DE3009406C2

DE3009406C2 - Schnur als Verstärkungselement für Kabel und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE3009406C2
Application number: DE19803009406
Authority: DE
Inventors: Peter Ing.(grad.) 4000 Düsseldorf Rautenberg
Original assignee: AEG Telefunken Kabelwerke AG
Current assignee: Kabel Rheydt AG
Priority date: 1980-03-12
Filing date: 1980-03-12
Publication date: 1985-06-13
Also published as: ATA111581A; NL8101144A; DE3009406A1; AT388054B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schnur der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichneten und nach der DE-OS 26 41 166 bekannten Art sowie auf ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

Als Material für die bekannten zur Aufnahme von Zugkräften dienenden Schnüre werden als eine der möglichen Alternativen auch Glasfasern vorgeschlagen, welche mit einem die Fasern zusammenhaltenden Bindemittel beschichtet sind.

Die im Kabel angeordneten Schnüre sollen Zugkräfte aufnehmen, ohne daß dabei die leitenden Adern des Kabels unzulässig beansprucht werden. Bei Lichtleiterkabeln müssen die empfindlichen Lichtleitfasern insbesondere auch gegen Stauchkräfte geschützt werden, welche beispielsweise bei Temperaturänderungen und Biegebeanspruchungen entstehen. Die Schnüre müssen deshalb zug- und stauchfest sein. Andererseits dürfen sie aber nicht zu steif sein, damn eine Biegung des Kabels beispielsweise beim Aufspulen möglich ist.

Diesen Anforderungen kann man am besten entsprechen, wenn man um die Kabelseele eine Mehrzahl von dünnen Schnüren anordnet, weiche nicht nur zugfest sind, sondern auch einer wiederholten Stauchbeanspruchung standhalten, ohne daß sich dabei Glasfasern aus dem Klebeverband lösen.

Die für die Kabelherstellung verwendeten Schnüre sollen möglichst lang sein, im Idcalfall endlos, damit Unterbrechungsstellen auf ein Minimum reduziert werden.

Durch die bekannte Verklebung der die Schnüre bildenden Glasfasern erzielt man hohe Zugfestigkeit. Allerdings ist die Widerstandsfähigkeit gegen wiederholte Stauchbeanspruchungen nicht voll zufriedenstellend. Ein schwerwiegender Nachteil bekannter verklebter Schnüre ist, daß sie wegen der Eigentümlichkeit des Klebeverfahrens nur in begrenzter Länge herstellbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnur der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch bei geringem Durchmesser und bei guter Biegefä- gj higkeit sowohl dauerhaft zugfest und stauchfest als auch schnell und in großen Längen herstellbar ist
Die Lösung gelingt durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 gekennzeichnet Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer ernndungsgemäßen Schnur ist im Anspruch 5 gekennzeichnet.
Kleber auf der Basis Zyanakrylat, welche die im Rahmen der Erfindung erforderlichen Eigenschaften aufweisen, sind an sich bekannt (vgl. Prospekt 3/78 »Eurecryl« der Schering AG).

Die erfindungsgemäßen Schnüre haben besonders niedrige Temperaturausdehnungskoeffizienten in der Größenordnung der bei Stahl bekannten Werte. Der hohe Anteil an Glasfasern bzw, ein geringer Kleberanteil von weniger als 30% wird durch den erfindungsgemäß verwendeten Kleber ohne Beeinträchtigung der festen Haftwirkung ermöglicht

Die Herstellung von in erwünschtem Maße dünnen Schnüren wird dadurch ermöglicht, daß ein Kleber auf der Basis Zyanacrylat eine niedrige Viskosität von weniger als 150OmPa · s aufweist. Beim Ziehen der unbehandelten Glasfasergarne durch ein Kleberbad sind dann nur noch sehr geringe Abzugskräfte erforderlich, so daß dabei auch extrem dünne Garne nicht reiCen. Es können sogar Schnüre- mit einem Durchmesser von 0,2 mm hergestellt werden. Troudem kann die Abzugsgeschwindigkeit sehr hoch sein. ?u diesem Zweck ist es besonders vorteilhaft, wenn die Viskosität des Klebers im Verarbeitungszustand kleiner als 200 mPa · s ist. Da die erfindungsgemäß verwendest Kleber sehr schnell aushärten, ist bis zum Aufspulen der Schnüre nur eine kurze Verweilzeit in einer Umgebungsluft mit 40—70% Luftfeuchtigkeit erforderlich. Lange und Reibung verursachende Trocknungsstrecken sind nicht, ericrderlich, was sich ebenfalls vorteilhaft im Sinne niedriger Abzugskräfte auswirkt.
Die erfindungsgemäß verklebten Schnüre können in unterschiedlicher und bekannter Weise im Kabel angeordnet werden. Besonders vorteilhaft ist es, eine Vielzahl dieser Schnüre über der Kabelseele zu verseilen. Die Zugentlastungselemente können beim Extrudieren eines Schutzmantels eingebracht werden, wobei sie mit

so dem Mantel verkleben. Sie können aber auch zwischen Trägerfolien bei der Mantelextrusion mit einlaufen.

In üblicher Weise können die Glasfasern vor der Verklebung in an sich bekannter Weise mit einem Haftvermittler überzogen werden. Bei Verwendung von KIebern auf der Basis Zyanakrylat haben sich Chrom- oder Silan-Haftvermittler als besonders vorteilhaft erwiesen, mit welchen die Glasfasern überzogen werden.

Mit den erfindungsgemäß hergestellten Schnüren ergeben sich außerordentlich zug- und stauchfeste Kabel mit ausgezeichneter Biegefähigkeit. Wegen des geringen Durchmessers der Schnüre kann auch die Kabcldikke verringert werden. Die Schnüre können mit gerin- s gern Aufwand an Fertigungseinrichtungen schnell und i in beliebiger Länge hergestellt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Schnur zur Verwendung als Verstärkungselement in elektrischen oder optischen Kabeln, bestehend aus miteinander verklebten Glasfasern, und mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 mm, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemittel für die Glasfasern ein durch Feuchtigkeit polymerisierender Einkomponentenkleber auf der Basis Zyanacrylat mit einer Viskosität von weniger als 150OmPa-S im Verarbeitungszustand verwendet ist, und daß die Schnur einen Volumenanteil von weniger als 30% an Klebemittel aufweist.

2. Schnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klebemittel mit einer Viskosität im Verarbeitungszustand kleiner als 200 mPa · s verwendet ist.

3. Schnur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern mit einem Chrom-Haftvermittler versehen sind.

4. Schnur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern mit einem Silan-Haftvermittler versehen sind.

5. Verfahren zur Herstellung einer Schnur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus Glasfasern bestehende Garne durch einen den flüssigen Kleber enthaltenden Behälter gezogen, anschließend in einer 40—70% Luftfeuchtigkeit aufweisenden Umgebungsluft ausgehärtet und schließlich aufgespult werden.