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GEGENSPRECHANLAGE
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Die Erfindung betrifft eine Gegensprechanlage zur Verbindung einer
Türsprechstelle mit verschiedenen llohnungssprechstellen sowie zur Betätigung von
Zusatzeinrichtungen.
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Derartige Gegensprechanlagen erfordern je zwei Adern für die Sprechverbindung
jeder Wohnungasprechstelle mit der Türsprechstelle und außerdem weitere Adern für
den Klingelruf sowie für die Betätigung von Zusatzeinrichtungen wie Türöffner, Treppenhausbeleuchtung
und gegebenenfalls weitere Zusatzeinrichtungen. Dadurch entstehen erhebliche Kosten
für vieladrige Kabel und komplizierte Elektroinstallationsarbeiten.
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Es wurde verschiedentlich versucht, durch die Verwendung von sogenannten
zweiadrigen Gegensprechanlagen eine entsprechende Kostensenkung zu erzielen. Allerdings
wurde dabei unter einer "zweiadrigen" Anlage eine solche mit einer gemeinsamen Ader
und je einer weiteren Ader für jede Gegensprechstelle verstanden, wobei häufig noch
eine dritte Ader für den Klingelruf hinzu kam.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gegensprechanlage
zu schaffen, die tatsächlich für die ganze Anlage insgesamt mit nur zwei durchgehenden
Adern arbeitet und damit sowohl den Gegensprechverkehr als auch den Klingelruf sowie
die Betätigung des Türöffners und die Einschaltung der Treppenhausbeleuchtung und
ggfs. weiterer Zusatzeinrichtungen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sämtliche Wohnungssprechstellen
in Parallelschaltung an eine von der Türsprechstelle aus durchgehend verlaufende
zweiadrige Leitung angeschlossen und mit je einer Sende- und Empfangseinrichtung
ausgestattet sind, von denen jede eine auf einen ihr allein zugeteilten Binärcode
eingestellte Codier- und Decodierschaltung enthält.
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Auf diese Weise ist es möglich, mit einer einzigen zweiadrigen Leitung,
z.B. mit einer bereits vorhandenen Klingelleitung auszukommen, wobei für den Ruf
die Türsprechstelle als Sender und die lAohnungssprechstelle als selektiver Empfänger
arbeitet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Binärcode
durch Betätigung einer Elingeltaste über die Codier- und Decodierschaltung an der
Türsprechstelle auslösbar. Durch diese Anordnung wird es ohne großen Aufwand möglich,
trotz der beiden für sämtliche Wohnungssprechstellen gemeinsam durchgehenden Adern
jeweils nur eine dieser Wohnungssprechstellen mit der Türsprechstelle zu verbinden.
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Vorzugsweise ist als Verbindungsglied zwischen der Türsprechstelle
und der zu den Wohnungssprechstellen führenden zweiadrigen Leitung zusätzlich ein
Reihencodierer vorgesehen, über den auch die vorhandenen Zusatzeinrichtungen von
der jeweils eingeschalteten Wohnungssprechstelle aus betätigbar sind. Somit kann
der gleiche Binärcode, der beim Drücken der Klingeltaste die Verbindung mit der
entsprechenden Wohnungssprechstelle herstellte, von dieser für die Betätigung z.B.
des Türöffners weiterverwendet werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß für den Klingelruf und für die Sprechverbindung eine den gleichen Binärcode
verwendende Codier- und Decodiereinrichtung vorgesehen ist. Dadurch ergibt sich
ein äußerst einfacher Aufbau der Gegensprechanlage.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist in der Wohnungsaprechstelle
eine Sendecodiereinrichtung angeordnet, die auf einen von dem für den Klingelruf
verwendeten Empfangscode unterschiedlichen Sendecode eingestellt ist.
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Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild der Gesamtschaltung einer Anlage
mit 8 Wohnungssprechstellen, die mit einer Türsprechstelle verbunden sind, Fig.
2 ein Blockschaltbild der in die Türsprechstelle eingebauten elektronischen Schaltung
und Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Wohnungssprechstelle.
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In Fig. 1 ist die Türsprechstelle 10 mit einer gestrichelten Linie
eingefaßt. Sie enthält auf ihrer Frontplatte die der Zahl der Wohnungssprechstellen
entsprechende Zahl von Klingeltasten 12 - 26 sowie in Reihenschaltung das Mikrofon
28 und den Lautsprecher 30 mit dem dazugehörigen Verstärker. Hinter den Klingeltasten
12 - 26 ist eine Schaltmatrix 32 eingebaut, gefolgt von einem auf eine Frequenz
von ca. 100 kHz einstellbaren Frequenzgenerator 34, einer Abtastschaltung 36 und
schließlich einer Sende- und Empfangseinrichtung 38.
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Die zum Zweck der Beschreibung willkürlich auf 8 Wohnungen begrenzten
Wohnungssprechstellen sind mit den Bezugszahlen 40 - 54 bezeichnet. Sämtliche Wohnungssprechstellen
40 - 54 sind parallel zueinander an die beiden Leiter einer zweiadrigen Leitung
56, 58 angeschlossen, von denen die eine Ader 56 mit der Send-und Lmpfangseinrichtung
38 der Türsprechstelle 10 und die andere Ader 58 mit dem einen Pol einer stabilisierten
Stromversorgung 60 verbunden ist, deren anderer Pol über einen Leiter 62 auf die
eine Seite der Reihenschaltung des Mikrofons 28 mit dem Lautsprecher 30 und parallel
dazu auf die Parallelschaltung jeweils eines Pols der Klingeltasten 12 - 26 geführt
ist. Die andere Seite der keillenschaltung des Mikrofons 28 mit dem Lautsprecher
30 ist einerseits mit der Ader 56 der zweiadrigon Leitung und andererseits über
eine in die Stromversorgung 60 eingebaute Impedanz 64 mit der anderen Ader 58 der
zweiadrigen Leitung verbunden. Durch die Impedanz 64 wird die gemeinsame Stromversorgung
der gesanten Anlage unter Zurüclazeisung der jeweils nur für eine der Wohnungsaprechstellen
40 - 54 bestimmten Sprechfrequenz möglich. Bin von den einzelnen Wolmungssprechstellen
40 - 54 aus zu betätigender Türöffner 66 ist zwischen den Leiter 62 und einen Ausgang
der Sende-und Empfangseinrichtung 38 der Türsprechstelle 10 geschaltet.
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Wie aus Fig.2 ersichtlich, in der zur Vereinfachung ein Teil der Türsprechstelle
10 mit nur vier Elingeltasten 12 - 18 dargestellt ist, verbindet jede der Klingeltasten
12 - 18 bei ihrer Betätigung je eine der Zeilen 67 mit einer der Spalten 69 einer
Schaltmatrix.
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Die Schaltmatrix 67, 69 ist an einen Codierer 68 und einen Decodierer
70 angeschlossen, und nach Identifizierung der durch die Betätigung der I(1ingeltaste
12 - 18 gewählten Kombination erzeugt der Codierer 68 einen entsprechenden Binärcode.
Dieser Binärcode wird zusammen mit dem Inhalt einer durch einen astabilen Nultivibrator
71 angesteuerten Zählschaltung 72 über die Leitungen 74, 76 einem Reihencodierer
78 zugeleitet, der ihn seinerseits den beiden Adern 56, G2 der zweiadrigen Leitung
zuführt. Der geihencodierer 78 ist auch mit dem elektrischen Türöffner 66 verbunden,
den er beim Empfang eines entsprechenden Codesignals von einer der Wohnun£ssprecllstellen
40 - 54 betätigt.
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In Fig. 3 sind weitere Einzelheiten einer Wohnungssprechstelle 40
- 54 dargestellt. Eine Sende- und Empfangseinrichtung 80 enthält eine auf einen
ihr zugeteilten Binärcode eingestellte Codier- und Decodierschaltung und bringt
beim Empfang des für sie zuständigen Codes eine Klinge oder einen Summer 82 zum
Erklingen. Zwei Umschaltkontakte 84 und 86, die entweder von Hand oder durch das
Abheben bzw. Auflegen eines das Mikrofon 88 und die Hörkapsel 90 enthaltenden Telefonhörers
betätigt werden, bewirken die Umschaltung von Ruf- auf Sprechbetrieb. Beim Sprechbetrieb
verhindert eine Sprechstromimpedanz 92 eine Übertragung der Sprechfrequenz auf die
Stromversorgung der Anlage. Für die Betätigung des Türöffners 6G sind zwei Umschaltkontakte
94 und 96 vorgesehen. Die gesamte Wohnungssprechstelle ist parallel zu allen übrigen
Wohnungssprechstellen 40 - 54 an die beiden Adern 56 und 62 der durchgehenden zweiadrigen
Leitung angeschlossen.
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Beim Betrieb wird durch Betätigung einer der Klingeltasten 12 - 26
an der Türsprechstelle 10 von der Codierschaltung 68 ein dieser Klingeltaste entsprechender
Binärcode erzeugt und an die zweiadrige Leitung 56, 62 übermittelt. Der Empfang
dieses Binärcodes durch diejenige der an die zweiadrige Leitung 56, 62 angeschlossenen
Wohnungssprechstellen 40 - 54, die auf diesen Binärcode eingestellt ist, bewirkt
in dieser das Ertönen eines Rufsignals. Bein Abheben des Telefonhörers schaltet
diese Wohnungssprechstelle auf Sprechbetrieb um, und die Sende- und Empfangseinrichtung
80 verwendet entweder den von der Türsprechstelle 10 übermittelten Binärcode für
die Aufrechterhaltung der Sprechverbindung oder erzeugt ihrerseits einen entsprechenden
eigenen Binärcode. Das gleiche gilt für die Betati£un£ der Zusatzeinrichtungen wie
Türöffner 6G und Treppenhausbeleuchtung. Eine Rückübertragung der Sprechfrevuenz
wird durch die Spreciistronimpedanzen 64 und 92 verhindert.
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Da der jeweils von der Türsprechstelle 10 abgegebene Binärcode zwar
zu allen 1lohnungssprechstellen 40 - 54 übertragen wird, jedoch nur von einer derselben,
die auf diesen Code abgestimmt ist, empfangen werden kann, genügt folglich eine
zweiadrige durchgehende Leitung für den Anschluß sämtlicher Wohnungsaprechstellen.
Die Zahl derselben kann bis auf 4096 Wohnungssprechstellen ausgedehnt werden, wobei
die Grundversionen von 0 - 12 oder von 0 - 256 durch entsprechende elektronische
Schaltungen erweitert werden.