DE3037497A1 - Verfahren und zusammensetzung zur faerbung von substanzen, die keratin enthalten, sowie deren verwendung - Google Patents
Verfahren und zusammensetzung zur faerbung von substanzen, die keratin enthalten, sowie deren verwendungInfo
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Description
DR.-ING. WALTER ABITZ DR. DIETER F. MORF
DIPL.-PHYS. M. GRITSCHNEDER Patentanwälte
München,
3. Oktober 1980
■pob-tariHchrift / Postal Address
Postfach 86Ο1Ο9. 8OO0 München
Fienzenauerstraße 28
Telefon 98 32 22 Tolegramme: Chemindus München
Telex: CO) 5 23992
3788 B.240
SOCIETE NATIONALE ELF AQUITAINE, Courbevoie/Frankreich
Verfahren und Zusammensetzung zur Färbung von Substanzen,
die Keratin enthalten, sowie deren Verwendung
130016/09if
3788 B.240
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Zusammensetzung zur Färbung von Substanzen, die Keratin enthalten, insbesondere
Gewebe, wie Haut bzw. Fell, und Substanzen, wie Haare, Körperhaare, Nägel, Federn, Schuppen bzw. Schalen oder Schildpatt,
Hufe, Horn bzw. Hörner usw. Sie trägt zur Perfektionierung einer Färbung derartiger Materialien bei.
Produkte zur Entwicklung der Färbung der menschlichen Haut, häufig Bräunung bzw. Bronzierung genannt, durch Reaktion dieser
Produkte mit den natürlichen Aminosäuren, die das menschliche Gewebe bilden, sind dem Fachmann geläufig. Sie haben auch Anlass
zu einer Anzahl von Arbeiten gegeben, die zur Anwendung unschädlicher Produkte geführt haben, die auf der Haut die Entwicklung
einer natürlich aussehenden Färbung ermöglichen. Unter diesen Produkten finden sich gegenwärtig am häufigsten verwendet
Verbindungen mit Keton- oder Aldehydfunktion, die sehr häufig Alkoholfunktionen enthalten. Auf diese Weise verwendet
man in den verschiedenen Bräunungsmitteln Substanzen, wie Dihydroaceton, Glyceraldehyd, Erythrulose, Alloxan,
Weinsäurealdehyd, Dimethoxysuccin-aldehyd oder -dialdehyd oder Benzylaminohydroxysuccin-aldehyd oder -dialdehyd.
Diese verschiedenen Substanzen ergeben eine braune Färbung durch Kombination mit den Aminosäuren, die in dem Sebum oder
in der ersten Hornschicht der Epidermis vorhanden sind, nach einem bekannten Mechanismus, d.h. nach der Maillard-Reaktion.
Jedoch sind die Verteilung und die Natur der Aminosäuren des Organismus an der Hautoberfläche nicht gleichmässig: die Intensität
und die Nuance des erhaltenen Teints variieren daher stark von einer Stelle der behandelten Haut zur anderen. Darüber
hinaus widerstehen die bekannten Färbungen nicht gut einer
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Wäsche und werden mit der Zeit rasch verringert. Auch ist der Nachteil der häufig zu langen Entwicklung der Färbung zu nennen,
eine Zeitdauer, während der die aktive Substanz durch einfaches Eindringen in die Haut oder durch Schwitzen verschwinden kann;
sie kann auch mit Sebum imprägnierte Kleidung beschmutzen.
Die vorliegende Erfindung führt zu einer Verbesserung, die es ermöglicht, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden; sie
ermöglicht tatsächlich die Erzielung einer gleichmässigen Färbung
auf der gesamten behandelten Oberfläche, wobei sie dem Waschen besser widersteht und sich rascher entwickelt als bei
den bisherigen Zusammensetzungen. Darüber hinaus sind das Verfahren und die Zusammensetzung gemäss der Erfindung nicht nur
auf die menschliche Haut anwendbar, sondern auch auf die verschiedenen menschlichen und tierischen Erscheinungsformen (Phanere)
Die Erfindung ist auch anwendbar in der Kürschnerei und ?ur Behandlung
von Pelzwerk, bei der Behandlung von Federn, sovie von
Nägeln und bei der Haarbehandlung.
Die vorliegende Erfindung führt zur überraschenden Feststellung, dass die Färbung von keratinischen Substanzen oder Geweben mit
Verbindungen mit Keton- oder Aidehydfunktionen intensiviert werden
kann durch Auftrag einer sulfoxidierten Aminosäure auf die zu behandelnde Substanz oder das zu behandelnde Gewebe. Dieser
Auftrag kann vor der Behandlung mit dem Färbemittel selbst, kurz nach dieser Behandlung oder gleichzeitig damit erfolgen.
Man stellt dabei Verbesserungen der Beständigkeit und der Dauer der Färbung fest, wie vorstehend angegeben.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, die Substanz
oder das Gewebe, das Keratin enthält, mit einer Aminosäurelösung zu behandeln, vor, während oder nach dem Auftrag der
Aldehyd- oder Ketonverbindung, dem Färbemittel, das auch
Koreagens genannt wird.
Koreagens genannt wird.
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B.240 " '
Die erfindungsgemäss verwendbaren Sulfoxiaminosäuren können
ausgewählt werden aus den Verbindungen des Typs
R-S-(CH0) —CH-COOH ■ι zn,
0 NH^
worin R eine organische Gruppe ist, die ein oder mehrere Atome von S7 O und/oder N, gebunden an Kohlenstoffatome enthalten kann,
am häufigsten in oder mit C--C,, wobei η eine ganze Zahl von 1
bis 4 darstellt.
Besonders günstige Ergebnisse erhält man mit dem Methioninsulfoxid
U-S- (CH9) 0 -CH-COOH
0 NH2
und mit den Mono- und Disulfoxiden von Cystin:
HOOC-CH CHO-S-S-CH„-CH-COOH
I ^ Il ~ I
NH2 0 ' NH2
HOOC-CH0 -CH-S-S-CH0-CH-COOH
I^ ~ Il II ^l
NH2 0 0 NH2
Die Sulfoxyaminosäuren besitzen u.a. im Hinblick auf die ent-
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sprechenden Thioaminosäuren den Vorteil einer wesentlich
grösseren Löslichkeit im Wasser, wodurch man konzentriertere Lösungen erzielen kann. So ist beispielsweise das Methioninsulfoxid
mehr als sechsmal löslicher als das Methionin. Darüber
hinaus ist dieses Sulfoxid nicht toxisch genauso wie das Methionin selbst. Die Anwesenheit der Sulfoxidfunktion ermöglicht das
Eindringen und die Festigung der Aminosäure und des gefärbten Komplexes,der sich davon ableitet, in die Hornschicht. Schliesslich
weisen die Präparate, die ausgehend von dieser Aminosäure bereitet wurden, keinen Geruch auf.
Die Zusammensetzung zur Durchführung des erfindungsgeitiässen Verfahrens besteht insgesamt aus zwei Lösungen oder Dispersionen,
von denen eine das übliche Färbungsmittel oder Koreagens enthält, wohingegen die zweite eine oder mehrere Aminosäuren, gelöst in
Wasser, enthält. Die Lösung oder Dispersion des FärbungsmitteIs
selbst kann verschiedene übliche Zusätze enthalten, wie Fettkörper, höhere Alkohole, oberflächenaktive Mittel usw., deren
Natur und Anteile mit der Natur des zu behandelnden Gewebes oder der zu behandelnden Substanz variieren; mit anderen Worten:
falls es sich darum handelt, Haut, Haare, Federn, Horn usw. zu färben, werden die Zusätze des Färbungskoreagens in üblicher
Weise gewählt, so dass sich eine weitere Beschreibung hier erübrigt .
Was die Aminosäure betrifft, so kann sie allein in der Form
einer Lösung oder einer Emulsion formuliert sein, insbesondere als Milch oder Creme, jedoch kann es günstig sein, ihr auch
oberflächenaktive Mittel, Erweichungsmittel bzw. Emollients, die UV-Strahlung filtrierende Substanzen, Substanzen,die die
Penetration in die organischen Gewebe erleichtern, zuzusetzen.
Die beiden Lösungen oder Dispersionen sind zum Vermischen »zum AnwendungsZeitpunkt oder auch zum Auftrag nacheinander auf das
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Q .
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zu behandelnde Material bestimmt. Zwar können die Anteile der zu verwendenden Produkte stark variieren, beispielsweise von
1 bis 10 Mol des ketonischen oder aldehydischen Koreagens pro 1 bis 10 Mol der Sulfoxyaminosäure, und eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung besteht in der Verwendung von 1 Mol des Keton- oder Aldehydkoreagens, pro 1 Mol Aminosäure.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann man
eine wässrige Lösung verwenden, die gleichzeitig das Keton- oder Aldehydkoreagens und die Sulfoxyaminosäure enthält, wobei
der pH-Wert dieser Lösung auf einen Wert von nicht über 4, beispielsweise 2 bis 4 und vorzugsweise 3 bis 3,9 eingestellt sein,
sollte. Dies führt zu der Feststellung, dass die betroffenen Keton- und Aldehydlösungen bei pH-Werten über 4 nicht stabil
sind und dass die Lösungen der Sulfoxyaminosäuren sich über einen pH-Wert von 5 verändern können, so dass sie einen Geruch
aufweisen können. Darüber hinaus reagieren die Koreagentien nicht mit den Sulfoxyaminosäuren, wenn sich der pH-Wert im sauren
Bereich befindet; der optimale pH-Wert für die Reaktion liegt bei 7 bis 8.
Die bevorzugte Ausfuhrungsform der Erfindung besteht daher in
der Anwendung von zwei getrennt aufbewahrten Lösungen:
I - Gemisch von Koreagens und Sulfoxyaminosäure in Wasser mit
einem pH-Wert, der 4 nicht überschreitet, und ■
II - eine basische Lösung zur Vermischung mit der Lösung I zum
Zeitpunkt der Anwendung, wobei die resultierende Lösung einen pH-Wert von mindestens 7, vorzugsweise von 7 bis 8
aufweisen sollte.
Wie bereits vorstehend festgestellt, kann die Erfindung mit
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verschiedenen Ketonen und Aldehyden durchgeführt werden, die Hydroxylgruppen oder -NH-Gruppen enthalten, insbesondere
1,3-Dihydroxypropanon-2 HOCH9-C-CH9OH, 1,3,4-Trihydroxybutanon- 2
0
HOCH-CHOH-C-Ch9OH (Erythrulose), 2,3-Dihydroxy-propanal-1
HOCH-CHOH-C-Ch9OH (Erythrulose), 2,3-Dihydroxy-propanal-1
0
(Glyceraldehyd) HOCH0-CHOH-CH, Alloxan
(Glyceraldehyd) HOCH0-CHOH-CH, Alloxan
Il
0 \
2,3-Dihydroxy-dibutanal-1,4 (HC-CHOH-CHOH-CH, Weinsäurealdehyd)
Il H
0 0
und andere Körper mit Aldehyd- oder Ketonfunktiönen, von denen
bekannt ist, dass sie die Haut "bräunende" Eigenschaften aufweisen.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Efindung,
ohne sie zu beschränken.
Man stellt eine wässrige Lösung I von '0,72 Mol Methionin pro
vom pH-Wert, eingestellt auf 3,5 durch Zusatz von Chlorwasserstoffsäure, her. In dieser Lösung löst man pro 1 1,6 Mol Dihydroxyaceton
(DHA).
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Darüber hinaus bereitet man eine Lösg.Hvon 0,5 Mol Monokaliumphosphat
mit 0,41 Mol NaOH pro 1. Die Lösung I bleibt stabil, wenn 'sie nicht neutralisiert wird. Zum Zeitpunkt, der Anwendung
vermischt man die Lösungen I und II derart, dass man ein Gemisch vom pH-Wert 7,45 erhält. Dieses Gemisch enthält 2,22 Mol Keton
pro Mol Aminosäure. Das Gemisch wird bei 32°C gehalten, und die Entwicklung seiner Färbung wird durch Messung der optischen
Dichte stufenweise zwischen 24 und 96 Stunden gemessen. Da der gefärbte Komplex kein Maximum im sichtbaren Bereich enthält,
führt man die Messungen im sehr nahen Ultraviolett bei 420 nm an dem vorstehenden Gemisch, verdünnt auf 1/10, durch.
Die nachstehende Tabelle gibt die optischen Dichten an, die für die verschiedenen Gemische gefunden wurden; es handelt sich um
die Mittelwerte von 3 oder 4 Messungen. In der senkrechten Spalte der Ergebnisse nach 3 h wurden die optischen Dichten, gemessen
an dem nicht verdünnten Gemisch aufgeführt, wohingegen die anderen Spalten die auf 1/10 verdünnten Flüssigkeiten betreffen.
M bezeichnet das Gemisch, in dem die Aminosäure das Methionin ist.
S entspricht einem Gemisch, dessen Aminosäure das Methioninsulfoxid
ist.
AA bezeichnet das Gemisch von 16 Aminosäuren, die in der Bindegewebsschicht
der Lederhaut vorhanden sind, d.h. sämtliche Aminosäuren, worin das Serin und das Zitrullin überwiegen (Zusammensetzung,
bestimmt von Spier und Pascher).
rein . . . . . verdünnt auf. 1/1.0. .
0 | 3h | 24h | - | 7 - | 48h | ■7 | 72h | 96h | |
M | 0 | ,035 | 0,14 | 1300 | 16 | 0,24 | 0,34 | 0,30 | |
S | 0 | ,067 | 0,21 | 9,39. | 0,47 | 0,48 | |||
AA | ,065 | 0,16 | 0,27 | 0,37 | 0,37 | ||||
/091 | |||||||||
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Es ist ersichtlich, dass das Methioninsulfoxid (Zeile S) bei Zugabe zu Dihydroxyaceton rascher eine Färbung des Gemischs
hervorruft, als dies die natürlichen Aminosäuren (AA) tun und zu einer sehr verstärkten endgültigen Intensität führt:
optische Dichte 0,48 nach 96h anstelle von 0,37.
Untersuchungen des Hautauftrags an Freiwilligen wurden mit den beiden folgenden Cremen durchgeführt, deren Zusammensetzungen,
bezogen auf das Gewicht, angegeben sind.
Creme 1
( Polyoxyäthylenglykol-monodipalmitostearat
( ("Tefose 1500") 6
( Stearinsäure 1
( Cetylalkohol 2
( Oleische Polyoxyäthylenglyc eride 5
( Isopropylmyristat ' _5
19
( Konserviermittel:
( p-Hydroxybenzoesäureester
, Methioninsulfoxid
XT *
( Wasser
, HCl in ausreichender Menge
, bei einem pH-Wert von 3,5 69,95
Die wässrige Lösung II wird in die fette Dispersion I unter massigem Rühren eingebracht, nachdem beide auf 70 C gebracht
worden waren. Man fügt darauf in die fertiggestellte und ab-
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gekühlte Creme 1,5 Teile Dihydroxyaceton (DHA)
Creme 2
I Stearinsäure 19+ Wasser 55
( Kaliumhydroxid in Pastillen 2 )
II „ , , , , . -, . τ, s-■ τ, ^o ) (für einen
j Natriumhydroxid xn Pastxllen 0,8 } pH_Wert von 9).
Wasser 13 III Glycerin 10
In die Suspension I, die bei 70 C unter massigem Rühren gehalten
wird, bringt man nacheinander die basische Lösung II und anschliessend das Glycerin III ein. Das Ganze wird auf Raumtemperatur
abgekühlt und weist einen pH-Wert von 9 auf. Beim Aufstreichen auf die Haut in einem äquivalenten Volumen für jede
der Cremen 1 und 2 erhält man ein Gemisch, dessen pH-Wert zwischen 7 und 8 liegt. Man verfährt so auf der Haut von 10 frei-
willigen Patienten in einer Menge von 7.5 mg pro cm . An Kontrollzonen
verstreicht man nur die Creme 3, die das Farbentwicklungsmittel
enthält. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Creme 3
( Polyäthylenglykol-monodipalmitostearat 8
j Cetylalkohol 1
I ( Vaselinöl 6
, Lanolin __2
1 17
( Glycerin 3,2
II ; Konservierungsmittel: p-Hydroxybenzoe-
. säureester 0,15
( Wasser 6,3
9,65 - 9 -
* ö η η ι c /nnil
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Die beiden Gemische I und II werden auf 70 C erwärmt, worauf
man die Lösung II in die fette Dispersion I unter massigem Rühren giesst. In das so erhaltene Gemisch bringt man 0,56
Gew.-Teile, Dihydroxyaceton (DHA), ein.
Es lässt sich feststellen, dass an 10 Patienten das Keton allein nach 3 h eine mittlere Färbung verleiht, wohingegen man durch
Auftrag der Creme 1, die das Methioninsulfoxid enthält, nach 3 h
eine sehr starke Färbung an zwei Patienten, eine starke an sechs und eine mittlere an zwei Patienten erhält. Die Untersuchungen
nach 2 und 5 Tagen zeigen eine wesentlich bessere Beständigkeit der Zonen, die den Auftrag von Methioninsulfoxid erfahren haben,
gegenüber der Wäsche (vgl. die Tabelle).
Zwei Zonen von 9 Quadraten von 2 χ 2 cm werden am Oberschenkel
markiert. Die eine dient als Kontrollprobe und erhält die Creme 3 des Beispiels 2 mit DHA allein, die andere ist die Versuchszone
und erhält die Creme 1 mit Methioninsulfoxid und die basische Creme 2.
Man schmiert ein Quadrat jeder Zone alle Stunden während 9 h mit 30 mg Creme ein und fotographiert das Ganze 9 h nach dem
ersten Auftrag.
Arbeitsbedingungen für die Fotographie:
Diapositivfilm 160 ASA (künstliches Licht).
Beleuchtung mit 4 Lampen von jeweils 250 W, im Abstand von etwa 50 cm der zu fotografierenden Oberfläche.
Apparat: CANON FTP, montiert auf ein Stativ im Abstand von 60 cm des Subjekts.
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Belichtungsgeschwindigkeit: 1/250 Filter: 6,6
Die Oberfläche der Haut wird mit einer Maske aus weissein Gewebe
bedeckt, die nur die behandelten Zonen freilässt.
Messungen:
Die Farbintensität jedes Quadrats wird durch Messung der optischen
Dichte an den Diapositiven mittels eines Photodensitometers gemessen.
Das beigefügte Diagramm zeigt die raschere Entwicklung der Färbung und die stärkere Intensität beim Auftrag der Creme,
die das Methioninsulfoxid enthält.
Zwei nicht gebräunte Patienten, der eine blond, der andere
braun, wurden insgesamt mit der Creme 1■des Beispiels 2 behandelt,
die das DHA und das Methioninsulfoxid enthielt und anschliessend mit der alkalischen Creme 2. Nach 3 h hatte die
Färbung ihr Maximum in beiden Fällen erreicht und zeigte eine ausgezeichnete Gleichmässigkeit hinsichtlich Intensität und
Nuance mit Ausnahme einiger weniger besonders hornhauthaltiger Zonen, wie den Ellenbogen, den Knien und den Fersen.
Bei einem an Vitiligo leidenden Patienten wurden die Depigmentierungszonen
mit der Creme 1 mit Methioninsulfoxid und an-
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schliessend mit der basischen Creme 2 behandelt.
Nach 3 h entwickelte sich ein Teint ähnlich dem der umgebenden Zonen, wodurch der hässliche Effekt der Erkrankung vermindert
wurde.
Eine hellblonde Strähne wurde in eine wässrige Lösung von 5 % Methioninsulfoxid und anschliessend in eine wässrige Lösung von
2 % DHA, pH 7, getaucht.
Nach 5 h hatte sich eine tiefbraune Farbe entwickelt; sie widerstand
der Anwendung einer Shampoowäsche.
Die Creme 2 des Beispiels 2 wurde durch folgende Creme ersetzt:
I Stearinsäure 20 + Triäthanolamin 0,5 + Wasser 41
Ι;[ ( Kaliumhydroxid in Pastillen 0,77 + Natriumhydroxid in
j Pastillen 0,27 + Wasser 21
III Sorbit 6 + Glycerin 3,5 + Wasser (ausreichende Menge) 100
Die Phasen I, II und III werden in der gleichen Reihenfolge und unter den gleichen Bedingungen, wie für die Herstellung
der Creme des Beispiels 2 vermischt. Das Gemisch dieser beiden Cremes, aufgetragen auf die Haut in genau gleichen Volumen,
zeigt einen pH-Wert von 7-8.
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Patient Zeit bis zum Auftreten Intensität nach Intensität nach
der Färbung 3h 48 h
der Färbung 3h 48 h
Intensität nach
5 Tagen, Wäsche
jeden Tag
5 Tagen, Wäsche
jeden Tag
■ I | 1 | Zone I | Zone II | |
LO | 2 | 1h | 1/2 h | |
I | 3 | 1h30 | 1h | |
4 | 2h | 1h30 | ||
Ca> | 5 | Il | Il | |
O | 6 | Il | 1h | |
m | 7 | Il | Il | |
α | 8 | Il | Il | |
iö | 9 | Il | Il | |
-4. | 10 | 3h | 3h | |
Il | Il | |||
Zone I Zone II Zone I Zone II
Zone I
Zone II
•f-h
ο
ο
ο
ο
ο
ο
ο
ο
ο
ο ο
Zone I: 2 % DHA-Creme allein Zone II: Creme mit 5 % SuIfoxid + DHA 5 %
++++: sehr starke Färbung
+++: starke Färbung
++: mittlere Färbung
+: schwache Färbung
o: keine Färbung
Claims (10)
1. Verfahren zur Färbung einer Substanz oder eines Gewebes, die Keratin enthält, mittels eines Färbemittels oder Koreagens
mit Keton- oder Aldehydfunktion, unter Begünstigung der Farbentwicklung dieser Substanz oder des Gewebes,
bei dem eine Aminosäure auf letztere aufgetragen wird, vor, während oder nach der Behandlung mit dem Färbemittel,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine Aminosäure verwendet, die eine Sulfoxygruppe trägt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man ein Färbemittel oder Koreagens, bei dem es sich um ein Keton oder einen Aldehyd
mit Hydroxyl- und/oder -NH-Gruppen handelt, verwendet, dadurch gekennzeichnet, dass man eine sulfoxidierte Aminosäure
einsetzt, die aus dem Sulfoxid von Methionin oder Cystin, frei oder kombiniert, besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als sulfoxidierte Aminosäure das Mono- oder Disulfoxid
von Cystin einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass man mit derartigen Anteilen an Färbemittel und Aminosäure arbeitet, dass sich auf der zu behandelnden
Substanz oder dem Gewebe 1-10 Mol dieses Mittels pro 1-10 Mol Aminosäure und vorzugsweise 1 Mol Koreagens pro
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1 Mol sulfoxidierte Aminosäure befinden und der pH-Wert
des Gemischs 7-8 beträgt.
5. Zusammensetzung, geeignet zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwei wässrige Lösungen oder Dispersionen enthält, von denen die erste das Keton- oder Aldehydfärbemittel·
und eine Sulfoxyaminosaure enthält und einen pH-Wert unter 4 aufweist, wohingegen die zweite ein basisches Medium darstellt,
wobei die Anteile der beiden Lösungen oder Dispersionen derart gewählt sind, dass ihr Gemisch einen pH-Wert
von 7-8 aufweist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aminosäure das SuIfoxid von Methionin ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass sie 1-10 Mol einer Keton- oder Aldehydverbindung, die die Haut färben kann, pro 1 - 10 Mol Aminosäure
und vorzugsweise 1 Mol Koreagens pro 1 Mol sulfoxidierte Aminosäure enthäit.
8. Verwendung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1-4 und der Ztisammensetzung gemäss einem der Ansprüche 5-7
zur Bräunung von menschlicher Haut, bei der Färbung von Haaren und von Nägeln.
9. Verwendung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1-4. und der Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 5 - 7 in
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der Kürschnerei und bei der Färbung von Federn.
10. Verwendung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1-4
und der Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 5-7 bei der Verfärbung von Gegenständen aus Horn oder aus
Schuppen bzw. Schildpatt.
— 3 —
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---|---|---|---|
FR7924627A FR2466492A1 (en) | 1979-10-03 | 1979-10-03 | Dyeing keratin substances, e.g. skin, nails, hair, fur - with compsns. contg. ketone or aldehyde dye and sulphoxy-aminoacid |
FR8020720A FR2491080A2 (en) | 1980-09-26 | 1980-09-26 | Dyeing keratin substances, e.g. skin, nails, hair, fur - with compsns. contg. ketone or aldehyde dye and sulphoxy-aminoacid |
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DE3037497A1 true DE3037497A1 (de) | 1981-04-16 |
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DE (1) | DE3037497A1 (de) |
GB (1) | GB2062016B (de) |
IT (1) | IT1133801B (de) |
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