DE3047413A1 - Doppelachsantrieb fuer schienenfahrzeuge - Google Patents
Doppelachsantrieb fuer schienenfahrzeugeInfo
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Description
Essen, den 16.12.1980 PZ 3255 Va/bk
THYSSEN INDUSTRIE AG Am Thyssenhaus 1
4300 Essen 1
4300 Essen 1
Doppel achsantrieb für Schienenfahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf einen Doppelachsantrieb für Schienenfahrzeuge
mit in einem Drehgestell oder Rahmen gelagerten Radsätzen
und einem zwischen diesen in Fahrtrichtung liegenden Elektromotor, der an seinen Stirnseiten je ein Winkelgetriebe mit einer Kegelradstufe
zum Antreiben der Radsätze trägt und dessen Ankerwelle auf den Antriebswellen
der Winkelgetriebe an sich gegenseitig drehbar radial gelagert und mit diesen durch je eine nur Drehmomente übertragende Kupplung verbunden
ist.
Ein derartiger Antrieb, dessen Winkelgetriebe in einem einzigen Kegelradpaar
besteht, ist durch die deutsche Offenlegungsschrift 25 48 058 bekannt. Er kann Antriebstypen, die eine Gewichtsverringerung durch
schnei laufende und daher kleinere Motoren zum Ziel gesetzt haben, allerdings
nicht gerecht werden, weil das einstufige Getriebe zur genügenden Drehzahlreduktion in der Regel nicht ausreicht.
Es ist ferner durch die deutsche Offenlegungsschrift 26 16 310 bekannt,
das Drehmoment der Ankerwelle auf die Ritzelwelle nicht durch eine Kupplung,
sondern durch ein dazwischengeschaltetes Planetengetriebe mit feststehendem Planetenträger zu übertragen. Bei dieser Anordnung kehrt
sich die Drehrichtung des äußeren Zentralrades gegenüber der Drehrichtung des inneren Zentralrades um. Da das mit der Ankerwelle fest verbundene
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innere Zentralrad sich auf der Kegelritzelwelle mindestens in radialer
Richtung abstützt, entsteht eine Relativdrehzahl, die sich aus Motordrehzahl plus Kegelritzeldrehzahl zusammensetzt. Damit sind Drehzahlgrößen
erreicht, die schmiertechnisch für die Lagerung der Ankerwelle in der Ritzelwelle kaum zu bewältigen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppelachsantrieb der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß er den Einbau hoher Motorleistungen und verbessert Kurvenlaufeigenschaften ermöglicht, ohne daß
dabei das Gewicht des Drehgestells in dem durch den Stand der Technik bekannten Maße steigt. Unter diesem Aspekt soll insbesondere die Möglichkeit
geschaffen werden, eine Bremse für die Laufräder vorsehen zu können
und schmiertechnische Probleme zu beseitigen.
Die Erfindung besteht darin, daß das Winkelgetriebe zweistufig ausgebildet
ist und eine der Stufen in stirnverzahntem Ritzel und Großrad besteht.
Es ist zwar bei einem Winkelgetriebe für Schienenfahrzeug-Antriebe durch
die deutsche Offenlegungsschrift 29 10 392 bekannt, das Obersetzungsverhältnis
des Getriebes neben der Kegelradstufe noch durch eine hinzugeschaltete Stirnradstufe zu bewirken. Bei diesem Antrieb ergeben sich
aber nicht die Probleme, die durch die Erfindung gelöst werden sollen.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die bewährte Lagerung der
Ankerwelle des Elektromotors auf den Antriebswellen der Winkelgetriebe auch auf schnellaufende Elektromotoren Dank des hohen übersetzungsvermögens
der Winkelgetriebe ausgeweitet werden kann, ohne daß dabei schmiertechnische Probleme bei der Ankerwell enlagerung oder Gewichtsprobleme
beim Einbau hoher Leistungen oder das Problem auftauchen, daß sich die Ankerwelle auf den Antriebswellen über eine Drehmomente übertragende
Zentrierung abstützen sollte. Bei der Erfindung wird das Drehmoment mit Hilfe der Kupplungen um die Zentrierung (Lagerung) herumgeführt.
Dadurch, daß die eine Getriebestufe eine Stirnradstufe ist, kann der Motor günstig in bezug auf den Gesamtschwerpunkt tief angeordnet werden
oder auch der Achsabstand der Laufräder, wenn die Stirnradstufe die
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triebsstufe ist, erheblich verkürzt werden, was sich günstig auswirkt,
wenn das Drehgestell bei Kurvenfahrt ausdreht. Dadurch, daß in dem Winkelgetriebe
nunmehr eine Zwischenwelle vorhanden ist, besteht die Möglichkeit,
diese Welle aus dem Getriebegehäuse herauszuführen und auf ihr eine Scheibenbremse anzuordnen, und zwar im Gegensatz zu den üblichen
Lösungen, bei denen die Bremsscheibe auf der Welle der Laufräder vorgesehen ist. Da auf der Zwischenwelle das Drehmoment erheblich kl ei ner
ist, sind die Abmessungen der Bremse ebenfalls kleiner und ihr Gewicht
leichter.
Die günstigen Kurvenlaufeigenschaften des Doppelachsantriebs sind insbesondere
zu erreichen, wenn vorteilhaft das stirnverzahnte Großrad in der Abtriebsstufe und mit seinem Mittelpunkt um sein Ritzel herum
- vom Elektromotor abgewandt - in einem schräg nach unten weisenden Winkel bereich von etwa 200° angeordnet ist, dessen einer Schenkel schräg
nach oben weisend etwa unter 45° gegen die Horizontale geneigt ist.
Zweckmäßig ist das Großrad in dem vom Elektromotor abgewandten Bereich
seines Ritzels angeordnet. Hierdurch kann der Motor schwerpunktgünstig tief liegen, aber auch verhältnismäßig hoch angesetzt werden, wenn z.B.
hohe Bodenfreiheit gewünscht wird.
Das stirnverzahnte Großrad kann vorteilhaft auch in dem dem Elektromotor
zugewandten Bereich seines Ritzels angeordnet sein. Hierdurch werden extrem kurze Achsabstände im Drehgestell möglich, wobei die erreichbaren
Maße wesentlich unter den Achsabständen einstufiger Antriebe liegen,
insbesondere wenn zweckmäßig das Ritzel der Kegelradstufe mit dem Kegelrad
in dessen vom Elektromotor abgewandtem Bereich kämmt und dort mit seiner Welle in einem Lager endet.
Für die Anordnung einer Scheibenbremse hat es sich schließlich als besonders
vorteilhaft ergeben, mit der Welle des stirnverzahnten Ritzels das Gehäuse des Winkelgetriebes senkrecht zur Fahrtrichtung durchsetzen zu
lassen und die Welle außen mit einer Bremsscheibe zu versehen, an der eine direkt am Gehäuse aufgehängte Bremseinrichtung angreift.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Doppel achsantrieb mit einem hochliegenden Elektromotor,
Fig. 2 einen Doppel achsantrieb mit einem tiefliegenden Elektromotor,
Fig. 3 einen Doppelachsantrieb mit einem besonders kurzen Achsabstand, Fig. 4 einen Doppel achsantrieb mit einem noch weiter verkürzten Achsabstand,
Fig. 5 die Draufsicht eines Doppelachsantriebs im Schnitt, der in
der linken Figurenhälfte durch die Mitte des Antriebsmotors gemäß Fig. 1 und in der rechten Figurenhälfte durch dieselbe
gemäß Fig. 2 verläuft und
Fig. 6 die Draufsicht eines Doppelachsantriebs im Schnitt, der in
der linken Figurenhälfte durch die Mitte des Antriebsmotors gemäß Fig. 3 und in der rechten Figurenhälfte durch dieselbe
gemäß Fig. 4 verläuft.
Ein Doppel achsantrieb besteht aus zwei Radsätzen 1, je einem auf der
Achswelle 2 der Radsätze treibend montierten zweistufigen Winkelgetriebe 3 und einem Elektromotor 4, der mit seiner Ankerwelle 5 in der Fahrtrichtung
angeordnet ist und an seinen Stirnseiten die Winkelgetriebe 3 trägt.
Jedes der Winkelgetriebe 3 weist eine Kegelradstufe mit einem Ritzel 6
auf, das am Ende der Antriebswelle 7 oder auch Kegelritzelwelle des
Getriebes sitzt und mit einem Kegelrad 8 kämmt. Die Welle 9 des Kegelrades 8 bildet eine Zwischenwelle und weist ein stirnverzahntes Ritzel
10 auf, das mit einem Großrad 11 kämmt und mit diesem zusammen die Abtriebsstufe bildet.
Die Ankerwelle 5 ist auf abgesetzten Enden der Kegelritzelwellen 7 zentriert
und an sich frei drehbar gelagert. Das Drehmoment wird dabei durch je eine dreh- und biegeelastische Kupplung 12 um die Zentrierungsund
Lagerungsstellen herumgeführt. Der Anker des Elektromotors 4 ist insofern nur mittelbar in dem Motor-Getriebe-Block gelagert, und zwar
über die dort unmittelbar und statisch bestimmt gelagerten Kegelritzel-
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wellen 7. Die Winkelgetriebe 3 sind in bezug auf den Elektromotor 4
spiegelbildlich derart ausgebildet, daß ihre die Mittelpunkte der Zwischenwelle 9 und der Achswelle 2 in der Seitenansicht (Fig. 1) verbin
denden Linien nach unten divergieren. Diese Anordnung gewährleistet eine hohe Bodenfreiheit des Drehgestells.
Wie die Fig. 5 zeigt, ist die Zwischenwelle 9 beidseitig aus dem Gehäuse 13 des Winkelgetriebes 3 herausgeführt. Sie trägt an ihren En
den je eine Bremsscheibe 14, an der Bremseinrichtungen 15 angreifen, z.B. eine Bremszange 16 mit einem Bremszylinder 17. Die zwei letzteren sind mit dem Gehäuse 13 verbunden, so daß zwischen der Bremsscheibe 14 und den Bremseinrichtungen 15 keine Relativbewegung entsteht.
Die Figuren 2 bis 4 bzw. 6 sind der Figur 1 bzw. 5 ähnlich und enthalten Teile, die mit den bisher behandelten Teilen größtenteils identisch
sind. Diese identischen Teile sind daher im einzelnen nicht mehr beschrieben aber unverändert beziffert, und zwar jeweils auf der rechten
Hervorzuheben ist, daß die Winkelgetriebe 3a in bezug auf den Elektromotor 4 spiegelbildlich derart ausgebildet sind, daß ihre die Mittelpunkte der Zwischenwelle 9 und der Achswelle 2 in der Seitenansicht
verbindenden Linien nach oben divergieren. Dabei ist die Achswelle 2 in einem Winkelbereich um den Mittelpunkt der Zwischenwelle 9 angeordnet, dessen einer Schenkel 18 schräg nach oben weisend etwa unter 45°
gegen die Horizontale geneigt ist und der sich hiervon nach unten erstreckt. Diese Anordnung begünstigt das Heruntersenken des Elektromo-
tors 4 und gewährleistet einen tiefliegenden Gesamtschwerpunkt.
Die Winkelgetriebe 3b und 3c in den Figuren 3 und 4 sind in bezug auf
den Elektromotor 4 spiegelbildlich so ausgebildet, daß ihre die Mittelpunkte der Zwischenwelle 9 und der Achswelle 2 in der Seitenansicht
verbindenden Linien nach unten konvergieren. Dabei ist die Achswelle 2 um den Mittelpunkt der Zwischenwelle 9 herum jeweils in einer nach unten weisenden Winkelbereich angeordnet, der sich von der Lotrechten etwa
bis zu 65° zum Elektromotor 4 hin erstreckt. Diese Anordnungen gewähr-
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leisten einen besonders kurzen Achsabstand. Dies ist deutlich in Fig.
zu sehen, wo das Ritzel 6 auf der Kegelritzelwelle 7a in dem vom Elektro-5 motor 4 angewandten Bereich des Kegelrades 8 mit diesem kämmt. Jenseits
des Ritzels 6 ist ein Lager 19 für das Ende der Kegelritzelwelle 7a vorgesehen. Die letztere und die Achswelle 2 kreuzen sich hier räumlich,
was in der rechten Hafte der Fig. 6 noch deutlicher zu sehen ist. Dort ist die Zwischenwelle 9a nur einseitig aus dem Winkelgetriebe 3c
10 herausgeführt. Für diesen Radsatz 1 ist daher nur eine einzige Bremsscheibe 14 mit den zugehörigen Bremseinrichtungen 15 vorgesehen.
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- 9 -Leerseite
Claims (6)
- Patentansprüche:δί 1.j Doppel achsantrieb für Schienenfahrzeuge mit in einem Drehgestell \~y oder Rahmen gelagerten Radsätzen und einem zwischen diesen in Fahrtrichtung liegenden Elektromotor, der an seinen Stirnseiten je ein Winkelgetriebe mit einer Kegelradstufe zum Antreiben der Radsätze trägt und dessen Ankerwelle auf den Antriebswellen der Winkelgetriebe an sich gegenseitig drehbar radial gelagert und mit diesen durch je eine nur Drehmomente übertragende Kupplung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelgetriebe (3) zweistufig ausgebildet ist und eine der Stufen in stirnverzahntem Ritzel (10) und Großrad (11) besteht.
- 2. Doppel achsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Großrad (11) in der Abtriebsstufe und mit seinem Mittelpunkt um sein Ritzel (10) herum - vom Elektromotor (4) abgewandt - in einem schräg nach unten weisenden Winkelbereich von etwa 200° angeordnet ist, dessen einer Schenkel (18) nach oben weisend etwa unter 45° gegen die Horizontale geneigt ist.
- 3. Doppel achsantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Großrad (11) in dem vom Elektromotor (4) abgewandten Bereich seines Ritzels (10) angeordnet ist.
- 4. Doppel achsantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Großrad (11) in dem dem Elektromotor (4) zugewandten Bereich seines Ritzels (10) angeordnet ist.
- 5. Doppelachsantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (6) der Kegelradstufe mit dem Kegelrad (8) in dessen vom Elektromotor (4) angewandtem Bereich kämmt und dort mit seiner Welle (7a) in einem Lager (19) endet.
- 6. Doppel achsantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (9) des stirnverzahnten Ritzels (10)- 8 -das Gehäuse (13) des Winkelgetriebes (3) senkrecht zur Fahrtrichtung durchsetzt und außen eine Bremsscheibe (14) trägt, an der eine direkt 5 am Gehäuse aufgehängte Bremseinrichtung (15) angreift.
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