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Gleis loses, motorgetriebenes Fahrzeug
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Die Erfindung bezieht sich auf ein gleisloses, motorgetriebenes Fahrzeug,
welches an seinem Chassis ein lenkbarés Vorderrad und zwei nicht lenkbare Hinterräder
aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug für die Personenbeförderung
zu schaffen, welches charakteristische: Eigenschaften eines offenen oder geschlossenen
Personenkraftwagens (Sportwagen) und eines Motorrades vereinigt und dabei bei kompakter,
breitenmäßig kleiner Bauweise in einfacher Weise eine sichere Straßenlage auch bei
Kurvenfahrten besitzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches
i gelöst, wobei noch die in den Unteransprechen aufgeführten Gestaltungsmerkmale
technisch vorteilhafte Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.
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Der Erfindungsgegenstand erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale
der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
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Das erfindungsgem§e Fahrzeug ist in vorteilhafter Weise kompakt und
insbesondere breitenmäßig klein ausgeführt und vereinigt in sich die Charakteristiken
eines offenen oder geschlossenen Personenkraftwagens und eines Motorrades, 80 daß
dieses neuartige Fahrzeug ein sportliches Äußere besitzt und daneben noch in der
Konstruktion äußerst sicher, auch bei Kurvenfahrten, wendig und in der Benutzungsart
variabel ist.
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Mit diesem Fahrzeug sind die Vorteile des Motorrades bei einem Personenkraftwagen
mit einbezogen worden, und zwar a) geringe Breite, dadurch einfacheres Oberholen
und leichteres Befahren von verschiedenem Geländer wie schmalen Wegen und Umfahren
von Hindernissen; b) durch offene Ausführung besteht eine optimale Verbundenheit
mit der Natur und eine optisch und akustisch bessere Wahrnehmung der Umgebung sowie
kritischen Situationen; c) durch die Möglichkeit der leichten Anbringung eines Verdeckes
gewährleistet dieses Fahrzeug auch einen sicheren Schutz gegen Witterungseinflüsse
der verschiedensten Art; d) das Fahrzeug hat bei Kurvenfahrten eine optimale Schwerpunktverlagerwg,
da die Hinterräder an je einer höhenverschwenkbaren Schwinge gelagert sind, die
vom Fahrer aus über ein Druckmittelsystem oder eine mechanische Einrichtung beim
Kurvenfahren nach unten herausgedrückt werden können, so daß das Fahrzeug in eine
Schräglage gebracht wird, welche ins Kurveninnere und somit zur Fahrbahn hin erfolgt,
was eine äußerst optimale Kurvenlage ergibt; e) das Fahrzeug verringert die Unfallrisiken,
da bei Verschmutzungen der Fahrbahn, Glätte od. dgl. ein Rutschen durch die Schräglage
der Räder und durch die Notlaufrollen weitestgehend ausgeschlossen und ein Umkippen
vermieden wird;
f) das motorradartigc Fahrzeug ermöglicht die Anbringung
von Sicherheitsgurten und somit erhöhte Sicherheit gegenüber den herkömmlichen Motorrädern.
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Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind: - Beibehaltung der
Abmessungen eines Motorrades, - Möglichkeit des Hochklappens des Verdeckes und Versenken
der Windschutzscheibe, - durch Betätigung eines von zwei Steuerpedalen seitliches
Neigen des Fahrzeuges unter Schwerpunktverlagerung mittels hydraulischer Einrichtung
in Richtung Fahrbahn und Kurveninnere, - da das Fahrzeug hinten auf zwei Rädern
besteht, ist nicht jedes Rutschen gleich ein Sturz - doppelte Bodenhaftung gegenüber
einem Motorrad, - bei Anordnung des Verdeckes besteht die Möglichkeit der Beheizung
des motorradartigen Fahrzeuges, - bei Betätigung beider Steuerpedale ist eine Veränderung
der Bodenfreiheit (Höhenlageveränderung) möglich, was im Stand eine Hilfe beim Radwechseln
ergibt, - bei der Fahrzeugneigung in der Kurve ergibt sich eine Verbrciterung der
Spur der Hinterräder und somit eine größere Straßenlage.
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Anhand der Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1. eine Seitenansicht eines dreirädrigen,
motorgetriebenen Personen fahrzeuges mit für die Kurvenfahrt höhenverschwenkbaren
Hinterrädern; Fig. 2 eine Draufsicht auf dasselbe Fahrzeug; Fig. 3 eine Rückansicht
desselben Fahrzeuges bei in Kurvenfahrt geneigter Stellung; Fig. 4 eine Rückansicht
desselben Fahrzeuges bei Geradeaus fahrt.
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Das erfindungsgemäße gleislose, motorgetriebene Fahrzeug für die Personenbeförderung
weist an seinem Chassis 1 ein lenkbares, auf der Fahrzeug-Breitenhalbierenden angeordnetes
(mittig stehendes) Vorderrad 2 und zwei nichtlenkbare Hinterräder 3 auf, die in
einem geringen, gegenüber den herkömmlichen Radabständen bei Personenkraftwagen
kleineren Abstand parallel nebeneinander angeordnet sind.
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Die beiden Hintterräder 3 lagern mittelbar an jeweils einer höhenverschwenkbaren,
bei Kurvenfahrten das Fahrzeug in das Kurveninnere hineinneigenden,schräglegenden
Schwinge 4. Beide Hinterräder 3 sind durch ihre Schwinge 4 unabhängig voneinander
höhenverschwenkbar gelagert und die H6henverschwenkbarkeit der Schwinge 4 wird durch
die Kurvenfahrt - Rechts-oder Linkskurve - bestiwimt und von dem Führer des Fahrzeuges
über ein mechanisches undtoder pneuatisches und/oder hydraulisches Druckmittel eingeleitet
und unterstützt.
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Die Schwinge 4 für jedes Hinterrad 3 setzt sich aus einem Lager- und
Schwenkhebel 6 und einem gabelförmigen, starr mit dem Hebel 6 verbundenen Stützarm
7 zusammen. Dabei ist der Lager- und Schwenkhebel 6 mit einem Längenende in der
Schwenkachse 8 am Chassis 1 höhenverschwenkbar gelagert und erstreckt sich in Fahrzeug-Längsrichtung.
An dem anderen Längenende des Hebels 6 hebt sich der starr daran befestigte Stützarm
7 ab, welcher schräg nach oben und in Fahrzeug-Längsrichtung nach hinten verläuft;
dieser Arm 7 schließt mit dem Hebel 6 einen stumpfen Winkel ein.
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An dem den Stützarm 7 tragenden Längenende des Hebels 6 ist in einer
Schwenkachse 9 ein Lagerhebel 10 mit einem Längenende höhenvers chwenkbar gelagert,
der in seinem anderen Längenende das Hinterrad 3 mit seiner Radachse 3a drehbar
aufnimmt. Zwischen Radachse 3a und dem freien Längenende des schräg nach oben und
hinten gerichteten StUtzarmes 7 ist ein Stoßdämpfer il angeordnet, der das Hinterrad
3 gegenüber der Schwinge 4 abfedert und das Hinterrad 3 gegenüber der Schwinge 4
noch zusätzlich begrenzt höhenverschwenkbar hält. Als Stoßdämpfer 11 läßt sich ein
Hydraulik-oder Pneumatikzylinder oder aber Druckfedern einsetzen.
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FUr jedes Hinterrad 3 sind zwei Lagerhebel 10 und zwei Stoßdämpfer
11 vorgesehen, wobei die Lagerhebel 10 mit einem Längenende an dem Schwingenhebel
6 angreifen und in ihrem anderen Längenende die Radachse 3a sowie die beiden Stoßdämpfer
11 aufnehmen, welche wiederum an dem gabelfdrmigen Stützarm 7 obenendig gelenkig
gelagert sind, und zwar in der Schwenkachse 12 obenendig und untenendig in der Radachse
3a.
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Jeder Schwinge 4 ist im Bereich des Hebels 6 ein Druckmittelzylinder
13 zugeordnet, der über eine Druckmittelleitung 14 mit einem zweiten, im vorderen
Fahrzeugbereich vorgesehenen Druckinittelzylinder 15 verbunden ist. Diese beiden
Zylinder 13, 15 für jede Schwinge 4 bilden mit der Leitung 14 ein geschlossenes
Druckmediumsystem und der Kolben des vorderen Druckmittelzylinders 15 steht über
seine Kolbenstange mit einem schwenkbar am Chassis 1 gelagerten Fußhebel 16 in Verbindung,
so daß durch Betätigung des Fußhebels 16 durch den Führer des Fahrzeuges eine Druckmediumverlagerung
erfolgt, die den hinteren Zylinder 13 betätigt, welcher dann mehr oder weniger auf
die Schwinge 4 zu deren Höhenverschwenkung einwirkt. In der Ausgangsstellung des
geschlossenen Druckmediumsystems befindet sich in beiden Zylindern 13, 15 und in
der Leitung 14 Druckmedium.
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Wird nun der Kolben im Zylinder 15 durch die Fußhebelbetätigung verschoben,
so wird dus diesem Kolben 15 Druckmedium heraus und über die Leitung 14 in den Zylinder
13 gedrückt, so daß dadurch die Kolbenstange ausfährt und auf die Schwinge 4 (Hebel
6) einwirkt und diese Schwinge 4 nach unten hin verschwenkt wird. Dieses erfolgt
bei der Kurvenfahrt, so daß dadurch das ausrechtstehende Fahrzeug in das Kurveninnere
der zu fahrenden Kurve geneigt wird - sich schräg legt -wodurch eine Schwerpunktverlagerung
in Richtung Fahrbahn und Kurveninnere erfolgt, was die Kurvenfahrt wesentlich verbessert.
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Je nach-dem welche Kurve (Rechts- oder Linkskurve) gefahren werden
8011, wird der entsprechende Fußhebel 16 betätigt, so daß denn der zuständige Druckmittelzylinder
13 die Schwinge 4 nach unten und somit auch das Hinterrad 3 nach unten drückt, was
ein Schräglegen des Fahrzeuges zwangsläufig zur Folge hat.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, führt das Fahrzeug eine Linkskurve durch
und das rechte Hinterrad 3 ist durch die Schwinge 4 nach unten verschwenkt worden,
so daß das Fahrzeug nach links geneigt wird. Das linke Hinterrad 3 hat keine Beeinflussung
durch die Schwinge 4 erhalten und ist in seiner Ausgangslage verblieben.
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Beide Hinterräder 3 liegen schräg und dabei ist durch das Verschwenken
des rechten Hinterrades 3 nach unten eine Abstandsvergrößerung der Räder 3 zueinander
erfolgt, da durch die eine Hinterradverschwenkung und die Kurvenfahrt, bedingt durch
den abzufahrenden Radius, sich die beiden Hinterräder 3 zwangsläufig und ein gewisses
Maß in Breitenrichtung voneinander entfernt haben, so daß bei der Kurvenfahrt der
Radabstand in günstiger Weise unter Lagestabilisierung des Fahrzeuges vergrößert
wird.
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Nach Beendigung der Kurvenfahrt wird der Fußhebel 16 langsam in die
Ausgangsstellung zurückbewegt (geschwenkt) und dabei strömt das Druckmittel aus
dem bisher wirksam gewesenen Druckmittelzylinder 13 wieder zurück in den vorderen
Druckmittelzylinder 15 und die Schwinge 4 schwenkt unter allmählichem Aufrichten
des Fahrzeuges ebenfalls nach oben in die Ausgangsstellung zurück, so daß beide
Hinterräder 3 wieder in der gleichen Höhenlage stehen und das Fahrzeug aufrecht
für die Geradeausfahrt halten. Nun ist das Druckmittelsystem wieder in der Ausgangslage.
Soll das Fahrzeug eine Rechtskurve fahren, wird der andere Fußhebel 16 betätigt
und entsprechend auch die andere Schwinge 4 mit Hinterrad 3 nach unten verschwenkt.
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Um bei ungeschicktem oder zu plötzlichem Kurvenfahren ein Umkippen
des Fahrzeuges auszuschließen, ist am Chassis 1 in jedem Seitenbereich des Fahrzeuges
mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere, im Abstand in Fahrzeug-Ltngsrichtung
hintereinander angeordnete Notlaufrollen 17 um senkrechte oder geneigte Achsen drehbar
gelagert, die etwa in Höhe der Hinterradachsen 3a aus dem Aufbau des Fahrzeuges
seitlich mit einem Teilbereich herausragen (vergl. Fig. 3), der beim zu starken
Kippen des Fahrzeuges sich dann auf der Fahrbahn abwälzen würde und ein Umkippen
des Fahrzeuges ausschließt.
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Das Fahrzeug ist beispielsweise für drei Personen ausgeführt,und zwar
dem vom sitzenden Fahrzeugführer und zwei dahinter sitzenden Personen, so daß auf
dem Chassis 1 ein Vordersitz und zwei Rücksitze bzw. eine Sitzbank angeordnet sind.
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Auf dem Chassis 1 ist des weiteren ein kastenförmiger Aufbau vorgesehen,
der sich aus Seitenwänden 18 mit bzw. ohne Tür, einer die Seitenwände 18 nach oben
hin überragenden Rückwand 19 und einer Fronthaube 20 zusaemensetzt. Die Seitenwände
18 haben eine Höhe, die den Oberkdrpoer der sitzenden Personen noch oben hin freilassen.
Die Seitenwände 18 verjüngen sich im Bereich des Fahrzeugführers nach vorn hin und
laufen in der stromlinienförmig gewölbten Fronthaube 20 aus.
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An der Fronthaube 20 ist eine versenkbare Windschutzscheibe 21 in
Führungen (nicht dargestellt) gehalten.
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Auf der Fahrzeug-Breitenhalbierenden verläuft in Fahrzeug-Ltngsrichtung
von der Rückwand 19 bis zur Windschutzscheibe 21 ein Sicherheitsbügel 22, der sich
auf'der Rückwand 19 abstützt und im Seiten- bzw. Frontbereich von aufrechten Sttitzstangen
23, die sich an den Seitenwänden 18 oder dem Chassis 1 abstützen, getragen wird.
Weiterhin verlaufen von vorn nach hinten im Höhenbereich des Sicherheitsbügels 22
seitliche Tragstangen 24, die in Verbindung mit dem Bügel 22 und den Stützstangen
23 eine lösbare Befestigung für ein Verdeck (nicht dargestellt) aus Textil Kunststoff,
Leder oder einem anderen, flexiblen und/oder elastischen Werkstoff ermöglichen.
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Das Vorderrad 2 ist in einer StoBdämpfergabel abgefedert drehbar gelagert
und mit dieser Gabel 25 im Fronthaubenbereich drehbar gehalten und mit der Lenkung
26 verbunden.
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Der Antriebsmotor liegt unterhalb der Fronthaube 20 oder unter den
Sitzen.
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An den Stützarmen 7 ist für jedes Hinterrad 3 ein Abdeck- und Schmutzabweiseteil
27 befestigt, welches den oberen Radbereich überdeckt.
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Der Aufbau 18, 19, 20, 22, 23, 24, 27 läßt sich aus Metall und/oder
Kunststoff herstellen.
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