DE3022687C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brennelement für einen Siedewasserreaktor
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein
solches Brennelement ist bekannt aus dem DE-GM 18 77
577. Die darin verwendeten Brennstäbe bestehen aus Brennstofftabletten,
die in einem Brennstoffrohr angeordnet sind.
Die für Siedewasserreaktoren am häufigsten verwendeten Brennelemente
(siehe beispielsweise die DE-AS 18 16 561)
enthalten 64 Brennstäbe, die in einem sie umhüllenden Brennelementkasten
mit quadratischem Querschnitt angeordnet sind.
Infolge des Strömungswiderstandes in dem Brennelementkasten
muß das Kühlwasser in Längsrichtung der Brennstäbe durch den
Brennelementkasten gepreßt werden. Es ist dabei ein innerer
Überdruck vorhanden, der die ebenen Seiten des Kastens auf
Biegung beansprucht. Aufgrund dieser Biegebeanspruchung bei
erhöhter Temperatur und gleichzeitiger Neutronenstrahlung
kann eine unerwünschte bleibende Verformung auftreten. Um
diese Verformung in angemessenen Grenzen zu halten, muß der
Brennelementkasten aus kräftigem Blech aufgebaut sein. In
einem Brennelementkasten für 64 Brennstäbe beträgt die
Blechdicke im allgemeinen ca. 3 mm. Der große Querschnitt
des in einem Brennelementkasten untergebrachten Brennstabbündels
hat zur Folge, daß der Neutronenfluß variiert, da
der Neutronenfluß in Abhängigkeit des Dampfgehaltes des
Kühlwassers variiert, so daß der Neutronenfluß in der Mitte
des Brennelementkasten-Querschnittes am niedrigsten ist.
Aus dem DE-GM 18 77 577 ist ein Brennelement bekannt,
bei welchem vier Brennstabbündel in einem gemeinsamen Brennelementkasten
angeordnet sind, wobei jedes Brennstabbündel
von einer Wand umgeben ist, die von einem Eckbereich des gemeinsamen
Brennelementkastens und einem rechtwinkligen Blech
gebildet wird. Die vier rechtwinkligen Bleche, die mit der
Wand des gemeinsamen Kastens verbunden sind, bilden einen
die vier Brennstabbündel voneinander trennenden kreuzförmigen
Spalt, der an seinen vertikalen Endseiten durch die Wand
des gemeinsamen Brennelementkastens vollständig
geschlossen ist und in welchem ein Steuerstab angeordnet ist.
Aus der US-PS 40 76 586 ist ein Reaktorkern bekannt, bei dem
zur Aufnahme von Brennelementen dienende quadratische
Kästen an ihrem unteren Ende mit einer ein zentrales Loch
aufweisenden Bodenplatte versehen sind und die mit dieser
Bodenplatte einerseits über eine zentrale Hülse und andererseits
durch Schrauben mit der unteren Gitterplatte fest verbunden
werden, bevor ein oder mehrere Brennelemente in
jedem Kasten eingesetzt werden. Jedes Brennelement ist
individuell über ein am oberen Ende befindliches Endstück
hängend in einem der genannten Kästen eingesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brennelement
der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem
die Möglichkeit besteht, mit einer geringeren Materialmenge
für die die Brennstäbe umgebenden
Kästen auszukommen, ohne daß die erwünschte
gleichmäßige Leistungsverteilung gegenüber dem
bekannten Brennelement verschlechtert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Brennelement für
einen Siedewasserreaktor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Ansprüchen genannt.
Ein Brennelement nach der Erfindung kann in bereits
vorhandenen Reaktoren verwendet werden, was besonders wertvoll
ist. Durch die Erfindung werden die Brennstoffkosten
herabgesetzt und die Bereitstellung und Handhabung der
Brennstäbe werden erleichtert,
da weit weniger Brennstoffe mit unterschiedlichem Anreicherungsgrad
als bisher erforderlich sind, ja sogar für das gesamte
Brennelement Brennstoff mit demselben Anreicherungsgrad
verwendet werden kann.
Gemäß der Erfindung enthält jedes Brennelement vier
Kästen mit quadratischem
Querschnitt, von denen jeder ein Brennstabbündel umschließt. Die
Kästen sind an ihrem unteren Ende an ein gemeinsames
Bodenteil und an ihrem oberen Ende an ein gemeinsames Oberteil
angeschlossen. Die Kästen können lösbar mit dem Bodenteil
bzw. mit dem Oberteil verbunden sein. Hierdurch wird es möglich,
die Kästen mit ihren Brennstabbündeln in dem Brennelement
umzuplazieren oder die Kästen mit ihren Brennstabbündeln um
ihre Längsachse zu drehen, wobei die Kästen ihre bisherige Position
im Brennelement beibehalten. Das Brennelement
kann auch so aufgebaut sein, daß die Brennelementkästen
mit dem Bodenteil bzw. dem Oberteil fest verbunden sind, während
die Brennstabbündel zwecks Umplazierung im Brennelement
aus ihren Kästen herausgezogen werden können. Aus Festigkeitsgründen
kann es zweckmäßig sein, die Kästen mit einem großen Eckradius
auszubilden. In den Eckpositionen werden dann vorzugsweise
Brennstäbe angeordnet, deren Durchmesser kleiner ist als der der
übrigen Stäbe des Brennstabbündels. Eine weitere Möglichkeit, die
Bremsleistung zu verbessern, so daß man einen gleichmäßigeren
Neutronenfluß und eine gleichmäßigere Leistungsentwicklung im
Brennstabbündel erhält, besteht darin, einen Brennstab im inneren
Teil des Bündels durch ein leeres Brennstabrohr mit freiem Durchlauf
für Kühl- und Moderatorwasser zu ersetzen. Um Schwingungen
oder Vibrationen zu verhindern, können die Kästen des Brennelementes
an einer oder mehreren Stellen zwischen dem Bodenteil
und dem Oberteil durch ein Verbindungsstück miteinander verbunden
sein.
Anhand der Figuren soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch mehrere Brennelemente
gemäß der Erfindung in einem Reaktorkern,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Brennelementes,
Fig. 3 im größeren Maßstab einen Schnitt durch einen
Kasten mit einem Brennstabbündel.
In Fig. 1 werden mit 1 kreuzförmige Steuerstäbe bezeichnet. Zwischen
einer Gruppe von vier benachbarten Steuerstäben ist eine
Gruppe von vier Brennelementen 2 angeordnet. Jedes Brennelement
enthält vier Kästen 2a, 2b, 2c und
2d mit quadratischem Querschnitt. In jedem Kasten befindet sich
ein Brennstabbündel 3. Die Kästen 2a, 2b, 2c und 2d
sind unten an ein gemeinsames Bodenteil 4 angeschlossen, das an
die untere Gitterplatte des Reaktorkerns angeschlossen wird und
das Kühlwasser auf die vier Kästen des Brennelementes
verteilt. Oben sind die Kästen an ein gemeinsames Oberteil
5 angeschlossen. Zwischen dem Bodenteil 4 und dem Oberteil 5
können die Kästen 2a-2d an einer oder an mehreren Stellen durch
ein Verbindungsstück 6 miteinander verbunden sein. Wie Fig. 3
zeigt, können die Kästen 2a-2d mit großen Eckradien ausgeführt
sein, und die vier Eckbrennstäbe 3a können einen kleineren Durchmesser
als die übrigen Brennstäbe 3b haben. Ein Brennstab kann
durch ein Rohr 7 mit freiem Durchlauf ersetzt werden.
Dadurch, daß man ein Brennelement aus vier
Kästen 2a-2d mit gemeinsamem Bodenteil 4 und Oberteil 5 aufbaut,
ist es möglich, die wirtschaftliche Ausnutzung des Brennstoffes
sowohl bei neuen wie auch bei bereits in Betrieb befindlichen
Reaktoren zu verbessern. Es können bereits erprobte Konstruktionen
zur Aufstellung der Brennelemente verwendet werden.
Durch die kreuzförmige Spalte 8 zwischen den vier Kästen 2a-2d
des Brennstoffelementes 2 erhält man eine dampffreie Wassermenge,
die ein größeres Bremsvermögen und somit einen gleichmäßigeren
Neutronenfluß über den Querschnitt des Brennelementes,
eine gleichmäßigere Leistungsentwicklung und einen gleichmäßigeren
Abbrand bewirkt. Der Bedarf an Anreicherungsvariationen
im Brennelement wird geringer oder verschwindet ganz. Da
die Spalte 9 und 10 zwischen zwei Brennelementen 2 größer
sind als die Spalte 8 zwischen den Kästen 2a, 2b, 2c
und 2d, ist der Neutronenfluß und damit die Leistungsentwicklung
nahe den Spalten 9 und 10 etwas größer.
Durch Umplazierung von Kästen mit ihren Brennstäben
oder Vertauschen der in den Kästen befindlichen Brennstabbündel,
wie es die Pfeile 11 in Fig. 1 zeigen, kann der ungleichmäßige
Abbrand verhindert werden. Wie gezeigt, tauschen die Kästen 2a
und 2c sowie 2b und 2d ihren Platz. Eine weitere Möglichkeit,
einen Ausgleich des Neutronenflusses, der Leistungsentwicklung
und des Abbrandes zu erreichen, besteht im Austausch eines Brennstabes
gegen ein leeres Rohr, durch das Kühl- und Moderatorwasser
frei hindurchlaufen kann. In der Mitte des Brennelementes
kann eine Stange 12 angeordnet sein, die das Bodenteil 4 und das
Oberteil 5 des Brennelementes verbindet und zusammenhält.
Bei einer Ausführung eines Brennelementes, bei der die
vier Kästen des Brennelementes miteinander verbunden sind, kann das
Brennelement einen kreuzförmigen, vorübergehend eingesetzten
Absorberstab 12a mit einem abbrennbaren Absorber enthalten,
der nach einer gewissen Zeit anläßlich einer Brennstoffumplazierung
oder dem Brennstoffwechsel entfernt werden kann. Das
Bodenteil des Brennelementes soll mit einem Aufteilungskreuz
13 versehen sein, das sich in oder durch die Drosselöffnung
im Bodenteil 4 erstreckt. Hierdurch wird das Bodenteil 4 in vier
Kanäle aufgeteilt, die garantieren, daß die durch jedes der vier
Kästen hindurchströmende Wassermenge gleich groß
ist, auch wenn der Strömungswiderstand in den Kästen unterschiedlich
sein sollte. Durch Aufteilung des bei bekannten Brennelementen
verwendeten einzigen großen Brennelementenkastens in
vier kleinere Kästen erhält man eine größere Kastenfläche. Da
jedoch die Abmessungen des einzelnen Kastens kleiner sind, erhält
man eine derart verkleinerte Biegebeanspruchung, daß die Blechdicke
um mehr als 50% herabgesetzt werden kann. Die Menge an
Kastenmaterial wird also erheblich geringer und damit auch die
unerwünschte Neutronenabsorption. Gleichzeitig erhält man mehr
Platz für eine dampffreie Wassermenge und eine gleichmäßigere
Verteilung des Wassers.
Claims (7)
1. Brennelement für einen Siedewasserreaktor, welches
Brennelement vier Brennstabbündel enthält, von denen
jedes von einer Wand umgeben ist und die derart auf Abstand
voneinander angeordnet sind, daß zwischen ihnen ein kreuzförmiger
Spaltraum entsteht, wobei die genannten Wände an
ihrem unteren Ende an ein gemeinsames Bodenteil (4) und an
ihrem oberen Ende an ein gemeinsames Oberteil (5) angeschlossen
sind und wobei das Brennelement mit dem
Bodenteil (4) an eine Öffnung in einer unteren Gitterplatte
(Reaktorkernboden) angeschlossen ist und mit dem Oberteil
an einem Kerngitter anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die jedes Brennstabbündel umgebende
Wand ein selbständiger separater Kasten (2a bis 2d) ist und
diese vier Kästen derart zu einem Brennelement zusammengefaßt
sind, daß der zwischen den vier Kästen
gebildete Spaltraum an seinen seitlichen Enden,
gegebenenfalls bis auf einzelne zwischen den
Kästen angeordnete Verbindungsstücke (6),
offen ist.
2. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kästen (2a, 2b, 2c, 2d) mit dem Bodenteil
(4) und dem Oberteil (5) derart lösbar verbunden sind,
daß die Kästen (2a, 2b, 2c, 2d) mit ihrem Brennstabbündel
umplaziert oder durch Drehung um ihre Längsachse in eine
neue Lage gedreht werden können.
3. Brennelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennstabbündel der Kästen
(2a, 2b, 2c 2d) als frei aus den Kästen herausnehmbare Einsätze
ausgebildet sind, die untereinander ausgetauscht oder
in ihren bisherigen Kästen umplaziert werden können.
4. Brennelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kästen (2a, 2b,
2c, 2d) einen quadratischen Querschnitt mit abgerundeten Ecken
haben und daß die Brennstäbe (3a) in den Ecken der Kästen
einen kleineren Durchmesser als die übrigen Brennstäbe (3b)
haben.
5. Brennelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Brennstabbündel (3) des
Kastens (2a-2d) ein Brennstab durch ein leeres
Rohr (7) ersetzt ist, durch den Kühl- und Moderatorwasser
frei hindurchfließen kann.
6. Brennelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Stelle zwischen den vier
Kästen (2a-2d) des Brennelementes (2)
ein fortnehmbarer Absorberstab (12a) mit einem abbrennbaren
Absorber angeordnet ist.
7. Brennelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (4) ein Aufteilungskreuz
(13) enthält, welches das Bodenteil in vier parallele
Kanäle aufteilt.
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