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Schaltungsanordnung für eine direkt gesteuerte Fern-
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sprechvermittlungsanlage zum zeitweiligen Sperren eines Teilnehmeranschlusses
gegen ankommende Verbindungen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für
eine direkt gesteuerte Fernsprechvermittlungsanlage zum zeitweiligen Sperren eines
Teilnehmeranschlusses gegen ankommende Verbindungen, wobei die Sperrung von der
betreffenden Teilnehmerstation veranlaßt und wieder aufgehoben werden kann und wobei
jeder Teilnehmeranschluß eine Teilnehmerschaltung aufweist, welche sowohl mit einem
Eingang als auch mit einem Ausgang eines Koppelnetzes und mit der Teilnehmerstation
über eine Teilnehmeranschlußleitung verbunden ist.
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Ein neuartiges Leistungsmerkmal für Fernsprechvermittlungsanlagen
besteht darin, dem Teilnehmer die Möglichkeit zu geben, seinen Teilnehmeranschluß
zeitweilig gegen ankommende Verbindungen zu sperren. Bisher konnte zwar der Teilnehmer
den Handapparat abheben und seine Teilnehmerstation in diesem Zustand belassen oder
auch durch die Wahl einer unvollständigen Rufnummer sich durch den auf diese Weise
herbeigeführten Besetztzustand vor unerwünschten Anrufen schützen. Für die Fernmeldeverwaltung
hatte dieses Vorgehen der Teilnehmer Nachteile zur Folge, da durch den Aushängezu-
stand
verbindungsindividuelle Einrichtungen fur lange Zeit blockiert wurden.
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Für indirekt gesteuerte Fernsprechvermittlungsanlagen mit einer zentralen
Steuereinrichtung ist dieses Leistungsmerkmal unter der Bezeichnung "Ruhe vor dem
Telefon" bereits vorgeschlagen worden. In der Zeitschrift "Der Fernmelde-Ingenieur"
27.Janrgang (1973)1 Heft 1, ist auf Seite 6 unter dem Absatz 2.2.2 Selbstumschaltung,
ein Verfahren beschrieben worden, bei welchem von einem mit einem Tastwahlapparat
ausgestatteten Teilnehmeranschluß durch eine besondere Eingabeprozedur der betreffende
Anschluß auf "Ruhe vor dem Telefon" geschaltet werden kann. Zur Eingabe der hierzu
benötigten Informationen werden zusätzliche Sondertasten verwendet, um die notwendige
Informationseingabe von der normalen Wahlinformationseingabe zu unterscheiden. Besondere
Einrichtungen werden für die Durchführung dieses Sonderdienstes in der Fernsprechvermittlungsanlage
nicht benötigt, da die hierzu notwendigen Steuerungsvorgänge durch besondere Programme
abgewickelt werden.
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Die Aufgabe besteht nun darin, eine Schaltungsanordnung anzugeben,
welche die Verwirklichung dieses Leistungsmerkmals bei einer direkt gesteuerten
Fernsprechvermittlungsanlage ermöglicht, wobei außerdem die Eingabe der notwendigen
Informationen mit Hilfe des Nummernschalters durchgeführt wird.
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DieseAUggabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein derartiger
Teilnehmeranschluß mit einer Zusatzeinrichtung versehen ist, welche eine mit den
Sprechdern verbundenen Schleif enüberwachungseinrichtung und eine an diese angeschlossene
Auswerteeinrichtung aufweist, die durch die Aufnahme einer bestimmten, von
der
betreffenden Teilnehmerstation eingegebenen Rufnummer und eventuell weiterer von
dieser erzeugten Signale Schaltmittel aktiviert bzw. desaktiviert, wodurch eine
Umschaltung des betreffenden Ausgangs des Koppelfeldes auf eine Ansageeinrichtung
bzw. die Rückschaltung erfolgt. Durch die Bereitstellung einer teilnehmerindividuellen
Zusatzeinrichtung kann der betreffende Ausgang des Koppelnetzes mit einer Ansageeinrichtung
verbunden werden, wodurch der Anruf er eine Standardansage erhält, welche ihn darauf
hinweist, daß der gewünschte Teilnehmeranschluß zur Zeit keine Anrufe entgegennehmen
möchte. Abgehend ist der betreffende Teilnehmeranschluß weiterhin benutzbar.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß mit der Auswerteeinrichtung
ein Speicher verbunden ist, welcher die Rufnummer des betreffenden Teilnehmeranschlusses
enthält und daß bei Aufnahme dieser Rufnummer ein erstes Schaltmittel aktiviert
wird, welches die Verbindung des Teilnehmeranschlusses zum Eingang des Koppelnetzes
auf trennt und in der Schleifenüberwachungseinrichtung Speisung an die Sprechadern
anschaltet und daß durch eine lange Schleifenunterbrechung das Schaltmittel wieder
abgeworfen wird. Durch die Verwendung der eigenen Rufnummer zur Einleitung der Umschaltung
bzw. Rückschaltung wird zwar eine Verbindung durch die Fernsprechvermittlungsanlage
zum eigenen Teilnehmeranschluß aufgebaut, worauf der Teilnehmer den Besetztton erhält,
durch die Aktivierung des Schaltmittels wird jedoch die Verbindupg sofort wieder
ausgelöst. Die Verwendung der eigenen Rufnummer hat darüberhinaus den Vorteil, daß
keine unerwünschte Verbidung innerhalb des Koppelnetzes aufgebaut wird. Durch die
Anschaltung der Speisung an die Sprechadern besteht
für den Teilnehmerapparat
weiterhin die Möglichkeit zur Ubertragung weiterer Signale. Erst durch das Einhängen
des Handapparates wird das Schaltmittel wieder abgeworfen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß nach Ansprechen
des ersten Schaltmittels ein besonderer Hörton durch die Schleifenüberwachungseinrichtung
eingespeist wird. Nach Einleitung des Umschalte-bzw. Rückschaltevorgangs wird der
Teilnehmer durch einen besonderen Hörton darauf hingewiesen, daß er nun die eigentliche
Umschaltung bzw. Rückschaltung veranlassen kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß in Abhängigkeit
von der Bedeutung einer weiteren von der Teilnehmerstation eingegebenen Wählziffer
ein zweites Schaltmittel aktiviert bzw. desaktiviert wird, wodurch die Umschaltung
des betreffenden Ausgangs des Koppelnetzes auf die Ansageeinrichtung bzw. die Rückschaltung
erfolgt und der besondere erste Hörton nach dem Empfang der Wählziffer abgeschaltet
wird. Durch die Nachwahl einer Wählziffer wird das Schaltmittel ein-bzw. ausgeschaltet,
wobei die beiden Wählziffern entweder gleich oder auch l.nterschiedlich sein können.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß über die
Schleifenüberwachungseinrichtung die Auswerteeinrichtung veranlaßt wird, bei einer
langen Schleifenunterbrechung auf der Teilnehmeranschlußleitung das zweite Schaltmittel
ein-und mit einer kurzen Schleifenunterbrechung auszuschalten, wodurch die Umschaltung
des betreffenden Ausgangs des Koppelnetzes auf die Ansageeinrichtung bzw. die Rückschaltung
erfolgt. Zur Vereinfachung der Bedienung genügt es bereits, wenn der Teilnehmer
nach Empfang des besonderen
Hörtons wieder einhängt, wodurch die
Umschaltung vollzogen wird. Die Umschaltung kann wieder aufgehoben werden durch
die Wahl der Ziffer t'1".
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß das zweite
Schaltmittel im eingeschalteten Zustand durch eine lange Schleifenunterbrechung
wieder zurückgeschaltet wird. Eine noch weitergehende Vereinfachung der Bedienung
kann darin bestehen, daß unabhängig vom Schaltzustand des Schaltmittels jeweils
durch den Einhängezustand der Schaltzustand des Schaltmittels verändert wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß im aktivierten
Zustand des zweiten Schaltmittels bei geschlossener Schleife ein besonderer zweiter
Hörton durch die Schleifenüberwachungseinrichtung eingespeist wird und daß nach
der ersten kurzen Schleifenunterbrechung der Hörton abgeschaltet wird. Um den Teilnehmer
auf den Zustand aufmerksam zu machen, daß er momentan nicht erreichbar ist, erhält
er nach dem Aushängen zusätzlich zu dem aus der Bernsprechvermittlungsantage eingespeisten
Hörton aus der Zusatzeinrichtung einen weiteren Hörton, wodurch er bei jedem abgehenden
Gespräch erinnert wird, daß er nicht erreichbar ist. Die Abschaltung des zusätzlichen
Hörtons erfolgt wie bei der Fernsprechvermittlungsanlage mit der ersten Schleifenunterbrechung
die bei der Ubertragung des ersten Wahlkennzeichens entsteht.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß das zweite
Schaltmittel zusätzlich ferngesteuert ausschaltbar ist. Damit hat die Fernmeldeverwaltung
die Möglichkeit, bei Prüfungen des Koppelnetzes bzw.
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der Anschluß einrichtungen einen gesperrten geilnehmeranschluß für
Prüfzwecke zu entsperren.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird annand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
welches in der Zeichnung dargestellt ist.
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In einer direkt gesteuerten Fernsprechvermittlungsanlage besteht ein
Teilnehmeranschluß aus einer Teilnehmerschaltung TS, welcher mit dem Eingang einer
Anrufsucherstufe AS und dem Ausgang einer Leitungswählerstufe LW und der Teilnehmeranschlußleitung
AL verbunden ist. Das nicht gezeigte Koppelnetz wird aus den Anruf sucherstufen
AS, Beitungswählerstufen BW und weiteren nicht gezeigten Wahlstufen gebildet.
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Für die Verwirklichung des Beistungsmerkmals "Ruhe vor dem Telefon"
ist ein Teilnehmeranschluß durch eine Zusatz einrichtung Z entsprechend vorzuhereiten,
welche in die Adern a - c einzufügen ist. Eine Schleifenüberwachungseinrichtung
SU ist an den Sprechadern a/b angeschlossen, sie dient zur Erkennung der Schleifenzustände
"geschlossen" und "offen", außerdem wird sie in besonderen Fällen, wie weiter unten
beschrieben, zur Speisung der Sprechadern herangezogen.
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Weiterhin ist die Schleifenüberwachungseinrichtung in der Lage, Wählziffern
aufzunehmen und außerdem zwischen kurzen und langen Schleifenunterbrechungen zu
unterscheiden. Sie ist mit einer Auswerteeinrichtung AW verbunden, welche einen
Rufnummernspeicher mit einer Kapazität für eine Rufnummer mit der in der Fernsprechvermittlungsanlage
gebräuchlichen Länge, eine Vergleichseinrichtung und entsprechende Treiberschaltungen
zum Steuern von Relais aufweist. Weiterhin ist eine Speichereinrichtung SP vorhanden,
welche die Rufnummer des betreffenden Teilnehmeranschlusses beinhaltet.
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1. Umschaltung Wünscht ein Teilnehmer, dessen Anschluß entsprechend
vorbereitet ist, denselben gegen ankommende Anrufe zu sperren, so wählt er seine
eigene Rufnummer. Diese Rufnummer wird durch die Schleifenüberwachungseinrichtung
SU aufgenommen und an die Auswerteeinrichtung AW zur Einspeicherung weitergegeben.
In derselben findet nach Empfang der vollständigen Rufnummer ein Vergleich mit der
im Speicher SP enthaltenen Rufnummer statt. Besteht Ubereinstimmung, dann wird durch
die Auswerteeinrichtung AW das Relais U gebracht. Durch die Wahl der eigenen Rufnummer
wurde auch eine Verbindung durch das Koppelnetz von der Anruf sucherstufe AS zur
Leitungswählerstufe DW aufgebaut, da es sich jedoch um den eigenen Anschluß handelt,
würde der Teilnehmer das Besetztzeichen aus der Fernsprechvermittlungsanlage erhalten.
Durch den Kontakt ul wird die Schleife zur Anrufsucherstufe AS aufgetrennt, was
die Auslösung der Verbindung innerhalb der Fernsprechvermittlungsanlage zur Folge
hat. Durch den Kontakt u2 wird die Schleifenüberwachungseinrichtung SU veranlaßt,
einen besonderen Hörton und die Speisung an die Sprechadern a/b anzulegen. Die c-Ader
zur Anrufsucherstufe AS wird nun bis zur Umschaltung bzw. Einhängen über die Kontakte
u3 und x5 geerdet, um eine Aufprüfung durch die Leitungswählerstufe DW zu verhindern.
Der Teilnehmer kann nun den eigentlichen Umscnaltevorgang veranlassen und zwar durch
die Wahl einer bestimmten Ziffer. Diese Ziffer wird von der Schleifenüberwachungseinrichtung
SU empfangen und an die Auswerteeinrichtung AW weitergegeben, die ihrerseits das
Relais X einschaltet. Mit den Kontakten xl und x2 werden die Sprechadern a/b vom
Ausgang der Leitungswählerstufe LW abgetrennt und mit einer Ansageeinrichtung AE
verbunden. Diese Ansageeinrichtung kann nun entweder
teilnehmeranschluBindividuell
oder für mehrere Teilnehmer vorhanden sein. Durch den Kontakt x3 wird ein Relais
C an die Prüf ader c der BeitungswählerstuSe DW vorbereitend angeschaltet. Mit dem
Kontakt x4 wird das Relais X gehalten. Der Kontakt x5 veranlaßt in der Schleifenüberwachungseinrichtung
SU die Abschaltung des besonderen Hörtons.
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Eine weitere Möglichkeit der Durchführung des Umschaltevorgangs besteht
auch darin, daß der Teilnehmer nach Empfang des besonderen Hörtons den Handapparat
wieder auflegt, d.h. daß eine Nachwahl einer Ziffer nicht mehr notwendig ist. Die
lange Schleifenunterbrechung wird von der Schleifenüberwachungseinrichtung SU erkannt,
die ihrerseits daraufhin das Relais X einschaltet.
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In beiden Fällen wird mit dem Einhängen das Relais U wieder abgeworfen.
Im umgeschalteten Zustand erhält der Teilnehmer nach Abheben des Handapparates zusätzlich
zum Wählton aus der Fernsprechvermittlungsanlage einen besonderen Hörton aus der
Schleifenüberwachungseinrichtung, um auf den umgeschalteten Zustand hinzuweisen.
Ebenso wie i2 der Fernsprechvermittlungsanlage wird auch in der Schleifenüberwachungseinrichtung
SU der Hörton mit der ersten Schleifenunterbrechung des ersten Wahlkennzeichens
wieder abgeschaltet. Die beiden Hörtöne, d.h. der eine Hörton, welcher den Teilnehmer
auf den eingeleiteten Umschaltevorgang aufmerksam macht und der andere Hörton, welcher
den Teilnehmer auf die vollzogene Umschaltung bei jeder abgehenden Verbindung hinweist,
können nun entweder unterschiedlich oder gleich sein. Für den Fall, daß diese beiden
Hörtöne gleich sind, ergibt sich für den Teilnehmer im zweiten Fall ein unterschiedlicher
Hörton, da der besondere Hörtai zusammen mit dem Wählton
aus der
Fernsprechvermittlungsanlage auf die Teilnehmeranschlußleitung AL gelangt.
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2. Rückschaltung Will der Teilnehmer die Sperrung seines Teilnehmeranschlusses
wieder aufheben, so wählt er hierzu wiederum zunächst seine eigene Rufnummer. Der
Teilnehmer hört Jetzt die Ansage (siehe Abschnitt 3.Anruf), falls nicht ein Anrufer
diesen DW-Ausgang belegt hat. Die Erdung der c-Ader ist jetzt nicht erforderlich.
Nach der Wahl erhält er wiederum aus der Schleifenüberwachungseinrichtung SU einen
besonderen Hörton, durch welchen er auf den eingeleiteten Schaltvorgang aufmerksam
gemacht wird. Durch anschließende Wahl einer bestimmten Ziffer wird das Relais X
abgeworfen. Mit dem Einhängen des Handapparates fällt auch das Relais U, welches
ebenfalls durch die Wahl der eigenen Rufnummer wieder gebracht worden war, wieder
ab.
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Der Abwurf des Relais X kann auch durch den Einhängevorgang erfolgen,
wodurch die Bedienung vereinfacht wird.
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3. Anruf Sobald eine Verbindung über das Koppelnetz und die Leitungswählerstufe
LW zu einem gesperrten Anschluß aufgebaut wird, wird durch die Ansageeinrichtung
AE die Schleife zwischen den Sprechadern a/b geschlossen.
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Außerdem spricht das Relais C an und steuert mit seinem Kontakt cl
die Anlassung der Ansageeinrichtung AE.
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Diese teilt dem anrufenden Teilnehmer über die Sprechadern mit, daß
der betreffende Teilnehmeranschluß zur Zeit nicht angerufen zu werden wünscht.
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4. Fernsteuerung Zu Prüf zwecken kann die Fernmeldeverwaltung über
die Leitung E das Relais X abwerfen und den Normalzustand des Teilnehmeranschlusses
herstellen.
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