DE300571C - - Google Patents

Info

Publication number
DE300571C
DE300571C DENDAT300571D DE300571DA DE300571C DE 300571 C DE300571 C DE 300571C DE NDAT300571 D DENDAT300571 D DE NDAT300571D DE 300571D A DE300571D A DE 300571DA DE 300571 C DE300571 C DE 300571C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
straw
ammonia
substrate
culture
agar
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT300571D
Other languages
English (en)
Publication of DE300571C publication Critical patent/DE300571C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G18/00Cultivation of mushrooms
    • A01G18/20Culture media, e.g. compost
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Mushroom Cultivation (AREA)

Description

Die Züchtung eßbarer Pilze muß von Reinkulturen ihren Ausgang nehmen. Es handelt sich hier vorzugsweise um die Mycelien von Basidiomyceten, die in der Natur ausschließlieh von Holz, Stroh, Zellulose und sonstigen Rohfaserbestandteilen der Vegetabilien leben. Von den üblichen Reinkulturen auf gelatinierten Lösungen, auf Brot, Kartoffeln, Karotten usw., lassen sich Impfstücke auf natürliches Rohsubstrat nicht übertragen, da das letztere niemals keimfrei ist und die Keime der allgemein verbreiteten Bakterien, Hefen und Schimmelpilze das zur Impfung übertragene Substratstück alsbald befallen und die darin enthaltenen Mycelkeime überwuchern und abtöten.
Es ist daher erforderlich, die Reinkultur auf ein steriles Zwischensubstrat zu übertragen, welches keine löslichen oder leichtlösliche Nährstoffe enthält und auch sonst möglichst ungünstige Bedingungen für das Aufkommen von Hefen, Schimmelpilzen und Fäulnisbakterien bietet.
Für die Kultur des Champignons sind Reinkulturen der genannten Art bereits bekannt. Die Franzosen haben verrotteten, strohreichen Dünger auch Stroh, das aus verrottetem Dünger ausgelesen wurde, in Glasröhrchen gestopft und daraus Reinkulturen hergestellt, die von den Züchtern »Kartuschen« genannt und als Ausgangsmaterial für die Rohkulturen benutzt werden. Über die Art der Zusammensetzung, der Sterilisation und der sonstigen Ilerleitung dieser Kulturen sind keine näheren Angaben veröffentlicht.
Dünger oder Düngerstroh hat den Nachteil der wechselnden Zusammensetzung und des ungleichen Verrottungszustandes. Der präparierte Dünger enthält stets verschiedene Arten thermophiler Bakterien, deren Sporen erst bei längerer Einwirkung von Temperaturen von über ioo° abgetötet werden können. Durch diese Behandlung entstehen aber Stoffe, die auf das Mycelwachstum hemmend einwirken. Sie müssen nach erfolgter Sterilisation daher erst durch Auswaschen entfernt werden, wenn das Substrat von den Pilzen angenommen werden soll.
Die im mykologischen Institut seit drei Jahren durchgeführten Versuche haben ergeben, daß eine der biologischen Humifikation ähnliche Veränderung der Strohsubstanz durch Behandlung mit Ammoniak erzielt werden kann. Das Stroh wird nach Entfernung der Ähren in Puppen zusammengedreht und in die Ammoniakflüssigkeit gebracht; diese befindet sich in einem Bottich, der mit einem Deckel dicht geschlossen werden kann. Die erforderliche Dauer der Einwirkung ist wesentlich von der Konzentration und der Temperatür abhängig. Bei der Flüchtigkeit des Ammoniaks und seinem zur Zeit hohen Preis ist es zweckmäßig, bei möglichst niedrigen Temperaturen zu arbeiten und das Stroh einige Wochen in der wässerigen Flüssigkeit, die 2 bis 10 Prozent Ammoniak enthält, zu belassen Nach dieser Zeit wird es wiederholt ausgewaschen und unmittelbar in die Röhrchen gestopft. Die Flüssigkeit kann mehrmals mit Stroh beschickt werden, doch ist es erforderlieh, den Ammoniakverlust durch Zusatz von konzentriertem Salmiakgeist von Zeit zu Zeit
(3. Auflage, ausgegeben am 4. Mai 1921.)
zu ersetzen. Durch die Behandlung mit Ammoniak wird das Stroh dunkel gefärbt und nahezu keimfrei gemacht; es bedarf dann nur noch einer kurzen Behandlung im strömenden Wasserdampf bei 96 °, um es zu sterilisieren. Die letzten Reste des Ammoniaks werden bei dieser Erwärmung ausgetrieben.
Das so behandelte Stroh hat für die Kultur der höheren Pilze gegenüber den bisher benutzten Substraten folgende Vorzüge:
1. Es ermöglicht eine kräftige Entwicklung und Ernährung der meisten Basidiomycetenmycelien, während Schimmelpilze, Bakterien und Hefen nicht oder nur gehemmt darauf
,15 gedeihen.
2. Es ist so weit erweicht, daß es sich leicht in Röhrchen stopfen läßt, behält aber seine ursprüngliche Struktur und ist auch im gepreßten Zustande von kleinen luftgefüllten Hohlräumen ganz durchsetzt.
3. Infolge des letztgenannten Umstandes kann es im Gegensatz zum Gelatine- und Agar-Agarsubstrat auch im Innern vollständig von den Mycelien durchwachsen werden, so daß jeder kleinste Teil des Substrats als Impfstoff denselben Wert besitzt. Am Agar-Agarsubstrat usw. ist nur die oberste Schichjt als Impfstoff brauchbar.
4. Es nimmt mehr Wasser auf als unbehandeltes Stroh und hält dasselbe länger fest, so daß die Kulturen vollständig durchwachsen werden können, bevor ein Eintrocknen erfolgt.
5. Das durchwachsene Substrat läßt sich, ohne seinen Zustand zu verändern, austrocknen, die Mycelkeime behalten auch im getrockneten Zustande ihre volle Keimkraft, während sie im Agar-Agar und in ähnlichen Substraten von der geschrumpften und verklebten Substanz des Substrats eingeschlossen werden und dann nicht mehr kei'men.
Die Behandlung des Strohes mit Natron oder Kalilauge zum Zweck der Verdaulichkeitserhöhung der Zellulose ist von dem vorliegenden Verfahren unterschieden. Bei dieser Aufschließung erfährt die Strohsubstanz keine humifikationsartige Veränderung. Seine Farbe wird im Gegenteil aufgehellt und das Gewebe so stark erweicht, daß es beim Zusammendrücken zu einer formlosen, schlüpfrigen Masse zusammensinkt und keine Hohlräume enthält. Derartig verändertes Stroh ist für die Kultur der Fadenpilze gänzlich ungeeignet.
Sowohl die Reinkulturen des düngerbewohnenden Champignons (Psalliota campestris) und des holzbewohnenden Austernpilzes (Agaricus ostreatus) auf dem so behandelten Stroh haben sich als Impfmaterial zur Kultur der obengegenannten Pilze auf dem natürlich gegebenen Rohmaterial (präparierter Dünger, Baumstümpfe) in der Praxis seit mehreren Jahren bewährt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Bereitung eines keimfreien Zwischensubstrats für die Kultur eßbarer Pilze aus Stroh, dadurch gekennzeichnet, daß man Stroh der Einwirkung von Ammoniak aussetzt.
DENDAT300571D Active DE300571C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE300571C true DE300571C (de)

Family

ID=554558

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT300571D Active DE300571C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE300571C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2156399A1 (en) * 1971-10-15 1973-05-25 Lelley Jan Cultivation of wood-destroying mushrooms - on agricultural waste products

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2156399A1 (en) * 1971-10-15 1973-05-25 Lelley Jan Cultivation of wood-destroying mushrooms - on agricultural waste products

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68921399T2 (de) Hydrokultur.
DE3851756T2 (de) Verabreichung von vorteilhaften mikroorganismen an saat und pflanzen.
DE2927224C2 (de)
DE2750009A1 (de) Verfahren zur herstellung eines gegenstandes, der sich fuer das zuechten von baum-pilzen eignet, und das dabei erhaltene produkt
DE69029739T2 (de) Antifungaler mikroorganismus
CN106212281B (zh) 一种提高香蕉成活率的组织培养方法
CN110367039A (zh) 一种降低链孢霉感染红托竹荪栽培种的生产方法
DE2533476C3 (de) Mittel zum Beschleunigen oder Fördern des Pflanzenwuchses mit einem Gehalt an Germaniumsalzen
CN105948831B (zh) 一种利用啤酒糟生产生防肥料的方法
DE69006639T2 (de) Antibakterielle, Antinematoden- und/oder pflanzenzellaktivierende Zusammensetzung, sowie chitinolytische Mikroorganismen für deren Herstellung.
CN100417326C (zh) 对环境安全的农用添加剂
DE2151326A1 (de) Verfahren zur kultivierung von holzzerstoerenden pilzen, insbesondere des austernseitlings(pleurotus ostreatus)
CN103250564B (zh) 一种板栗菌根菌人工培养方法
DE4026585C2 (de)
DE300571C (de)
DE3781936T2 (de) Pilzanbau.
CN106234192A (zh) 采用营养液培育香椿芽苗菜的方法
Brooks Observations on the biology of Botrytis cinerea
DE602004011850T2 (de) Pflanzennährlösung aus einem wiedergewonnenem Filtrat aus Pflanzenfaser-Biopulp sowie Herstellungsverfahren
CN105801289A (zh) 一种防治橄榄线虫的有机肥料
CH527554A (de) Verfahren zur Kultivierung von holzzerstörenden Pilzen, insbesondere des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus)
DE2125692C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Nährbodens für Pleurotus
CN111109082A (zh) 提高西番莲初代培养成活率的方法
DE111247C (de)
CN104030747A (zh) 碱性有机肥及其制备方法