Die Erfindung bezieht sich auf Rollbälge für Fahrzeug-Luftfede
rungen, die in Form eines hohlzylindrischen Schlauchkörpers aus
Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff mit Verstärkungseinlagen
hergestellt und mittels auf ihrer ohne Wulst ausgebildeten Endabschnitte aufgeschobener
metallischer Spannringe an mit den gegeneinander abgefederten
Fahrzeugteilen zusammenhängenden Stützelementen befestigt sind.
Luftfederungen zeichnen sich vor Stahlfedern vor allem durch ih
ren veränderlichen, wechselnden Belastungen in weiten Grenzen
anpaßbaren Federwert und daraus folgend praktisch gleichbleiben
de Eigenfrequenz aus. Nicht zuletzt deswegen haben sie sich im
Fahrzeugbau - und zwar sowohl für Schienen- als auch für Straßen
fahrzeuge - schon in großem Umfange eingeführt. Ihr eigentliches
Federelement, der mit Druckluft beaufschlagte Federbalg, ist aus
witterungs- und ölbeständigem Gummi meistens synthetischer Zusam
mensetzung mit die notwendige Druckfestigkeit vermittelnden tex
tilen Verstärkungseinlagen aufgebaut, wobei je nach den Einbau
verhältnissen, den zulässigen Federwegen, Belastungen und ande
ren Parametern die Balgform entweder als Ein- oder Mehrfaltenbalg
oder als auf inneren oder äußeren Stützelementen sich abwälzender
Rollbalg gewählt wird. In allen Fällen erschien es bisher aus
Gründen der Druck- und Ausziehfestigkeit und auch wegen der da
mit gegebenen Montagemöglichkeiten unerläßlich, die Verstärkungs
einlagen an formsteifen, in eigens dafür angeformten Endwulsten
eingebetteten Kernringen zu verankern. Erst mit dem Erweitern
des Einsatzgebietes der Luftfedern auf Personenkraftwagen und andere
mit weniger schweren Belastungen verbundene Anwendungsfälle wurde der
Entwicklung kostengünstigerer Federbälge ohne Endwulst größere Beach
tung geschenkt.
Die Erfindung betrifft speziell solche wulstlosen, in wirtschaftlicher
Weise in Form einfacher Schlauchstücke mit beiderseits gleichen An
schlußmaßen hergestellte Rollbälge, wobei die an sich bewährte Befesti
gung mit Hilfe geschlossener metallischer Spannringe (z. B. deutsches
Gebrauchsmuster 70 18 029) vorausgesetzt wird. Diese vergleichsweise
kleinen Luftfeder-Rollbälge zeigten im praktischen Betrieb verschie
dentlich Instabilitäten, die den Wunsch nach einer verbesserten Befe
stigung aufkommen ließen.
Aus der US-PS 41 74 827 ist eine Ausführungsform einer Rollbalgbefesti
gung bekannt, bei der die Rollbalgwandung unterhalb des das obere Ende
des Rollbalges fixierenden Spannringes mittels einer konzentrisch an
geordneten Ringscheibe in axialer Richtung abgestützt ist, so daß beim
Einfedern des Balges die in diesem Bereich auftretenden Verformungen
in definierter Weise ablaufen. Hierdurch konnte zwar eine Verbesserung
des Federungsverhaltens erzielt werden, jedoch bestand bei den auf
diese Weise befestigten Rollbälgen die Gefahr eines frühzeitigen Ver
schleißes dadurch, daß zwischen dem Spannring und der Ringscheibe ein
ringförmiger Spalt vorhanden war, in dem scharfkantige Schmutzteilchen
sich ansammeln und durch ständiges Scheuern die Balgwand zerstören
konnten. Außerdem schabte die den besagten Ringspalt begrenzende
Innenkante der Ringscheibe an der Balgwandung und verursachte zusätz
lichen Abrieb.
Eine aus der GB-PS 9 07 555 bekannte Möglichkeit zur Befestigung eines
Luftfederbalges setzte Bälge mit Endwülsten voraus und konnte dem Fach
mann daher keine Anregungen zur Lösung der vorstehend beschriebenen
Probleme vermitteln.
Es stellte sich daher die Aufgabe, ausgehend von der Lehre der US-PS
41 74 827 die Befestigung wulstloser Rollbälge so zu verbessern, daß
diese im dynamischen Betrieb ein wohldefiniertes Federungsverhalten
zeigen und durch reduzierten Verschleiß eine hohe Lebensdauer erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 ge
kennzeichnete Rollbalganordnung und deren in den Unteransprüchen ange
gebene vorteilhafte Ausgestaltung gelöst.
Nach der Erfindung sind Luftfeder-Rollbälge der eingangs geschilderten
Gattung im Einbauzustand mit Abstand von dem oberen Fahrzeugteil und
kraftschlüssig gegen Überollen des damit zusammenhängenden Stützele
mentes gehalten, und zwar in der Art, daß ihrem oberen Endabschnitt
eine diesen umfassende und mit einem der axialen Länge des Stützelemen
tes entsprechenden Abstand von dem oberen Fahrzeugteil gehaltene
starre Ringscheibe zugeordnet ist. Diese Ringscheibe ist erfindungsge
mäß einteilig mit dem Spannring hergestellt und flanschartig von ihm
abgewinkelt.
Mit dieser Ausbildung der Ringscheibe schafft die Erfindung einen
parallel zu einer Querschnittsebene des Rollbalges ausgerichteten
feststehenden Anschlag, der den Rollbalg gegen jedes unerwünschte Auf
laufen auf den oberen Spannring bzw. andere die Befestigung seines
oberen Anschlußendes bildende oder damit zusammenhängende Einzelteile
wirksam abstützt und der gleichzeitig durch die einstückige Ausführung
von Spannring und Ringscheibe die Nachteile der aus der US-PS 41 74 827
bekannten Befestigungsanordnung vermeidet, da er der Rollbalgwandung
eine durchgehende Anlagefläche ohne verschmutzungsgefährdete Spalte
und verschleißfördernde Kanten bietet.
Weitere Vorteile der einstückig
mit dem Spannring verbundenen Ringscheibe sind darin zu
sehen, daß sie bei der Herstellung ebenso wie bei der Montage Kosten
vorteile bietet, sowie insbesondere darin, daß sowohl bei der Montage
als auch unter allen praktischen Betriebsbedingungen ihre exakte Zen
trierung zur Rollbalgachse keinerlei Probleme bereitet und zwangsweise
immer gewährleistet bleibt, und zwar auch dann, wenn der Innendruck
des Rollbalges einmal so stark abfällt, daß eine separat angebrachte
Ringscheibe nicht mehr durch die Balgwandung gegen ihre obere Anlage
fläche gepreßt würde und infolgedessen aus ihrer Soll-Lage verrutschen
könnte.
Damit zeigen die nach der vorliegenden Erfindung angeordneten Rollbälge
ein dauerhaft ungestörtes einwandfreies Abrollverhalten ohne die bei
bisher bekannten wulstlosen Rollbälgen häufig beobachteten Funktions
störungen. Der eigentliche Rollbereich der erfindungsgemäßen Rollbälge
bleibt unter allen Umständen auf den hierfür allein vorgesehenen
Abschnitt beschränkt. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist
der Außendurchmesser der Ringscheibe
mindestens gleich dem wirksamen Durchmes
ser des Rollbalges im nichteingefederten Einbauzustand bemes
sen, vorzugsweise in einer Größenordnung von etwa dem 1,05fachen
des wirksamen Rollbalg-Durchmessers. Der Ausdruck "wirksamer
Durchmesser" bezeichnet dabei nach üblichen Definitionen den
Kreis des Balgquerschnittes, an dem die Tangente an die Balgwan
dung senkrecht zur Federrichtung verläuft und infolgedessen auch
die Kraftkomponente in den Festigkeitsträgern der Verstärkungs
einlagen in Federrichtung gleich null wird.
Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Aus
führungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht.
Die Zeichnung zeigt im Längsschnitt einen Rollbalg 1 im eingebau
ten und mit dem gehörigen Innendruck beaufschlagten Zustand zwi
schen z. B. dem Fahrgestell 2 und einer Radachse 3 eines Personen
kraftfahrzeuges. Der Rollbalg 1 ist in Form eines glattzylindrischen
Schlauchstückes aus einer synthetischen Kautschukmischung mit aus
textilen Einzelfäden oder stattdessen auch Geweben gebildeten
Verstärkungseinlagen ohne Wulste oder andere Endverdickungen mit
über die ganze Länge gleichbleibender Wandstärke hergestellt. Er
kann daher vorteilhaft durch Abstechen von einem in größerer Län
ge als Ausgangsmaterial fertig aufgebauten und vulkanisierten
Schlauch gewonnen werden. Die nicht weiter dargestellten Verstär
kungseinlagen sind in an sich bekannter Weise so geschaffen und
angeordnet, daß der Balg im aufgeblähten Gebrauchszustand die ge
zeichnete zylindrische Gestalt mit einer nach dem unteren Endan
schluß überleitenden Rollfalte 11 annimmt.
Der untere Endanschluß
ist mittels eines metallischen Spannringes 4 an einem mit der Rad
achse 3 zusammenhängenden Stützkolben 5 befestigt, wobei der
Stützkolben mit seinen an den Befestigungsbereich anschließenden
Umfangsteilen Anlage- und Abrollflächen für die Rollfalte 11 des
Rollbalges 1 bietet und gleichzeitig noch als Zusatz-Luftbehälter
dient.
In ähnlicher Weise ist der obere Endanschluß des Rollbalges mit
Hilfe eines Spannringes 6 an einem mit dem Fahrgestell 2 zusam
menhängenden topfartigen Stützzylinder 7 gleichen Durchmessers
wie der untere Stützkolben 5 befestigt.
Der zweckmäßig aus einem
Metallblech als in sich geschlossener Hohlzylinderkörper herge
stellte Spannring 6 ist mit einem senkrecht zu seiner Längsachse
abgewinkelten Endflansch 16 ausgebildet und wird so auf den End
anschluß aufgeschoben, daß der Endflansch 16 dem Balgkörper zuge
kehrt ist.
Durch leichtes Anrollen des Rollbalges 1 am Endflansch 16 wird
der Spannring 6 in der gezeichneten
Anordnung mit Radialspannung bereichsweise gegen den Stützzylin
der 7 verformt, wobei er den eingefaßten Endanschluß des Roll
balges 1 mit der nötigen Anpreßkraft druckdicht einspannt. Der
an der Stirnfläche des aufgeblähten Rollbalges 1 anliegende und
diesen um ein geringes Maß über seinen wirksamen Durchmesser
übergreifende Endflansch 16 hindert den Balgkörper am Ausbilden
einer in diesem Bereich unerwünschten Rollfalte.