DE3039933C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Unwuchtmeßvorrichtung mit einer Speichereinrichtung zur Speicherung von Unwucht­ meßwerten eines Körpers, einer mit einer Steuerschal­ tung verbundenen Recheneinheit zur Verarbeitung von Un­ wuchtmeßwerten, und einer Anzeigeeinheit zur Anzeige von Unwuchtwerten.

Durch die DE-AS 12 78 140 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrischen Kompensation des nicht von der Rotorunwucht herrührenden Meßgrößenanteils, bei dem in einem ersten Meßlauf ein erster Gesamtunwuchtmeßwert ermittelt, kompensiert und dadurch gespeichert wird, bekannt geworden, wobei in einem zweiten Meßlauf, bei dem der Rotor in an sich bekannter Weise um 180° ver­ dreht ist, ein zweiter Gesamtunwuchtmeßwert, jedoch mit um 180° phasenversetzter Meßeinrichtung, ermittelt wird, wobei der zweite Gesamtunwuchtmeßwert mit dem ge­ speicherten Wert des ersten Meßlaufs in an sich bekann­ ter Weise überlagert, halbiert, gespeichert und bei nachfolgenden serienmäßigen Wuchtläufen den Unwuchtmeß­ werten beigemischt wird. Ein derartiges Verfahren und eine nach diesem Verfahren arbeitende Auswuchtmaschine ist jedoch nicht in der Lage, die einzelnen Unwuchtmeß­ werte des letzten Meßlaufs beim Auswuchten gespeichert vorhanden zu halten, um beispielsweise das Ergebnis mit einem Ausgangswert vergleichen zu können. Auch ist es bei der Mittelwertbildung für Umschlagwuchtung, auf die sich die eingangs genannte Auslegeschrift bezieht, nicht möglich, den Fehler der Korrektur selbst darzu­ stellen.

Aus der DE-OS 27 40 454 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Auswuchten von Rotoren bekannt, bei dem Unwuchtmeßwerte einem phasenrichtigen Größenspeicher zugeführt werden, der mit einer Programmablaufsteuerung in Verbindung steht. Die Programmablaufsteuerung ist weiter mit einem Speicher für die Geometrieparameter des auszuwuchtenden Körpers verbunden. Die Inhalte des Größenspeichers und des Speichers für die Geometrie­ parameter werden einem ebenfalls mit der Programmab­ laufsteuerung verbundenen Rahmenrechner zugeführt. Die Unwuchtmeßwerte bleiben während der gesamten Auswucht­ zeit vor dem Rahmenrechner gespeichert, so daß eine Kontrolle und gegebenenfalls eine Berichtigung der Geo­ metrieparameter verbunden mit der Ermittlung und Anzei­ ge daraus resultierender berichtigter Ausgleichsdaten ohne erneuten Meßlauf möglich ist. Bei der bekannten Vorrichtung ist keine Speicherung der Unwuchtmeßwerte eines oder mehrerer vorhergehender Meßläufe vorgesehen. Da außer dem aktuellen Meßwert keine weiteren Unwucht­ meßwerte gespeichert sind, kann der aktuelle Unwucht­ meßwert z. B. nicht mit einem Ausgangswert verglichen werden. Es ist ferner nicht möglich, den Fehler eines Ausgleichs kenntlich zu machen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin­ dung die Aufgabe zugrunde, Unwuchtmeßwerte im Hinblick auf ihren Inhalt zu untersuchen bzw. zu beurteilen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außer dem augenblicklichen Unwuchtmeßwert der Unwucht­ meßwert mindestens eines unmittelbar vorhergehenden Meßlaufs getrennt gespeichert ist, daß die gespeicher­ ten Unwuchtmeßwerte der jeweiligen Meßläufe der Rechen­ einheit (Auswerteschaltung) zuführbar sind, und daß, gesteuert durch die Steuerschaltung, in der Rechenein­ heit aus den gespeicherten Unwuchtmeßwerten zumindest die durchgeführte Korrektur als ein Ergebnis ermittel­ bar und vorzeichenrichtig anzeigbar ist.

Durch den Zugriff der Steuerschaltung auf die Rechen­ einheit wird es ermöglicht, schon gemessene Unwuchtmeß­ werte in Hinblick auf ihren Inhalt zu untersuchen und mit den Ergebnissen des augenblicklichen Meßvorgangs zu vergleichen. Da die durchgeführte Korrektur vorzeichen­ richtig angezeigt wird, wird augenfällig die Quälität einer Unwuchtkorrektur dargestellt.

Es ist zweckmäßig, daß in der Recheneinheit weitere Speicher für Zwischenergebnisse vorgesehen sind, und daß die Recheneinheit mit einer Digitalanzeige verbun­ den ist. Durch Anordnung von weiteren Speichern für Zwischenergebnisse in der Recheneinheit läßt sich mit Hilfe der Zugriffsmöglichkeit durch die Steuerschaltung die Inhaltsuntersuchung von Unwuchtmeßwerten beachtlich erweitern.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsge­ genstandes wird vorgeschlagen, daß der Fehler der Kor­ rektur ermittelbar und anzeigbar ist. Hiermit läßt sich die Treffsicherheit jedes Schrittes einer in mehreren Schritten durchgeführten Unwuchtkorrektur überwachen.

Erfindungsgemäß ist zur Lösung der Aufgabe ferner vor­ gesehen, daß außer dem augenblicklichen Unwuchtmeßwert der Unwuchtmeßwert mindestens eines unmittelbar vorher­ gehenden Meßlaufs getrennt gespeichert ist, daß die ge­ speicherten Unwuchtmeßwerte der jeweiligen Meßläufe der Recheneinheit zuführbar sind, und daß für einen durch Auswuchten auf Umschlag auszuwuchtenden Körper, ge­ steuert durch die Steuerschaltung, in der Recheneinheit aus den gespeicherten Unwuchtmeßwerten zumindest zweier Meßläufe der Fehler des nicht umgeschlagenen Teils er­ mittelbar und anzeigbar ist. Hiermit läßt sich eine Um­ schlagwuchtung vorteilhaft überwachen und es lassen sich Rückschlüsse auf die Unwuchtverteilung des auszu­ wuchtenden Körpers vor der Auswuchtung ziehen.

In der nachfolgenden Zeichnung wird anhand eines Block­ schaltbildes die Funktion der erfindungsgemäßen Vor­ richtung näher erläutert.

Ohne Darstellung der Auswuchtmaschine ist im Block­ schaltbild die elektrische Schaltung für einen Zwei- Ebenen-Ausgleich dargestellt, wobei in diesem bevorzug­ ten Ausführungsbeispiel je Ebene die Unwuchtmeßwerte in Komponenten getrennt gespeichert werden. Dabei sind die für die zweite Ebene verwendeten Bezugszeichen bei je­ weils gleicher Bezifferung mit einem Strich gekenn­ zeichnet. In der ersten Ebene 1 werden über Leitungen 4, 5 die Unwuchtmeßwerte nach Komponenten getrennt ei­ nem Vorspeicherpaar 6, 7 zugeführt. Gleiche Verhältnis­ se gelten für die zweite Ebene 2 mit den Leitungen 4′, 5′ und dem Vorspeicherpaar 6′, 7′. Zusätzlich hierzu ist eine Arretierung 9 vorgesehen, die mit den Spei­ cherpaaren 6, 7 bzw. 6′, 7′ verbunden ist.

Bei Betätigung der Arretierung 9 können diese so ge­ speicherten Unwuchtmeßwerte in einem Anzeigegerät 10 bzw. 10′, welches analog oder digital ausgebildet ist, angezeigt weden. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, anstelle der Komponentenanzeige eine Polaranzeige, ebenfalls analog oder digital, in den Anzeigegeräten 10 bzw. 10′ vorzusehen.

Bei Öffnen der Arretierung 9 wird der in Speicherpaaren 6, 7 bzw. 6′, 7′ gespeicherte jeweilige Unwuchtmeßwert weitergegeben an ein jeweiliges weiteres Speicherpaar 11, 12 bzw. 11′, 12′. Somit sind die Speicherpaare 6, 7 bzw. 6′, 7′ frei für eine neue Messung, während die Un­ wuchtmeßwerte der vorhergehenden Messung gespeichert in den Speicherpaaren 11, 12 bzw. 11′, 12′ zur Verfügung gehalten werden.

Bei einer weiteren Messung und neuem Auftreten von Un­ wuchtmeßwerten wird das jeweilige Speicherpaar 6, 7 bzw. 6′, 7′ mit neuen Unwuchtmeßwerten beschickt. Nach Betätigung der Arretierung 9 können die neuen Werte in dem Anzeigegerät 10 bzw. 10′ angezeigt werden, während­ dessen die Werte in den weiteren Speichern 11, 12 bzw. 11′, 12′ weitergegeben werden in ein drittes Speicher­ paar 13, 14 bzw. 13′, 14′, so daß anschließend nach Öffnen der Arretierung 9 die Speicherpaare 6, 7 bzw. 6′, 7′ wieder aufnahmebereit für Unwuchtmeßwerte einer neuen Messung sind.

Nunmehr sind die in dem weiteren Speicherpaar 11, 12 bzw. 11′, 12′ und in dem dritten Speicherpaar 13, 14 bzw. 13′, 14′ zur Verfügung gehaltenen Unwuchtmeßwerte über eine Steuerschaltung 15 in eine Auswerteschaltung 16 abrufbar. In dieser Auswerteschaltung 16 können nun die in den Speicherpaaren 11, 12 und 13, 14 bzw. 11′, 12′, und 13′, 14′ vorhandenen Unwuchtmeßwerte in belie­ biger Weise miteinander verknüpft werden, so daß in Ab­ hängigkeit eines Vorgabeschalters 17 bei Vergleich zwi­ schen dem im Speicher 13 befindlichen Unwuchtmeßwert und dem im Speicher 11 befindlichen Unwuchtmeßwert z. B. die Differenz beider Unwuchtmeßwerte im Anzeige­ gerät 10 dargestellt werden kann oder durch Bildung der halben Summe das entsprechende Ergebnis ebenfalls im Anzeigegerät 10 dargestellt werden kann oder bei Bil­ dung der halben Differenz in der Auswerteschaltung 16 auch dieses Ergebnis im Anzeigegerät dargestellt werden kann.

Es ist jedoch auch möglich, den im Speicher 6 vorhande­ nen neuen Unwuchtmeßwert mit dem im dritten Speicher 13 vorhandenen Unwuchtmeßwert in der Auswerteschaltung 16, wie für die beiden Speicher 11 und 13 beschrieben, zu vergleichen und diese Ergebnisse jeweils im Anzeigege­ rät 10 anzuzeigen. Der Übersichtlichkeit halber wurde nur eine Komponente beschrieben, es ist jedoch ohne weiteres verständlich, daß diese Vorgänge auch glei­ chermaßen für die anderen Komponenten gelten oder auch für die polare Darstellung eines Unwuchtmeßwertes bzw. eines Ergebnisses. Wird z. B. die Differenz des Un­ wuchtmeßwertes im Speicher 13, 14 und des Unwuchtmeß­ wertes im Speicher 11, 12, d. h. die erzielte Unwucht­ korrektur vorzugsweise polar angezeigt, so läßt sich an dem dargestellten Ergebnis der Fehler beim Ausgleichs­ vorgang erkennen. Es ist aus der Darstellung sofort er­ sichtlich, mit welcher Veränderung der Unwuchtkorrektur der Fehler dieses Ausgleichsschrittes beseitigt werden kann. Auch läßt sich bei einem nochmaligen Kontrollauf der dann im Speicher 6 aufgetretene neue Unwuchtmeßwert für das ausgeglichene Werkstück vergleichen mit dem im Speicher 13 noch vorhandenen Unwuchtmeßwert vor dem Ausgleich; diese Unwuchtmeßwerte können auch angezeigt werden, so daß auch augenfällig die Qualität bzw. Treffsicherheit des Wuchtvorganges dargestellt wird.

Mit dieser Einrichtung läßt sich beispielsweise beim Auswuchten im überschlagendem Takt, bei dem ein Werk­ stück im Hinblick auf seine Unwucht vermessen wird, während das vorhergehende vermessene Werkstück nunmehr ausgeglichen wird, der Unwuchtmeßwert für das nunmehr auszugleichende Werkstück, dessen Meßwerte in den Spei­ chern 11 bzw. 13 oder in einem der anderen Speicher 12, 14, 11′, 13′, 12′, 14′ gespeichert sind, im Anzeigege­ rät 10 bzw. 10′ anzeigen, ohne daß die Messung unter­ brochen werden muß.

Claims (3)

1. Unwuchtmeßvorrichtung mit einer Speichereinrichtung zur Speicherung von Unwuchtmeßwerten eines Körpers, einer mit einer Steuerschaltung verbundenen Rechen­ einheit zur Verarbeitung von Unwuchtmeßwerten, und einer Anzeigeeinheit zur Anzeige von Unwuchtwerten, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem augenblickli­ chen Unwuchtmeßwert der Unwuchtmeßwert mindestens eines unmittelbar vorhergehenden Meßlaufs getrennt gespeichert ist, daß die gespeicherten Unwuchtmeß­ werte der jeweiligen Meßläufe der Recheneinheit (Auswerteschaltung (16)) zuführbar sind, und daß, gesteuert durch die Steuerschaltung (15), in der Recheneinheit aus den gespeicherten Unwuchtmeßwer­ ten zumindest die durchgeführte Korrektur als ein Ergebnis ermittelbar und vorzeichenrichtig anzeig­ bar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Fehler der durchgeführten Korrektur ermittelbar und anzeigbar ist.

3. Unwuchtmeßvorrichtung mit einer Speichereinrichtung zur Speicherung von Unwuchtmeßwerten eines Körpers, einer mit einer Steuerschaltung verbundenen Rechen­ einheit zur Verarbeitung von Unwuchtmeßwerten, und einer Anzeigeeinheit zur Anzeige von Unwuchtwerten, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem augenblickli­ chen Unwuchtmeßwert der Unwuchtmeßwert mindestens eines unmittelbar vorhergehenden Meßlaufs getrennt gespeichert ist, daß die gespeicherten Unwuchtmeß­ werte der jeweiligen Meßläufe der Recheneinheit (Auswerteschaltung (16)) zuführbar sind, und daß für einen durch Auswuchten auf Umschlag auszuwuch­ tenden Körper, gesteuert durch die Steuerschaltung (15), in der Recheneinheit aus den Unwuchtmeßwerten zumindest zweier Meßläufe der Fehler des nicht um­ geschlagenen Teils ermittelbar und anzeigbar ist.