DE3013061C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb redundanter SteuerungseinrichtungenInfo
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60L—PROPULSION OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; SUPPLYING ELECTRIC POWER FOR AUXILIARY EQUIPMENT OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; ELECTRODYNAMIC BRAKE SYSTEMS FOR VEHICLES IN GENERAL; MAGNETIC SUSPENSION OR LEVITATION FOR VEHICLES; MONITORING OPERATING VARIABLES OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; ELECTRIC SAFETY DEVICES FOR ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen ist
aus der DE-OS 21 62 120 bekannt.
Dort wird eine Umschalteinrichtung für ein aus zwei gleichen Einheiten bestehendes Sicherheitssystem beschrieben,
bei dem je nach vorliegendem Umschaltbefehl eine der Einheiten die Systemaufgabe wahrnimmt.
Eine Einheit arbeitet dabei als Betriebseinheit zur Wahrnehmung der eigentlichen Systemaufgabe. Die
weitere Einheit arbeitet als Sicherheitseinheit (Reserveeinheit) für die Betriebseinheit. Die beiden Einheiten
werden mittels einer Überwachungseinrichtung überwacht. Bei Ausfall der Betriebseinheit wird die Systemaufgabe
der Reserveeinheit übertragen.
Im Zusammenhang mit Zweirichtungs-Schienenfahrzeugen ist es aus der DE-AS 11 58 091 bekannt, zwei
und mehr beliebig miteinander gekuppelte Lokomotiven von einem beliebigen Führerstand aus zu steuern
•(Vielfachsteuerung von ;piesellokomoti.veri), und zwar
sowohl in Vorwärts- a!s auch in Rückwärtsfahrt. Es ist jedoch nicht vorgesehen, im Störüngsfall von der gestörten
auf die ungestörte Steuerungseinrichtung umzuschalten.
Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit werden Steuerungseinrichtungen
von Schienenfahrzeugen üblicherweise ganz oder zum Teil redundant aufgebaut. Dabei
treten zahlreiche Probleme auf. Bei parallel arbeitenden Steuerungseinrichtungen müssen die Ausgänge auf
Gleichheit überwacht werden. Das erhöht zwar den Sicherheitsgrad, da gefährliche Fehler erkannt werden,
vermindert aber die Zuverlässigkeit Ein Beispiel für derartige parallel arbeitende Steuerungseinrichtungen
ist aus Siemens Forschungs- und Entwicklungsberichte, 1978, Seite 374 bis 377 bekannt
Dort wird ein fehlersicheres Datenverarbeitungssystern für Eisenbahnsignale beschrieben, bei dem zwei
unabhängige Rechner mit Eingangssignaien gespeist werden. Die Ausgangssignale der Rechner werden laufend
mittels eines !Comparators überwacht. Bei Abweichungen der Ausgangssignale wird das gesamte Daten-Verarbeitungssystem
fehlersicher abgeschaltet um jegliches Sicherheitsrisiko auszuschalten.
Zuschaltbare Ersatz-Systeme erhöhen die Zuverlässigkeit nur dann, wenn ihre Funktionsfähigkeit in regelmäßigen
Abständen geprüft wird, wobei die Abstände geringer sein müssen, als der mittlere Abstand zweier
Ausfälle im Hauptsystem. Diese Prüfung muß entweder automatisch ablaufen oder organisiert werden, was den
Nachteil eines technischen Zusatzaufwandes oder eines Verwaltungsaufwandes mit sich bringt Eine gezielte
Prüfung eines etwa vorhandenen Ersatz-Systems unter Betriebsbedingungen erfordert bei Fahrzeugen hohen
Aufwand, z. B. eine Probefahrt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das eine Prüfung der redundanten
Steuerungseinrichtungen unter Betriebsbedingungen ermöglicht und trotzdem nur einen geringen technischen
Mehraufwand erfordert. Desweiteren soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Anwendung auf Zweirichtungs-Schienenfahrzeugen
im ungestörten Fall in Abhängigkeit von der Wahl der Fahrtrichtung des Fahrzeuges jeweils eine der
beiden Steuerungseinrichtungen in Betrieb ist
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Ausgangssignale
der beiden Steuerungseinrichtungen über einen Wahlschalter dem zu steuernden Teil des Fahrzeuges zuführbar,
wobei der Wahlschalter in Abhängigkeit von der Stellung des Fahrtrichtungsumschalters des Fahrzeuges
umschaltbar ist
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindung zwischen Fahrtrichtungsumschalter und Wahlschalter
im Störungsfall mittels einer Unterbrechungseinrichtung unterbrechbar und der Wahlschalter läßt
sich dann anderweitig schalten.
Alternativ hierzu kann auch /wischen Wahlschalter
und zu steuerndem Teil des Fahrzeuges ein Störungsschalter angeordnet sein, der wahlweise den zu steuern-
den Teil mit dem Wahlschalter oder direkt mit einer der beiden Steuerungseinrichtungen verbindet.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile liegen insbesondere darin, daß die Prüfung der Steuerungseinrichtungen
keinen organisatorischen und wenig techni-
6cr sehen Mehraufwand erfordert. Ausfälle in der niehtakti-■,siven
Steuerungseinrichtung werden nach der nächsten '"Fahrtrichtungsänderung bemerkt und bei einem solchen
Störfall wird auf die zunächst passive redundante Steuerungseinrichtung umgeschaltet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnungen erläutert.
In den F i g. 1 und 2 sind zwei alternative Vorrichtungen zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtüngen
auf Zweirichtungs-Schienenfahrzeugen dargestellt
Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 wird eine Steuerungseinrichtung 1 eines Zweirichtungs-Schienenfahrzeuges
zur Erhöhung der Zuverlässigkeit durch eine gleichartige Steuerungseinrichtung 2 ergänzt Jeweils
eine der beiden Steuerungseinrichtungen 1 oder 2 ist aktiv, während die andere sis Standby-System bei Ausfall
der aktiven Steuerungs-Einrichtung deren Aufgabe übernimmt Beide Steuerungs-Einrichtungen 1 und 2
werden parallel mit Eingangssignalen 3 versorgt; die Ausgangssignale 4 der Steuerungseinrichtung 1 und
Ausgangssignale 5 der Steuerungseinrichtung 2 werden durch einen Wahlschalter fi entweder aus der einen oder
der anderen Steuerungs-Einrichtung entnommen und an den zu steuernden Teil 7 des Fahrzeuges weitergeleitet.
Die notwendige Prüfung der beiden Steuerungs-Einrichtungen i, 2 wird dadurch erreicht daß beide Steuerungs-Einrichtungen
1, 2 abwechselnd für bestimmte Betriebszeiten durch mschalten des Wahlschalters 6 aktiviert
werden, so daß sich Ausfälle in der jeweils als Standby-System dienenden Steuerungseinrichtung nach
deren Aktivierung bemerkbar machen.
Der Wahlschalter 6 ist mit dem auf dem Zweirichtungs-Schienenfahrzeug
vorhandenen Fahrtrichtungsumschalter 8 wirkungsmäßig verbunden, so lange kein
Ausfall einer Steuerungseinrichtung bemerkt wird. Die Verbindung 9 zwischen Wahlschalter 6 und Fahrtrichtungsumschalter
8 kann durch eine Unterbrechungseinrichtung 10 aufgetrennt werden. Auf diese Weise wird
erreicht, daß die Verkopplung zwischen Fahrtrichtung des Fahrzeuges und aktivierter Steuerungseinrichtung
aufgehoben werden kann, wenn der Ausfall einer Steuerungseinrichtung 1 oder 2 bemerkt wird. Der Wahlschalter
6 läßt sich dann unabhängig von der Fahrtrichtung auf die Ausgänge der intakten Steuerungseinrichtung
schalten, die dann den Betrieb weiterführt
Die Vorrichtung gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von der in Fi g. 1 dargestellten Vorrichtung lediglich durch
den Einsatz eines Störungsschalters 11 anstelle einer Unterbrechungseinrichtung 10. Der Störungsschalter 11
ist zwischen Wahlschalter 6 und dem zu steuernden Teil 7 des Fahrzeuges geschaltet und weist drei schaltbare
Pole auf, die mit den Ausgangssignalen 4 und 5 der Steuerungs-Einrichtungen 1 und 2 stwie mit dem Ausgangssignal
des Wahlschalters 6 verbunden sind. Der feststehende Pol des Störungsschalters 11 ist mit dem zu
steuernden Teil 7 des Fahrzeuges verbunden. Im Normalfall schaltet der Störurgsschalter 11 das Ausgangssignal
des Wahlschalters 6 durch, lediglich im Störfall werden die Ausgangssignale 4 oder 5 durchgeschaltet,
je nachdem, welche Steuerungseinrichtung gestört ist.
Die beschriebene Einrichtung kann nur bei Zweirichtungs-Schienenfahrzeugen
eingesetzt werden, die in beiden Fahrtrichtungen annähernd gleiche Betriebszeiten
haben.
Die Prüfung der beiden Steuerungseinrichtungen 1,2 erfolgt dann unter Betriebsbedingungen jeweils abwechselnd
nach Umschaltung der Fahrtrichtung. Solche Fahrtrichtungsumsehaltungen kommen im allgemeinen
mehrmals täglich vor, so daß der Abstand zwischen zwei Prüfungen mit Sicherheit kleiner als der mittlere Ausfallabstand
der Steuerungseinrichtungen ist. Ausfälle in der nicht aktiven Steuerungseinrichtung werden nach
der nächsten Fahrtrichtungsänderung bemerkt und bei einem solchen Störfall -pird auf die zunächst passive
redundante Steuerungseinrichtung umgeschaltet.
Fahrtrichtungsänderungen kommen im allgemeinen nur in größeren Betriebsstellen, z. B. Knotenbahnhöfen
und fast nie auf der freien Strecke vor. Damit läßt sich ein dabei bemerkter Ausfall einer Steuerungseinrichtung
1, 2 ohne wesentliche Betriebsbehinderung z. B. durch Austausch des Fahrzeuges beheben. Durch diese
zwangsläufige Prüfung der Funktion der Steuerungseinrichtungen wird sichergestellt, daß das Redundanzsystem
im Bedarfsfall nicht bereits seinerseits ausgefallen ist.
Ausfälle in der aktiven Steuerungseinrichtung werden im allgemeinen sofort bemerkt; die Weiterführung
des Betriebes ist durch das Auftrennen der Verbindung 9 in der Unterbrechungseinrichtung 10 und Umschalten
auf die als Standby-System dienende Steuerungseinrichtung jederzeit möglich.
Zur Realisierung der wirkungsmäßigen Verbindung 9 zwischen Fahrtrichtungsumschalter 8 und Wahlschalter
G kommen z. B. elektrische, mechanische oder pneumatische Einrichtungen in Frage. Die Unterbrechungseinrichtung
10 ist dementsprechend aufgraaut
Die Erfindung kann auch für Teile von Cteuerungseinrichtungen
angewendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb zweier gleichartiger, redundanter Steuerungseinrichtungen, wobei jeweils
nur eine Steuerungseinrichtung im Eingriff ist und im Störungsfall von der gestörten auf die ungestörte
Steuerungseinrichtung umgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung
auf Zweirichtungs-Schienenfahrzeugen im ungestörten Fall in Abhängigkeit von der Wahl der
Fahrtrichtung des Fahrzeuges abwechselnd jeweils eine der beiden Steuerungseinrichtungen (1, 2) in
Betrieb ist
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangssignale (4, 5) der beiden Steuerungseinrichtungen (1,2) über einen Wahlschalter (6) dem zu
steuernden Teil (7) des Fahrzeuges zufuhrbar sind,
wobei der Zahlschalter (6) in Abhängigkeit der Stellung
des Fahrtrichtungsumschalters (8) des Fahrzeuges umschaltbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die Verbindung (9) zwischen Fahrtrichtungsumschalter
(8) und Wahlschalter (6) im Störungsfall mittels einer Unterbrechungseinrichtung
(10) unterbrechbar ist und der Wahlschalter (6) sich
dann anderweitig schalten läßt
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenzeichnet, daß zwischen Wählschalter (6) und zu steuerndem
Teil \/) des Fahrzeuges ein Störungsschalter
(11) angeordnet ist der wahlw- ^se den zu steuernden
Teil (7) mit dem Wählschalter (6) oder direkt mit einer der beiden Sleuerungsein,- ditungen (1,2) verbindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3013061A DE3013061C2 (de) | 1980-04-03 | 1980-04-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3013061A DE3013061C2 (de) | 1980-04-03 | 1980-04-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3013061A1 DE3013061A1 (de) | 1981-10-08 |
DE3013061C2 true DE3013061C2 (de) | 1986-09-18 |
Family
ID=6099256
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3013061A Expired DE3013061C2 (de) | 1980-04-03 | 1980-04-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb redundanter Steuerungseinrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3013061C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3313688A1 (de) * | 1983-04-15 | 1984-10-25 | Zahnräderfabrik Renk AG, 8900 Augsburg | Elektronische steuereinrichtung fuer eine antriebsanlage |
CN109318911B (zh) * | 2017-12-20 | 2020-05-29 | 中车长春轨道客车股份有限公司 | 一种列车双控制单元之间的轮换方法、***及列车 |
Family Cites Families (2)
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---|---|---|---|---|
DE1158091B (de) * | 1956-06-27 | 1963-11-28 | Krauss Maffei Ag | Druckluftsteuereinrichtung fuer vielfach gesteuerte Diesellokomotiven |
DE2162120A1 (de) * | 1971-12-15 | 1973-06-20 | Licentia Gmbh | Umschalteinrichtung |
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1980
- 1980-04-03 DE DE3013061A patent/DE3013061C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3013061A1 (de) | 1981-10-08 |
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