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Schalensohle für Schuhwerk
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Die Erfindung betrifft eine Schalensohle aus einem flexiblen, zähelastischen
Werkstoff für insbesondere Wander-Bergsti fel so und Kinaer-, Areits- und Sicherheitsschuhe,
bei der an der Außenseite der seitlich hochgezogenen und am Ober schuh großflächig
befestigten Sohlenränder ein Wulst angeformt ist.
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Schalensohlen, die seitlich am Schaft bzw. am Oberschuh mehr oder
weniger hochgezogen sind, setzen sich insbesondere bei z.B. Kinder-, Arbeits- oder
Sicherheitsschuhen immer mehr durch, weil sie den harten Beanspruchungen beim Tragen
besser widerstehen können und das empfindliche Oberleder des Schaftes sowie auch
den
Trägerfuß wirksam schützen. Je mehr diese Schutzwirkung im Vordergrund
steht, umso höher werden sie seitlich am Oberschuh hochgezogen, d. h. umso tiefer
taucht der Oberschuh in die Sohlen ein und umso stärker muß auch der seitliche Sohlenrand
gestaltet werden.
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Derart dickwandige Sohlenränder führen jedoch zu klobigen und schweren
Schuhen und zu einem vergleichsweise hohen Materialverbrauch bei ihrer Herstellung.
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Ferner neigen dickwandige Sohlenränder eher zum Ablösen vom Oberschuh,
was auf ihre geringere Flexibilität und Biegsamkeit gegenüber dünnen Rändern zurückzuführen
ist.
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Aus der DE-AS 25 25 613 ist eine Profilsohle aus zähelastischem Werkstoff
für leichte Sport schuhe bekannt, bei der zur Vergrößerung der Lauf- und Aufstandsfläche
an den Außenkanten von seitlichen Blockprofilen ein im Querschnitt etwa halbkreisförmiger
Seitenwulst angeformt ist. Dieser an den Sohlenlängsseiten durchgehende Wulst mündet
tangential in die Sohlenlauffläche ein und weist zur Erzielung der angestrebten
Wirkungen im Niveau der Blockprofile, d. h. unmittelbar oberhalb der Aufstandsfläche,
seine größte Breite und damit auch seine größte Festigkeit auf.
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Eine wirksame Verstärkung der am Ober schuh hochgezogenen Sohlenränder
und ein verbesserter Schutz des Oberschuhs sowie des Trägerfußes ist mit dieser
bekannten Wulstanordnung nicht zu erzielen. Insbesondere ist der Wulst der bekannten
Formsohle weder geeignet noch in der Lage, die Seitenränder von Verstärkungseinlagen
aus z. B.
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Stahlblech aufzunehmen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Formsohle für z.B.
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inder-Wander- und Bergstiefel sowie und Sicherheitsschuhe zu schaffen,
die einen geringeren Materialaufwand erfordert und die bei ausreichendem seitlichen
Schutz des Ober leders und des Träger fußes eine genügende seitliche Festigkeit
besitzt, ohne daß dadurch der Schuh plump und schwer wirken würde.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wulst
oberhalb der Laufflächenprofilierung etwa in der Höhe der Brandsohle zumindest in
der Vorderpartie der Schalensohle angeordnet ist.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Beanspruchungen
der infrage kommenden Schuhtypen hauptsächlich von seitlich unten durch Bodenerhebungen,
wie z. B. Steine, auftreten. Durch die vorgeschlagene Wulstanordnung wird das Sohlenmaterial
nur in den Bereichen verstärkt, in denen diese hohen Beanspruchungen bevorzugt angreifen.
Das Laufsohlenprofil der Sohle und vor -allem die senkrechten Sohlenränder sind
durch den Wulst vor diesen Beanspruchungen geschützt und brauchen nur eine wesentlich
geringere Stärke aufweisen. Dadurch kann eine erhebliche Menge an teurem Sohlenwerkstoff
eingespart werden, wobei sich der weitere Vorzug ergibt, daß die mit der neuen Schalensohle
ausgerüsteten Schuhe leichter, flexibler und damit gesünder und komfortabler-werden.
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Bei den für die Praxis äußerst wichtigen Sicherheitsschuhen mit einer
durchtrittssicheren Einlage unterhalb der Brandsohle kann der Verstärkungswulst
mit seiner größten Breite etwa in der Höhe der durchtrittssicheren Einlage angeordnet
werden, so daß die Randkanten der Einlage sich bis in den Wulst hinein erstrecken
und in diesem festgelegt
werden können. Da bei derartigen Bauschuhen
die Lagefixierung der Einlage, die fast ausschließlich aus einem 0,5 mm starken
Edelstahlblech besteht, nach wie vor ein echtes Problem ist, dient der Verstärkungswulst
nicht nur dem Schutz vor äußeren Beanspruchungen, sondern zusätzlich zum sicheren
Festhalten der Einlage im Schuhboden durch die Anhäufung des mechanisch hochbelastbaren
Sohlenmaterials um die messerförmig wirkenden Seitenkanten der scharfen Stahlblecheinlage.
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Die Verwendung von über die Brandsohle hinaus verbreitesten Stahlblecheinlagen
führt gleichzeitig zu einer verbesserten Durchtrittssicherheit insbesondere gegenüber
schräg nach oben ragenden scharfen Gegenständen, wie z. B. Nägeln od. dgl. Dabei
kann die Bruchfestigkeit der Verstärkungseinlage beim Tragen vergrößert werden,
wenn im Sohlenvorderteil die Einlage nicht festhaftend vom Wulstmaterial umschlossen
ist, sondern durch eine Klemmhalterung und ein Spiel nach vorn Relativbewegungen
gegenüber dem Sohlenmaterial ausführen kann, und zwar derart, daß beim Abbiegen
des Schuhes im Ballenbereich die Vorderkante der Einlage nicht in das Wulstmaterial
einschneidet.
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Einige Schuhtypen, vor allen Dingen Bergstiefel weisen im Bereich
der Randkanten der seitlichen Sohlenränder ihre größte Schuhweite auf, während sie
sich nach unten zur Lauffläche hin verschmälern. Für diesen Schuhtyp ist eine Ausgestaltung
der Erfindung besonders geeignet, bei der die Außenfläche der Sohlenränder so konisch
nach außen gestellt ist, daß ihre obere Randkante in etwa mit derAußenseite des
Verstärkungswulstes gleich ist, wobei die Innenfläche der Sohlenränder in etwa parallel
zur konischen Außenfläche verläuft.
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Diese Ausführung bietet den zusätzlichen Vorteil einer vereinfachten
Anbringung der Schalensohle am Schuh durch z. B. Verkleben, da der Oberschuh in
die sich konisch nach außen öffnende Sohlenschale trotz großer Eintauchtiefe leicht
eingesetzt werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf getrennt vom Schuh hergestellte Schalensohlen
beschränkt, sondern sie läßt sich auch bei allen Schalensohlen anwenden, die direkt
an den Oberschuh durch Spritzen, Gießen, Schäumen oder Vulkanisieren angeformt werden.
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Ferner muß der Verstärkungswulst nicht rund um den Schuh umlaufen,
sondern kann sich lediglich um die Vorderpartie des Schuhes erstrecken, die bei
bestimmten Schuhtypen besonders hohen Beanspruchungen ausgesetzt ist.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung im einzelnen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Arbeitsschuh mit der erfindungsgemäßen Schalensohle
in perspektivischer Seitenansicht, und Fig. 2a, einen Querschnitt des Arbeitsschuhes
2b nach Fig. 1 im Ballenbereich mit zwei unterschiedlichen Ausführungen der erfindungsgemäßen
Schalensohle.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, taucht der Oberschuh 1 des dargestellten
Arbeits- bzw. Bergstiefels verhältnismäßig tief in die Schalensohle ein, d. h. der
Sohlenrand
2 ist relativ weit am Oberleder des Schuhs hochgezogen.
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Ein Verstärkungswulst 3 ist an der äußeren Seitenfläche des Sohlenrandes
zwar im Bereich der - in Fig. 1 nicht erkennbaren - Brandsohle oberhalb der Laufsohlenprofile
4 angeformt, wobei die Laufsohlenprofilteile mit ihren äußeren Seitenkanten wieder
zurückversetzt sind.
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In Fig. 2a ist ein Sport- bzw. Wanderschuh mit einer besonderen Ausführung
der erfindungsgemäßen Laufsohle dargestellt, bei welcher der seitliche Wulst 3 oberhalb
des Laufflächen-Profilteiles 4 in etwa neben bzw. im Bereich einer Brandsohle 5
angeordnet ist. Der Sohlenrand 2 erstreckt sich schräg nach außen, wobei seine Außen-
und Innenfläche in etwa parallel zueinander verlaufen. Die Ausbildung und Anordnung
des Wulstes 3 ist so gewählt, daß der äußerste Punkt des Wulstes 3 mit der oberen
Endkante des Sohlenseitenrandes 2 auf einer gemeinsamen, in etwa vertikalen Linie
liegen. Diese Schalensohle ist mit dem Oberschuh verklebt, wodurch zum Ausfüllen
des durch den Zwickeinschlag 9 unterhalb der Brandsohle 5 entstandenen Hohlraumes
vor der Verklebung eine Ausballmasse 10 eingebracht wurde. Durch die Schrägstellung
der Sohlenränder nach außen wird bei dieser Schalensohlen-Aus führung das Einsetzen
des Oberschuhs in die zur Verklebung vorbereitete Schalensohle erheblich vereinfacht.
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In Fig. 2b ist ein mit der erfindungsgemäßen Schalensohle ausgerüsteter
Bausicherheitsschuh dargestellt, bei welchem unterhalb des Ober schuhs 1 und der
Brand sohle 5 eine durchtrittssichere Einlage 6 aus Edelstahlblech angeordnet ist.
Der Verstärkungswulst 3 befindet sich mit seiner Mitte in etwa auf der Höhe des
Außenrandes der Stahleinlage und stellt damit eine Materialanhäufung gerade in diesem
durch eine eventuelle Schneidwirkung der Einlage besonders
hoch
beanspruchten Sohlenteil dar, wodurch eine besonders feste und dauerhafte Halterung
der Einlage im Sohlenmaterial erzielt wird.
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Bei dieser Ausführung ist die Stahlblecheinlage 6 größer als die
Brandsohle, was die Durchtrittssicherheit dieses Bauschuhs ganz erheblich verbessert.
Der seitliche relativ dünne Sohlenrand 2 ist gegenüber dem Wulst 3 ebenso nach innen
zurückversetzt, wie das ausgeprägte Stollenprofil 4. Diese Schalensohle ist z.
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B. durch Gießen, Spritzen, Schäumen oder Vulkanisieren an den Oberschuh
angeformt, wobei alle Hohlräume im Schuhboden, z. B. der Raum innerhalb des Zwickeinschlages
7, vollkommen mit dem Sohlenmaterial ausgefüllt sind.
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