DE3021783C2 - Verfahren zur Behandlung von Baumwollrohgewebe aus Zwirn und Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Baumwollrohgewebe aus Zwirn und Anlage zur Durchführung des Verfahrens

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DE3021783C2 DE19803021783 DE3021783A DE3021783C2 DE 3021783 C2 DE3021783 C2 DE 3021783C2 DE 19803021783 DE19803021783 DE 19803021783 DE 3021783 A DE3021783 A DE 3021783A DE 3021783 C2 DE3021783 C2 DE 3021783C2
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Description

a) das Beuchen mit gleichzeitiger Merzerisation mittels abwechselndem Leiten durch Ätznatronlösung und Ätznatrondampf bei einem Verhältnis von Behandlungszeiten in Lösung und Dampf von 1 · 1 erfolgt;
b) das Dämpfen im Wickel vor dem Laugieren mit einer Gewebespannung von 50 bis 100 N/m erfolgi;
c) das Eiämpfen nach dem Bleichen und Färben während 1 bis 2 Minuten unter Spannung und während 2 bis 10 Minuten ohne Spannung erfolgt;
d) während des Beuchens des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation im Ätznatrondampf und vor dem Dämpfen im Wicke! sowie vor und während des Laugierens das Gewebe breitgestreckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beuchen und Merzerisieren in 15 bis 25 Sekunden erfolfei.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe vo! dem gleichzeitigen Bleichen und Färben vorgetrocknet wird.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit in Richtung der technologischen Behandlung angeordneten folgenden Einrichtungen:
1. Einrichtung zum Beuchen des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation;
2. Kammer zum Dämpfen des Gewebes:
3. Kammern zum Laugieren des Gewebes;
4. Spülbäder:
5. Bad für Bleich-und Färbeflotten;
6. Kammer zum Dämpfen des Gewebes nach dem Bleichen und Färben:
7. Spulbäder:
8. Trockeneinrichtung.
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (I) zum Beuchen des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation eine luftdichte Kammer (17) mit Wasserverschlüssen (18) am Ein- und Austritt des Gewebes enthält;
daß im unteren Teil der luftdichten Kammer (17) ein Bad (19) für die Ätznatronlösung angeordnet ist, das mit Heizelementen (20) und einer Reihe von Führungsrolien (21) versehen ist;
daß im oberen Teil (22) der Kammer (17) eine zweite Reihe von Führungsrollen (21a^angeordnet ist:
daß als Kammer (3) zum Dämpfen des Gewebes nach dessen Beuchen und Merzerisieren eine Kammer dient, die mit einer Einrichtung zum Wickeln des Gewebes zu einer Rolle ausgestattet ist: daß die Kammer (II) zum Dämpfen des Gewebes nach dessen Bleichen und Färben aus zwei
40 miteinander in Verbindung stehenden Teilen (33 und 34) gebildet ist; daß im ersten Teil (33) der Kammer (It) Rollen (35) zum Leiten des Gewebes unter Spannung angebracht sind, daß im zweiten Teil (34) der Kammer (11) ein mit einem Thermostat versehener Schacht (36) zum Leiten des Gewebes ohne Spannung angeordnet ist;
daß im oberen Teil (22) der Kammer (17), vor und in den Kammern (5) zum Laugieren sowie vor der Kammer (3) zum Dämpfen des Gewebes nach dessen Beuchen mit gleichzeitiger Merzerisatior-Vorrichtungen (25) zum Breitstrecken des Gewebes angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil (22) der luftdichten Kammer (17) ein Stutzen (23) zur Dampfzuführung angebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß jede Vorrichtung (25) zum Breitstrekken des Gewebes in bezug auf die Längsachse der Kammer symmetrisch und in einem Abstand, der durch die Gewebebreite bestimmt ist, angeordnete zwei Sätze (37) von Rollen (38, 39) enthält, von denen jeder Satz aus drei bis fünf Rollen besteht, die unter einem Winkel (α) zur Längsachse und mit einem Spalt ^zueinander liegen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Bad (10) für die Bleich- und Färbeflotte eine Vortrockeneinrichtung (7) angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannt sind Verfahren zur Behandlung von Baumwollrohgewebe, vorwiegend aus Zwirn, und Einrichtungen zur Durchführung derselben. So wird gemäß einem Verfahren nach der SU-PS 4 07 983 das Gewebe mit heißer (70 bis 1080C) wäßriger Lösung einer starken Lauge getränkt, die 18 bis 27% Ätznatron und 0,5 bis 1% eines oberflächenaktiven Stoffes enthält, auf eine Feuchtigkeit von 115 bis 120% von der Gewebemasse abgepreßt, 3 bis 5 Sekunden lang auf 106 bis 1080C erwärmt, im gesättigten Dampf bei einer Temperatur von 100 bis 1020C und einem Überdruck von 20 bis 80 Pa gedämpft; danach laugiert und unter einer Zwischenneutralisation gespült und gebleicht.
Dieses Verfahren weist folgende Nachteile auf:
Während der Durchtränkung des Baumwollgewebes aus Zwirn mit einer starken Lauge und während des nachfolgenden Dämpfens wird das erforderliche Maß an Reinigung des Gewebes von zellulosefreien Beimengungen (insbesondere von Schabe) und das erforderliche Maß an Merzerisation nicht erreicht. Es fehlt der Glanz und es erfolgt keine vollständige Ausbildung der Netzstruktur von Molekülen — daher niedrige Barytzahl. Ein solches Gewebe besitzt in gefärbtem Zustand kein zufriedenstellendes Aussehen. Rohgewebefehler in Form von Strukturstreifen sind stärker ausgeprägt. Es wird keine ausreichende Intensität und Echtheit der Gewebefärbung erreicht.
Alle diese Nachteile sind auf eine zu geringe Durchtränkung des Gewebes mit heißer, konzentrierter Lauge infolge einer nicht geeigneten herkömmlichen Bauart des Tränkbades zurückzuführen, die es nicht
gestattet, die gesamte Lauge zweckentsprechend und mit voller Wirkung einzusetzen, da das sich aus der konzentrierten, heißen Lösung ausscheidende Aerosol nutzlos in den Arbeitsraum oder in eine Absaugleitung abgegeben wird. Außerdem fehlt im bekannten Verfahren zur Behandlung einer Rohware mit starker Lauge der Quellungsvorgang, der sonst bei normaler (kalter) Merzerisation erfolgt und zu dessen Durchführung nach der Tränkung auf Kettenmerzerisiermaschinen das gespannte Gewebe Ober ein System von kalten Metallzylindern geleitet wird, wodurch dessen lineare Maße festgelegt und die Ausbildung einer Molekularnetzstruktur besser erreicht wird. Dieses Gewebe läßt sich gleichmäßiger färben, hat eine beständige Form und gewinnt Glanz.
Bei dem bekannten Verfahren zur Behandlung mit starker, heißer Lauge erfolgt ferner eine verstärkte Schrumpfung des Gewebes in der Breite wegen Fehlens eines wirksamen Breitstreckens desselben, wodurch es nicht möglich ist, Gewebe mit Nonnbreite zu erzeugen.
Die gemäß diesem Verfahren vorbereitetem Gewebe werden vorwiegend einer Färbung unterzogen, die nach einem bekannten Verfahren durchgeführt wird.
Dieses bekannte Färbeverfahren läßt keine hohe Färbequalität erreichen. Dieses Verfahren ist arbeitsaufwendig und kostspielig. Die mehrfach zu wiederholenden Naßbehandlungen führen zur Bildung zusätzlicher Fehler am Gewebe.
Es sind auch kontinuierliche Verfahren zum gleichzeitigen Bleichen und Färben (SU-PS 2 55 184) und für eine Färbung mit Küpenlösung (SU-PS 4 72179) bekannt Diese Verfahren werden auch für Direktfarbstoffe verwendet.
Nachteilig ist bei diesen Verfahren eine sorgfältige Vorbereitung des Gewebes beim Merzerisieren und Beuchen. Wenn aber das bekannte Verfahren zur Vorbereitung des Rohgewebes aus Zwirn mit dem Verfahren des gleichzeitigen Bleichens und Färbens nach der SU-PS 2 55 184 und der SU-PS 4 72 179 nur mechanisch vereinigt wird, so läßt sich der Polymerisationsgrad der Zellulose (Viskositätsfaktor) nicht erhalten und eine gute Färbeintensität und -echtheit nicht erreichen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, das Verfahren gemäli dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und die Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 4 so auszubilden, daß die Wirksamkeit der Merzerisation erhöht, das Aussehen des fertigen Gewebes verbessert, die Abmessungen der Vorrichtung verringert und ihre Arbeitsleistung erhöht wird.
Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und des Patentanspruches 4 gelöst.
Dabei werden folgende Wirkungen erreicht:
Das Beuchen des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation gestattet es, den Tränkungsgrad des Gewebes mit heißer, hochkonzentrierter Ätznatronlösung zu verbessern und die gesamte Lauge unmittelbar für den Beughvorgang mit der Merzerisation zu verwenden, wodurch das Aussehen des fertigen Gewebes durch das Vermeiden von Strukturstreifigkeit verbessert wird.
Das Dämpfen des Gewebes, das im Wickel unter einer Spannung von ."»O bis 100 N/m erfolgt, stabilisiert Linearaibmessungen des Gewebes und gewährleistet eine vollkommenere Au:,Dildung der Netzstruktur der Zellulosemoleküle, wodurch das Gewebe gleichmäßiger gefärbt wird, stabile Form erhält und Glanz gewinnt.
Das Buchen des Gewebes mit der Merzerisation in
der Ätznatronlösung und im Ätznatrondampf im Laufe von 15 bis 25 Sekunden bewirkt den erforderlichen Quellgrad des Gewebes während des nachfolgenden Dämpfens.
Das Dämpfen des Gewebes nach dem Bleichen und Färben, das im Laufe von 1 bis 2 Minuten unter Spannung und von 2 bis 10 Minuten ohne Spannung durchgeführt wird, ergibt bei geringen Abmessungen ίο der Einrichtung zum Dämpfen eine vollständige Reinigung des Gewebes von Nichtzellulose-Beimengungen sowie eine hohe Färbeintensität und -echtheit
Das Vortrocknen des Gewebes vor dem gleichzeitigen Bleichen und Färben bewirkt seine Durchwärmung, wodurch bessere Bedingungen zum Färben geschaffen werden.
Die Vorrichtungen zum Breitstrecken des Gewebes, die in der Einrichtung zum Beuchen mit gleichzeitiger Merzerisation und vor und in df ; Kammern zum Auslaugen sowie vor der Kammer ram Dämpfen angeordnet sind, gestatten es, das Gewebe mit Normbreite zu erzeugen.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind die Abmessungen wegen Wegfallens einer Trockeneinrichtung und einer getrennten Färbeeinrichtung verringert.
Die Arbeitsleistung der Anlage ist dank Intensivierung des Beuchvorganges durch heiß-i Merzerisation mit Tränken mit hochkonzentrierter Lauge und nachfolgendem Dämpfen des Gewebes gesteigert.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
j5 Fig.2, eine Gesamtansicht der Einrichtung zum Beuchen und zur gleichzeitigen Merzerisation;
F i g. 3 eine Gesamtansicht der Rollenanordnung zum Spannungsausgleich;
Fig.4 eine Gesamtansicht der Vorrichtung zum Bre-· .strecken;
F i g. 5 desgleichen wie F i g. 4, Seitenansicht;
F i g. 6 eine Ansicht gemäß F i g. 4 in Richtung A.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält in Richtung der technoiogisehen Behandlung angeordnet bekannte Einheiten wie eine Einrichtung 1 (F i g. 1) zum Beuchen des Gewebes 2 mit gleichzeitiger Merzerisation, eine Kammer 3 zum Dämpfen des Gewebes mit einer Rollenanordnung 4 zum Spannungsausgleich, zwei Kammern 5 zum j» Laugieren, mehrere (zwei bis vier) Spülbäder 6, eine Vortrockeneinrichtung 7 mit einer Aufrollmaschine 8 und eher Abrollmaschine 9, ein Bad 10 für die Bleich- und Färbeflotte, eine Kammer 11 zum Dämpfen des Gewebes nach dessin Färben, mehrere (vier bis fünf) Spülbäder 12, eine Trockeneinrichtung 13 und eine Aufrollmaschine 14.
Jede Kammer 5 zum Lautieren enthält ein Tränkbad
15, das sich im unteren Teil der Kammer befindet, und Stutzen zur direkten Zuführung von Dampf zur oberen Zone der Kammer 5, die in der Figur nicht abgebildet sind.
In der Vorrichtung sind zwischen den Bädern und den Kammern in den Übergangsabschnitten des Gewebes aus einer Behandlungszone in die andere Abquetschvorrichtungen 16 bekannter Kpnstruktion angeordnet.
In der Vorrichtung gemäß der Erfindung enthäit die Einrichtung 1 zum Beuchen des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation eine luftdichte Kammer 17 (F i g. 2)
mit Wasserverschlüssen 18 am Ein- und Austritt des Gewebes. Im unteren Teil der luftdichten Kammer 17 ist ein Bad 19 für die Ätznatronlösung untergebracht, das mit schlangenförmigen Heizelementen 20 zum Dampfdurchtritt und einer Reihe von Führungsrollen 21 versehen ist. Im oberen Teil 22 der Kammer 17 befinden sich eine zweite Reihe von Führungsrollen 21a, die den Rollen 21 ähnlich sind, ein Stutzen 23 zur direkten Zuführung von Dampf und ein Rohr 24 zur Zuführung von Ätznatronlösung zum Bad 19. Unter der zweiten Reihe der Führungsrollen 2!a und vor der Abquetschvorrichtung 16 sind Vorrichtungen 25 zum Breitstrecken des Gewebes angeordnet.
Als Kammer 3 (Fig. I) zum Dämpfen des Gewebes nach dessen Beuchen und Merzerisieren dient eine Kammer, die mit einer Vorrichtung zum Aufwickeln des Gewebes ausgestattet ist. die zwei Abnehmer 26 und F.infiihrungsrnllen 27 enthalten.
Die am Eingang in die zum Dämpfen bestimmte Kammer 3 vorgesehene Rollenanordnung 4 zum Spannungsausgleich (Fig. 3) stellt die Spannung des Gewebes beim Dämpfen ein. Die Rollenanordnung 4 enthält einen Ständer 28. Leitrollen 29, die am Ständer 28 befestigt sind, sowie eine an Ketten 30 befestigte, bewegbare Rolle 31. Die Rollenanordnung 4 ist mit einem Gewicht bzw. einem Druckluftzylinder 32 zum Erteilen einer bestimmten Spannung an das Gewebe versehen.
Die Kammer 11 (Fig. 1) zum Dämpfen des Gewebes nach seinem Bleichen und Färben besteht aus zwei miteinander in Verbindung stehenden Teilen 33 und 34. Im Teil 33. der in der Bewegungsrichtung des Gewebes als erster liegt, sind Rollen 35 zum Leiten des Gewebes unter Spannung angebracht, und im zweiten Teil 34 ist ein mit einem Thermostat versehener Schacht 36 zum Leiten des Gewebes ohne Spannung untergebracht.
Vor und in den zum Laugieren bestimmten Kammern 5 sowie vor der Kammer 3 zum Dämpfen des Gewebes nach dessen Beuchen mit Merzerisation sind Vorrichtungen 25 zum Breitstrecken des Gewebes angeordnet. Jede der Vorrichtungen 25 (F i g. 4) enthält in bezug auf die Längsachse der Kammer symmetrisch und in einem durch die Gewebebreite bestimmten Abstand angebrachte zwei Sätze von Rollen 38,39. Jeder Satz 37 kann aus drei bis fünf Rollen bestehen. Bei dem Ausführungsbeispiel besteht jeder Satz 37 aus fünf Rollen (Fi g. 5), die wechselweise versetzt über- oder hintereinander und mit einem Spalt a zwischen ihnen, der die Gewebedicke übersteigt, angebracht sind. Hierbei gehören zu einem jeden Satz 37 Rollen 38 mit schraubenförmig angebrachten Nuten und Rollen 39 mit glatter Oberfläche. Mit Hilfe von Konsolen 40 sind die Rollen 38 und 39 an einem gemeinsamen Rahmen 41 befestigt, wobei die Rollen 38 ortsfest und die Rollen 39 gelenkig und seitlich ausschwenkbar angebracht sind (F i g. 6). wodurch sie sich leicht reinigen lassen.
Die Rollen 38 und 39 (Fig.4) eines jedes Satzes 37 liegen unter einem Winkel χ zur Längsachse der Kammer, die mit der Bewegungsrichtung des Gewebes übereinstimmt (F i g. 4. Pfeil B).
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Das abgesengte und von Flaum gereinigte Gewebe Z ζ. B. Rohköper oder Rohrips, gelangt kontinuierlich über die Einführungseinrichtung in die Einrichtung 1 zum Beuchen des Gewebes mit gleichzeitiger Merzerisation, wo es mit konzentrierter, siedender Ätznatronlösung von 8 bis 27 Gewichts-% getränkt wird. Die Ätznatronlösung enthält 9.5 bis 0.7 Gewichts-% Natriumhydrogensulfit und 0,5 bis 10 Gewichts-% eines oberflächenaktiven Stoffes, der gegen die Wirkung von starken Laugen resistent ist. Das Gewebe wird wechselweise um zwei Reihen von Rollen 21 und 21a geführt, abwechselnd in die Lösung tauchend und unteder Einwirkung des Ätznatrondampfes und -aerosols stehend bei einem Verhältnis der Behandlungszeiten in der Lösung und im Dampf vonn 1:1. Gleichzeitig damit erfährt das Gewebe eine mehrfache Einwirkung der
ίο Vorrichtungen 25 zum Breitstrecken des Gewebes, die an vertikalen Schleifen des Gewebes über dem Lösungsspiegel angreifen.
Das mit Ätznatronlösung durchtränkte und breitgestreckte Gewebe wird aus der Einrichtung 1 herausgeführt und gelangt durch die Abquetschvorrichtung 16 in die Kammer 3 zum Dämpfen, wo es zu einem Wickel aufgewickelt und im gesättigten Dampf bei einer Temperatur von 100 bis 1020C im Laufe von nicht weniger als 30 Minuten unter einer Spannung von 50 bis 100 N/m gedämpft wird. Das Aufwickeln des Gewebes auf jeden der Abnehmer 26 der Kammer 3 erfolgt in zwei Lagen, wobei auf den-einen der Abnehmer das Gewebe aufgewickelt (in F i g. I ist das der Ausgangsabnehmer), von dem anderen aber abgewickelt wird. Nach
>5 abgeschlossenem Abwickeln des Gewebes vom Ausgangaabnehmer führen die Rollen 27 das Gewebe auf den Eirgangsabnehmer. Die Drehrichtung der Abnehmer 26 ändert sich automatisch und der Prozeß der Gewebeaufwicklung wiederholt sich. Während der
jo gesamten Dauer des Gewebedämpfens wird das Gewebe sowohl in Längs- als auch in Querrichtung einer Spannung unterworfen.
Im weiteren passiert das Gewebe die Kammern 5 zum Laugieren, wo es der gemeinsamen Einwirkung der
j) heißen Flüssigkeit, des Dampfes und der Vorrichtungen 25 zum Breitstrecken unterworfen wird. Nach dem Laugieren wird das Gewebe mittels einer Schwefelsäurelösung von einer Konzentration von 0.5 bis l,0Gew.-% neutralisiert und in mehreren Spülbädern 6
an bis zur vollständigen Entfernung der Chemikalien gespült. Danach wird das Gewebe teilweise bis zur Restfeuchtigkeit von 25 bis 30% vorgetrocknet, worauf es mit der Farbstoff- und Bleichmittellösung im Bad 10 getränkt wird und in die Kammer 11 zum Dämpfen im gesättigten Dampf bei einer Temperatur von 100 bis 1020C im Laufe von I bis 2 Minuten unter Spannung und 2 bis 10 Minuten ohne Spannung gelangt, wo das Bleichen und Fixieren des Farbstoffes am Gewebe stattfindet. Danach passiert das Gewebe die Spülbäder 12, die Trockeneinrichtung 13 und gelangt :., die Aufrollmaschine 14.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch folgende Beispiele weiter erläutert:
Beispiel 1
Das Rohgewebe mit einem Gewicht von 240 g/m2, hergestellt aus Zwirn, wird merzerisiert und in siedender wäßriger Lösung gebeucht, die 20 bis 22 Gew.-% Ätznatron und 0,8 bis l,0Gew.-% oberflächenaktiven Stoffes enthält der in hochkonzentrierten Laugen resistent ist, wobei der Prozeß des Merzerisierens und Beuchens bei abwechselndem Leiten des Gewebes durch die Ätznatronlösung und den Ätznatrondampf bei einem Verhältnis von Behandlungszeiten von 1 :1, einer Temperatur von 100 bis 1060C im Verlauf von 25 Sekunden unter gleichzeitigem Breitstrecken des Gewebes durchgeführt wird. Danach wird das Gewebe 5 Sekunden lang auf eine Temperatur von 106cC
erwärmt und im gesättigten Dampf bei 100 bis 102°C gedämpft, wobei der Dämpfprozeß bei einer Spannung des zu einer Rolle gewickelten Gewebes von 50 N/m im Verlauf von 45 Minuten mit nachfolgendem Laugieren, Neutralisieren und Spülen durchgeführt wird und das auf das Bleichen und Färben folgende Dämpfen 2 Minu.ii.-n lang bei Spannung des Gewebes und 2 Minuten lang ohne Spannung des Gewebes erfolgen.
Beispiel 2
Das Rohgewebe mit einem Gewicht von 140 g/m2 wird merzerisiert und in siedender Lösung gebeucht, die 25 bis 27 Gew.-% Ätznatron und 0,5 bis 0,8 Gew.-% oberflächenaktiven Stoffes enthält, der in hochkonzentrierten Laugen resistent ist. Die weitere Behandlung wird ähnlich dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Tränken mit wäßriger Lösung und Ätznatrondämpfen im Verlauf von 15 Sekunden geschiehi; vor dem Dämpfen wird das Gewebe auf eine Temperatur von 1080C 3 Sekunden lang erwärmt; das Dämpfen im Wickel erfolgt bei einer Spannung vonn 100 N/m im
Verlauf von 30 Minuten; das Dämpfen nach dem Bleichen und Färben erfolgt 2 Minuten lang bei Spannung und 10 Minuten lang ohne Spannung.
Beispiel 3
Das Rohgewebe mit einem Gewicht von 190 g/m2 wird merzerisiert und in siedender wäßriger Lösung gebeucht, die 18 bis 20Gew.-% Ätznatron und 0,5 Gew.-°/o oberflächenaktiven Stoffes enthält, der in hochkonzentrierten Laugen resistent ist. Danach wird die Behandlung ähnlich dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Tränken mit wäßriger Lösung und Ätznatrondämpfen im Verlauf von 20 Sekunden geschieht; vor dem Dämpfen wird das Gewebe auf eine Temperatur von 1060C im Verlauf von 4 Sekunden erwärmt; das Dämpfen im Wickel erfolgt bei einer Gewebespannung von 80 N/m während 40 Minuten; schlieülich findet das Dämpfen nach dem Bleichen und Färben im Verlauf von 1,5 Minuten bei Spannung des Gewebes und von 6 Minuten ohne Spannung desselben statt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von BaumwoIIrohgewebe aus Zwirn, bei dem das Gewebe unter gleichzeitiger Merzerisation in siedender Ätznatronlösung gebeucht, gedämpft und laugiert wird, wonach gleichzeitiges Bleichen und Färben des Gewebes mit nachfolgendem Dämpfen, Spülen und Trocknen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß ίο
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