DE3013030C2

DE3013030C2 - Galvanisches Bad und Verfahren zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge

Info

Publication number: DE3013030C2
Application number: DE3013030A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm 7070 Schwäbisch Gmünd Aichinger; Eberhard Ing.(grad.) 7470 Ebingen Bitzer; Gerhard Ing.(grad.) 7080 Aalen Steinhilber
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1980-04-03
Filing date: 1980-04-03
Publication date: 1984-02-09
Also published as: EP0037534A2; EP0037534B1; EP0037534A3; US4374006A; DE3013030A1

Description

Die Erfindung betrifft ein galvanisches Bad und Verfahren zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge mit 2—10 g/l Gold in Form eines Sulfitokomplexes, 2—40 g/l Alkalisulfit, 2—40 g/l eines Komplexbildners, 1-10 g/l Nickel und 1—20 g/l Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze.

Zur korrosionsfesten Beschichtung von Gebrauchsgegenständen aus Metall, wie z. B. Brillengestelle, Uhrengehäuse, Armbänder oder Feuerzeuge, werden oft galvanische Überzüge aus Weißgold benötigt Es sind Weißgoldbäder bekannt, die das Gold als Sulfitokomplex enthalten und außerdem Alkalisufit und Äthylendiamintetraessigsäure. Als Legierungsmetalle werden gewöhnlich Kupfer, Nickel und/oder Kadmium verwendet, als Glanzmittel z. B. Phosphonsäure (DE-OS 23 34 813). Mit diesen Bädern lassen sich dicke, duktile Weißgoldüberzüge mit einem Goldgehalt von rund 75% abscheiden. Nachteilig ist jedoch, daß beim Bereich solcher Bäder geringe Verunreinigungen von Schwermetallen, wie Blei oder Eisen und Cyanidionen bzw. komplexe Cyanide, in manchen Fällen zu Störungen führen können, die sich ungünstig auf den Glanz der Überzüge auswirken.

Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein galvanisches Bad und Verfahren zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge zu schaffen mit 2—10 g Gold in Form eines Sulfitkomplexes, 2—40 g/l Alkalisulfat, 2—40 g/l eines Komplexbildners, 1 — 10 g/l Nickel und 1—20 g/l Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, das nicht empfindlich gegen Schwermetalle und Cyanidverunreinigungen ist.

Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bad 0,5—10 g/l Orotsäure und/oder

ίο deren Derivate und/oder Salze der vorgenannten Verbindungen enthält Als Orotsäure bezeichnet man die Uracil-^-carbonsäure.

Die Abscheidung unter Verwendung dieses Bades wird bei einem pH-Wert zwischen 3 und 11, Temperaturen zwischen 10 und 70⁰C und Stromdichten von 0,5 bis 2 A/dm² betrieben.

Das folgende Beispiel soll die Vorteile des erfindungsgemäßen Bades näher erläutern. In 1 Liter Wasser werden 5 g Gold in Form seines Sulfitokomplexes, 10 g Dinatriumsulfit, 15 g Tetranatriumäthylendiamintetraacetat 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat gelöst Aus diesem Bad erhält man bei einem pH-Wert von etwa 10 bei 70⁰C und einer Stromdichte von 1 A/dm² weiße, seidenmatte Überzüge, die etwa 80% Gold una 20% Kadmium neben Spuren von Nickel enthalten. Gibt man zu diesem Elektrolyten 2 g l-Hydroxyäthyliden-l,l-diphosphonsäure zu, so erhält man zwar hochglänzende Überzüge, der Glanz verschwindet jedoch wieder, wenn man geringe Mengen Eisen dem Bad als Verunreinigung zusetzt.

Fügt man dem Elektrolyten aus 5 g Gold als Sulfitokomplex, 10 g Dinatriumsulfit, 15 g Tetranatriumäthylendiamintetraacetat, 4 g Nickelsulfat und 12 g Kadmiumsulfat 6 g Orotsäure zu, so erhält man bei einem pH -Wert von 10, einer Temperatur von 70° C und einer Stromdichte von 1 A/dm^a ebenfalls hechglänzende, weiße Schichten, die bis zu einer Schichtdicke von über 30 μπι absolut rißfrei aufwachsen und einen ausgezeichneten Glanz aufweisen. Diese Bäder sind

^w weitgehend unempfindlich gegen Verunreinigungen durch Schwermetalle und insbesondere Cyanide. Man erhält mit diesen Bädern Goldüberzüge mit 66 bis 75% Gold, Rest Kadmium, je nach Stromdichte, wobei höhere Stromdichten einen höheren Kadmiumgehalt im Überzug bewirken.

Claims

Patentansprüche:

1. Galvanisches Bad zur Abscheidung hochglänzender Weißgoldüberzüge mit 2—10 g/l Gold in Form eines Sulfitkomplexes, 2—40 g/l Alkalisulfat, 2—40 g/l eines Komplexbildners, 1-10 g/l Nickel und 1 —20 g/l Kadmium jeweils in Form wasserlöslicher Salze, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5—10 g/l Orotsäure und/oder deren Derivate und/oder Salze der vorgenannten Verbindungen enthält.

2. Verfahren zur Abscheidung hochgiänzender Weißgoldüberzüge unter Verwendung eines galvanischen Bades nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad bei einem pH-Wert zwischen 9 und 11, Temperaturen zwischen 10 und 70⁰C und Stromdichten von 0,5 bis 2 A/dm² betrieben wird.