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Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät.
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Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgleiche Bolzensetzgeräte mit magazinierten Kartuschen, bei
denen der Kartuschentransport durch Betätigung eines äusseren Hebels oder Knopfes
erfolgt, sind allgemeiner Stand der Technik. Meist werden für die Kartuschen Streifenmagazine,
seltener Trommelmagazine, verwendet. Aber auch Einrichtungen zum automatischen Kartuschentransport,
beispielsweise durch Aufsetzen des Gerätes auf die Setzstelle, sind in dem DE-Gm
78 21 656 und im DE-Gm 77 40 062 beschrieben.
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Derartige konstruktive Ausführungen haben jedoch den Nachteil, dass
bei jedem Aufsetzen des Gerätes eine neue Kartusche in. Schussposition gebracht
wird, so dass es bei Korrekturen während des Aufsetzens des Gerätes beziehungsweise
beim Absetzen des Gerätes ohne Auslösung des Setzvorganges zu einem Auswurf nicht
abgeschossener Kartuschen oder bei Verwendung von Streifenmagazinen zu einem Weitertransport
des Streifenmagazins kommt, wodurch nicht nur Kartuschen vergeudet, sondern auch
durch die nicht verbrauchten Kartuschen Gefahren heraufbeschworen werden können.
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Es bestand daher die Aufgabe, derartige Nachteile beim automatischen
Kartuschentransport zu vermeiden und ein Bolzensetzgerät zu schaffen, bei welchem
der manuelle
oder automatische Kartuschentransport nur nach erfolgtem
Setzvorgang durchführbar ist. Gleichzeitig muss ein derartig ausgestattetes Gerät
es aber zulassen, dass bei Versagern und zum Zwecke der Entladung des Gerätes der
Kartuschentransport gefahrlos durchführbar ist.
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Erfindungsgemäss besteht die Lösung der vorbeschriebenen Aufgabe darin;
dass die Mechanismen des Kartuschentransports und der Auslösung des Gerätes derart
durch Verbindunysglieder miteinander gekoppelt sind, dass nach erfolgtem Kartuschentransport
dessen Mechanismus erst nach erfolgter Betätigung der Auslösung erneut Kartuschen
transportieren kann.
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Wie in der Figurenbeschreibung an einem Beispiel näher erläutert,
ist die Auslösung nur dann mit einer Schussabgabe technisch verknüpft, wenn das
Gerät vollständig bis zum Anschlag auf die Setzstelle aufgedrückt wird, da erst
über den letzten Teil des Andrückweges die Zündeinrichtung gespannt wird. Das bedeutet,
dass durch Betätigung des Auslösemechanismus beziehungsweise des Abzuges der Kartuschentransportmechanismus
freigegeben wird, wenn das Gerät nicht oder nicht vollständig gegen eine Setzstelle
gedrUckt wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht als magazinierten
Kartuschenvorrat ein mit Kartuschen gefülltes Streifenmagazin vor, welches in einer
Zündplatte geführt wird und welches Ausnehmungen zum positionierenden Transport
aufweist, in welche eine Transportklinke eingreifen kann, die ihrerseits durch einen
Transporthebel entgegen einer Federkraft über den vorgegebenen Magazintransportweg
in die Magazinausnehmungen zum Eingriff gebracht werden kann und wobei der Transporthebel
durch Aufsetzen gegen die Setzstelle gegebenenfalls unter Verwendung eines Transportschiebers
als Zwischenglied betätigt
wird. Weitere vorteilhafte Ausführungen
bestehen darin, die zuvor beschriebene Einrichtung alternativ oder zusätzlich mit
einem aus dem Gehäuse herausragenden Betätigungsmittel zu versehen, durch welches
der Transporthebel betätigt werden kann, vorzugsweise derart, dass das Betätigungsmittel
zur richtigen Positionierung der Kartusche bündig in das Gehäuse eingedrückt werden
muss und insbesondere in dieser Stellung verbleibt, solange der Kartuschentransportmechanismus
gesperrt ist.
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Diese Ausführungsform, besonders bei Verwendung der Kombination automatischer
und manueller Kartuschentransport, ist auch deswegen vorteilhaft, weil das manuelle
Betätigungsmittel in einfacher Weise so ausgebildet werden kann, dass es dem Benutzer
signalisiert, ob der Magazintransportmechanismus freigegeben oder gesperrt ist.
Darüber hinaus gestaltet sich der Entladevorgang einfach. Die einfachste Ausführung
des manuellen Betätigungsmittels besteht in einem aus dem Gehäuse herausragenden
Knopf, der starr mit dem Transporthebel verbunden ist.
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Erfindungsgemäss wird vorteilhaft eine den Kartuschentransportmechanismus,
insbesondere den Transporthebel arretierende federbeaufschlagte Raste vorgesehen,
die durch Betätigungsglieder des Abzugsmechanismus vom Transporthebel abgehoben
werden kann, so dass der Kartuschentransportmechanismus freigegeben wird. Bevorzugt
ist für solche Betätigungsglieder ein Bügel oder eine Hülse, welche zweckmässig
um die Zündnadelführung herum angeordnet sind, wobei vorzugsweise Raste und Bügel
beziehungsweise Hülse miteinander starr verbunden sind.
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Die besondere Anordnung und die Funktionsweise des Bügels beziehungsweise
der Hülse wird beispielhaft in der Figurenbeschreibung erläutert.
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Eine weitere vorteilhafte A-usführungsform der Erfindung besteht darin,
den Kolben im Lauf, wie an sich bekannt, verschiebbar, jedoch nicht frei beweglich
zu gestalten, beispielsweise durch Anordnung von Kolbenringen.
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Die Erfindung sei zunächst durch Darstellung der Funktionsweise erläutert:
Zuerst wird das Kartuschenmagazin eingeführt oder ein etwaiges eingebautes Magazin
mit Kartuschen gefüllt, der Bolzen eingesetzt, das Gerät auf der Setzstelle ganz
angedrückt, wobei eine Kartusche in Schussposition transportiert und die Zündeinrichtung
gespannt wird. Durch Betätigen des Abzuges kann der Setzvorgang ausgelöst werden.
Gleichzeitig mit der Abzugsbetätigung wird auch der Kartuschentransportmechanismus
entriegelt. In Position mit der Laufachse befindet sich eine abgeschossene Kartusche.
Durch Andrücken des Gerätes auf die nächste Setzstelle erfolgt der Kartuschentransport,
wie zuvor beschrieben, während des ersten Teiles des Andrückweges, während über
den zweiten Teil des Andrückweges die Kartusche in das Kartuschenlager gleitet und
gleichzeitig die Zündeinrichtung gespannt wird.
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Wird nun nach dem Ansetzen der Schuss nicht durch Betätigen des Abzuges
ausgelöst, so bleibt der Kartuschentransportmechanismus gesperrt, kann jedoch zum
Zwecke des Entladens oder bei Versagern durch Betätigung des Abzuges entriegelt
werden, so dass beim erneuten Aufsetzen de-s Gerätes der Kartuschentransport erfolgt.
Das Entladen kann also beispielsweise durch Festhalten des Abzuges und entsprechend
häufiges Aufsetzen des Gerätes bis über den ersten Andrückweg vorgenommen werden
oder aber, wenn ein manueller Kartuschentransportmechanismus vorgesehen ist, durch
Festhalten des Abzuges und mehrfaches Betätigen des aus dem Gehäuse herausstehenden
Knopfes für die manuelle Betätigung.
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Wird das Gerät mehrfach angesetzt, über den ersten und
auch
über den zweiten Andrückweg, so erfolyt kein Kartuschentransport, es sei denn, der
Abzuy wurde betätig.
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Die AusführunSsformen nach der vorliegenden Erfindung sollen durch
die Zeichnungen der Figuren 1 bis 5 beispielhaft erläutert werden. Die Zeichnungen
sind Teildarstellungen von Schnitten eines Bolzensetzgerätes und enthalten die zum
Verständnis der Erfindung notwendigen Ei-nzelheiten.
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Ausser einem Längsschnitt a) enthält jede Figur Schnitte beziehungsweise
Draufsichtdarstellungen b) und/oder c) in weiteren, zum Verständnis wichtigen Ebenen.
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Figur 1 zeigt das Gerät mit eingeführtem Streitenmdya2ill, positioniertem
Treibkolben, jedoch noch nicht positionierter Kartusche. Das Gerät ist bereit für
den Gebrauch.
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Figur 2 zeigt das Gerät im vollständig angedrücktem Zustand.
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Der Kartuschentransport ist erfolgt, die Kartusche befindet sich im
Kartuschenlager des Laufes, die Zündeinrichtung ist gespannt.
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In Figur 3 ist der Zustand unmittelbar nach Auslösung des Setzvorganges
gezeigt. Der Kolben befindet sich in seiner vorderen Position. Die Entriegelung
des Kartuschentransports ist eingeleitet.
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Figur 4 zeigt den Zustand des Gerätes nach dem Absetzen ohne Betätigung
des Abzuges. Der Kartuschentransport ist arretiert.
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In Figur 5 ist der Zustand gezeigt, der entsteht nach Andrücken und
Abzugsbetätigung. Kartusche ist Versager.
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Der Kartuschentransportmechanismus ist freigegeben.
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In den Figuren 1 bis 5 bedeuten: 1 Gehäuse des Bolzensetzgerätes,
la Handgriff
2 Lauf, 2a Längsschlitz im Lauf (Treibgasauslass),
3 Setzkolben, 3a Kolbenr.ing, 4 Zündplatte, 5 Zündnadel, 5a Zündfeder, 6 Zündnadelführung,
7 Rast-Stift mit Zapfen, 8 Andrückstift, 9 Kartusche lo Kartuschenmagazin, loa Ausnehmungen
des Streifenmagazins, 11 Abzug, 12 Abzugshebel, 12a StifL im Abzugshebel, 13 Transportklinke,
13a Feder für Transportklinke, 14 Transporthebel, 15 Transportschieber, 16 Raste,
17 Hülse, 18 Druckfeder für Raste.
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Aufgaben und Funktionsweise der einzelnen Teile sind Folri.endc In
dem Gehäuse 1 ist der Lauf 2 mit dem Kolben 3 entgegen einer nicht gezeigten Feder
durch Aufsetzen des Gerätes verschiebbar gelagert. Der Kolben 3 ist in Lauf zwar
verschiebbar, jedoch aufgrund des Kolbenringes 3a nicht frei beweglich Beim Aufsetzen
des Gerätes wird somit i t der L !auf ? mit dem positionierten Kolben 3 gegen die
Zundplatte 4 gedrückt, wobe in der ersten Bewegungsphase der Transporthebel 14 it
t seiner Nase auf der Schräge des Transportschiebers 15 entlanggleitet hierbei die
Transportklinke 13 bewegt, so dass deren Nase in die Ausnehmung loa des Kartuschenbandes
1o eingreitt, sodann die Transportklinke 13 weiterbewegt; so dass die erste Kartuscfie
axial zum Kartuschenlager des Laufes 2 positioniert
wird. In der
zweiten Bewegungsphase bei weiterer Andri.lc^., des Gerätes wird die Kartusche in
das Kartuschen 1 ag(1r L' führt, der Lauf 2 kommt zum Anschlag an die Zündplalte
4.
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Gleichzeitig drückt der Lauf 2 auf den Andrückstift 8, durch welchen
die Zündnadelführung 6 gegen die der 5a mit der Zündnadel 5 verschoben wird unter
glei,hzeitiget Spannung der Zündnadelfeder 5a. In Endposition des aufgt'-setzen
Gerätes befindet sich gemäss Figur 2 der Raststift mit Zapfen 7 über der Nase des
Abzughebels 12. Beinì Betätigen des Abzuges 11 kann die Nase des Abzuyhebels auf
den Zapfen des Raststiftes 7 drücken und ihn gegen ein Federvorspannung anheben,
so dass die Zündnadel 5 voschnellen und den Schuss auslösen kann, wie in Figur 3
gezeigt. Vor dem Andrücken des Gerätes gemäss Figur 1 liegt die Raste 16 auf dem
Transporthebel 14 auf und die Feder l; ist vorgespannt. Die Hülse 17, mit welcher
die Raste 16 fest verbunden ist und die im Gehäuse 1 senkrecht z ihre Achse verschiebbar
yelagert ist, befindet sich in ihrer oberen Position. In dieser Position ist der
Kartuschentransportmechanismus freigegeben. Wie in Figur 2 gezeigt ist, ist die
Rast 16 nach erfolgtem Kartuschentransport über den Transporthebel 14 durch den
Druck der Feder 18 eingerastet, wobei gleichzeitig die Hülse 17 im Gehäuse nach
unten gedrückt ist. In dieser Position ist der Kartuschentransportmechanismus gesperrt.
Bei Betätigung des Abzuges 11 hebt nun der im Abzugshebel 12 angeordnete Stift 12a
in der Ncihe Abzugsnase die Hülse 17 an, wodurch die Raste 16 vom Transporthebel
14 abhebt, so dass dieser beim unmittelbar darauf erfolgendem Absetzen des Gerätes
infolge Vorgleitens des Laufes 2 mit dem Transportschieber 15, angetrieben durch
die Feder 13a der Klinke 13, zurückgleiten kann. Der Kartuschentransport ist somit
freigegeben und erfolgt beim nächsten Ansetzen des Gerätes.
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Figur 4 zeigt einen Zustand des Gerätes nachdem es angedrückt und
ohne Betätigung des Abzuges wieder abgesetzt wurde. Die Hülse 17 befindet sich in
ihrer unteren Position, sie wurde nicht durch den ADzugshebel 12 angehoben und
infolgedessen
hält die Raste 16 den Transporthebel 14 fest, so dass der Kartuschentransportmechanismus
ausser Funktion ist, denn bei erneutem Aufsetzen des Geräte kann der Transports
ch i eber 15 den Transporthebel 14 nicht bewegen.
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In Figur 5 ist der Zustand des Gerätes gezeigt, der eintritt, wenn
das Gerät angesetzt, der Abzug betätigt und das Gerät wieder abgesetzt wurde unter
Festhalten des Abzuges 11. Die Kartusche 9 ist hier als Versager dargestellt. Der
Kartuschentransportmechanisnlus ist durch Anheben der Hülse 17 mit der Raste 16
und Ausschwenken des Transporthebels 14 freigegeben, so dass bei erneutem Ansetzen
des Gerätes der Kartuschentransport erfolgen kann.
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