DE3023455A1 - Verfahren zur fluorierung von polymeren und perfluorierte ionenaustauscher - Google Patents
Verfahren zur fluorierung von polymeren und perfluorierte ionenaustauscherInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 80/F 126 Dr.SP/er
Verfahren zur Fluorierung von Polymeren und perfluorierte Ionenaustauscher
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung
von Polymeren, die aromatische Kerne und funktioneile Gruppen enthalte^ in hochfluorierte Polymere durch
Behandlung mit elementarem Fluor.
von Polymeren, die aromatische Kerne und funktioneile Gruppen enthalte^ in hochfluorierte Polymere durch
Behandlung mit elementarem Fluor.
Fluorierte Polymere zeichnen sich durch eine hohe
thermische Stabilität und chemische Beständigkeit gegenüber Oxidationsmitteln, wie z.B. Wasserstoffperoxid, aus. Die Acidität saurer Gruppen im Polymeren wird
thermische Stabilität und chemische Beständigkeit gegenüber Oxidationsmitteln, wie z.B. Wasserstoffperoxid, aus. Die Acidität saurer Gruppen im Polymeren wird
durch Fluorierung erhöht, so daß z.B. Polymere mit
Sulfonsäure-Gruppen insbesondere in nicht-wässrigen Medien im Vergleich zu herkömmlichen Kationenaustauschern
mit Sulfonsäure-Gruppen, eine erhöhte katalytische
Aktivität aufweisen.
Aktivität aufweisen.
Es ist bekannt, daß Kationenaustauscher mit Fluorkohlenwasserstoffgrundgerüst
auch durch Polymerisation der entsprechenden Fluormonomeren und nachfolgende Hydrolyse "
erhalten werden können (US-PS 3 770 567 und US-PS
3 884 885). Die Polymerisation von Fluormonomeren mit
größeren Seitengruppen ist jedoch aus sterischen
Gründen behindert. Darüberhinaus führen die Synthese der Monomeren und deren anschließende Polymerisation zu einer großen Anzahl von komplexen Reaktionsschritten , so daß das entstehende Fluorpolymer nur schwer zugänglich ist.
Gründen behindert. Darüberhinaus führen die Synthese der Monomeren und deren anschließende Polymerisation zu einer großen Anzahl von komplexen Reaktionsschritten , so daß das entstehende Fluorpolymer nur schwer zugänglich ist.
Es ist auch bereits aus der US-PS 40 76 916 bekannt, Polymere wie Polyacrylate und Polymethacrylate einer
Elementarfluorierung zu unterwerfen und anschließend zur Stufe der freien ρerfluorierten Polycarbonsäuren
zu hydrolysieren. Die nachträgliche Einführung einer nukleophilen funktionellen Gruppe in fluoriertes PoIy-
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styrol ist aus der US-PS 3 793 266 bekannt.
Aus der französischen Patentschrift 1 453 455 ist bekannt,
Polymere, wie z.B. Polystyrol, chloriertes PoIystyrol oder Copolymere aus Styrol, Butadien und Acrylnitril
in Gegenwart eines flüssigen Fluorkohlenwasserstoff es zu fluorieren. Die dabei erzielten Fluorierungsgrade
sind allerdings sehr unbefriedigend, so daß die Produktqualität schlecht ist.
Es bestand daher die Aufgabe ein verbessertes Verfahren zur Fluorierung von Polymeren mit funktionellen Gruppen
zu finden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Umwandlung eines Polymeren
enthaltend die wiederkehrende Einheit R-S- X wobei R einen gerüstbildenden Grundbaustein,
X gleiche oder verschiedene funktioneile Gruppen mit Ausnahme von Halogen und
S einen organischen Rest mit m+1 freien Valenzen bedeuten, wobei m mindestens 1 ist, in ein hochfluoriertes
Polymer durch Elementarfluorierung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß S eine aromatische oder araliphatische
Gruppe ist.
Der Rest R kann anorganisch oder organisch sein. Bevorzugt sind organische Reste, insbesondere gesättigte
Reste. Möglich sind aber auch ungesättigte Reste, die z.B. bei der Polymerisation von substituierten Butadienen
gebildet werden. Diese Reste R können linear, verzweigt oder in vernetzter Form untereinander im Polymeren
verknüpft sein. Die eingesetzten Polymeren brauchen keine Homo-Polymere sein. Beispielsweise können Mischpolymerisate
aus Styrol mit Acrylnitril und Butadien oder Vinylchlorid oder Trifluorchloräthylen erfindungsgemäß
fluoriert werden, soweit diese Polymeren funktioneile Gruppen besitzen. Vorzugsweise tragen
mindestens 25 % der Kohlenstoffatome von R aromatische
130062/020·
oder araliphatische Gruppen. Besonders bevorzugt sind
Substitutionsprodukte des Polystyrols.
Bei Einsatz von Mischpolymeren mit Maleinsäureanhydrid lassen sich nach der Fluorierung durch Hydrolyse zusätzliche
Carbonsäure-Gruppen erzeugen. Als Beispiele für R seien die 1,2-verknüpften Reste
-CH0 - C (alkyl) - ,
-CH0 -CH-
erwähnt.
- CH2 -CH
insbesondere aber die Reste
Als Beispiele für die funktioneile Gruppe X seien aufgeführt die einwertigen Reste OH, OCH3, COOH, COH,
NO2 und SO2F. Bevorzugt sind Säurereste (Carbonsäuren,
Sulfonsäure) oder Derivate von Säuregruppen (Salze, Säurehalogenide und Säureanhydride). Sehr gut geeignet
sind auch Säurefluoride, insbesondere die SuIfonylfluoride.
Als Beispiele für die Gruppe S seien die Reste
aromatischen
, oder die
araliphatischen
Reste
(n = 1 bis 5)
erwähnt. In letztgenanntem Fall kann die funktioneile Gruppe X sowohl am aromatischen Ring wie an einer
Methylen-Gruppe sitzen. Fluorfreie Polymere mit diesen Resten und SuIfonsäureresten als funktionelleo Gruppen
130062/0206
X lassen sich erhalten, wenn man ζ.E. Sultone mit Polymeren,
dieArylgruppen enthalten, reagieren läßt. Diese Ver-•
fahren sind eingehend in Macrom: Chem. Rapid. Commun. \_
297-302 (1980) abgehandelt. Die so erhaltenen Polymeren lassen sich erfindungsgemäß fluorieren.
Ähnlich lassen sich herstellen nichtfluorierte Polymere,
in denen S für die Gruppe /P*^. ,„„ \ /^\ , -n· C\
\C J/ 2* η VsJ/
1 steht.
Ein aromatischer Ring der Gruppe S kann auch mehrfach durch X substituiert sein. Beispiele hierfür stellen
die Gruppen /^v-NO2 und
dar. Andererseits brauchen nicht alle aromatischen Ringe des Ausgangspolymeren R-S-X1n durch funktioneile
Gruppen X substituiert zu sein. Es ist jedoch bevorzugt, wenn mindestens 50 % der aromatischen Ringe einen
Substituenten X tragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise als
Gas/Fest-Reaktion durchgeführt. Dazu wird die Polymermatrix im Fluorgasstrom (zunächst noch mit Inertgas
wie Helium oder Stickstoff verdünnt) umgesetzt. Dieses Verfahren ist eingehender in der ÜS-PS 40 76 916 abgehandelt.
Beim Arbeiten mit Suspensionen der Polymermatrix in einem halogenierten Lösungsmittel werden
niedrigere Fluorierungsgrade erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft in vielen Fällen
langsam. Der Grad der Fluorierung ist daher zeitabhängig. Wenn die eingesetzten Polymere in Form von Folien vorliegen,
so lassen sich auch die Reaktionsprodukte in Folienform erhalten. Dies ist von Bedeutung, wenn man
folienförmige fluorierte Kationenaustauscher mit Sulfon-
130062/020$
säuregrupp.en synthetisieren möchte. Es ist bevorzugt, wenn in den Reaktionsprodukten des erfindungsgemäßen Ver
fahrens mindestens 90 %, insbesondere aber mindestens 95 % der Wasserstoffatome des eingesetzten Polymeren
durch Fluor ersetzt werden.
Bei der Fluorierung von Derivaten der Polystyrolsulf onsäure hat es sich gezeigt, daß die Gruppen
-(( J)-SO3Na und
zu Produkten führen, die in Lösungsmitteln stark zur Zersetzung neigen. Dagegen lassen sich Polymere mit
dem Strukturelement _/f~^\ gut umsetzen, wobei
—ti IV-on τ>
\V J/ SOoJi 5 V^-*"/ *·
nach anschließender Hydrolyse der Sulfonylfluorid-Gruppe
der entsprechende perfluorierte Kationenaustauscher anfällt. Als Ionenaustauscher bevorzugt sind
Polymere, die aus den Einheiten 20
- CF2 - CF -
C6F10
SO3H
aufgebaut sind, wobei CgF.. „ einen per fluorierten Cyclohexyl-Ring
bedeutet.
Die perfluorierten Produkte können in Form von Pulvern,
Folien, Kugeln und dergleichen zur Anwendung kommen.
Die Erfindung wird durch das Beispiel näher erläutert.
130062/0208
* — & —
a) Einführung der SCUF-Gruppe in die Matrix 15 g Styrol-Divinylbenzol-Harz (makroporös, kugelförmig)
werden in 80 ml CCl4 vorgequollen und dann unter Kühlung mit 30 ml FSO3H versetzt. Nach 15 h bei
6O0C wird aufgearbeitet und ein Polymerprodukt mit
ringständigen SuIfonylfluoridgruppen erhalten (Auswaage: 26.6 g). Aufgrund von IR-Messungen liegt
überwiegend P-Substitution vor.
b) Fluorierung
4 g des so erhaltenen Polymeren mit Sulfonylfluoridgruppe
werden in einen Reaktor eingebracht; nach Evakuieren, Thermostatisieren auf -48°C und Belüften
mit N2 wird durch das Polymermaterial ein mit N^
verdünnter F--Gasstrom geleitet, dessen Vol.-Konz.
anfangs unter 2 % liegt. Eine allmähliche Steigerung der Anfangskonzentration von 2 % auf 100 % F-wird
im Zeitraum von ca. 100 h vorgenommen. Das erhaltene
weiße kugelförmige Harz wiegt 8.3 g, hat einen F-Gehalt von 51 % und einen H-Gehalt unter 1 %.
c) Hydrolyse
Nach Hydrolyse mit 1 η wäßriger NaOH und Überführung
in die Η-Form beträgt die Austauschkapazität ca. 1 Milliäquivalent/g.
d) Analytik
Die Elementaranalyse ergibt ferner, daß die funktioneile Gruppe bei der Fluorierung erhalten
bleibt. Die IR-Spektren zeigen ferner das Ver-
) c -1
schwinden der C-H-Banden bei 2900-3000 cm" und die starke C-F-Schwingung bei 1400-1000 cm
e) Anwendung
Das Harz zeigt eine hohe katalytische Aktivität bei
der Alkylierung von Phenol mit Isobuten oder Benzol mit Propen.
130062/0206
Claims (8)
1. Verfahren zur Umwandlung von Polymeren enthaltend
die wiederkehrende Einheit R-S-X , wobei
R einen gerüstbildenden Grundbaustein, X gleiche oder verschiedene funktioneile Gruppen mit
Ausnahme von Halogen und
S einen organischen Rest mit m+1 freien Valenzen bedeutet, wobei m mindestens 1 ist, in ein hochfluoriertes
Polymer durch Elementarfluorierung, dadurch gekennzeichnet, daß S für eine aromatische
oder araliphatische Gruppe steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, 15
daß R für CH2-CH steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für eine Säuregruppe oder ein Derivat einer
Säuregruppe steht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß S für einen Phenylen-Rest, insbesondere für einen
p-Phenylenrest steht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für den Rest SO2F steht.
6. Verfahren zur Herstellung eines Kationenaustauschers, wobei man ein Polymeres, enthaltend die wiederkehrende
Einheit R-S-Xm- in der
R einen gerüstbildenden Grundbaustein,
S einen organischen Rest mit m+1 freien
Valenzen,
m eine ganze Zahl größer als 0 und X eine Säuregruppe oder ein gegenüber
-* elementarem Fluor beständiges Derivat
13QÖ32/02Ö8
Sb
~'& ~ HOE SO/P
einer Säuregruppe bedeutet durch Elementarfluorierung in die entsprechende perfluorierte
Verbindung umwandelt,
und man anschließend gegebenenfalls das fluorierte Säurederivat durch Behandlung mit Wasser oder wässrigem Alkali
in die freie Säure bzw. deren Alkalisalz, überführt, dadurch gekennzeichnet, daß S für eine aromatische oder
araliphatische Gruppe steht.
7. Perfluorierter Ionenaustauscher aus sulfonierten Copolymeren,
enthaltend die Einheit
-CF2 - CF -
C6F10
SO3H
wobei CgF10 für einen perfluorierten Cyclohexylring
steht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elementarfluorierung in der Gasphase
bei Temperaturen von -2000C bis +500C, vorzugsweise
bei -500C, durchgeführt wird, wobei die Konzentration des Fluors durch gesteuerte Zugabe
eines Inertgases im Verlauf der Fluorierung kontinuierlich von unter 2 Vol.-% auf 100 Vol.-% gesteigert
wird.
130062/0206
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- 1981-06-23 JP JP9609081A patent/JPS5731903A/ja active Granted
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1983
- 1983-11-08 US US06/550,054 patent/US4522952A/en not_active Expired - Fee Related
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