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Vorrichtung zum Zuführen von Flaschen o.dgl. Behältnissen
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zu Kartoniermaschinen Stand der Technik Beim Zuführen von Flaschen
zu den verschiedensten Behandlungsmaschinen, wie Reinigungs-, Füll- und Verschließ-,
Stikettier- und Verpackungsmaschinen, werden im allgemeineh Förderbänder verwendet,
mit deren Hilfe die Flaschen, vorzugsweise aufrechtstehend, transportiert werden.
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Zum Einteilen, Abteilen bzw. synchronen Zuführen der Flaschen zu den
einzelnen Behandlungsmaschinen sind im Bereich des Flaschentransportes-den einzelnen
Behandlungsmaschinen vorgeordnet - sogenannte Einlaufsterne oder SchneX-ken vorgesehen.
Das Überführen der Flaschen von den 3ehandlungsmaschinen nach Durchführung der entsprechenden
Arbeitsgänge auf die Förderbänder erfolgt durch sogenannte Auslaufsterne. Zum Verpacken
der Flaschen finden u.a. Eartoniermaschinen Verwendung. Um ein synchrones Zuführen
zu der Becher kette, d.h. zu der Produktkette der Kartoniermaschine zu gewährleisten,
sind der Produktkette ein Einlegerad und ein
Trennad vorgeordnet.
Sowohl das Einlegerad als auch das Trennrad laufen hierbei synchron zur Produktkette
der Kartoniermaschine. Vor dem Trennrad ist in dem Transportbereich der Flaschen
ein Sperrorgan vorgesehen, das im Falle fehlenden Flaschennachschubes, bei dem die
weitere Zufuhr von Flaschen unterbrochen werden muß, in die Bewegungsbahn der Flaschen
hineinbewegt wird, so daß die weitere Flaschenzufuhr verhindert wird. Abgesehen
davon, daß diese bisher verwendete Vorrichtung nur für niedrige Geschwindigkeiten
eingesetzt werden kann, ergibt sich der weitere Nachteil, daß ein Mindestflaschenstau
vor dem Sperrorgan aufrecht erhalten werden muß, da beim Wiederanlauf ohne Flaschenstau
- insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten - kein einwandfreier Flaschentransport
mehr gewährleistet ist, da die Flaschenmitnahme nur durch Reibung erfolgt. Es hat
sich gezeigt, daß wegen fehlender Stützwirkung durch folgende Flaschen eine Verschlechterung
des Startvorgangs insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten eintritt. Weiterhin haben
sich Schwierigkeiten insofern ergeben, als bei zu großem Schub vor den Trennrad
- während des Flaschentransportes -die Überlastsicherung des Trennrades ausrastet,
so daß also bei dieser Einrichtung weitere Vorkehrungen getroffen werden müssen,
die den Flaschenvorrat vor dem Trennrad begrenzen, damit der Schub nicht zu groS
wird. (Prospekt 'Kartoniermaschine Contina 160/200'' Seite 14, Abb. 29 der Fa. Höfliger
+ Karg).
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Eine weitere bekannte Vorrichtung zum Zuführen von Flaschen zur Produktkette
einer Kartoniermaschine besteht aus einer Schnecke und einem Sperrorgan. Hierbei
haben sich jedoch Schwierigkeiten insofern ergeben, als einmal eine Synchronisation
zwischen dem ersten Schneckengang und dem Sperrorgan und zum anderen eine Synchronisation
zwischen dem letzten Schneckengang und der Produktkette der Kartoniermaschine erreicht
werden muß. Ferner hat sich herausgestellt, daß insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten
Probleme beim Einlauf der Flaschen in den ersten zwang der Schnecke nach Öffnen
des Sperrorganes auftreten.
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Außerdem ist das Abstimmen der Schnecken aufeinander bei mehreren
Formaten sehr schwierig und erfordert einen relativ hohen Aufwand. Ein weiterer
Nachteil, der den hinsatz von Schnecken zum Zuführen von Flaschen zu Kartoniermaschinen
in vielen Fällen verbietet, ist in der Tatsache zusehen, daß sich eine Beschadigung
der Etiketten, insbesondere wenn es sich um noch nasse Etiketten handelt, nicht
vermieden werden kann. (Foto der Kartoniermaschine "CAR 11" der Firma Höfliger +
Karg).
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Wünschenswert wäre nun eine Vorrichtung, mit der sowohl das Abteilen
der Flaschen'synchron zum Lauf der Kartoniermaschine erfolgt als auch das Sperren
der Flaschenzufuhr möglich ist. Ferner sollte die Einrichtung auch dann storungsfrei
arbeiten, wenn während des Flaschentransportes
durch die angestauten
Flaschen ein hoher Schub gegen diese Einrichtung gerichtet ist. weiterhin muß eine
Beschädigung der Etiketten unbedingt vermieden werden.
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Vorteile der Erfindung Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs ergibt sich tor allem der Vorteil,
daß ohne besonderes Sperrorgan ein reibungsloser Ablauf beim Zuführen der Flaschen
zu der Produktkette der Kartoniermaschine gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil
ist in der schonenden Behandlung der Flaschen zu sehen, durch die eine Beschädigung
der Etiketten ausgeschlossen wird. Bei einer erforderlichen Verarbeitung verschiedener
Flaschenabmessungen ergibt sich ein leicht durchzuführender Formatwechsel, bei dem
Einstellarbeiten problemlos durchführbar sind.
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Weitere Vorteile ergeben sich durch die Möglichkeit des Vorhandenseins
eines großen Flaschenvorrates auf dem Zuführband, da das erfindungsgemäße Sperr-
und Übergabeorgan einen sehr großen Schub der nachfolgenden Flaschen aufnehmen kann.
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Auch kann ein Leerfahren des Flascheneinlaufs bis zur letzten Flasche
erfolgen, wobei der xiederanlauf bereits bei einem Mindeststau von zwei Flaschen
möglich ist.
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Darüber hinaus ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, daß der
Einlauf der Flaschen in das Trennrad gesteuert erfolgt und nicht reibungsabhängig
ist, so daß auch bei hohen Geschwindigkeiten die Funktionssicherheit gewährleistet
ist. Wichtig ist dabei auch der Synchronlauf des Sperr- und Ubergabeorgans mit dem
Trennrad, das die erfaßte Flasche sofort nach dem Entsperren des Sperr-und Übergabe
organs schiebt. Es ergibt sich bei dieser Anordnung, Ausbildung und Arbeitsweise
kein freier Nachlaufweg der Flaschen sowohl vor dem Einlauf in das Trenarad als
auch in das Sperr- und Ubergabeorgan.
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Durch die in'den weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich.
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Zeichnung Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung anhand
von drei Figuren dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 2 einen
Schnitt durch das Sperr- und tbergabeorgan, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie
III - III der Fig. 2.
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3eschreibung der Erfindung Wie Fig. 1 zeigt, werden Flaschen 11 durch
ein Förderband 12 zugeführt und mit Hilfe eines Trennrades 13 und eines Einlegerades
14, Bechern 15, einer Produkt'Kette 16, der nicht dargestellten Kartoniermaschine,
ibergeben. Wie weiterhin Fig. 1 erkennen läßt, ist im Zuführungsbereich der Flaschen
11 ein Sperr- und Übergabeorgan 17 vorgesehen, das, bezogen auf die Laufrichtung
der Flaschen 11, dem Trennrad 13 vorgeordnet ist. Dieses Sperr- und Übergabeorgan
17 ist, wie Fig. 2 erkennen läßt, auf einer Antriebswelle 18 befestigt. Die Antriebswelle
18 ist in einem nicht dargestellten Gehäuse gelagert und wird durch eine Reibungskupplung
19 angetrieben. Die Reibungskupplun 19 besteht aus einer fest mit der Antriebswelle
18 verbundenen Scheibe 20 und einer auf der Antriebswelle 18 gelagerten Scheibe
21. Mit dieser Scheibe 21 ist ein Stirnrad 22 verbunden, das ebenfalls auf der Antriebswelle
18 gelagert ist und durch ein Stirnrad 23 angetrieben wird. Das Stirnrad 23 ist
auf einer Welle 24 befestigt, die über ein Kegelrad 25 antriebsmäßig mit dem Antrieb
der Kartoniermaschine verbunden ist. Oberhalb des Stirnrades 23 ist ein Stirnrad
26 auf der Welle 24 befestigt, das ein auf der Åntriebswelle
18
gelagertes Stirnrad 27 antreibt. Mit diesem Stirnrad 27 ist eine ebenfalls auf der
Antriebswelle 18 gelagerte Platte 28 fest verbunden. Diese Platte 28 tragt einen
Bolzen 29, der zur Aufnahme einer Klinke 3C dient.
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Die Klinke 30 arbeitet, wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt, mit
einem auf der Antriebswelle 18 befestigten Sperrrad 31 zusammen. Oberhalb des Sperrades
31 ist ein weiteres Sperrad 32 auf der Antriebswelle 18 befestigt, dem ein Sperrbolzen
33 zugeordnet ist.
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Die Funktion der Vorrichtung ist folgende: Bei ausgeschalteter Kartoniermaschine
wird das Sperrad 32 durch den Sperrbolzen 33 gesperrt. Wird nun der Antrieb der
Kartoniermaschine eingeschaltet, so dreht sich die zelle 24 synchron zur Kartoniermaschine
und damit über die Stirnräder 26 und 27, die die Klinke 30 tragende Platte 28. Dabei
läuft die Klinke 30 über das Sperrad 31 in Richtung des Pfeiles 34 frei um (Fig.
3). Der Sperrbolzen 33 ist zu diesem Zeitpunkt noch im Eingriff mit dem Sperrad
32, so daß die Antriebswelle 18 nicht umlaufen kann. Angetrieben durch die Stirnräder
22 und 23 läuft die Scheibe 21 der Reibungskupplung 19 um, wobei der reibbelag 21'
der Scheibe 21 auf der mit d'er Welle 18 verbundenen Scheibe 20 gleitet. Wird nun
der Sperrbolzen 7)3 beispielsweise durch einen Pneumatikzylinder 35
o.dgl.
zurückgezogen, so wird die Antriebswelle 18 über die Reibungskupplung 19 extrem
schnell in Drehung versetzt, bis die Klinke 30 im nächstfolgenden Zahn des Sperrades
31 einrastet. Von diesem Zeitpunkt ab gleitet die Scheibe 20 auf dem Reibbelag 21'
der Scheibe 21, wobei die Antriebswelle 18 und damit das Sperr- und Ubergabeorgan
17 über die im Sperrad 31 eingerastete Klinke 30 synchron zur Eartoniermaschine
umlaufen.
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Aus dieser Funktionsbeschreibung und den entsprechenien Figuren ergibt
sich, daß das Sperr- und Ubergabeorgan 17 während des Laufs der Kartoniermaschine
jederzeit gestoppt und damit die Flaschenzuführung unterbrochen werden kann und
zu jedem Zeitpunkt wieder das Entriegeln des Sperr- und Ubergabeorganes 17 erfolgen
kann, wobei der Synchronlauf zur Kartoniermaschine nach Lösen der Sperre sofort
wieder, wie oben beschrieben, erreicht wird. Das Sperr- und Ubergabeorgan 17 kann
aufgrund seiner geometrischen Gestaltung sowie durch die besondere Art der Ausbildung
des Antriebs, durch die eine sofortige hohe Beschleunigung und schnelle Synchronisation
mit der Kartoniermaschine erfolgt, die Beschleunigung der gesperrten Flasche 11'
wesentlich erhöhen, und zwar weit über die 3eschleunigung hinaus, die sich aufgrund
der Reibung zwischen Band 12 und Flasche 11' ergeben würde. Durch die Art der Sperrung
der Antriebswelle 18 über das Sperrrad 32 und den Sperrbolzen 3 ist es mög1igh,
mit einem
sehr großen Flaschenvorrat auf dem Förderband 12 einen
ordnungsgemäßen Ablauf der Flaschenzuführung zu gewährleisten, da ein sehr großer
Schub der nachfolgenden Flaschen aufgefangen werden kann. Eine oder mehrere Sicherheitskupplungen,
z.B. am renarad 13, wie sie bei den bisher verwendeten Einrichtungen erforderlich
waren, ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht notwendig.