DE3024996A1 - Bohrfutter - Google Patents

Description

PATENTANWALT DIPL.-PHYS. DR. HERAlANN FAY

Günter Horst Rö'nm

Heinrich-Röhm-Straße 50

7927 Sontheim

7900 Ulm, 30. Juni 1980 Akte PO/5349 th

Bohrfutter

Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter mit einem Futterkörper, einer daran in einer Ringnut koaxial und drehbar gelagerten Spannmutter und mit Spannbacken, die mit dem Gewinde der Spannmutter im Eingriff stehen und zum Spannen und Lösen in einer konischen Führung durch Verdrehen der Spannmutter verstellbar sind.

Bohrfutter dieser Art sind außer in selbstspannenden Bauformen insbesondere auch als Handspannfutter bekannt, wobei die Spannmutter mittels eines Schlüssels verdreht und dazu einen Zahnkranz mit einer Außenverzahnung aufweist, in die der mit einem Führungszapfen in eine Führungsöffnung des Futterkörpers eingesteckte Schlüssel mit einem Ritzel eingreift. Die Spannmutter ist in der Regel mit einer Spannhülse verbunden, die einen Teil des Futterkörpers außen umgibt und häufig aus Kostengründen und aus Gründen des Gewichts als leichtes Blechteil ausgebildet ist.

Bei derartigen Bohrfuttern können Schwierigkeiten dann auftreten, wenn das Bohrfutter zum Schlagbohren

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wird, da die dabei unter Umständen entstehenden Vibrationen Relatiwerstellungen der Spannmutter gegenüber dem Futterkörper bewirken können, die sich in einer Lockerung der Einspannung des Bohrwerkzeuges zwischen den Spannbacken bemerkbar machen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrfutter der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Gefahr eines unbeabsichtigten Lösens des eingespannten Bohrwerkzeuges auch im harten Schlagbohrbetrieb ausgeschlossen ist.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Futterkörper ein um eine zur Futterachse radiale Achse drehbarer und dazu von außen betätigbarer Exzenter vorgesehen ist, der mit seiner Exzenterfläche unmittelbar axial gegen die Spannmutter drückt.

Im Ergebnis ist bei dem Bohrfutter nach der Erfindung die Spannmutter im durch den Exzenter festgeklemmten Zustand gegen Verdrehen relativ zum Futterkörper gesichert, kann sich also auch durch bei hartem Schlagbohrbetrieb auftretende Vibrationen nicht im Sinne eines Lösens der Spannbacken relativ zum Futterkörper verdrehen. Da der Exzenter dabei unmittelbar auf die Spannmutter wirkt, wird eine sehr kraftsteife Klemmung der Spannmutter erreicht, wobei die mit ihr verbundene Spannhülse bezüglich der Klemmung kraftfrei bleibt und z. B. weiterhin als Blechteil ausgebildet sein kann. Darüber hinaus kann die Klemmung in Jeder Drehstellung der Spannmutter erfolgen, nicht

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also wie beispielsweise bei Zahngesperren oder dergl. nur in bestimmten gegenseitigen Relativstellungen der gegeneinander zu blockierenden Teile. Über den Exzenter können sehr hohe axiale Klemmkräfte auf die Spannmutter ausgeübt werden, die auf der dem Exzenter axial gegenüberliegenden Seite der Spannmutter unmittelbar in den Futterkörper abgetragen werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter aus einem im Futterkörper drehbar gelagerten inneren Zylinderstück und einem daran exzentrisch anschließenden, die Exzenterfläche bildenden radial äußeren Zylinderstück besteht, wobei das äußere Zylinderstück versenkt in einer zur Ringnut hin offenen Aussparung des Futterkörpers liegt und die Spannmutter einen den Futterkörper außerhalb der Ringnut sowie das äußere Zylinderstück axial übergreifenden Kranz aufweist, an dessen radialer Innenseite das äußere Zylin derstück anliegt. Im Ergebnis bedarf der mit seinem inneren Zylinderstück im Futterkörper geführte Exzenter keiner gesonderten Sicherung gegen radiales Austreten aus dem Futterkörper. Eine andere besonders einfache Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter eine etwa elliptische Scheibe ist^ die mit ihrer Randfläche die Exzenterfläche bildet und lose in einer zur Ringnut hin offenen, etwa zylindrischen Aussparung des Futterkörpers liegtρ deren Durchmesser etwa gleich dem großen Ellipsendurchmesser der elliptischen Scheibe ist,

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und daß die Spannmutter einen den Futterkörper außerhalb der Ringnut sowie den Exzenter axial übergreifenden Kranz aufweist, an dessen radialer Innenseite der Exzenter anliegt. Auch hier verhindert der Spannmutterkranz den radialen Austritt des Exzenters aus seiner Aussparung im Futterkörper. Im übrigen empfiehlt es sich in allen Fällen, daß der Exzenter eine vom Kranz der Spannmutter freigelassene zentrale Schlüsselöffnung, insbesondere in Form eines Innensechskants, aufweist. Handelt es sich insbesondere um ein von Hand zu spannendes Bohrfutter, so besteht die Möglichkeit, daß der Kranz den Futterkörper in Richtung auf die Spannbacken hin übergreift und in bekannter Weise als Zahnkranz für den Schlüssel ausgebildet ist.

Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 ein Bohrfutter nach der Erfindung, teils in Seitenansicht, teils im Längsschnitt,

Fig. 2 einen Schnitt in Richtung II - II durch das Bohrfutter nach Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 stark vergrößerter Darstellung,

Fig. 3 eine andere Ausführungsform des Bohrfutters in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung,

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Fife. 4 das Bohrfutter nach Fig. 3 in einer Darstellung entsprechend Fig. 2.

Die in der Zeichnung dargestellten Bohrfutter bestehen aus einem Futterkörper 1 mit einer Schraubaufnahme 2 für die nicht dargestellte Antriebsspindel einer Bohrmaschine. Im Futterkörper 1 sind Spannbacken 3 angeordnet, die in einer in der Zeichnung nicht erkennbaren, vom Futterkörper gebildeten konischen Führung zum Spannen und Lösen des ebenfalls nicht gezeigten Bohrwerkzeuges verstellbar sind. Dazu stehen die Spannbacken 3 mit einem Innengewinde 9 einer Spannmutter 10 im Eingriff, die in einer Ringnut 11 koaxial und drehbar im Futterkörper 1 gelagert ist. Ein Verdrehen der Spannmutter 10 führt zum Verschieben der Spannbacken 3 in ihren konischen Führungen, was entsprechende radiale Verstellungen der Spannbacken 3 gegeneinander zur Folge hat, wobei in der Zeichnung die Stellung der Spannbacken 3 bei vollständig geschlossenem Bohrfutter dargestellt ist. Die Spannmutter 10 ist zum Zweck ihrer Montage in der Ringnut 11 in Umfangsrichtung zweigeteilt und wird außenseitig von einer den Futterkörper 1 in der Zeichnung nach oben hin umgebenden Spannhülse 4 zusammengehalten, die sich mit der Spannmutter 10 gegenüber dem Futterkörper 1 dreht, wenn die Spannbacken 3 gespannt oder gelöst werden sollen. Die Spannmutter 10 besitzt für ihre Verdrehung mittels eines Spannschlüssels 5 einen Zahnkranz 6 mit einer

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Außenverzahnung 7, in die ein Ritzel 5.2 des Spannschlüssel 5 eingreift, wenn der Spannschlüssel 5 mit einem Führungszapfen 5.4 in eine Führungsöffnung 8 des Futterkörpers 1 eingesteckt wird. Um die Spannnmtter 10 in ihrer jeweiligen Stellung im Futterkörper 1 blockieren und so ein unbeabsichtiges Lockern des im Futter eingespannten Bohrwerkzeuges verhindern zu können, ist die Spannmutter 10 in ihrer Ringnut 11 axial durch einen Exzenter 13 festklemmbar. Dazu ist der Exzenter 13 im Futterkörper 1 um eine zur Futterkörperachse radiale Achse drehbar und in Richtung seiner Drehachse unverschiebbar angeordnet. Bei seiner Betätigung von außen her drückt er bei entsprechender Drehstellung mit seiner Exzenterfläche 12.1 unmittelbar axial gegen die Spannmutter 10.

Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 besteht der Exzenter 13 aus einem im Futterkörper 1 drehbar gelagerten inneren Zylinderstück 13.1 und einem daran exzentrisch anschließenden, die Exzenterfläche 12.1 bildenden radial äußeren Zylinderstück 13.1·Das äußere Zylinderstück 13.3 liegt versenkt in einer zur Ringnut 11 hin offenen Aussparung 13.2 des Futterkörpers 1. Der den Futterkörper 1 außerhalb der Ringnut 11 in Richtung zu den Spannbacken 3 hin axial übergreifende Zahnkranz 6 übergreift ebenso das äußere Zylinderstück 13.3, so daß der Exzenter 13 an der radialen Innenseite des Zahnkranzes 6 anschlägt und nicht aus asiner Aufnahme im Futterkörper 1 radial

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austreten kann. Die Überdeckung des Exzenters 13 durch den Zahnkranz 6 geht nur soweit, daß eine im Exzenter 13 zu seiner Verdrehung vorgesehene zentrale Schlüsselöffnung 13.4 mit Schlüsselflächen 13.5, insbesondere in Form eines Innensechskants, vom Zahnkranz 6 der Spannmutter 10 frei bleibt, diese Schlüsselöffnung also von außen her zugänglich ist. Der Schlüssel 5 trägt am einen Ende seiner Knebelstange einen Schlüsselkopf 5.3, der drehfest in die Schlüsselöffnung 13.4 eingesteckt werden kann. Spannen und Lösen des Bohrfutters und Festklemmen und Lösen der Spannmutter können dann mit demselben Schlüssel vorgenommen werden.

Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist lediglich die Ausbildung des Exzenters 13 anders, so daß bezüglich der anderen Teile auf die entsprechende Beschreibung der Fig. 1 und 2 Bezug genommen wird. Der Exzenter 13 ist eine etwa elliptische Scheibe, die mit ihrer Randfläche die Exzenterfläche 12.1 bildet und lose in die ebenfalls zur Ringnut 11 hin offene, etwa zylindrische Aussparung 13.2 eingelegt ist. Der Durchmesser der Aussparung 13.2 ist dabei etwa gleich dem großen Ellipsendurchmesser der elliptischen Scheibe. Im übrigen verhindert auch hier der Kranz 6 ein radiales Austreten des Exzenter 13 aus der Aussparung 13.2.

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Claims (4)

1. Ar-r.

   . j For. rf nt ter mit einem Futterkörper, einer daran in einer Ringnut koaxial und drehbar gelagerten Spannir. . i.nr und mit Spannbacken, die mit dem Gewinde der Spannmutter im Eingriff stehen und zum Spannen und L^ sen in einer konischen Führung durch Verdrehen der Spannmutter verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Futterkörper (1) ein um eine zur Futterkörperachse radiale Achse drehbarer und dazu von außen betätigbarer Exzenter (13) vorgesehen ist, der mit seiner Exzenterfläche (12.1) unmittelbar axial gegen die Spannmutter (10) drückt.
2. 2. Bohrfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (13) aus einem im Futterkörper (1) drehbar gelagerten inneren Zylinderstück (13·1) und einem daran exzentrisch anschließenden, die Exzenterfläche (12.1) bildenden radial äußeren Zylinderstück (13.3) besteht, wobei das äußere Zylinderstück (13.3) versenkt in einer zur Ringnut (11) hin offenen Aussparung (13.2) des Futterkörpers (1) liegt und die Spannmutter (10) einen den Futterkörper (1) außerhalb der Ringnut (11) sowie das äußere Zylinderstück (13.3) axial übergreifenden Kranz (6) aufweist, an dessen radialer Innenseite das äußere Zylinderstück (13.3) anliegt.
3. 3. Bohrfutter nach Anspruch 1, dadurch^kennzeichnet, daß der Exzenter (13) eine etwa elliptische Scheibe ist, die mit ihrer Randfläche die Exzenterfläche (12.1) bildet und lose in einer zur Ringnut (11) hin

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   offenen, etwa zylindrischen Aussparung (13-2) des Futterkörpers (1) liegt, deren Durchmesser etwa gleich dem großen Ellipsendurchmesser der elliptischen Scheibe ist, und daß die Spannmutter (10) einen den Futterkörper (1) außerhalb der Ringnut (11) sowie den Exzenter (13) axial übergreifenden Kranz (6) aufweist, an dessen radialer Innenseite der Exzenter (13) anliegt.
4. 4. Bohrfutter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (13) eine vom Kranz (6) der Spannmutter (10) frei gelassene zentrale Schlüsselöffnung (13.4), insbesondere in Form eines Innensechskants, aufweist.

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