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Hydraulikanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft eine Hydraulikanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem Speichersystem für unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit und mehreren
aus dem Speicher gespeisten hydraulischen Verbrauchern, mit einer das Speichersystem
aufladenden Hydraulikpumpe und mit einem auf den Druck des Speichers ansprechenden
Druckregler, welcher den Ladebetrieb der Hydraulikpumpe abhängig von zwei einen
Arbeitsdruckbereich begrenzenden Druckgrenzwerten steuert.
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Bei bekannten Hydraulikanlagen dieser Art besteht der Druckregler
beispielsweise aus einem Federventil, welches die Hydraulikpumpe einschaltet oder
aber mit dem Druckspeicher verbindet, wenn der Speicherdruck unter einen unteren
Druckgrenzwert fällt bzw. die Hydraulikpumpe abschaltet, falls der Speicherdruck
einen oberen Druckgrenzwert des Arbeitsdruckbereichs erreicht. Derartige
Druckregler
arbeiten zufriedenstellend, sofern lediglich der Speicherdruck innerhalb des Arbeitsdruckbereichs
gehalten werden soll.
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Aus Sicherheitsgründen müssen vielfach manche der Verbraucher auch
dann betriebsfähig bleiben, wenn der Speicherdruck unter den unteren Druckgrenzwert
des Arbeitsdruckbereichs absinkt, was beispielsweise im Falle eines Defekts der
Hydraulikanlage der Fall sein kann. Um den Speicher in einem solchen Fall nicht
vorzeitig zu erschöpfen, sollen deshalb sämtliche, nicht unbedingt erforderlichen
Verbraucher abgeschaltet werden. Nicht unbedingt erforderlich für die Sicherheit
eines Kraftfahrzeugs sind beispielsweise hydraulische Niveauregulierungen und Einrichtungen
der Komforthydraulik, beispielsweise hydraulische Sitzverstellungen, Fensterheber
und dergleichen. Diese Verbraucher sollen bei Betriebsstörungen abgeschaltet werden
können, so daß der Speicherdruck allein den für die Sicherheit unbedingt erforderlichen
Verbrauchern, insbesondere einer Servobremse oder einer Servolenkung zur Verfügung
steht.
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Derartige Prioritätsschaltungen könnten mit mehreren, auf jeweils
unterschiedliche Druckgrenzwerte eingestellten Druckregelventilen oder Druckschaltern
aufgebaut werden. Die Druckgrenzwerte der einzelnen Regler müßten jedoch sehr eng
beieinander liegen. Für einen Arbeitsdruckbereich des Speicherssystems zwischen
150 bis 180 bar müßte die Prioritätsschaltung, bei der lediglich die Servobremse
und die Servolenkung eingeschaltet bleibt, auf einen Druck von 140 bar eingestellt
sein. Um den Druckabfall signalisieren zu können, muß eine Warnschaltung vorgesehen
sein, die beispielsweise bei etwa 130 bar ein Warnsignal erzeugt. Gegebenenfalls
kann eine zweite Prioritätsschaltung vorhanden sein, die bei einem Druck-
abfall
auf beispielsweise loo bar auch die Servolenkung abschaltet und den gesamten noch
verfügbaren Speicherdruck für die Servobremse bereithält. Selbst bei sortierten
und damit teuren Druck schaltern mit einer Toleranz von + 5% kann es bei derart
eng beieinanderliegenden Druckwerten zu Überschneidungen kommen. Bei 5% Toleranz
spricht die auf 140 bar eingestellte Prioritätsschaltung in einem Bereich von 133
bis 147 bar an, während die auf 130 bar eingestellte Warnschaltung in einem Bereich
von 123 bis 136 bar ansprechen würde. Hinzukommt die Temperaturdrift der einzelnen
Schalter, die die Uberschneidung der Schaltpunkte verstärken kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hydraulikanlage, insbesondere für
Kraftfahrzeuge anzugeben, bei welcher mehrere bei eng nebeneinanderliegenden Druckwerten
auszuführende Schaltfunktionen verwirklicht sind, wobei mit geringem konstruktiven
Aufwand enge Schalttoleranzen eingehalten werden können und auch eine temperaturabhängige
Fehlerdrift nicht zu einer Überschneidung eng benachbarter Toleranzbereiche führt.
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Ausgehend von der eingangs näher erläuterten Hydraulikanlage wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Druckregler einen einzigen
Druckfühler pro Druckspeichersystem aufweist, der den Speicherdruck in ein elektrisches
Signal umsetzt, dessen Signalwert dem Wert des Speicherdrucks entspricht und daß
zur Steuerung des Ladebetriebs der Hydraulikpumpe und der Betriebsbereitschaft zumindest
eines der Verbraucher elektrisch betätigbare Hydraulikventile vorgesehen sind, die
über je eine elektrische, das zugeordnete Hydraulikventil abhängig von einem vorgegebenen
Druckwert steuernde Schwellwertstufe an den einzigen Druckfühler angeschlossen sind.
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Da lediglich ein einziger Druckfühler vorhanden ist, ändert sich das
dem Speicherdruck entsprechende elektrische Signal für alle Schwellwertstufen in
derselben Richtung, so daß sich die Toleranzbereiche nicht temperaturabhängig relativ
zueinander verschieben können.
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Elektrische Schwellwertstufen mit geringem Toleranzbereich lassen
sich mit wesentlich geringerem konstruktiven Aufwand bereitstellen als mechanisch
druckabhängig betätigte Schalter und Regler. Die Schwellwerte derartiger Schwellwertstufen
lassen sich einfach einstellen, so daß die Hydraulikanlage aus standardisierten
Elementen aufgebaut werden kann. Der konstruktive Aufwand zur Ergänzung der Hydraulikanlage
durch weitere Funktionen ist gering. Das Speichersystem kann einen oder mehrere
Speicher aufweisen. Um ein schnelles Ansprechen z. B. der Bremse zu gewährleisten,
wird vorteilhafterweise ein zusätzlicher Speicher mit möglichst kurzer Leitungslänge
dem Verstärker zugeordnet.
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Die Schwellwertstufen können hysteresebehaftet sein, d.
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h. die Schwellwertstufen schalten bei unterschiedlichen Druckgrenzwerten
je nachdem, ob der Druckgrenzwert in ansteigender oder abfallender Druckänderungsrichtung
überschritten wird. In einer bevorzugten Ausführungsform bestimmen die beiden Druckgrenzwerte
der Schwellwertstufe die Grenzen des Arbeitsdruckbereichs des Speichers. In einer
Ausführungsform, bei der die Hydraulikpumpe kontinuierlich angetrieben werden kann,
ist hierzu vorgesehen, daß das den Ladebetrieb der Hydraulikpumpe steuernde Hydraulikventil
in eine vom Pumpenausgang zur Niederdruckseite der Hydraulikpumpe führende Rückführleitung
geschaltet ist und daß die diesem Hydraulikventil zugeordnete Schwellwertstufe das
Hydraulikventil bei einem Speicherdruck kleiner als dem unteren Druckgrenzwert des
Speicherarbeitsdruckbereichs in seine die Rückführleitung sperrende Stellung und
beim oberen Druckgrenzwert in seine
die Rückführleitung öffnende
Stellung schaltet. Solange der Speicherdruck sich innerhalb der Grenzen des Arbeitsdruckbereits
hält, arbeitet die Hydraulikpumpe über die Rückführleitung im wesentlichen drucklos,
so daß der Leistungsbedarf der Hydraulikpumpe dementsprechend klein ist.
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Um Schäden an der Hydraulikanlage, insbesondere dem Speicher, bei
Ausfall der Druckregelung zu vermeiden, ist in eine Nebenschlußleitung zur Rückführleitung
ein mechanisches Druckbegrenzungsventil geschaltet, welches die Nebenschlußleitung
bei einem Druck größer als der obere Druckgrenzwert des Speicherarbeitsdruckbereichs
öffnet.
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Das in die Rückführleitung geschaltete Hydraulikventil ist zweckmäßigerweise
im elektrisch nicht erregten Zustand in seine die Rückführleitung öffnende Stellung
vorgespannt.
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Bei Stromausfall an den zur Hydraulikanlage gehörenden elektrischen
Elementen wird damit die Hydraulikpumpe selbsttätig drucklos geschaltet.
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Prioritätsschaltungen, bei welchen Verbraucher abgeschaltet werden,
wenn der Druck des Speichers nicht mehr zur ordnungsgemäßen Versorgung sämtlicher
Verbraucher der Hydraulikanlage ausreicht, umfassen vorzugsweise eine Schwellwertstufe,
die die Hydraulikzufuhr zu dem Verbraucher sperrt, wenn der Speicherdruck kleiner
als der untere Druckgrenzwert des Speicherarbeitsdruckbereichs ist und die Hydraulikzufuhr
öffnet, wenn der Speicherdruck größer als der untere Druckgrenzwert ist.
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Das den Betriebszustand des Verbrauchers steuernde Hydraulikventil
ist im elektrisch nicht erregten Zustand vorzugsweise in seine die Hydraulikzufuhr
zum Verbraucher sperrende Stellung vorgespannt. Bei Hydraulikanlagen in Kraftfahrzeugen
kann auf diese Weise beispielsweise das unbeabsichtigte Verstellen der Niveauregelung
bei abgeschalteter Zündung verhindert werden.
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Von besonderer Bedeutung sind Ausführungsformen, bei welchen die Hydraulikventile,
der Speicher und der Fühler zu einer Baueinheit vereinigt sind. Diese Ausführungsformen
beanspruchen wenig Platz. Sofern die Elektronikbauteile der Schwellwertstufen und
Verstärker ebenfalls Bestandteil der Baueinheit sind, was bevorzugt wird, ergeben
sich kurze Leitungswege, so daß bei Kraftfahrzeugen die Störeinstrahlung aus der
Zündanlage des Motors gering bleibt. Zudem läßt sich aufgrund kurzer elektrischer
und hydraulischer Leitungen ein Höchstmaß an mechanischer Stabilität erreichen.
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Bei Kraftfahrzeugen mit Fremdkraftbremsanlage müssen zur Verbesserung
der Funktionssicherheit wenigstens zwei Speicher parallel an eine gemeinsame Hydraulikpumpe
angeschlossen sein, wobei ein den Ladebetrieb der gemeinsamen Hydraulikpumpe steuerndes
Hydraulikventil von je einem einzigen Druckfühler dieses Speichers gemeinsam steuerbar
ist. Die beiden Speicher mit den zugehörigen Druckfühlern und die Hydraulikventile
können wiederum zu einer Baueinheit vereinigt sein.
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Beim abrupten Schalten der Hydraulikventile können in den Leitungen
der Hydraulikanlage Druckstöße auftreten, die die Bauteile der Hydraulikanlage über
Gebühr beanspruchen können. Druckstöße lassen sich vermeiden, wenn, wie in einer
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen ist, zwischen die Schwellwertstufe und das
zugehörige Hydraulikventil eine elektrische Signalformerstufe geschaltet ist, die
die Xnderungsgeschwindigkeit des Ausgangssignals der Schwellwertstufe verringert.
Die Signalformerstufe verringert die Flankensteilheit des sich bei Uberschreiten
der Druckgrenzwerte in aller Regel sprunghaft ändernden Ausgangssignals der Schwellwertstufe
und erlaubt ein allmähliches Öffnen bzw. Schließen des Hydraulikventils.
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Die Signalformerstufe kann prinzipiell an jeder Stelle des Signaiwegs
zwischen der Schwellwertstufe und dem Hydraulikventil geschaltet sein. Soweit das
Hydraulikventil jedoch über eine Treiberstufe erregt wird, ist die Signalformerstufe
zweckmäßig der Treiberstufe vorgeschaltet, so daß sie nicht für hohe Signalleistungen
ausgelegt sein muß.
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Die Signalformerstufe läßt sich am einfachsten als lfltegrationsnetzwerk
ausbilden. Geeignet sind integrierende Widerstands-Kondensator-Netzwerke, d. h.
RC-Netzwerke mit einem, bezogen auf den Signalweg, in Serie geschalteten Widerstand
und einem parallel geschalteten Kondensator. Andere Integrationsnetzwerke sind ebenfalls
brauchbar, insbesondere auch unter Verwendung von Induktivitäten aufgebaute Integrationsnetzwerke.
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Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt Fig. 1 ein Schaltbild einer ersten
Ausführungsform einer Hydraulikanlage eines Kraftfahrzeugs; Fig. 2a bis f Zeitdiagramme
zur Erläuterung der Wirkungsweise der Hydraulikanlage nach Fig. 1; Fig. 3 ein Blockschaltbild
einer elektrischen Steuerung der Hydraulikanlage nach Fig. 1 und Fig. 4 ein Schaltbild
einer zweiten Ausführungsform einer Hydraulikanlage für Kraftfahrzeuge.
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In der Hydraulikanlage nach Fig. 1 fördert eine vom Motor des Kraftfahrzeugs
angetriebene Hydraulikpumpe 1 Hydraulikflüssigkeit aus einem Tank 3 in einen Druckspeicher
5. Zwischen die Hydraulikpumpe 1 und den Druckspeicher
5 ist ein
Rückschlagventil 7 geschaltet, welches verhindert, daß sich der Druckspeicher 5
bei abgeschaltetem Kraftfahrzeugmotor und damit stillstehender Hydraulikpumpe 1
über Leckwege der Hydraulikpumpe 1 entlädt. An den Druckspeicher 5 sind Verbraucher
9, 11 angeschlossen, die mit der unter Druck stehenden Hydraulikflüssigkeit des
Druckspeichers 5 betrieben werden.
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Eine Rückflußleitung 13 verbindet die Verbraucher 9, 11 ausgangsseitig
mit dem Tank 3.
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Der Betrieb der Hydraulikpumpe 1 wird durch ein elektromagnetisch
betätigbares Hydraulikventil 15 gesteuert, welches in eine von der Ausgangsseite
der Hydraulikpumpe 1 zum Tank 3 führende Rückflußleitung 17 geschaltet ist. Das
Hydraulikventil 15 hat zwei Stellungen. In der gezeichneten Stellung ist die Rückflußleitung
17 geöffnet, so daß die Hydraulikpumpe 1 die Hydraulikflüssigkeit im wesentlichen
drucklos aus dem Tank 3 heraus und wieder zurück fördert. In der anderen Stellung
des Hydraulikventils 15 ist die Rückflußleitung 17 gesperrt, so daß die Hydraulikpumpe
1 über das Rückschlagventil 7 den Druckspeicher 5 lädt. Um bei Stromausfall am Elektromagneten
des Hydraulikventils 15 zu verhindern, daß die Hydraulikpumpe 1 den Druckspeicher
5 über dessen Höchstdruck hinaus lädt, ist das Hydraulikventil 15 mittels einer
Feder 19 in die gezeichnete, die Rückflußleitung 17 öffnende Stellung vorgespannt.
Zusätzlich ist dem Hydraulikventil 15 ein mechanisches Uberdruckventil 21 parallel
geschaltet, welches den Ausgangsdruck der Hydraulikpumpe 1 auf einen vorgegebenen
Wert begrenzt.
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Bei dem Verbraucher 11 handelt es sich um Sicherheitsorgane des Kraftfahrzeugs,
beispielsweise die Servolenkung oder die Servobremse. Der Verbraucher 11 ist direkt
zwischen
den Druckspeicher 5 und den Tank 3 geschaltet.
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Beim Verbraucher 9 handelt es sich um Servogeräte, von denen nicht
unmittelbar die Sicherheit des Kraftfahrzeugs abhängt, beispielsweise um die Niveauregelung
oder um Servogeräte der Komforthydraulik, beispielsweise um Sitzverstellungen oder
Fensterheber oder dergleichen. Um, wie nachstehend noch näher erläutert wird, den
bzw. die Verbraucher 9 bei Druckabfall im Druckspeicher 5 abschalten zu können und
so den verfügbaren Restdruck ausschließlich dem für die Sicherheit des Kraftfahrzeugs
bedeutsamen Verbraucher 11 zuführen zu können, ist der Verbraucher 9 in Serie zu
einem elektromagnetisch betätigbaren Hydraulikventil 23 zwischen den Druckspeicher
5 und den Tank 3 geschaltet. Eine Feder 25 spannt das Hydraulikventil 23 in die
den Hydraulikzufluß sperrende Stellung vor, so daß die Verbraucher 9 bei abgeschalteter
Zündung nicht verstellt werden können. In Fig. 1 sind lediglich zwei Verbraucher
dargestellt. Es können jedoch auch mehr Verbraucher vorhanden sein, die je nach
Funktion entweder direkt oder über ein Hydraulikventil zwischen den Druckspeicher
5 und den Tank 3 geschaltet sind.
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Die Hydraulikventile 15 und 23 sowie eine Warnlampe 27, die das Absinken
des-Drucks im Druckspeicher 5 unter einen vorgegebenen Druckwert signalisiert, werden
von einer elektronischen Steuerung 29 gesteuert. Die Steuerung 29 steuert die Hydraulikventile
15, 23 und die Warnlampe 27 abhängig vom analogen Ausgangssignal eines einzigen,
den Druck des Druckspeichers 5 erfassenden, elektrischen Druckfühlers 31. Auf diese
Weise können die Schaltpunkte der Hydraulikventile 15, 23 und der Warnlampe 27 eng
benachbart sein, ohne daß es zu Überschneidungen von Toleranzbereichen kommt. Die
Toleranzbereiche bei der Steuerung der Hydraulikventile 15, 23
und
der Warnlampe 27 ändern sich, da ein einziger Druckfühler benutzt wird, gleichsinnig.
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Im folgenden soll die Arbeitsweise der Hydraulikanlage nach Fig. 1
näher erläutert werden. Fig. 2a zeigt als Zeitdiagramm den Druck Ps des Druckspeichers
5. In 5 Fig. 2b ist zeitabhängig der Ausgangsdruck der Hydraulikpumpe 1 dargestellt.
In Fig. 2c ist durch ein schraffiertes Rechteck der Zeitbereich dargestellt, in
welchem das Überdruckventil 21 abhängig von dem in Fig. 2a dargestellten Speicherdruck
geöffnet ist. Fig.
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2d gibt durch schraffierte Rechtecke diejenigen Zeitbereiche an, in
denen das Hydraulikventil 15 abhängig vom Druck des Druckspeichers 5 die Rückflußleitung
17 sperrt. Fig. 2e gibt analog dazu durch schraffierte Rechtecke diejenigen Zeitbereiche
an, welchen das Hydraulikventil 25 abhängig vom Druck im Druckspeicher 5 die Hydraulikzufuhr
zum Verbraucher 9 freigibt.
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Schließlich sind in Fig. 2f durch schraffierte Rechtecke diejenigen
Zeitbereiche angedeutet, in welchen die Warnlampe 27 einen zu niedrigen Druck des
Druckspeichers 5 signalisiert.
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Der zum Zeitpunkt t0 entladene Druckspeicher 5 wird zunächst von der
Hydraulikpumpe 1 geladen, bis der Druck auf einen oberen Druckgrenzwert Pl angestiegen
ist.
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Der obere Druckgrenzwert P1 wird zum Zeitpunkt t1 erreicht. Bei Erreichen
des oberen Druckgrenzwerts P1 öffnet die Steuerung 29 das Hydraulikventil 15, womit
der Pumpenausgangsdruck Pp (Fig. 2b) absinkt und die Hydraulikpumpe 1 im wesentlichen
drucklos fördert.
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Zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 nimmt der Druck Ps des Druckspeichers
5 infolge des Betriebs der Verbraucher 9, 11 bis auf einen unteren Druckgrenzwert
P2 ab.
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Die Druckgrenzwerte P1 und P2 begrenzen den Arbeits-
druckbereich
des Druckspeichers 5. Wird der untere Druckgrenzwert P2 des Arbeitsdruckbereichs
unterschritten, so sperrt die Steuerung 29 das Hydraulikventil 15.
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Der Ausgangsdruck P der Hydraulikpumpe 1 steigt damit p rasch auf
den Druckwert P2 an und nimmt dann entsprechend der Förderleistung der Hydraulikpumpe
1 zu, bis zu einem Zeitpunkt t3 erneut der obere Druckgrenzwert P1 des Arbeitsdruckbereichs
erreicht ist.
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Bei einem Defekt an der Hydraulikpumpe 1 nimmt der Speicherdruck P
bei Betätigung der Verbraucher unter 5 den unteren Druckgrenzwert P2 ab. Bei Erreichen
eines Druckgrenzwerts P3 (Zeitpunkt t4) sperrt die Steuerung 29 das Hydraulikventil
23 und unterbricht die Hydraulikzufuhr zu dem beispielsweise durch die Niveauregelung
gebildeten Verbraucher 9, so daß der Druck des Druckspeichers 5 ausschließlich dem
Verbraucher 11, beispielsweise der Servobremse oder der Servolenkung zur Verfügung
steht. Beginnt die Hydraulikpumpe 1 wieder zu arbeiten, so wird bei Überschreiten
des Druckgrenzwerts P3 (Zeitpunkt t5) das Hydraulikventil 23 wieder geöffnet, so
daß auch der Verbraucher 9 wieder in Betrieb genommen wird.
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Steigt, beispielsweise aufgrund eines Defekts der Steuerung 29, der
Druck P5 des Druckspeichers 5 über den oberen Druckgrenzwert P1 des Arbeitsdruckbereichs
hinaus an, so öffnet bei Erreichen eines oberhalb des Druckgrenzwerts Pl liegenden
Druckgrenzwert PS (Zeitpunkt t6) das Überdruckventil 21 und begrenzt einen weiteren
Druckanstieg.
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Nimmt der Speicherdruck P5 aufgrund eines Defekts unter den Druckgrenzwert
P3 bis auf einen Druckgrenzwert P4 (Zeitpunkt t7) ab, so schaltet die Steuerung
29 die Warnlampe 27 ein, bis der Druckgrenzwert P4 wieder über
schritten
wird (Zeitpunkt t8).
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Fig. 3 zeigt Einzelheiten der Steuerung 29. Der Druckfühler 31 gibt
ein analoges Ausgangssignal, insbesondere Spannungssignal,das ein Maß fürden Druck
in dem Druckspeicher 5 ist. Der Druckfühler 31 ist über einen Verstärker 33 an eine
Schwellwertstufe 35 angeschlossen, die ihrerseits über eine Flankenformstufe 37
und einen Treiberverstärker 39 den Elektromagneten des Hydraulikventils 15 steuert.
Die Schwellwertstufe 35 spricht auf die beiden Druckgrenzwerte P1 und P2 des Arbeitsdruckbereichs
an. Der Elektromagnet des Hydraulikventils 15 wird erregt und das Ventil damit geschlossen,
wenn das aus dem Druckfühler 31 zugeführte Signal kleiner als ein dem Druckgrenzwert
P2 entsprechendes Signal ist. Der Elektromagnet des Hydraulikventils 15 wird abgeschaltet
und damit das Hydraulikventil 15 geöffnet, wenn der durch ein weiteres Bezugssignal
bestimmte, obere Druckgrenzwert P1 des Arbeitsdruckbereichs überschritten wird.
Eine nicht näher dargestellte, beispielsweise durch ein Flipflop gebildete Speicherschaltung
hält den Elektromagnet des Hydraulikventils 15 abgeschaltet, bis der Druck des Druckspeichers
5 erneut unter den unteren Druckgrenzwert P2 abgesunken ist.
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Das Ausgangssignal der Schwellwertstufe 35 ändert sich bei Überschreiten
der Druckgrenzwerte P1 und P2 sprunghaft. Bei unmittelbarer Steuerung des Elektromagneten
des Hydraulikventils durch das Ausgangssignal der Schwellwertstufe 35 würde dies
zu Druckstößen in den Leitungen der Hydraulikanlage führen. Die Flankenformerstufe
37 flacht die Schaltflanken der Schwellwertstufe 35 ab, so daß das Hydraulikventil
15 nicht schlagartig, sondern allmählich öffnet. Die Flankenformerstufe 37 kann
aus einem integrierenden Netzwerk, beispielsweise einem RC-Netzwerk mit einem -
bezogen auf den Signalweg - in
Serie geschalteten Widerstand 41
und einem parallel geschalteten Kondensator 43 bestehen. Die Flankenformerstufe
37 ist dem Treiberverstärker 39 vorgeschaltet, könnte aber auch diesem Verstärker
nachgeschaltet sein.
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Das Hydraulikventil 23 wird in entsprechender Weise über eine an den
Verstärker 33 angeschlossene Schwellwertstufe 45 gesteuert, die über eine Flankenformerstufe
47 und einen Treiberverstärker 49 den Elektromagnet des Hydraulikventils 23 erregt.
Die Schwellwertstufe 45 vergleicht das aus dem Druckfühler 31 zugeführte Signal
mit einem dem Druckgrenzwert P3 entsprechenden Signal.
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Die Schwellwertstufe 45 legt den Druckgrenzwert der den Betriebszustand
des Verbrauchers 9 steuernden Prioritätsschaltung fest. Soweit erwünscht, können
weitere Prioritätsschaltungen in ähnlicher Weise aufgebaut sein, über die beispielsweise
bei einem weiteren Druckgrenzwert kleiner als der Druckgrenzwert P3 beispielsweise
die Servolenkung abgeschaltet wird, so daß der Restdruck des Druckspeichers 5 ausschließlich
der Servobremse zur Verfügung steht.
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Die Warnlampe 27 wird über einen Treiberverstärker 51 von einer an
dem Verstärker 33 angeschlossenen Schwellwertstufe 53 gesteuert. Die Schwellwertstufe
53 ist auf den Druckgrenzwert P4 eingestellt und schaltet die Warnlampe 27 ein,
wenn der Druck des Speichers unter den Druckgrenzwert P4 fällt.
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Die Spannungsversorgung der elektrischen Bauelemente erfolgt über
eine Spannungsstabilisierungsschaltung 55, die über ein bei 57 dargestelltes Zündschloß
an eine mit 59 bezeichnete Batterie des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist.
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Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform einer Hydraulikanlage für
Kraftfahrzeuge, bei welcher eine bei 61 ausgangsseitig anzuschließende Hydraulikpumpe
über je ein Rückschlagventil 63, 65 zwei getrennte Druckspeicher 67, 69 lädt. Zwei
getrennte, analoge Druckfühler 71, 73 erfassen den Druck der zugeordneten Druckspeicher
67 bzw. 69. Zur Steuerung der Hydraulikpumpe ist ein elektromagnetisch betätigbares
Hydraulikventil 75 sowie ein mechanisches Überdruckventil 77 zwischen den mit dem
Pumpenausgang verbundenen Anschluß 61 und einem an einen Tank für Hydraulikflüssigkeit
anzuschließenden Anschluß 79 geschaltet. Die Bauteile 65, 69, 73, 75 und 77 entsprechen
der Reihe nach den Bauteilen 7, 31, 5, 15 und 21 der Hydraulikanlage nach Fig. 1.
Insoweit wird auf die Beschreibung der Fig. 1 Bezug genommen. An den Druckspeicher
69 sind über Anschlüsse 81 bzw. 83 unmittelbar oder über Zwischenschaltung eines
weiteren Hydraulikventils Verbraucher, ähnlich den Verbrauchern 9 und 11 der Hydraulikanlage
nach Fig. 1 angeschlossen. In ähnlicher Weise können an einem mit dem Druckspeicher
67 verbundenen Anschluß 85 weitere Verbraucher direkt oder über Hydraulikventile
angeschlossen sein. Die vorstehende Ausführungsform eignet sich insbesondere für
Kraftfahrzeuge mit Zweikreisbremsanlage,bei welcher zur Erhöhung der Sicherheit
voneinander getrennte Bremskreise vorhanden sind. Die Hydraulikventile der Verbraucher
werden jeweils über den Druckfühler gesteuert, der dem Druckspeicher, an den sie
angeschlossen sind, zugeordnet ist. Das Hydraulikventil 75 der gemeinsamen Hydraulikpumpe
kann über ODER-Schaltungen von jedem der beiden Druckfühler 71, 73 gesteuert werden.
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In Fig. 4 ist mit einer strichpunktierten Linie 87 ein Gehäuseblock
angedeutet, der die innerhalb der strichpunktierten Linie 87 gezeichneten Bauelemente
in sich
aufnimmt. An dem Gehäuseblock sind die zu den Verbrauchern
ftihrenden Anschlüsse angebracht. Der Gehäuseblock trägt darüberhinaus die Fühler
71, 73, die Druckspeicher 67 und 69 sowie zumindest das Hydraulikventil 75, vorzugsweise
jedoch auch die den Betriebszustand der Verbraucher steuernden Hydraulikventile.
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Eine solche Anordnungsweise führt zu einer relativ kompakten Baueinheit,
wobei die Druckspeicher 67, 69 vorzugsweise von gegenüberliegenden Seitenflächen
des Gehäuseblocks abstehen.
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Eine entsprechende Bauweise ist auch bei der Hydraulikanlage nach
Fig. 1 möglich. Eine strichpunktierte Linie 89 kennzeichnet schematisch einen Gehäuseblock,
an dem der Druckfühler 31, der Druckspeicher 5 und die Hydraulikventile 15 und 23
einschließlich der Platinen der Steuerung 29 angebracht sind.
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Bei den vorstehend erläuterten Ausführungsformen kann die Hydraulikpumpe
1 anstatt vom Motor des Kraftfahrzeugs auch von einem Elektromotor angetrieben werden,
der beispielsweise aus der Batterie oder der Lichtmaschine des Kraftfahrzeugs gespeist
wird. Die Steuerung 29 steuert in diesem Fall nicht ein in eine Rückführleitung
führendes Hydraulikventil, sondern direkt oder über einen elektrischen Schalter
den Betrieb des Elektromotors.
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