und blaugrüne Bildfarbstoffe verwendet. Der gelbe
Farbstoff läßt im Idealfall nur grünes und rotes Licht
durch und absorbiert nur blaues Licht und wird deshalb
manchmal als "minus blau" bezeichnet. In entsprechender
Weise absorbiert der Purpurfarbstoff ("minus grün") im
Idealfall nur grünes Licht und läßt nur blaues und rotes
Licht hindurch, während der blaugrüne ("minus rot") Farbstoff
im Idealfall nur rotes Licht absorbiert und nur
blaues und grünes Licht durchläßt. Leider sind die für die
subtraktive Farbphotographie zur Verfügung stehenden Farbstoffe
keine idealen Farbstoffe, sondern absorbieren etwas
von dem Licht, das sie im Idealfall durchlassen sollten.
Diese zusätzliche Absorption führt zu einer schlechteren
Wiedergabe einer oder mehrerer Farben des Gegenstandes im
fertigen Bild.
Dieses Problem kann anhand der Reproduktion von blauem Licht
erläutert werden: ein mehrfarbiges lichtempfindliches Aufzeichnungsteil
mit einer blauempfindlichen, einer grünempfindlichen und
einer rotempfindlichen Silberhalogenidschicht, denen jeweils
ein gelbes, ein purpurnes und ein blaugrünes Bildfarbstoff
lieferndes Material zugeordnet ist, wird mit blauem Licht in
einer solchen Intensität belichtet, daß die blauempfindliche
Schicht vollständig belichtet ist. Es wird also nur die blauempfindliche
Silberhalogenidschicht belichtet, während die
grünempfindliche und die rotempfindliche Silberhalogenidschicht
unbelichtet bleiben. Wird ein so belichtetes lichtempfindliches
Aufzeichnungsteil nach dem Diffusionsübertragungsverfahren entwickelt,
so bleibt das gelbe Bildfarbstoff liefernde Material im
entwickelten lichtempfindlichen Teil (in der Negativkomponente),
während der purpurne und der blaugrüne Bildfarbstoff
in die Bildempfangsschicht (Positivkomponente)
übertragen werden. Da der purpurne und der blaugrüne
Bildfarbstoffe "minus grün" bzw. "minus rot" sind, erscheint
die Kombination dieser beiden Farbstoffe blau,
d. h. sie erscheinen für den Betrachter blau und absorbieren
das grüne und das rote Licht, wodurch eine blaue Reproduktion
des Gegenstandes erhalten wird.
Bildfarbstoff liefernde Substanzen sind beispielsweise aus den
US-Patentschriften 29 83 606, 35 73 043 und 35 94 165 bekannt.
Es handelt sich hierbei um konventionelle Substanzen, die mit
den erfindungsgemäß verwendeten Substanzen keine Berührungspunkte
haben.
Gegenstand der Erfindung ist ein photographisches Aufzeichnungsmaterial,
enthaltend einen
Schichtträger, eine Silberhalogenidemulsionsschicht auf dem
Schichtträger und eine Bildfarbstoff liefernde Substanz in einer
Schicht auf der gleichen Seite wie die Silberhalogenidemulsionsschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bildfarbstoff der
Bildfarbstoff liefernden Substanz das chromophore System der
Formel
enthält, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
X ist H, eine Alkyl-, Phenyl-, Naphthyl-, substituierte Phenyl-
oder substituierte Naphthylgruppe;
W ist H oder eine Alkylgruppe;
R ist H oder eine Alkylgruppe; und
m und n sind jeweils ganze Zahlen von 2 bis 6.
W ist H oder eine Alkylgruppe;
R ist H oder eine Alkylgruppe; und
m und n sind jeweils ganze Zahlen von 2 bis 6.
X, W und R enthalten als Alkylgruppen vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome;
die substituierten Phenyl- oder Naphthylgruppen,
enthalten als Substituenten z. B.
SO₃⊖, CO₂⊖ oder Alkylgruppen, vorzugsweise mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen.
Die Verbindungen der Formel A können auch durch die Resonanzformel
dargestellt werden. Beide Resonanzformen des chromophoren
Systems sollen durch die Formel A umfaßt sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist X die Gruppe
worin R₁ = H, SO₃⊖, CO₂⊖ oder eine Alkylgruppe, vorzugsweise
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, dargestellt. R₁ ist vorzugsweise
SO₃⊖, da diese Verbindungen gewöhnlich eine gute
Stabilität in alkalischem Medium haben.
Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen enthalten eine
Gruppierung zur Steuerung der Diffusion, z. B. eine Hydrochinonylgruppe;
sie können in Abhängigkeit von dieser
Gruppe diffundierbar oder nicht diffundierbar sein.
Bei den photographischen Diffusionsübertragungs-Aufzeichnungsmaterialien
gemäß der Erfindung wird das gewünschte Bild dadurch erhalten,
daß ein belichtetes lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial
mit einer Entwicklermasse entwickelt wird,
die zwischen zwei folienartigen Teilen verteilt wird,
wobei eines dieser Teile das lichtempfindliche Material
enthält. Die Entwicklermasse wird so zwischen den beiden
folienartigen Teilen aufgebracht und von diesen eingeschlossen,
daß sie mit den Außenflächen der übereinanderliegenden
Teile nicht in Berührung kommt oder diese benetzt,
wobei eine Filmeinheit oder ein Filmpaket erhalten
wird, dessen Außenflächen trocken sind. Die Entwicklermasse
kann viskos oder nicht viskos sein und wird vorzugsweise
aus einem Einweg-Behälter verteilt. Diese durch Druck zerstörbaren
Behälter für die Entwicklermasse werden häufig
als "Hülsen" (pods) bezeichnet. Das fertige Bild kann einfarbig
oder mehrfarbig sein und wird in der Bildempfangsschicht
aufgebaut, die in einem der beiden folienartigen
Teile enthalten ist.
Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen, die bei Diffusionsübertragungsverfahren
verwendet werden können, können wie
folgt charakterisiert werden:
1) sie sind ursprünglich in der Entwicklermasse löslich oder diffundierbar, werden aber aufgrund der Entwicklung in einem bildmäßigen Muster selektiv undiffundierbar gemacht; oder
2) sie sind ursprünglich in der Entwicklermasse unlöslich oder nicht diffundierbar, werden aber aufgrund der Entwicklung in einem bildmäßigen Muster selektiv in ein diffundierbares Produkt umgewandelt. Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen können vollständige Farbstoffe oder Farbstoff- Zwischenprodukte sein, z. B. Farbkuppler. Der erforderliche Unterschied bezüglich der Beweglichkeit oder Löslichkeit kann beispielsweise durch eine chemische Reaktion, z. B. eine Redox-Reaktion, eine Kupplungsreaktion oder eine Spaltreaktion erzielt werden.
1) sie sind ursprünglich in der Entwicklermasse löslich oder diffundierbar, werden aber aufgrund der Entwicklung in einem bildmäßigen Muster selektiv undiffundierbar gemacht; oder
2) sie sind ursprünglich in der Entwicklermasse unlöslich oder nicht diffundierbar, werden aber aufgrund der Entwicklung in einem bildmäßigen Muster selektiv in ein diffundierbares Produkt umgewandelt. Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen können vollständige Farbstoffe oder Farbstoff- Zwischenprodukte sein, z. B. Farbkuppler. Der erforderliche Unterschied bezüglich der Beweglichkeit oder Löslichkeit kann beispielsweise durch eine chemische Reaktion, z. B. eine Redox-Reaktion, eine Kupplungsreaktion oder eine Spaltreaktion erzielt werden.
Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen, die in der Lage
sind, Bildfarbstoffe mit dem chromophoren System von
Formel A zu liefern, können mit einem Substituenten Y zur
Steuerung der Diffusion versehen sein. Dieser Substituent
enthält eine Gruppe D zur Steuerung der Diffusion. Eine
solche Gruppe von Bildfarbstoff liefernden Substanzen kann
durch die Formel
dargestellt werden, worin die Symbole folgende Bedeutungen
haben:
jedes Y ist ein Substituent mit einer Gruppierung zur Steuerung
der Diffusion; und jedes q ist 0 oder 1, mit der Maßgabe,
daß mindestens ein q = 1 ist.
Bei diesen Bildfarbstoff liefernden Substanzen kann der
Substituent zur Steuerung der Diffusion durch die Formel
-E-Dev
dargestellt werden, worin Dev eine Hydrochinonylgruppe und
E eine kovalente Bindung oder eine zweiwertige verbindende
Gruppe, z. B. eine Alkylengruppe, darstellt.
Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen der Formel C sind
aufgrund der vorhandenen Gruppe D bei Diffusionsübertragungsverfahren
geeignet, bei denen entweder ursprünglich diffundierbare
oder ursprünglich nicht diffundierbare Bildfarbstoff
liefernde Substanzen verwendet werden. Typische Gruppen
zur Steuerung der Diffusion sind Hydrochinonylgruppen,
Farbkupplergruppen, Sulfonamidophenolgruppen, die sich nach
der Oxydation spalten oder einen Ring schließen, wobei ein
diffundierbarer Farbstoff oder ein diffundierbares Farbstoff-
Zwischenprodukt freigegeben wird, und Thiazolidingruppen,
deren Spaltung durch Silber katalysiert wird. Die Gruppe D
kann durch eine kovalente Bindung oder einen zweiwertigen
organischen Rest, z. B. einen Alkylenrest, angehängt sein,
um den Substituenten Y zur Steuerung der Diffusion zu vervollständigen.
Wenn das Bildfarbstoff liefernde Material
ursprünglich diffundierbar ist, kann eine geeignete Ballastgruppe,
z. B. eine langkettige Alkylgruppe, an die Gruppe zur
Steuerung der Diffusion angehängt werden.
Die Erfindung ist nachstehend in nicht einschränkender Weise
anhand der Zeichnung erläutert, die in Absorptionsspektrum
eines der bevorzugten Bildfarbstoff liefernden Substanzen
gemäß der Erfindung darstellt.
Bevorzugte Bildfarbstoff liefernde Substanzen, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, sind durch die nachstehenden Formeln dargestellt:
Die Zeichnung erläutert das Absorptionsspektrum des Farbstoffs
I aus einer 2 × 10-5-molaren Lösung in Methylcellosolve
(λmax = 632 nm und ε = 87 500).
Die Bildfarbstoff liefernden Substanzen, die gemäß der Erfindung verwendet werden,
sind unterschiedlich gefärbt. Stellt beispielsweise in
der Formel A der Substituent A die Gruppe
dar, worin m und n jeweils 2 bedeuten, so sind die Verbindungen
in Lösung und in einem Bild gewöhnlich blaugrün;
wenn m und n jeweils 3 bedeuten, so sind die Verbindungen
in Lösung und in einem Bild gewöhnlich blau; wenn m und n
jeweils 4 oder 5 bedeuten, so sind die Verbindungen in
Lösung und in einem Bild gewöhnlich purpurfarben.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Gruppe zur Steuerung der Diffusion eine
Hydrochinonylgruppe, und die erhaltenen Entwicklerfarbstoffe
sind ursprünglich diffundierbar.
Entwicklerfarbstoffe, wie sie beispielsweise in der US-PS
29 83 606 beschrieben sind, sind Verbindungen, die in demselben
Molekül sowohl das chromophore System eines Farbstoffs
als auch eine Silberhalogenid-Entwicklerfunktion
enthalten. Unter "Silberhalogenid-Entwicklerfunktion" versteht
man eine Gruppierung, die in der Lage ist, belichtetes
Silberhalogenid zu entwickeln. Eine bevorzugte Silberhalogenid-
Entwicklerfunktion ist die Hydrochinonylgruppe. Im
allgemeinen enthält die Entwicklerfunktion eine benzoide
Entwicklerfunktion, d. h. eine aromatische entwickelnde
Gruppe, die bei der Oxidation chinonoide oder Chinon-
Substanzen bildet.
Mehrfarbige Bilder können unter Verwendung von Entwicklerfarbstoffen
bei Diffusionsübertragungsverfahren auf verschiedene
Weise erhalten werden. Nach einer Methode können
mehrfarbige Übertragungsbilder unter Verwendung von Entwicklerfarbstoffen
dadurch erhalten werden, daß ein integrales
mehrschichtiges lichtempfindliches Teil verwendet
wird, wie es beispielsweise in den US-Patentschriften
29 83 606 und 33 45 163 beschrieben ist, wobei mindestens
zwei selektiv sensibilisierte lichtempfindliche Schichten,
die auf einer einzigen Filmunterlage übereinander liegen,
gleichzeitig und ohne Trennung mit einer einzigen, gemeinsamen
Bildempfangsschicht entwickelt werden.
Besonders brauchbare Produkte zur Herstellung von mehrfarbigen
Entwicklerfarbstoffbildern sind in der US-PS 34 15 644
beschrieben. Hierbei werden ein lichtempfindliches Teil
und ein Bildempfangsteil vor der Belichtung aneinander
fixiert, und diese Anordnung wird als Laminat nach der Entwicklung
und dem Bildaufbau beibehalten. Bei diesen Produkten
wird das fertige Bild durch einen durchsichtigen Schichtträger
gegen das Licht reflektierenden, d. h.
weißen Hintergrund, betrachtet. Die Belichtung erfolgt durch
den durchsichtigen Schichtträger, und beim Aufbringen der Entwicklermasse
wird eine Schicht eines das Licht reflektierenden
Materials erzeugt, wobei ein weißer Hintergrund gebildet wird.
Das lichtreflektierende Material, das in der vorstehend genannten
Patentschrift als "Opakmacher" bezeichnet wird, ist
vorzugsweise Titandioxid; es hat auch eine opakmachende
Funktion, d. h. es maskiert die Silberhalogenid-Emulsionen,
so daß das Übertragungsbild ungestört betrachtet werden
kann. Es schützt ferner die belichteten Silberhalogenid-
Emulsionen gegen Nachbelichtung (Verschleierung) durch das
durch die durchsichtige Schicht hindurchgehende Licht, wenn
die belichtete Filmeinheit aus der Kamera entfernt wird,
bevor der Bildaufbau beendet ist.
Die US-PS 36 47 437 betrifft Verbesserungen bei Produkten
und Verfahren, die in der US-PS 34 15 644 beschrieben sind,
und beschreibt lichtabsorbierende Substanzen, mit deren
Hilfe die Entwicklung außerhalb der Kamera, in der die Belichtung
erfolgt, unter einer viel höheren Lichtintensität
durchgeführt werden kann. Bei diesen Substanzen handelt es
sich um Farbstoffe, die auf den pH-Wert der Entwicklermasse
ansprechen.
Weitere Produkte und Verfahren zur Diffusionsübertragung,
in denen die erfindungsgemäßen Entwicklerfarbstoffe verwendet
werden können, sind in den US-Patentschriften 35 73 043
und 35 94 165 beschrieben.
Die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen sind nicht auf Entwicklerfarbstoffe
beschränkt, sondern können auch viele andere
Arten von ursprünglich diffundierbaren bzw. ursprünglich
nicht diffundierbaren bildfarbstoff-liefernden Substanzen
enthalten. Beispielsweise kann ein ursprünglich diffundierbarer
Kupplungsfarbstoff, der für das Diffusionsübertragungsverfahren
nach der US-PS 30 87 817 brauchbar ist, verwendet
werden, indem eine oder beide Indolinylgruppen oder die
Anilinogruppe mit einer Farbkupplergruppe, z. B. einer
Phenol- oder Naphtholgruppe mit einer freien Stellung in
para-Stellung zur Hydroxylgruppe substituiert werden. Ein
Beispiel eines derartigen Kupplungsfarbstoffes, der gemäß der
Erfindung verwendet wird, kann durch die Formel
dargestellt werden.
Dieser Farbstoff ist ursprünglich diffundierbar, wird aber
durch Kupplung mit dem Oxidationsprodukt eines Farbentwicklers,
z. B. eines p-Phenylendiamins oder p-Aminophenols, in
ein weniger diffundierbares Produkt umgewandelt. Ist die
Kupplungsstellung durch einen Substituenten substituiert,
der den Farbstoff ursprünglich aufgrund einer Ballastgruppe
nicht diffundierbar macht und der bei der Kupplung ausgetauscht
werden kann, so kann ein solcher Farbstoff dazu verwendet
werden, um einen bei der Kupplung entstehenden diffundierbaren
Farbstoff zu liefern (vgl. US-PS 32 27 550).
Ein ursprünglich nicht diffundierbarer Farbstoff, der durch
eine Redox-Reaktion freigesetzt wird und der bei dem Diffusionsübertragungsverfahren
nach der US-PS 40 76 529 verwendet
werden kann, kann dadurch erhalten werden, daß eine oder
beide Indolinylgruppen oder die Anilinogruppe durch eine
Sulfonamidophenol- oder Sulfonamidonaphtholgruppe substituiert
werden. Ein Beispiel eines solchen erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffs
ist durch die Formel
dargestellt.
Andere Sulfonamidophenol- und Sulfonamidonaphtholgruppen
sind beispielsweise in den US-Patentschriften 40 53 312 und
40 55 428 beschrieben. Diese Gruppen werden in alkalischer
Lösung nach der Oxidation an der Sulfonamidogruppe gespalten
und können anstelle der vorstehend genannten p-Sulfonamidonaphthol-
Gruppe verwendet werden.
Bei einer anderen Klasse von ursprünglich nicht diffundierbaren
Bildfarbstoff liefernden Substanzen (vgl. US-PS
34 33 939) wird nach der Oxidation und dem intramolekularen
Ringschluß ein diffundierbarer Feststoff freigesetzt. Ein
derartiges Bildfarbstoff lieferndes Material, das gemäß der Erfindung
verwendet wird, ist durch die Formel
dargestellt.
Andere Bildfarbstoff liefernde Substanzen, die nach der
Oxidation in alkalischem Medium gespalten werden, können
aus einer Verbindung mit der Formel C erhalten werden,
worin Y -O- oder -S- bedeutet und die Hydrochinonylgruppe
eine Ballastgruppe, z. B. die Gruppe C₁₅H₃₁, enthält (vgl.
US-PS 37 25 062). Ein Beispiel für eine derartige Verbindung
ist durch die Formel
dargestellt.
Obgleich die Ballastgruppe in den vorstehend angegebenen
Verbindungen eine langkettige Alkylgruppe darstellt, können
auch andere, an sich bekannte Ballastgruppen verwendet
werden.
Bei Verwendung von nicht diffundierbaren Bildfarbstoff
liefernden Substanzen, die nach der Oxidation in alkalischem
Medium diffundierbare, bildfarbstoff-liefernde Substanzen
freisetzen, kann die erforderliche Oxidation durch
das Oxidationsprodukt einer beweglichen Entwicklersubstanz,
die zur Entwicklung der belichteten Silberhalogenid-Emulsion
verwendet wurde, erfolgen. Eine für diesen Zweck besonders
wirksame Entwicklersubstanz ist das 1-Phenyl-4,4-dimethyl-
3-pyrazolidon; ferner können andere, an sich bekannte
Entwicklersubstanzen verwendet werden.
Die Entwicklung erfolgt zweckmäßig in Gegenwart einer
Oniumverbindung, insbesondere einer quaternären Ammoniumverbindung
(vgl. US-PS 31 73 786). Quaternäre Ammoniumverbindungen,
die in Alkali eine aktive Methylenverbindung
bilden, sind besonders brauchbar.
Die Entwicklung kann in Gegenwart eines farblosen Hilfsentwicklers
oder eines Entwicklungsbeschleunigers erfolgen,
z. B. eines 3-Pyrazolidons oder Hydrochinons, wie
4′-Methylphenylhydrochinon, das ursprünglich in einer
Schicht des lichtempfindlichen Teils oder in der Entwicklermasse
angeordnet sein kann.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Gruppe zur Steuerung der Diffusion eine Thiazolidingruppe,
deren Spaltung durch Silber katalysiert wird.
Wie in der US-PS 37 19 489 angegeben ist, sind derartige
Bildfarbstoff liefernde Substanzen in der photographischen
Entwicklermasse photographisch inert, werden aber in Gegenwart
einer bildmäßigen Verteilung von Silberionen und/oder
eines löslichen Silberkomplexes, der Silberionen enthält,
die als Funktion der Entwicklung freigesetzt worden sind,
gespalten, wobei ein Reagens in einer bildmäßigen Verteilung
freigesetzt wird, die der Verteilung der Silberionen
und/oder des Komplexes entspricht. Der Farbstoff III ist
ein Beispiel für ein derartiges Bildfarbstoff lieferndes
Material gemäß der Erfindung.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Beispiele in nicht
einschränkender Weise erläutert. Alle Teile und Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht, falls nichts anderes
gesagt ist.
15 g (0,102 Mol) Indolinformamid wurden über einer freien
Flamme in einem 250-ml-Rundkolben geschmolzen. Die Schmelze
wurde in einem Eisbad abgekühlt und während des Abkühlens
geschüttelt, um das Material während der Erstarrung über
den Kolben zu verteilen. Dann wurden 34,7 ml Chlorsulfonsäure
in den Kolben gegeben. Der Kolben wurde vom Eisbad
entfernt, und der Inhalt wurde geschüttelt, bis das gesamte
Indolinformamid gelöst war (5 bis 10 Minuten). Die
Lösung wurde dann 10 Minuten auf einem Dampfbad erhitzt.
Der Kolben wurde abgekühlt, und der Inhalt wurde langsam
in 200 ml Eiswasser gegossen, das in einem Eisbad abgekühlt
war. Es bildete sich ein klebriger Niederschlag, der langsam
erstarrte. Der Niederschlag wurde abfiltriert, in
Chloroform gelöst und über wasserfreiem Calciumsulfat getrocknet.
Beim Eindampfen der filtrierten Chloroformlösung
erhielt man 16,6 g (Ausbeute 66%) rohes
das anschließend aus Chloroform/Petroläther umkristallisiert
wurde.
In 50 ml Pyridin, das auf einem Eisbad abgekühlt worden war,
wurden 10 g (0,035 Mol) der Verbindung
gelöst, und der Lösung wurden 8,6 g (0,035 Mol) des vorstehend
beschriebenen Produkts zugesetzt, wobei die Temperatur
unter 20°C gehalten wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde über Nacht gerührt. Das Gemisch wurde in verdünnte
HCl gegossen und dann filtriert, wobei ein gummiartiger
Rückstand erhalten wurde, der der nachstehend angegebenen
Formel entspricht:
Der Rückstand wurde in Methanol gelöst, und gasförmiges
HCl wurde etwa 15 Minuten durch die Lösung geleitet. Die
Lösung wurde über Nacht stehen gelassen, und das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum abgedampft. Es wurde ein öliger
Rückstand erhalten, der nach zweitägigem Stehen erstarrte.
Der Feststoff wurde in Chloroform gelöst, die Lösung wurde
mit wäßrigem Kaliumcarbonat geschüttelt, und die Chloroformschicht
wurde über wasserfreiem Calciumsulfat getrocknet.
Nach dem Eindampfen des Chloroforms wurde das feste
Produkt der Formel
aus Isopropylalkohol umkristallisiert.
Ein Gemisch aus 9,0 g (0,0193 Mol) dieses Produktes,
3,9 g (0,0096 Mol) Dichlorsulfonfluorescein, 0,4 g
Magnesiumoxid und 10 ml Dimethylsulfoxid wurde unter
Rühren in einem Ölbad auf 135°C erhitzt. Der Verlauf der
Umsetzung wurde durch Dünnschichtchromatographie
(10/90 Vol Methanol/Chloroform) überwacht. Nach 20 Minuten
waren die Ausgangssubstanzen verschwunden, und das
Dünnschichtchromatogramm zeigte nur einen blaugrünen Fleck.
Nachdem das Reaktionsgemisch etwas abgekühlt war, wurden
100 ml Wasser zugesetzt, und der erstarrte Farbstoff wurde
als blauer Feststoff abfiltriert. Die Lösung wurde gut mit
Wasser gewaschen und getrocknet, wobei der blockierte Entwicklerfarbstoff
in quantitativer Ausbeute erhalten wurde.
6,0 g (0,0047 Mol) des blockierten Entwicklerfarbstoffs
wurden in 400 ml Chloroform gelöst, und die Lösung wurde
in einem Trockeneis-Aceton-Bad auf -78°C abgekühlt. Dieser
Lösung wurde unter Rühren eine Lösung von 12,5 g (0,05 Mol)
Bortribromid in 25 ml Chloroform zugesetzt. Das Gemisch
wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt, worauf vorsichtig
200 ml Wasser mit 20 ml Chlorwasserstoffsäure zugesetzt
wurden. Das Gemisch wurde unter Rühren eine Stunde
unter Rückfluß erhitzt. Dann wurde das Gemisch noch heiß
filtriert. Der erhaltene blaue Feststoff wurde gut mit
Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 4,8 g (Ausbeute
85%) des Farbstoffs I erhalten wurden (λmax = 635 nm,
ε = 85 000).
Um die Brauchbarkeit des Entwicklerfarbstoffs für photographische
Zwecke zu zeigen, wurde eine Filmeinheit hergestellt.
Das negative Teil der Filmeinheit enthielt:
einen mit einem Überzug versehene durchsichtigen Polyester-
Schichtträger; eine blaugrüne Entwicklerfarbstoffschicht
mit etwa 215 mg/m² des Entwicklerfarbstoffs der Formel I
und etwa 215 mg/m² Celluloseacetat-Hydrogenphthalat; eine
rotempfindliche Gelatine-Silberjodidbromid-Emulsionsschicht
(1,075 µm) (Auftragsmenge etwa 538 mg/m² Silber und etwa
965 mg/m² Gelatine); und eine Deckschicht mit etwa 323 mg/m²
Gelatine und etwa 81 mg/m² 4′-Methylphenylhydrochinon.
Das Bildempfangsteil enthielt einen etwa 0,1 mm starken
durchsichtigen, mit einer Deckschicht versehenen Polyäthylenterephthalat-
Schichtträger, auf den die folgenden Schichten
aufgebracht waren:
- 1. als polymere Säureschicht etwa 9 Teile eines Copolymers aus dem 1/2-Butylester von Polyäthylen/Maleinsäureanhydrid und 1 Teil Polyvinylbutyral (Auftragsmenge etwa 26,372 g/m²);
- 2. eine Verzögerungsschicht mit etwa 4,575 g/m² eines 60-30-4-6-Tetrapolymers aus Butylacrylat, Diacetonacrylamid, Styrol und Methacrylsäure, die etwa 8% Polyvinylalkohol enthielt; und
- 3. eine polymere Bildempfangsschicht aus: (a) 3 Teilen eines Gemisches aus 2 Teilen Polyvinylalkohol und 1 Teil Poly-4-vinylpyridin und (b) 1 Teil eines Pfropfcopolymers aus 4-Vinylpyridin (4VP) und Vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid (TMQ), aufgepfropft auf Hydroxyäthylcellulose (HEC) im Verhältnis HEC/4VP/TMQ von 2,2/2,2/1 (Auftragsmenge etwa 3,23 g/m²).
Die Filmeinheit wurde mit einer Entwicklermasse der nachstehend
angegebenen Zusammensetzung entwickelt:
G/100 ml H₂O | |
Wasser|100 ml | |
Polyäthylenglykol | 1,23 |
Kolloidale Kieselsäure | 1,25 |
N-Hydroxyäthyl-N,N′,N′-tris-carboxymethyläthylendiamin | 1,89 |
Lithiumnitrat | 0,22 |
Carboxymethylcellulose | 2,31 |
Titandioxid | 95,28 |
Kaliumhydroxid | 8,04 |
Lithiumhydroxid | 0,26 |
N-Benzyl-α-picoliniumbromid | 2,85 |
N-Phenethyl-α-picoliniumbromid | 1,64 |
Benzotriazol | 1,26 |
5-Brom-6-methyl-4-azabenzimidazol | 0,06 |
Bis-(β-Aminoäthyl)-sulfid | 0,05 |
6-Methyluracil | 0,67 |
6-Benzylaminopurin | 0,89 |
Das Negativ wurde auf einem Sensitometer gegen eine neutrale
Testbelichtungsstufe (Stufenkeil) belichtet, und zwar nacheinander
mit rotem und blauem Licht (jeweils 2-Meter-Kerzen-
Sekunden), und entwickelt, indem das Negativ und das Bildempfangsteil
übereinanderliegend zwischen zwei Walzen
im Abstand von etwa 0,05 mm geleitet wurden, wobei die Entwicklermasse
zwischen den Teilen verteilt wurde. Das erhaltene
Laminat wurde 10 Minuten im Dunkeln gehalten, um
eine Verschleierung der sich entwickelnden Silberhalogenid-
Emulsion durch das durch die durchsichtige Filmunterlage
hindurchgehende Licht zu verhindern. Wenn die Anordnung im
Licht betrachtet wurde, konnte ein wohldefiniertes positives
blaugrünes Bild (Reflexionsdichte gegenüber rotem Licht
Dmax = 0,90, Dmin = 0,28) durch die durchsichtige Filmunterlage
des Bildempfangsteils gegen die weiße Titandioxidschicht
aus der Entwicklermasse betrachtet werden, ohne
daß die übereinanderliegenden Teile getrennt wurden.
Zu einem Gemisch aus 60 ml Methanol und 30 ml Pyridin
wurden 12,3 g (0,0521 Mol) der Verbindung
und 12,3 g (0,176 Mol) Hydroxylaminhydrochlorid gegeben,
und das Reaktionsgemisch wurde eine Stunde auf einem Dampfbad
unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde in
420 ml Wasser gegossen und gerührt. Es wurde ein gummiartiges
Produkt erhalten, von dem das Wasser abdekantiert wurde,
worauf ein weiteres Volumen Wasser zugesetzt wurde. Da das
Material gummiartig blieb, wurde das Wasser abdekantiert,
und das Material wurde in Chloroform gelöst, einmal mit
Wasser extrahiert und getrocknet. Das Dünnschichtchromatogramm
(Äther/Petroläther im Volumenverhältnis 1 : 1)
zeigte keine Ausgangsstoffe mehr.
Das Lösungsmittel wurde aus dem Rückstand unter Vakuum
entfernt, wobei ein teilweise fester Stoff erhalten wurde.
Dieser Stoff wurde mit Diäthyläther versetzt und mit einem
Glasstab gekratzt, wobei ein blaßgelber Feststoff der Formel
erhalten wurde, der an der Luft getrocknet wurde (Ausbeute
2,5 g).
Dieses Produkt (2,5 g) und 87,5 g Polyphosphorsäure wurde
20 Minuten bei 135°C erhitzt und dann in 80 ml Wasser gegossen.
Es bildete sich ein gelber Feststoff. Der Feststoff wurde
gesammelt und aus Tetrahydrofuran umkristallisiert. Das
Produkt hat die Formel
Dieses Produkt (1,0 g, 0,0032 Mol) und 0,97 g eines Gemisches
aus 95% Boran und 5% Dimethylsulfid wurden 1½
Stunden auf einem Dampfbad erhitzt und über das Wochenende
stehen gelassen. Das Reaktionsgemisch wurde in 100 ml
5%ige HCl gegossen und auf einem Dampfbad erhitzt. Das
Reaktionsgemisch wurde durch Zugabe von wasserfreiem Kaliumcarbonat
alkalisch gemacht, mit Diäthyläther extrahiert und
getrocknet. Die Analyse durch Dünnschichtchromatographie
zeigte keine Spuren der Ausgangssubstanzen. Die Reduktionsreaktion
wurde wiederholt, wobei die Verbindung der Formel
erhalten wurde.
Ein Gemisch aus 0,8 g (0,0027 Mol) dieses Produktes,
0,57 g (0,0014 Mol) Dichlorsulfonfluorescein, 0,05 g
Magnesiumoxid und 29 ml Dimethylsulfoxid wurde etwa
3½ Stunden bei etwa 135°C erhitzt. Dann wurden nochmals
0,8 g des vorstehend angegebenen Produkts zugesetzt,
worauf nochmals 2½ Stunden erhitzt wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde vom Dampfbad entfernt und 3 Tage unter
einer Stickstoffatmosphäre aufbewahrt.
Das vorstehend angegebene Produkt wurde dann nochmals zum
Reaktionsgemisch gegeben, welches erneut auf einem Dampfbad
erhitzt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit 0,5 g
Sulfanilsäure versetzt und etwa eine Stunde erhitzt. Die
Dünnschichtchromatographie ergab, die die orange gefärbte
Monochlorverbindung verschwunden war. Das Reaktionsgemisch
wurde einer mit Wasser verdünnten HCl-Lösung zugesetzt, und
der Farbstoff wurde abfiltriert und getrocknet. Der Farbstoff
wurde in Chloroform gelöst und aus aktiviertem Magnesiumsilicat
eluiert (mit Methanol/Chloroform im Volumenverhältnis
10 : 90). Das Lösungsmittel wurde aus der reinen
Farbstoffreaktion eingedampft, wobei der reine Farbstoff
der Formel
erhalten wurde.
1,7 g (0,00183 Mol) des Farbstoffs wurden in 65 ml Chloroform
gelöst, auf einem Trockeneis/Aceton-Bad auf -55°C abgekühlt
und langsam mit 4,5 g (0,0183 Mol) Bortribromid
versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur
erwärmen gelassen und 4 bis 5 Stunden gerührt. Dann wurde
das Reaktionsgemisch mit Wasser und verdünnter HCl versetzt
und eine halbe Stunde auf einem Dampfbad erhitzt. Der Entwicklerfarbstoff
(Farbstoff II) fiel aus der Lösung aus,
wurde abfiltriert, durch Verrühren in einer 5%igen Natriumbicarbonat-
Lösung über einen Zeitraum von 15 bis 30 Minuten
gewaschen, erneut abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Ausbeute war quantitativ. Der Entwicklerfarbstoff
hatte folgende Kennwerte: λmax = 557 nm, ε = 84 000
(Methylcellosolve).
Es wurde eine Filmeinheit hergestellt, in welcher das negative
Teil folgende Bestandteile enthielt: ein mit einer
Deckschicht versehener durchsichtiger Schichtträger; eine
Purpur-Entwicklerfarbstoffschicht mit etwa 265 mg/m² Entwicklerfarbstoff
II und etwa 265 mg/m² Celluloseacetathydrogenphthalat;
eine grünempfindliche Gelatine-Silberjodidbromid-
Emulsionsschicht (0,61 µm) (Auftragsmenge etwa
807 mg/m² Silber und etwa 956 mg/m² Gelatine und etwa 81 mg/m²
4′-Methylphenylhydrochinon.
Das Bildempfangsteil entsprach dem von Beispiel 1.
Die Filmeinheit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
entwickelt, wobei die gleiche Entwicklermasse verwendet
wurde. Das negative Teil wurde lediglich nacheinander
mit grünem und blauem Licht belichtet. Es wurde ein
wohldefiniertes Purpurbild erhalten (Reflexionsdichte gegenüber
grünem Licht Dmax = 1,81, Dmin = 0,40), das durch die
durchsichtige Filmunterlage des Bildempfangsteils sichtbar war.
6,0 g (0,010 Mol) der Verbindung
wurden in Tetrahydrofuran gelöst, worauf ein Äquivalent
(1,0 g; 0,01028 Mol) Triäthylamin zugesetzt wurde. Der
Lösung wurden 2,5 g (0,01028 Mol) der Verbindung
zugesetzt, und das Gemisch wurde über Nacht gerührt. Dann
wurden etwa 50 ml Äther zugesetzt, und der feste Rückstand
wurde durch Diatomeenerde filtriert. Die Lösung wurde unter
Vakuum eingedampft, wobei ein öliger Rückstand der Formel
erhalten wurde.
Der ölige Rückstand wurde in etwa 100 ml Methanol gelöst.
Dann wurde gasförmiges HCl etwa 10 Minuten durch die Lösung
geblasen, worauf die Lösung über Nacht gerührt wurde. Das
Lösungsmittel wurde unter Vakuum entfernt, und der Rückstand
wurde anschließend mit Diäthyläther und Kaliumcarbonat gerührt.
Die Ätherschicht wurde abgetrennt und über wasserfreiem
Calciumsulfat getrocknet. Die Dünnschichtchromatographie
(Methanol/Chloroform im Volumenverhältnis 5/95)
zeigte einen größeren Fleck und einige kleinere Flecke. Das
Material wurde abfiltriert, und das Lösungsmittel wurde eingedampft,
wobei 5,0 g der Verbindung
erhalten wurden.
Ein Gemisch aus 5 g dieses Produktes, 1,4 g Dichlorsulfonfluorescein,
0,14 g Magnesiumoxid und 10 ml Dimethylsulfoxid
wurde über Nacht stehen gelassen und anschließend
3 Stunden auf einem Dampfbad erhitzt. Dem Reaktionsgemisch
wurde 3,0 g Indolen-5-sulfonsäure zugesetzt, und das Gemisch
wurde nochmals 15 Minuten erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde etwa 2 Stunden stehen gelassen, dann 15 Minuten erhitzt
und in Wasser gegossen; der feste Rückstand wurde abfiltriert
und an der Luft getrocknet. Die Chromatographie
mit aktiviertem Magnesiumsilicat (Methanol/Chloroform im
Volumenverhältnis 15/85 ergab 1,5 g des Farbstoffs III
(λmax = 630 nm, ε = 76 000).
Es wurde eine Filmeinheit hergestellt, worin das negative Teil
folgende Schichten enthielt: ein mit einer Deckschicht
versehener durchsichtiger Polyester-Schichtträger
eine blaugrüne Farbstoffschicht mit einer Auftragsmenge
von etwa 850 mg/m² des Farbstoffs III und etwa 850 mg/m²
Celluloseacetat-Hydrogenphthalat; eine Gelatineschicht
mit einer Auftragsmenge von etwa 646 mg/m²; eine blauempfindliche
Gelatine-Silberjodidbromid-Emulsionsschicht
(1,66 µm), Auftragsmenge etwa 215 mg/m² und etwa 646 mg/m²
Gelatine; und eine Deckschicht mit etwa 323 mg/m² Gelatine
und etwa 27 mg/m² Succinaldehyd.
Das Bildempfangsteil war das gleiche wie das von Beispiel 1.
Die Filmeinheit wurde mit der nachstehend angegebenen Entwicklermasse
entwickelt:
g/100 ml H₂O | |
Wasser|100 ml | |
Natriumhydroxid | 5,0 |
Methylthiomethyluracil | 1,5 |
Thiouracil | 0,009 |
Titandioxid | 50,0 |
Carboxymethyl-Hydroxyäthylcellulose | 2,5 |
Tetramethylreductinsäure | 2,5 |
Natriumsulfit | 1,0 |
Die Filmeinheit wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise entwickelt, wobei jedoch das Negativ durch die Test-
Vorlage nur mit blauem Licht belichtet wurde. Nach einer
Imbibitionsdauer von 10 Minuten erschien das Bild gelblich,
worauf die Farbe nach 24stündigem Stehen bei Normalbedingungen
nach blaugrün umschlug. Das erhaltene Bild war wohldefiniert
und hatte eine Reflexionsdichte gegenüber rotem
Licht von Dmax = 2,72 und Dmin = 0,33.
Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 100 g (0,75 Mol)
AlCl₃ in 200 ml Schwefelkohlenstoff gerührt, während 45 ml
(0,62 Mol) Acetylchlorid zugetropft wurden. Dem Gemisch
wurden langsam 40 g (0,25 Mol) der Verbindung
zugesetzt, und das Gemisch wurde unter schwachem Rückfluß
mechanisch gerührt, bis es gummiartig wurde und nicht mehr
gerührt werden konnte (etwa 2 Stunden). Das Gemisch wurde
dann über Nacht unter leichtem Rückfluß erhitzt. Nach dem
Abkühlen wurde der Schwefelkohlenstoff abgegossen, und der
Kolben wurde einige Stunden ins Freie gestellt. Dann wurde
ein Eiswassergemisch mit 66 ml konz. HCl in den Kolben gegossen,
und das erhaltene hydrolysierte Produkt wurde in
ein Becherglas übergeführt, kurzzeitig gerührt, filtriert
und mit Wasser gewaschen. Der feste Stoff wurde aus
2-Propanol umkristallisiert und getrocknet, wobei 33 g
(Ausbeute 65%) der Verbindung
Es wurde eine Lösung von 18 g (0,089 Mol) dieses Produktes
und 9,0 g (0,089 Mol) der Verbindung
in etwa 200 ml Äthanol hergestellt.
Durch die Lösung wurde gasförmiges HCl geblasen, bis sich
ein fester Stoff zu bilden begann (etwa 5 Minuten). Die
Lösung wurde nochmals 15 Minuten gerührt, abgekühlt, und
das feste Produkt wurde abfiltriert und mit Äthanol gewaschen.
Der feste Stoff wurde aus siedender Methylcellosolve
umkristallisiert, wobei 7,8 g (Ausbeute 35%) der
Verbindung
erhalten wurden.
Ein Gemisch aus 16 g (0,064 Mol) dieses Produktes in etwa
200 ml Essigsäure und 7 ml Essigsäureanhydrid wurde unter
einem Wasserstoffdruck von etwa 2,8 atm reduziert, wobei
als Katalysator 30% Pd/C verwendet wurde. Die Reduktion
wurde bei Raumtemperatur durchgeführt, bis 2 Äquivalente
Wasserstoff aufgenommen waren; anschließend wurde das
Gemisch mit Dampf erhitzt. Das erhaltene klare flüssige
Gemisch wurde in Wasser filtriert und während der Neutralisation
mit Kaliumhydroxid gerührt. Der weiße feste
Stoff der Formel
wurde gesammelt, mit Wasser gewaschen und aus 2-Propanol
umkristallisiert.
Ein Gemisch aus 10 g (0,0295 Mol) dieses Produktes in
100 ml einer Lösung von 25 ml Wasser, 25 ml konz. HCl und
50 ml Äthanol wurde über Nacht unter Rückfluß erhitzt. Die
erhaltene Lösung wurde mit Kaliumhydroxidlösung alkalisch
gemacht, in Äther aufgenommen und getrocknet; nach dem Entfernen
des Lösungsmittels wurde 7 g (Ausbeute 80%) einer
klaren Flüssigkeit der Formel
erhalten.
7,0 g (0,024 Mol) dieses Produktes wurden in Chloroform
gelöst, und die Lösung wurde auf -78°C abgekühlt. Eine
Lösung von 7 ml Bortribromid in 50 ml Chloroform wurde
unter Rühren zugetropft, und das Gemisch wurde über Nacht
gerührt, wobei es sich auf Raumtemperatur erwärmte. Das
Gemisch wurde mit 100 ml Wasser, enthaltend etwa 10 ml
konz. HCl, versetzt und eine Stunde unter Rückfluß erhitzt.
Die wäßrige Schicht wurde abgetrennt, mit N₂ entlüftet
und mit einer 5%igen NaHCO₃-Lösung alkalisch gemacht.
Der erhaltene feste Stoff
wurde abfiltriert, sehr gut mit entgastem Wasser gewaschen
und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute betrug 4,8 g (75%).
Ein Gemisch aus 4,8 g (0,018 Mol) dieses Produktes, 3,4 g
(0,008 Mol) Dichlorsulfonfluorescein und 0,34 g Magnesiumoxid
wurde mit 100 ml entgastem Methanol vereinigt und unter
Rühren unter Rückfluß erhitzt. Es bildete sich sofort ein
violettes Addukt. Der Verlauf der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie
(Methanol/Chloroform im Volumenverhältnis
10/90) verfolgt. Die Umwandlung des gewünschten
blaugrünen Produktes (Farbstoff VII) war nach 8 Stunden
noch nicht beendet. Es wurde entgaste Methylcellosolve
(100 ml) zugesetzt, und das Gemisch wurde erhitzt, während
gasförmiger Stickstoff durchgeblasen wurde, um den Methanol
abzutreiben. Nachdem der gesamte Methanol abgetrieben war,
wurde das Gemisch weiter unter Rückfluß erhitzt, bis
das ursprüngliche violette Addukt verschwunden war. Das
Gemisch wurde abkühlen gelassen und filtriert, wobei der
feste Entwicklerfarbstoff erhalten wurde, der gut mit
Äther gewaschen und getrocknet wurde. Die Ausbeute an
Farbstoff VII betrug 5,0 g (68%); λmax = 642 nm,
ε = 71 000.
Claims (13)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial, enthaltend einen
Schichtträger, eine Silberhalogenidemulsionsschicht auf dem
Schichtträger und eine Bildfarbstoff liefernde Substanz in einer
Schicht auf der gleichen Seite wie die Silberhalogenidemulsionsschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bildfarbstoff der
Bildfarbstoff liefernden Substanz das chromophore System der
Formel
enthält, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
X ist H, eine Alkyl-, Phenyl-, Naphthyl-, substituierte Phenyl-
oder substituierte Naphthylgruppe;
W ist H oder eine Alkylgruppe;
R ist H oder eine Alkylgruppe; und
m und n sind jeweils ganze Zahlen von 2 bis 6.
W ist H oder eine Alkylgruppe;
R ist H oder eine Alkylgruppe; und
m und n sind jeweils ganze Zahlen von 2 bis 6.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß X die Gruppe
darstellt, worin R₁, H, SO₃⊖, CO₂⊖ oder eine Alkylgruppe
bedeutet.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bildfarbstoff liefernde Substanz eine
Verbindung der Formel
darstellt, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
jedes Y ist ein Substituent, der eine Gruppierung zur
Steuerung der Diffusion enthält; und
jedes q ist 0 oder 1, mit der Maßgabe, daß mindestens ein q = 1 ist.
jedes q ist 0 oder 1, mit der Maßgabe, daß mindestens ein q = 1 ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildfarbstoff liefernde Substanz einen Entwicklerfarbstoff
und die Gruppierung zur Steuerung der Diffusion
eine Silberhalogenid-Entwicklergruppe darstellt.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Substituent Y zur Steuerung der
Diffusion die Gruppe -E-Dev darstellt, worin Dev eine Hydrochinonylgruppe
und E eine kovalente Bindung oder eine
zweiwertige verbindende Gruppe darstellt.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Entwicklerfarbstoff eine Verbindung der
Formel
darstellt.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Entwicklerfarbstoff eine Verbindung der
Formel
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Entwicklerfarbstoff eine Verbindung der
Formel
darstellt.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine rotempfindliche, eine grünempfindliche
und eine blauempfindliche Silberhalogenidemulsion enthält,
denen jeweils ein blaugrüner, ein purpurner und ein gelber Entwicklerfarbstoff
zugeordnet sind.
10. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppierung zur Steuerung der
Diffusion eine Farbkupplergruppe darstellt.
11. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppierung zur Steuerung der
Diffusion eine Sulfonamidphenolgruppe darstellt.
12. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppierung zur Steuerung der
Diffusion eine Thiazolidingruppe darstellt.
13. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein Aufzeichnungsmaterial
nach dem Diffusionsübertragungsverfahren handelt.
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