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Vorrichtung zur Steuerung des Drehatriebes und der Dreh-
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geschwindigkeit eines bewegbaren Organs insbesndere des Auslegerarmes
eines Turmkrans ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung
des Drehantriebes und der Drehgeschwindigkeit eines bewegbaren Organs, insbesondere
des Auslegerarmes eines Turmkrans der im Gattungsbegriff des Patentanspreches 1
beschriebenen Art.
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Bekanntlich besitzt der Auslegerarm eines Turmcrans unter Belastung
eine erhebliche Trägheit. Infolgedessen muß das Anlaufen des für den Antrieb des
Auslegerarmes vorgesehenen elektrischen Motors allmählich erfolgen, um gefährliche
Torsionswirkungen auf den Turm des Krans zu vermeiden.
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Aus ähnlichen Gründen muß auch das Anhalten des Auslegerarmes aus
der Drehbewegung allmählich erfolgen.
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Es sind Vorrichtungen der im Gattungsbegriff des Patentanspruches
1 beschriebenen Art zur Steuerung der Geschwindigkeit der elektrischen Motoren zum
Antrieb beweglicher Organe, beispielsweise der Auslegerarme von Turmkränen, bekannt,
in denen beim Anlaufen des Motors ein Schalter geschlossen wird, der die Entladung
eines zuvor aufgeladenen Kondensators bewirkt. Die Spannung zwischen den Anschlüssen
dieses Kondensators, (die bekanntlich exponentiell abnimmt), wird zunächst verstärkt
und sodann der Erregerwicklung
einer Verzögerungseinrichtung zugeführt.
Die Intensität der Bremswirkung, welche die Verzögerungseinrichtung auf den anfahrenden
Motor ausübt, nimmt daher - ausgehend VOL einem Maximalwert beim Start des Elektromotors
- nach einer Gesetzmäßigkeit ab, die im wesentlichen dem Verla I der Entladung des
genannten Kondensators entspricht.
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Infolgedessen verringert sich das Drehmoment, das dem Auslegerarm
des Krans während der Anlaufphase mitgeteilt wird, zeitlich in einer Weise, die
im wesentlichen nur von der Zeitkonstanten des Kondensatorstromkreises abhängt.
Sobald der Entladevorgang des Kondensators abgeschlossen ist, entfällt die Bremswirkung
der Verzögerungseinrichtung, und der Auslegerarm rotiert mit im wesentlichen konstanter
Drehgeschwindi--keit, die sich während des gegebenen Betriebsvorganges nicht mehr
ändern läßt.
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Beim Anhalten ues Auslegerarmes wird der Kondensator aufgeladen, und
die Bremswirkung der Verzögerungseinrichtung wächst im wesentlichen nach einer Gesetzmäßigkeit
an, die der Ladekurve oes Kondensators entspricht.
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Derartige Vorrichtungen besitzen verschiedene Nachteile: - Die Regulie.:ng
der Geschwindigkeit in der Anlauf- oder Anhaltephase verläuft nach einer (durch
die Ent- bzw.
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Aufladezeitkonstante des Kondensators gegebenen) Gesetzmäßigkeit,
d-e sich im Laufe eines Betriebsvorganges nicht ändert läßt, - die bekannten Vorrichtungen
erlauben eine Geschwindigkeitsregelunã ausschließlich während der Anlauf- und Abbremsphasen
eines Betriebsvo rganges, da es nicht möglich ist, diC Geschwindigkeit des elektrischen
Motors im Verlauf des eigentlichen Manövers zu verändern.
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Die bekannten vorrichtungen erlauben alternativ zu dem
Betrieb
mit Nenngeschwindigkeit allenfalls einen Betrieb mit sehr viel niedrigerer Geschwindigkeit
(Mikrogeschwindigkeit), indem die Entladung des genannten Kondensators beim Anlaufen
verhindert wird und die Kondensatorladung während des Ablaufes des Manövers beibehalten
wird. Auf aiese Weise ist der Motor konstant der maximalen Bremswirkung ausgesetzt,
welche die Verzögerungseinrichtung aufzubringen vermag.
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Dieser Betrieb mit "Mikrogeschwindigkeit" darf nicht während einer
zu langen Zeitspanne aufrechterhalten werden, da andernfalls die Gefahr besteht,
den elektrischen Motor ernsthaft zu beschädigen, wenn nicht gar regelrecht zu verbrennen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Steuerung
des Drehantriebes und der Drehgeschwindigkeit eines bewegbaren Organs, insbesondere
des Auslegerarmes eines Turmkrans, zu schaffen, die eine allmähliche und kontinuierliche
Regelung der Drehgeschwindigkeit des Motors beim Anfahren und beim Abbremsen sowie
im Verlauf des eigentlichen Manövers ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäß
gestalteten Vorrichtung sind Gegenstand der übrigen Patentansprüche, auf die hiermit
zur Verkürzung der Beschreibung ausdrücklich verwiesen wird.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt ein teilweise als Blockschaltbild dargestelltes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 zeigt den elektrischen
Schaltplan einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Steuerungs- und Regelungsmittel für die in den vorangehenden Zeichnungen dargestellte
Vorrichtung.
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In Ffg. 1 ist ein elektrischer Dreiphasen-Asynchronmotor mit 1 bezeichnet.
Er beinhaltet einen Rotor 2, der auf einer Welle 3 aufgekeilt ist, sowie einander
gegenüberliegende Statormagnetpole 4 und 5 mit entsprechenden Wicklungen 6 bzw.
7.
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Mit 8, 9 und 10 sind drei Anschlußklemmen zur Einspeisung des Dreiphasen-Wechselstromes
für den Betrieb des elektrischen Asynchronmotors 1 bezeichnet.
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Mit 11 ist eine elektromagnetische Feststellbremse in ihrer Gesamtheit
bezeichnet. Sie umfaßt einen festen Kern 12, eine Erregerwicklung 13, einen längs
der Achse der Welle 3 des Asynchronmotors 1 bewegbaren Anker 14, sowie ein an dem
Anker 14 befestigtes ringförmiges Element 15, das einen Reibungsbelag 16 besitzt,
der mit der Stirnfläche eines Kranzes 17 zusammenwirkt. Dieser Kranz 17 ist von
einem Kühllüfter 18 getragen, der auf der Welle 3 des Asynchronmotors 1 aufgekeilt
ist Eine mit 19 bezeichnete Rücknolf eder dient dazu, den Anker 14 und das mit ihm
fest verbundene ringförmige Element 15 in ihrer Arbeitsposition zu halten, in der
die Welle des Motors festgestellt ist, wenn die Wicklung 13 der elektromagnetischen
Bremse 11 nicht erregt ist.
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lit 20 bzw. 21 sind zwei Anschlußklemmen bezeichnet,über die im Betriebszustand
eine Erregerspannung für die Wicklung 13 der elektromagnetischen Bremse 11 eingespeist
wird.
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Mit 22 ist eine auf der Welle 3 des elektrischen Asynchronmotors
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montierte elektrodynamische Verzögerungseinrichtung in ihrer Gesamtheit bezeichnet.
Sie umfaßt ein glockenförmiges Element 23, das auf der Welle 3 des Motors aufgekeilt
ist, sowie einen Elektromagneten mit einem festen Kern, der aus zwei starr miteinander
verbundenen Teilen 24 und 25 und einer Wicklung 26 besteht, die in einem toroidartigen
Sitz 27 angeordnet ist, der zwischen den genannten Teilen 24 und 25 liegt. Das glockenförmige
Element 23 schneidet während des Betriebes die Kraftlinien des durch die Erregung
der Wicklung 26 erzeugten Magnetfeldes.
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Infolgedessen werden in dem glockenförmigen Element 23 Wirbelströme
induziert, die gemäß der Lenz'schen Regel auf das durch die Erregung der Wicklung
26erzeugte induzierende magnetische Feld zurückwirken und die Bewegung des glockenförmigen
Elementes behindern und damit eine Bremswirkung erzeugen.
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Mit 28 bzw. 29 sind zwei Anschlußklemmen bezeichnet,über die der Wicklung
26 eine Erregerspannung zuführbar ist.
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Um eine Verlangsamung und einen Betrieb des elektrischen Asynchronmotors
mit niedriger Drehzahl ohne übermäßige Erwärmung zu ermöglichen, wird der Motor
vorteilhafterweise mit einer größeren Windungszahl ausgestattet, als sie an sich
für den Normalbetrieb erforderlich ist.
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Mit 30 ist eine Steuerschaltung bezeichnet, die unter Bezugnahme auf
Fig. 2 weiter unten näher beschrieben wird.
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Diese Steuerschaltung 30 beinhaltet - zwei Anschlüsse 31 und 32 zur
Verbindung mit einer Einphasen-Wechselspannungsquelle, - drei Anschlüsse 33, 34
und 35, an die ein Dreiphasennetz angeschlossen wird, - drei Anschlüsse 36, 37 und
38, die mit den Anschlußklemmen 8, 9 bzw. 10 zur Speisung des elektrischen Asynchronmotors
1 verbunden sind.
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In Fig. 1 ist weiter eine Regelschaltung 42 dargestellt, die ebenfalls
weiter unten in Verbindung mit Fig. 2 näher beschrieben wird, und die einen ersten
mit der Anschlußklemme 28 zur Speisung der Erregerwicklung 26 der elektrodynamischen
Verzögerungseinrichtung 22 und der Anschlußklemme 21 zur Speisung der Erregerwicklung
13 der Feststellbremse 10 verbundenen ersten Anschluß 43 aufweist. Die Regelschaltung
42 besitzt ferner zwei weitere Anschlüsse 44 bzw. 45, die mit der Anschlußklemme
29 zur Speisung der Wicklung 26 der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung 22
bzw. mit der Anschlußklemme 20 zur Speisung der Wicklung 13 der elektromagnetischen
Bremse 11 verbunden sind.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, beinhaltet die Steuerschaltung 30 einen
Einphasentransformator 46 mit einer mit den Anschlüssen 31 und 32 verbundenen Primärwicklung
47 und einer Sekundärwicklung 48. Parallel zu der Sekundärwicklung 48 liegt eine
aus einem Schalter 49 und einer Relaiswicklung 50 bestehende Reihenschaltung. Das
genannte Relais steuert einen dreipoligen Schalter 51, der zwischen die Anschlüsse
33, 34, 35 und 36, 37, 38 der Steuerschaltung 30 liegt, sowie einen Kontakt 52.
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Parallel zur Sekundärwicklung 48 des Transformators 46 befindet sich
ferner eine aus einem Schalter 53 und einer Relaiswicklung 54 bestehende Reihenschaltung.
Die Relaiswicklung 54 steuert einen dreipoligen Schalter 55, der parallezu dem dreipoligen
Schalter 51 angeordnet ist, sowie einen Kontakt 56, der zu dem Kontakt 52 parallelgeschaltet
ist.
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Die Steuerschaltung 30 umfaßt ferner eine Erregerwicklung 57 eines
Relais, das einen zwischen einer Gleichspannungsquelle Vcc und den Anschlüssen 21
und 28 der Wicklungen 13 bzw. 26 der elektromagnetischen Bremse 11 bzw. der elektrodynamischen
Verzögerungseinrichtung 22
liegenden Kontakt 58 steuert.
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Dem Kontakt 58 ist ein Zeitgeber 40 zugeordnet. Dieser erlaubt zwar
ein verzögerungsfreies Schließen des Kontaktes 58 bei entsprechender Bewegung der
Wicklung 57, er verzögert jedoch das Öffnen des Kontaktes um eine vorgegebene Verzögerungszeit.
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Die Regelschaltung 42 beinhaltet eine Diode 59, die der Erregerwicklung
26 der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung 22 parallelgeschaltet ist, einen
Widerstand 60, der mit einem Anschluß mit der Kathode der Diode 59 und mit dem anderen
Anschluß mit der Anode einer Diode 61 verbunden ist, derer, Kathode mit einem ersten
Anschluß eines Glättungskondensators 62 verbunden ist. Der andere Anschluß des Kondensators
62 ist mit Masse verbunden.Eine als Stabilisator dienende Zenerdiode 63 liegt dem
Kondensator 62 parallel. Mit 64 ist ein einstellbarer Steuerwiderstand in seiner
Gesamtheit bezeichnet. Er besitzt einen Anschluß, der mit einem mit 65 bezeichneten
gemeinsamen Verbindungspunkt der Zenerdiode 63 und des Glättungskonaensators 62
verbunden ist.
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Der einstellbare Steuerwiderstand 64 besteht aus einem ersten und
einem zweiten Widerstandselement 66 bzw. 67, die einen gemeinsamen Anschluß 68 besitzen,
der mit dem gemeinsamen Verbindungspunkt 65 der Zenerdiode 63 und des Glättungskondensators
62 verbunden ist. Kit 69 ist der bewegbare Läuf er des einstellbaren Widerstandes
64 bezeichnet.
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Ein einstellbarer Widerstand 70 dient zur Eichung der Bremswirkung
bei der Abbremsphase des von dem Motor 1 angetriebenen bewegbaren Organs. Dieser
Eic'rrwiderstand 70 umfaßt ein Widerstands element 71 sowie einen bewegbaren Läufer
72, der mit dem Läufer 79 des einstellbaren Steuerwiderstandes 64 verbunden ist.
Parallel zu dem
Eichwiderstand 70 liegt ein Kontakt 57a eines Relais,
das von der Wicklung 57 gesteuert wird. Dieser Kontakt 57a bildet in geschlossenem
Zustand einen Kurzschluß für den Eichwiderstand 70.
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I;.it 73 ist ein Potentiometer bezeichnet, das ein in Reine zwischen
zwei Widerständen 75 und 76 liegendes Widerstandselement 74 umfaßt. Die aus den
Widerständen 75 und 76 und dem Widerstandselement 74 des Potentiometers 73 bestehende
Reihenschaltung liegt zwischen dem Eichwiderstand 70 und Nasse. Das Potentiometer
73 umfaßt ferner einen längs des Widerstandselementes 74 bewegbaren Läufer 77. Eine
Diode 78 ist mit ihrer Anode mit dem Läufer 77 des Potentiometers 73 und mit ihrer
Kathode mit einem ersten Widerstand 79 verbunden, der zusammen mit einem zweiten
Widerstand 80 einen festen Spannungsteiler zwischen der Kathode dieser Diode 78
und Masse bildet. Der gemeinsame Verbindungs-.
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Gung zwischen den Widerständen 79 und 80 ist mit dem inzwang eines
Transistorverstärkers 81 verbunden Der Verstärker 81 beinhaltet einen ersten und
einen zweiten Trans=-stor 82 bzw. 83, die eine Darlingtonschaltung bilden, sowie
einen dritten und einen vierten Transistor 84bzw. 85, die zueinander parallelgeschaltet
und mit dem Transistor 83 der Darlingtonschaltung verbunden sind. Die Emitter der
rransistoren 84 und 85 sind mit Masse verbunden. Die Kollektoren aller vier genannten
Transistoren sind miteinanaer verbunden. Ihr gemeinsamer Verbindungspunkt ist über
eine Diode 86 mit Masse verbunden. Mit 87 ist eine zwlschen den gemeinsamen Kollektorpunkt
der vier Transistoren und den Anschluß 44 der Regelschaltung 42 geschaltet te Diode
bezeichnet.
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Dem Widerstand 75 ist eine aus einem Widerstand 88 uri einem Thermistor
89 bestehende Reihenschaltung parallelgeschaltet. Der Thermistor 89 dient zur Temperaturkompensation
der Parameter der Transistoren 82, 83, 84 und 35.
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Im folgenden sei die Funktion der Vorrichtung erläutert: Beim Schließen
des Schalters 49 fließt Strom in die Erregerwicklung 50 des obengenannten Relais,
welches daraufhin seinen Kontakt 52 und den dreipoligen Schalter 51 schließt. Der
Kontakt 52 schaltet den Strom für die Wicklung 57 des Relais ein, das daraufhin
seinen Kontakt 58 schließt. Letzterer schaltet den Speisestromkreis für die Erregerwicklung
13 der elektromagnetischen Bremse 11 ein, die auf diese Weise deaktiviert wird und
die Drehung des Motors 1 ermöglicht.
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Durch das Schließen des dreipoligen Schalters 51 wird der Asynchronmotor
1 aus dem Dreiphasennetz gespeist. Er läuft daraufhin an und treibt den (nicht dargestellten)
Auslegerarm eines Turmkrans beispielsweise im Uhrzeigersinn an.
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Durch das Schließen des Kontktes 58 wird die Gleichspannungsquelle
Vcc zwischen den Anschluß 43 der Regelschaltung 42 und Masse geschaltet. Dabei wird
der gemeinsame Verbindungspunkt zwischen der Zenerdiode 63 und dem Glättungskondensator
62 gegenüber der Masse auf einem festen Potential gehalten. Daher hängt das Potential
an der Basis des Transistors 82 ausschließlich von der Position des Läufers 69 zu
den Widerstandselementen 66 und 67 ab.
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Der Eichwiderstand 70 ist durch das Schließen des Kontaktes 57a kurzgeschlossen.
Das Potentiometer 73 hat ebenfalls ausschließlich Eichfunktion. Die Position seines
Läufers 77 wird daher während eines gegebenen Manövers nicht verändert. Infolgedessen
bewirkt eine Verschiebung des Läufers 77 des einstellbaren Steuerwiderstandes 64
eine Potentialänderung an der Basis des Transistors 82 des Verstärkers 81. Diese
Potentialänderung erscheint verstärkt und mit umgekehrtem Vorzeichen an dem gemeinsamen
Kollektorpunkt der Transistoren 82, 83, 84 und 85.
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Daraus resultiert eine Potentialänderung an dem Anschluß 29 der Erregerwicklung
26 der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung
22.
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Wenn der Läufer 69 sich in der in Fig. 2 dargestellten Position befindet,
ist das Potential an der Basis des Transistors 82 am größten und das Potential an
dem Anschluß 29 der Erregerwicklung 26 dementsprechend am kleinsten.
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Die Potentialdifferenz zwischen den Anschlüssen 28 und 29 der Erregerwicklung
26 nimmt daher ihren größten Wert an, so daß die von der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung
22 ausgeübte Bremswirkung am größten ist.
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Durch Verschiebung des Läufers 69 des Steuerwiderstandes 64 von der
in Fig. 2 dargestellten Position in Richtung auf den freien Anschluß des Widerstandselementes
66 oder des Widerstandselementes 67 verringert sich das Potential an der-Basis des
Transistors 82. Daher steigt das Potential an dem gemeinsamen Kollektorpunkt der
vier Transistoren relativ zur Masse an, so daß sich die an den Anschlüssen der Wicklung
26 liegende Potentialdifferenz verringert. Dies führt zu einer Reduzierung der von
der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung 22 ausgeübten Bremswirkung.
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Der bisher beschriebene Funktionsablauf, der sich an das Schließen
des Schalters 49 anschließt, läuft in ähnlicher Weise ab, wenn anstelle des Schalters
49 der Schalter 53 geschlossen wird. Das Schließen des Schalters 53 bewirkt die
Betätigung des dreipoligen Schalters 55 und den Anlauf des-Asynchronmotors 1 in
einer Drehrichtung, die derjenigen beim Schließen des Schalters 49 entgegengesetzt
ist. Gleichzeitig schließt der Kontakt 56, der die Erregung der Wicklung 57 einschaltet
und damit durch das Schließen des Kontaktes 57a einen Kurzschluß des Eichwiderstandes
70 herstellt.
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Die bisherige Beschreibung veranschaulicht die Funktion der Steuerungsvorrichtung
bei der Anlaufphase des Motors 1.
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Wenn der Läufer 69 während des Ablaufes des Manövers bewegt wird,
ändert sich die erregung der Verzögerungseinrichtung 22 entsprechend, woraus eine
Geschwindigkeitsregelung des Asynchronmotors resultiert. Es ist damit der nedienungsperson,
z.B. dem Kranführer, insbesondere möglich, die Drehgeschwindigkeit z.B. des Auslegerarmes
eines Turmkrans, an die unter den jeweiligen Betriebsumständen für notwendig oder
günstig erachteten Modalitäten anzugleichen. Es läßt sich auch jedes beliebige Manöver
nach Wunsch der Bedienungsperson mit einer beliebigen konstanten Geschwindigkeit
durchführen. Hierzu braucht lediglich die Position des Läufers 69 des Steuerwiderstandes
64 entsprechend verändert zu werden.
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Da eFne Wlrbelstrominduktion in dem glockenförmigen Elemeint 23 der
Verzögerungseinrichtung 22 nur dann stattfinaet, wenn di.eses Element sich relativ
zu dem durch die Erregung der Wicklung 26 erzeugten magnetischen Feld bewegs, ist
es möglich, die Drehzahl des Asynchronmotors 1 mit hilfe der beschriebenen Vorrichtung
zwischen 100°S und 3046 seiner maximalen Drehzahl zu variieren.
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Im folgenden sei die Funktion der Vorrichtung während der .bbremsphase
des Asynchronmotors 1 erläutert: Wenn der Motor durch Betätigung des Schalters 49
eingeschaltet a.mrde, muß zum Abbremsen dieser Schalter 49 wieder geöffnet werden.
Gleichzeitig muß der Läufer des Steuerwiderstandes 64 in seine in Fig. 2 dargestellte
Ruhestellung geführt werden.
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Durch das Öffnen des Schalters 49 wird der Stromfluß durch die Wicklung
50 unterbrochen. Infolgedessen öffnet der dreipolige Schalter 51 und unterbricht
die Speisung des Asynchronmotors 1. Außerdem öffnet der Kontakt 52 und unterbricht
den Stromfluß in der Wicklung 57, so daS auch der Kontakt 57a öffnet und der Zeitgeber
40 aktiviert
wird. Dieser Zeitgeber 40 verzögert das Öffnen des
Kontaktes 58 um eine vorbestimmte Zeitspanne.
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Wenn der Asynchronmotor 1 deaktiviert wird, dreht sich der Auslegerarm
des Krans aufgrund seiner Trägheit weiter. Falls das Öffnen des Kontaktes 58 (und
die damit verbundene Unterbrechung der Speisung der Regelschaltung 52 und der Wicklung
13 der elektromagnetischen Bremse durch die Gleichspannung Vcc) gleichzeitig mit
der Deaktivierung des Asynchronmotors 1 erfolgen würde, würde der Auslegerarm des
Krans durch die plötzliche Wirkung der elektromagnetischen Bremse åäh angehalten.
Dadurch würden sowohl in dem Turm als auch in dem Auslegerarm gefährliche Kräfte
entstehen, insbesondere dann, wenn der Auslegerarm selbst eine große Trägheit besitzt.
Zur Beseitigung dieser Gefahr dient der Zeitgeber 40.
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Durch das Öffnen des Kontakt es 57a wird der Zeitgeber 40 wirksam.
Gleichzeitig wird der Eichwiderstand 70 zwischen den Steueriderstand 64 und das
Potentiometer 73 geschaltet. Der Widerstandswert des Eichwiderstandes 70 laßt sich
durch Änderung der Position des Läufers 72 in Abhängigkeit von der Trägheit des
von dem Motor 1 angetriebenen bewegbaren Organs (Auslegerarm) einstellen. Dieser
Widerstandswert bestimmt die Bremswirkung der Verzögerungseinrichtung 22 während
der Zeitspanne, in der der Zeitgeber 40 das Öffnen des Kontaktes 58 verzögert. Auch
die Verzögerungszeit des Zeitgebers 40 läßt sich in Abhangigkeit von der Trägheit
des bewegbaren Organs einstellen.
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Diese Verzögerungszeit liegt typisch in der Größenordnung von einigen
Minuten. Nach Ablauf der Verzögerungszeit öffnet der Kontakt 58. Infolgedessen werden
die Speisung für die Regelschaltung 42 und der Strom für die Erregerwlcklung 13
der elektromagnetischen Bremse 11 unterbrochen.
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Die Rückholfeder 19, die zuvor komprimiert war, drückt den mit dem
ringförmigen Element 15 verbundenen Anker 14
in dieJenige Position,
in der der Motor 1 festgesetzt wird.
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Die Beta'tigung des Schalters 59 oder des Schalters 53 sowie des Läufers
69 des Steuerwiderstandes 64 kann gemäß einer bevorzugten Aus^.hrungsform durch
einen einzigen Steuerhebel erfolgen. Eine entsprechende Anordnung ist in Fig. 3
dargestellt.
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In Fig. 3 ist dieser Steuerhebel mit 90 bezeichnet. Er ist mit einem
Ende an eine Zahnrad 91 montiert, das um einen Zapfen 92 drenbar gelagert ist und
dessen Verzahnung mit der Verzahnung einer In einer Führung 94 laufenden Zahnstange
93 känmt. An der Zahnstange 93 ist der bewegbare Läufer 69 des Steuerwlderstandes
64 befestigt.
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Die Kontakte 53 und 5 sind bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
affls Druckschalter ausgebildet. Wenn der Steuerhebel 90 sior in der dargestellten
Ruhestellung befindet, werden beide Kontakte durch die Wirkung von Rückstellfedern
49a bzw. 53a in ihrer Öffnungsstellung gehalten.
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Wenn der Steuerhebel 90 in eine Arbeitsstellung nach rechts (oder
links) verschwenkt wird, schließt ein mit ihm verbundenes bogenförmiges Element
95 den Kontakt 49 (53). Durch Verschwenken des Steuerhebels 90 nach links schlieStdas
Element 9= den Kontakt 53, so daß die Erregerwicklung 50 eingeschatet wird und der
Asynchronmotor 1 durch das Schließen des dreipoligen Schalters 55 beispielsweise
rechtsdrehend angelassen wird. Wenn die Neigung des Steuerhebels 90 allmählich (in
Richtung nach links) vergrößert wird, verschiebt sich der Läufer 69 aufgrund der
kinematischen Verbindung zwischen dem Zahnrad 91 und der Zahnstange 93 über das
Widerstandselement 67, so daß die Erregung der elektrodynamischen Verzögerungseinrichtung
22 in der oben beschriebenen Weise durch Widerstandssteuerung regelt.
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Wenn der Steuerhebel 90 hingegen nach rechts verschwenkt wird, wird
die Erregerwicklung 54 eingeschaltet, und der Asynchronmotor 1 wird durch das Schließen
des dreipoligen Schalters 51 linksdrehend angelassen. Auch in diesem Fall ist es
möglich, den Läufer 69 über das Widerstandselement 66 durch Vergrößerung oder Verringerung
der Neigung des Steuerhebels 90 beliebig zu verschieben und damit die Erregung der
elek-tnodynamis chen Verzögerungseinrichtung 22 durch Widerstandssteuerung zu regeln.