DE3046050A1 - Schuh mit angeformter laufsohle und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Schuh mit angeformter laufsohle und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Dr. rer. net. DIETER LOUIS .".-';* ,' ' · ;";* ;
Dipl.-Phys. CLAUS POHLAU ** " "** *"* *" '"'
Dipl.-Ing. FRANZ LOHRENTZ - 4 Dlpl.-Phys.WCLFGANG
SEGETH
KESSLERPLATZ 1
NÜRNBERG 20
NÜRNBERG 20
Firma ERICH ROHDE KG SCHUHFABRIKEN,
Stadtteil Ziegenhain, 3578 Schwalmstadt 2
Stadtteil Ziegenhain, 3578 Schwalmstadt 2
Schuh mit angeformter Laufsohle und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft Schuhe mit einer durch Spritzgiessen oder dergleichen angeformten Laufsohle, deren Schaft mit
einer die Laufsohle oberseitig abdeckenden Brandsohle mittels einer Naht verbunden ist und einen nach aussen weisenden,
nach dem Anformen der Laufsohle beschnittenen unteren Rand aufweist. Ausserdem hat sie ein Verfahren zur Herstellung
derartiger Schuhe zum Gegenstand, wobei der Schaft aus entsprechenden Zuschnitten zusammengenäht, anschliessend
die Brandsohle an den Schaft angenäht und schliesslich nach Aufleisten des so erzeugten Schuh-Oberteiles die Laufsohle
angeformt wird.
Es gibt verschiedene Arten von Schuhen mit angeformten Sohlen. Bei den Schuharten, bei denen der untere Schaftrand
in üblicher Weise nach innen geschlagen ist, besteht zum einen die Schwierigkeit, dass vor dem Anformen der Sohle
der Schaft angeschärft und aufgerauht werden muss, weil sonst keine einwandfreie Haftung der Sohle am Schaft erreicht
werden kann. Diese Arbeitsgänge, die von Hand ausgeführt werden müssen, führen stets zu Ungleichmässigkeiten.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass beim Einstreichen des aufgerauhten Bereiches dann, wenn nicht sehr sorgfäl-
tig gearbeitet wird, Kleber in solchen Bereichen an den Schaft gelangt, der später von der angeformten Sohle nicht
abgedeckt werden. Dieser Kleber muss dann, sofern dies überhaupt noch möglich ist, in einem zusätzlichen Arbeitsgang
entfernt werden. Ein weiteres Problem bei Herstellung solcher Schuhe besteht darin, eine einwandfreie Aufleistung
zu erreichen. Ist das Schuh-Oberteil nicht sauber aufgeleistet,
erhält man minderwertige Schuhe.
Es ist weiterhin bereits bekannt, Flexibel-Schuhe mit angeformter Sohle herzustellen (DE-OS 28 30 605). Bei diesen
Schuhen wird mit dem Schaft im Bereich des nach aussen weisenden unteren Randes eine verhältnismässig steife, als
Brandsohle dienende Zwischensohle verbunden. An diese Zwischensohle wird dann die Laufsohle angespritzt. Ein derartiges
Vorgehen hat ebenfalls etliche Mängel. Zum einen besteht auch hier, insbesondere wegen der hohen Steifheit der
Zwischensohle, das Problem, den Schuh zum Spritzen sauber aufzuleisten. Weiterhin ist nachteilig, dass zugleich mit
dem Schaftrand nach dem Anformen der Sohle auch die Zwischensohle beschnitten werden muss. Wegen der hier vorhandenen
hohen Materialstärken müssen entsprechend schwere Maschinen zum Beschneiden eingesetzt werden. Es ist ausserdem
häufig ein Schleifen erforderlich. Bei einem Beschneiden mit schweren Maschinen besteht zusätzlich die Gefahr,
dass die eventuell aussenseitig an der Laufsohle vorgesehene, durch entsprechende Formgestaltung erzeugte Gravur
beschädigt wird, was ebenfalls die Qualität der erzeugten Schuhe beeinträchtigt. Schliesslich ist bei den bekannten
Schuhen mit Zwischensohle ein wesentlicher Nachteil, dass die angeformte Laufsohle nur an der Zwischensohle haftet,
d.h. die Festlegung der Laufsohle am Schaft eigentlich lediglich über die Naht zwischen Schaft und Zwischensohle
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erfolgt. Diese Naht hält aber nur begrenzt stärkeren Beanspruchungen
stand.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Machart für Schuhe mit angeformter Laufsohle vorzuschlagen, die die
vorerwähnten Mängel des Standes der Technik nicht aufweist, d.h. insbesondere ein sauberes Aufleisten gewährleistet, zu
einer zuverlässigen Haftung der Laufsohle am Schaft führt und eine Fertigstellung des Schuhes nach dem Anformen der
Laufsohle in einfacher Weise ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, einen Schuh der eingangs erwähnten Art derart auszubilden,
dass die Brandsohle in ihrer Grosse der den Übergang zwischen Schaft und Sohle des Schuhes bestimmenden Leistenkante
entsprechend mit ihrer ümfangskante an der Übergangsstelle
vom Schaft zum nach aussen weisenden unteren Rand befestigt ist, und dass die Laufsohle direkt an die Unterseite
des unteren Randes des Schaftes angeformt, d.h. angespritzt oder angegossen, ist.
Im Gegensatz zu den bekannten Schuhen der Flexibel-Machart reicht also bei dom Schuh nach der Erfindung die Brandsohle
nur bis zu dem Übergang zwischen dem Schaft und dem nach
aussen abstehenden Randstreifen. Dies hat den grossen Vorteil, dass die Verbindung der angegossenen Sohle direkt mit
dem Schaftleder erfolgt, wobei zudem im allgemeinen das Angiessen an der Aasseite erfolgt, wo keine Aufrauhung oder
Anschärfung des Schaftes erforderlich ist. Trotzdem erhält
man, insbesondere bei Verwendung eines geeigneten Haftvermittlers, eine ausgezeichnete Haftung der Sohle am abstehenden
Rand des Schaftes. Nach dem Angiessen der Sohle muss bei dem erfindungsgemässen Schuh dann lediglich noch das
Oberleder beschnitten werden, was in einfacher Weise und mit vergleichsweise leichten Werkzeugen erfolgen kann. Es ist
insbesondere kein Schleifen oder dergleichen nötig, so dass auch keine Gefahr einer Beschädigung der Sohle besteht.
Darüberhinaus bringt der Umstand, dass die Brandsohle nur bis zur Übergangsstelle von Schaft und Rand reicht, den Vorteil,
dass die Abmessungen der Brandsohle genau der Unterseite des Leistens entsprechen. Auf diese Weise kann der
Schuh sehr genau zum Anspritzen der Laufsohle aufgeleistet werden, da die Bedienungsperson an der Maschine die Möglichkeit
hat, sich beim Aufleisten genau an der üblicherweise an der Unterseite des Leistens vorhandenen, die Sohlenflache
begrenzenden Kante zu orientieren. Es ist lediglich erforderlich, die Aussenkante der Brandsohle mit dieser Kante am
Leisten zur Deckung zu bringen. Dies wird besonders dann erleichtert, wenn die Brandsohle aus leicht biegbarem, nur
wenig dehnbarem Werkstoff besteht, da dieser bei einem falschen Aufleisten die Leisten-Kante genau abzeichnen würde.
Die Verwendung der sehr biegsamen Brandsohle hat darüberhinaus den Vorzug, dass man insgesamt einen sehr gut und
leicht biegbaren Schuhboden erhält, was bei den bisher bekannten Schuhen in Flexibel-Machart durchaus nicht immer
der Fall war, und zwar vor allem wegen der üblicherweise vergleichsweise grossen Dicke der Zwischensohle, aber auch
wegen der häufig verwendeten Verklebung zwischen Lauf- und Zwischensohle.
Die erfindungsgemässen Schuhe unterscheiden sich also von
den bisher bekannten Schuhen zum einen durch erheblich bessere und genauere Verarbeitung, zum anderen durch ihre besonders
gute Flexibilität, wobei ausserdem noch die Möglichkeit besteht, relativ viel Material für die Zwischensohle
einzusparen, weil ja eine Brandsohle ohnehin normalerweise zusätzlich verwendet wird.
Die Brandsohle kann aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Besonders gute Trageeigenschaften erhält
man, wenn die Brandsohle aus Leder besteht und unterseitig eine nicht oder wenig dehnbare Auflage, vorzugsweise aus
Textilmaterial,aufweist, welche zweckmässig flächig mit der
Brandsohle verbunden ist.
Es ist nach der Erfindung weiter vorgesehen, dass am unteren Rand des Schaftes eine in gleichem Abstand von der Aussenkante
des unteren Randes verlaufende, nur den Schaft durchsetzende
Ziernaht vorgesehen ist, entlang der eine besondere Naht zur Festlegung der Brandsohle am Schaft verläuft. Eine
solche Ziernaht lässt sich einfach anbringen, gibt ein ansprechendes Aussehen für den Schuh und kann gleichzeitig in
einfacher Weise als Markierung für das Einnähen der Brandsohle verwendet werden. Bei entsprechender Anordnung der Ziernaht
wird sie unterseitig von der angegossenen Laufsohle abgedeckt, so dass nicht die Gefahr des Eindringens von Wasser
im Bereich der Naht besteht.
Der Tragekomfort von Schuhen gemäss der Erfindung kann dadurch
verbessert werden, dass - in an sich bekannter Weise in die eingespritzte Laufsohle direkt unterhalb der Brandsohle
eine Einlage, z.B. aus Filz, Vlies oder dergleichen, eingelegt ist. Diese Einlage kann aber bei dem Schuh nach
der Erfindung besonders gut zur Geltung kommen, weil ja üblicherweise eine gut biegbare Brandsohle vorgesehen ist.
Insbesondere bei Verwendung einer gut biegbaren Brandsohle kann die angespritzte Laufsohle oberseitig mit ein Fussbett
bildenden Auswölbungen bzw. Vertiefungen versehen sein, die in einfacher Weise beim Angiessen der Laufsohle erzeugt wer-
den. Hierzu ist es' lediglich erforderlich, an der Unterseite
des während des Giessens verwendeten Leistens entsprechende Aussparungen bzw. Vorwölbungen vorzusehen.
Die Herstellung des Schuhes nach der Erfindung kann in verschiedener
Weise erfolgen, wobei stets der Schaft aus entsprechenden Zuschnitten zusammengenäht, anschliessend die
Brandsohle an den Schaft angenäht und schliesslich nach Aufleisten des so erzeugten Schuh-Oberteiles die Laufsohle angeformt
wird. Nach der Erfindung wird nun ein besonderes Herstellungsverfahren vorgeschlagen, welches sich dadurch
auszeichnet, dass vor dem Befestigen der Brandsohle der zusammengenähte - Schaft mit einer die Übergangsstelle zu
dem nach aussen weisenden unteren Rand markierenden, stets in gleichem Abstand von der Kante des unteren Randes verlaufenden
Ziernaht oder Markierung versehen und dann die Brandsohle mit ihrer ümfangskante entlang dieser Ziernaht
oder Markierung am Schaft angenäht wird, und dass beim anschliessenden
Aufleisten des Schuh-Oberteiles dieses so gegenüber dem Leisten ausgerichtet wird, dass die Ümfangskante der Brandsohle entlang einer sohlenseitigen Kante des
Leistens verläuft. Ein derartiges Vorgehen hat zum einen den Vorteil, dass die Ziernaht bzw. Markierung ohne Schwierigkeiten
genau, nämlich abhängig von der Kante des unteren Randes, erzeugt werden kann, weil ja die Kante des unteren
Randes durch den Stanzschnitt mit entsprechender Genauigkeit vorgegeben ist. Entlang der so entstandenen Ziernaht
bzw. Markierung lässt sich dann die Brandsohle ohne Schwierigkeiten sehr genau einsteppen. Die eingesteppte Brandsohle
wiederum ergibt in Verbindung mit der Kante an der Leisten-Unterseite eine zuverlässige Hilfe für ein sauberes
Aufleisten des Schuh-Oberteiles zum Spritzen, so dass auch die angespritzte Sohle genau und bei allen Schuhen nahezu
gleich am Schaft bzw. Oberteil sitzt.
- ίο -
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der·folgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles eines Schuhes nach der Erfindung anhand der Zeichnung.
Dabei zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt im Bereich des Blattes durch
einen Schuh nach der Erfindung und die zu seiner
Herstellung verwendete Form
und
Figur 2 einen Querschnitt entsprechend Figur 1 durch den
Figur 2 einen Querschnitt entsprechend Figur 1 durch den
ausgeleisteten und fertig beschnittenen Schuh.
Der Schuh gemäss der Erfindung umfasst, wie aus Figur 2 gut
ersichtlich, einen üblichen Schaft 1, der unterseitig durch eine eingenähte Brandsohle 2 abgeschlossen ist, eine Eir.lage
3, z.B. aus Filz, Vlies oder dergleichen, und eine angegossene Laufsohle 4.
In der von Flexibel-Schuhen her bekannten Weise ist der Schaft 1 mit einem nach aussen weisenden unteren Rand 5
versehen, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Ziernähte 6 aufweist, die lediglich den unteren Rand 5
durchsetzen. Es kann sich dabei um verhältnismässig grobe Nähte handeln.
Die Brandsohle 2 ist bei dem Schuh nach der Erfindung lediglich so gross, dass ihre Umfangskante 7 möglichst genau an
die Übergangsstelle 8 zwischen dem eigentlichen Schaft 1 und
dem unteren Rand 5 zu liegen kommt. Sie ist entlang ihrer Umfangskante 7 mittels einer Naht 9 im Ubergangsbereich 8
zwischen Schaft 1 und unterem Rand 5 festgenäht, wobei die
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Naht 9 (wie Figur 2 erkennen lässt) im Bereich der Schuh-Aussenseite
sich möglichst genau mit der inneren der Ziernähte 6 deckt.
Die Brandsohle 2 besteht aus einem möglichst weichen, jedoch nicht dehnbaren Material, beispielsweise ist sie zweischichtig
aus einer oberen Lederschicht und einer unteren Auflage aus nicht dehnbarem Werkstoff, beispielsweise Textilmaterial,
erzeugt, wobei die untere Auflage flächig mit der oberen Lederschicht verbunden sein kann.
Aus der Zeichnung geht weiter hervor, dass die angegossene Laufsohle 4 oberseitig mit einem Fussbett versehen ist. In
der Zeichnung ist dabei nur eine als Pelotte dienende Vorwölbung 10 zu sehen.
Es ist weiter noch darauf hinzuweisen, dass der Rand 5 des Schaftes 1 bei dem Schuh nach der Erfindung im Bereich seiner
Unterseite 11 direkt in Kontakt mit dem Material der angegossenen
bzw. angeformten Laufsohle 4 kommt. Dies hat zur Folge, dass die Laufsohle 4 im Bereich der Unterseite 11
des Randes 5 ohne Schwierigkeiten fest mit dem Rand 5 und damit mit dem Schaft 1 verbunden werden kann. Zum einen ist
die Unterseite 11 des Randes 5 üblicherweise von Haus aus aufgerauht, da es sich meist um die Aasseite handelt. Zum
anderen kann, ohne dass die Gefahr einer Verschmutzung des Schaftes oberhalb des zum Anformen der Sohle dienenden Bereiches
besteht, gegegebenenfalls die Unterseite 11 des Randes 5 angeschärft oder mit einem Haftvermittler-Auftrag versehen
werden.
Aus vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, dass bei dem Schuh nach der Erfindung auf eine Zwischensohle völlig ver-
ziehtet ist. Dadurch wird seine Flexibilität im Vergleich
zu den bekannten Flexibel-Schuhen mit angeformter Laufsohle wesentlich erhöht und ausserdem die Haftung zwischen Schaft
und Laufsohle verbessert, die bei den bekannten Schuhen ja nur über die Naht zwischen Zwischensohle und Schaft erfolgte.
Bei der Herstellung des Schuhes nach der Erfindung wird wie folgt vorgegangen:
Zuerst wird der Schaft 1 durch Zusammennähen seiner einzelnen Ütcinztc'ile fertiggestellt, wobei der Rand 5, wie dies Figur 1
zeigt, breiter gehalten wird als es im Hinblick auf den fertigen Schuh (Figur 2} nötig wäre. Anschliessend wird dann
wenigstens eine Ziernaht 6 - gegebenenfalls auch nur eine Markierung - parallel zu der äusseren Kante 12 des Randes 5
an dem Schaft 1 angebracht; eine Ziernaht kann z.B. ohne weiteres mittels eines Fusses mit Anschlag gesteppt werden.
In den nun zusammengenähten, modellierten Schaft, wird aann eine passend gestanzte bzw. ausgeschnittene Brandsohle 2
entlang ihrer ümfangskante 7 eingenäht und zwar derart, dass die Naht 9 genau entlang einer der Ziernähte 6, die in diesem
Fall als Markierung dient, bzw. entlang einer besonderen Markierung gelegt wird. Das so erzeugte, aus Schaft 1 und Brandsohle
2 bestehende Schaft-Oberteil wird dann auf den Leisten 13 (Figur 1) aufgezogen, der an seiner Unterseite Ausnehmungen
14 bzw. Vorsprünge aufweist, die dem gewünschten Fussbett entsprechen. Beim Aufziehen des Oberteiles 1,2 auf
den Leisten 13 muss dafür Sorge getragen werden, dass die
ümfangskante 7 der Brandsohle 2 genau parallel zu der unterseitigen
Kante 15, die üblicherweise an einem Leisten vorhanden ist, verläuft, wie dies in Figur 1 deutlich erkennbar
ist. Das nunmehr aufgeleistete Schuh-Oberteil wird dann in eine entsprechende Form eingesetzt, die gemäss Figur 1
aus zwei seitlich beweglichen Seitenteilen 16, 17, einem
vertikal beweglichen Bodenteil 18 und zwei Seitenhaltern
19 bzw. 20 besteht. Die Bewegung der Formteile ist dabei derart, dass das Bodenteil 18 sich nach dem Einsetzen des
Leistens 13 nach oben in die Stellung gemäss Figur 1 bewegt. Gleichzeitig bewegen sich die Seitenteile 16, 17
nach innen, wobei der Rand 5 in seinem über die Laufsohle 4 überstehenden Abschnitt oberseitig auf den Seitenteilen
16, 17 aufliegt. Zuletzt bewegen sich die Seitenhalter
19, 20 dann in die in Figur 1 gezeigte Position, wobei nur eine Bewegung nach unten oder aber auch eine kombinierte
Bewegung nach unten und innen erfolgen kann. Eine Bewegung nach innen und unten ist vorzuziehen, da in diesem
Falle das aufgeleistete Oberteil 1, 2 leichter eingeführt
werden kann. Nach dem Schliessen der Form wird dann über eine nicht gezeigte Leitung das Laufsohlen-Material,
beispielsweise ein Polyurethan- oder PVC-Schaum-Material,
in den Formhohlraum 21 eingespritzt oder eingegossen, wo man es aushärten bzw., falls noch erforderlich, aufschäumen
lässt. Vor dem Einführen des Leistens 13 mit dem aus Schaft 1 und Brandsohle 2 bestehenden Schuh-Oberteil kann
unterseitig auf die Brandsohle noch die Einlage 3 aufgelegt und in irgendeiner Weise fixiert werden, beispielsweise
mittels einer - nur punktweisen - Klebeverbindung. Sobald die Laufsohle 4 entsprechend hart ist, wird die Form geöffnet.
Es müssen dann nur noch die über die Aussenkante 22 der Sohle 4 überstehenden Abschnitte des Randes 5, beispielsweise
mittels eines Messers, abgeschnitten werden, um den Schuh fertigzustellen.
Beim Einglessen des die Laufsohle 4 bildenden Materials in den Formhohlraum 21 drückt dieses die Einlage 3 und damit
die Brandsohle 2 gegen die Unterseite 23 des Leistens 13, so dass dort ein eventuell spiegelbildlich vorhandenes
Fussbett einwandfrei auf der Oberseite der Laufsohle 4 abgebildet wird. Zur Haftverbesserung der Laufsohle 4 am Rand
wird dessen Unterseite vor dem Schliessen der Form mit einem Haftvermittler bzw. Kleber behandelt.
Es sei abschliessend noch darauf hingewiesen, dass die Laufsohle 4 selbstverständlich beliebig gestaltet werden kann,
wozu es nur erforderlich ist, die Wände des Formhohlraumes 21 entsprechend auszuformen. Insbesondere kann die Aussenkante
22 der Sohle profiliert werden, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung bestünde, weil ja nch dem Entformen nur
noch der verhältnismässig dünne und weiche, überstehende Streifen des Randes 5 des Schaftes 1 abgeschnitten werden
muss. Weiterhin ist die gezeigte Form selbstverständlich rein schematisch dargestellt. Die genaue Ausbildung der Form
wird von der jeweiligen Schaft- und Sohlen-Gestaltung abhängen.
Claims (8)
1. Schuh mit einer durch Spritzgiessen oder dergleichen
angeformten Laufsohle, dessen Schaft mit einer die Laufsohle oberseitig abdeckenden Brandsohle mittels
einer Naht verbunden ist und einen nach aussen weisenden, nach dem Anformen der Laufsohle beschnittenen
unteren Rand aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandsohle (2) in ihrer Grosse der den übergang
zwischen Schaft (1) und Sohle (4) des Schuhes bestimmenden Leistenkante (15) entsprechend mit ihrer Umfangskante
(7) an der Übergangsstelle (8) vom Schaft (1) zum nach aussen weisenden unteren Rand (5) befestigt
ist, und dass die Laufsohle (4) direkt an die Unterseite (11) des unteren Randes (5) des Schaftes
(1) angeformt ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandsohle (2) aus leicht biegbarem, nur wenig
dehnbarem Werkstoff besteht.
ORIGINAL INSPECTED
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandsohle (2) aus Leder besteht und unterseitig
eine nicht oder wenig dehnbare Auflage, vorzugsweise aus Textilmaterial/aufweist.
4. Schuh nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage flächig mit der Brandsohle (2) verbunden
ist.
5. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Rand (5) des Schaftes
(1) eine in gleichem Abstand von der Aussenkante (12)
des unteren Randes (5) verlaufende, nur den Schaft (1) durchsetzende Ziernaht (6) vorgesehen ist, entlang der
eine besondere Naht (9) zur Festlegung der Brandsohle
(2) am Schaft (1) verläuft.
6. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die angeformte Laufsohle (4)
direkt unterhalb der Brandsohle (2) eine Einlage (3), z.B. aus Filz, Vlies oder dergleichen, eingelegt ist.
7. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die angeformte Laufsohle (4)
oberseitig mit ein Fussbett bildenden Auswölbungen (10) bzw. Vertiefungen versehen ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Schuhes nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schaft aus entsprechenden Zuschnitten zusammengenäht, anschliessend
die Brandsohle an den Schaft angenäht und schliesslich nach Aufleisten des so erzeugten Schuh-Oberteiles die
Laufsohle angeformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Befestigen der Brandsohle (2) der Schaft (1) mit einer die Übergangsstelle (8) zu dem nach aussen
weisenden unteren Rand (5) markierenden, stets in gleichem Abstand von der Kante (12) des unteren Randes
(5) verlaufenden Ziernaht (6) oder Markierung versehen
und dann die Brandsohle (2) mit ihrer ümfangskante (7)
entlang dieser Ziernaht (6) oder Markierung am Schaft
(1) angenäht wird, und dass beim anschliessenden Aufleisten
des Schuh-Oberteiles dieses so gegenüber dem Leisten (13) ausgerichtet wird, dass die Ümfangskante
(7) der Brandsohle (2) entlang einer sohlenseitigen Kante (15) des Leistens (13) verläuft.
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