DE3002136A1

DE3002136A1 - Saugkoerper und verfahren zur herstellung derselben

Info

Publication number: DE3002136A1
Application number: DE19803002136
Authority: DE
Inventors: Rudolf 4150 Krefeld Clausen; Franziska Schütze
Original assignee: Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
Current assignee: Stockhausen GmbH and Co KG
Priority date: 1980-01-22
Filing date: 1980-01-22
Publication date: 1981-07-30

Description

Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Saugkörper mit wenigstens einer Trägerschicht und einer fest mit dick er verbunden'n flüssigkeitabsorbierenden Schicht, sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Derartige Saugkörper finden insbesondere Anwendung auf dem Gebiet der Medizin und der Hygiene. Beispielsweise werden derartige Saugkörper für saugfähige Verbände, Windeln, Damenbinden und Tampons verwendet. Saugkörper dieser Art müssen die Eigenschaften haben, Körperexsudate wie Blut, Schweiß oder Urin aufzusaugen und zu speichern.
Saugkörper der eingangs genannten Art haben üblicherweise einen solchen Aufbau, daß wenigstens eine Lage oder eine Schicht, die zur Flüssigkeitsabsorption bestimmt ist, aus Zellstoff oder Baumwolle-Linters besteht. Ferner ist es auch bekannt, diese flüssigkeitsabsorbierenden Schichten zusätzlich derart weiterzubehandeln, daß sie die auf zusaugende Flüssigkeit besser und schneller aufnehmen.
Auch ist es darüberhinaus aus der DE-OS 27 22 860 bekannt, den Saugkörper so auszulegen, daß die aufgesaugte Flüssiqkeit von der Haut ferngehalten wird und nicht zur Haut zurückströmen kann. Hierdurch werden möglicherweise auftretende Hautreizungen oder Entzündungen vermieden.
In der DE-OS 27 40 169, der DE-AS 22 o8 126, der DE-PS 2 o48 721 und der DE-AS 16 42 o72 sind Maßnahmen angegeben, die das Flüssigkeitsabsorptionsvermöqen derartiger Saugkörper weiter verbessern und auch das Aufsaugen größerer Flüssigkeitsmengen gestatten. Diese Druckschriften geben saugaktive oder absorbierende Stoffe an, die als Zusätze in Saugkörpern verwendet werden können. Insbesondere kommen als derartige Stoffe vernetzte Polyacrylate, Polyacrylamide, vernetzte sulfonierte Polystyrole oder vernetzte Polyäther in Betracht.
Alle diese zur Steigerung des Absorptionsvermögens des Suugkörpers dienenden Stoffe wurden bisher 'immer in Verbindung mit Schichten aus Zellstoff oder Baumwoll-Linters verwendet.
Diese das Absorptionsvermögen des Saugkörpers verbessernden Stoffe werden in dem Grundkörper des Saugkörpers beispielsweise dadurch festgehalten, daß sie in die Schicht aus Watte und/oder zwischen Schichten aus Watte und/oder Vliesstoffen eingelagert werden. Die vorstehend genannten Stoffe können auch in Pulverform auf ein mit Klebstoff beschichtetes Vlies gestreut werden, so daß die einzelnen Stoffpartikel auf der Klebstoffbeschichtung des Vlieses haften. Alle bisher bekannten Saugkörper sind in Abhängigkeit von ihrem Fassungsvermögen relativ dick bemessen und können nur umständlich hergestellt werden.
Die Erfindung zielt daher darauf ab, einen Saugkörper der eingangs genannten Art zu schaffen, der Körperexsudate, wie Blut, Schweiß oder Urin aufnimmt und so fest bindet, daß die aufgesaugte Flüssigkeit nicht zu der darunterliegenden Haut zurückströmen kann.
Gleichzeitig soll im Hinblick auf das Anwendungsgebiet der Hygiene ein verbesserter Tragkomfort erreicht und die Herstellung insgesamt vereinfacht werden.
Erfindungsgemäss zeichnet sich ein Saugkörper der eingangs genannten Art durch eine Beschichtung'der Trägerschicht mit einem saugaktiven, quellbaren Pulver und Thermoplasten in Pulverform und eine darüberliegende Deckschicht aus. Diese erfindungsgemäss auf der Traerschicht anqebrachte Beschichtung erfüllt eine Doppelfunktion. Einerseits enthält sie das saugaktive, quellbare Pulver,für das die an sich auf diesem Gebiet bekannten vernetzten Polymere verwendet werden können, und das die aufgesaugte Flüssigkeit bindet, und andererseits enthält sie auch einen Thermoplasten in Pulverform, der sowohl zur Fixierung der saugaktiven, quellbaren Pulverpartikel als auch zur Verbindung von Trägerschicht mit Beschichtung und Deckschicht dient.
Durch diese erfindungsgemässe Auslegung des Saugkörpers wird erreicht, daß die einzelnen Schichten wesentlich dünner bemessen werden können, so daß der Saugkörper insgesamt dünner ist, wodurch der Tragkömfort verbessert wird. Da zusätzlich bei dem erfindüngsgemässen Saugkörper eine über der Beschichtung liegende Deckschicht vorhanden ist, wird zusätzlich sichergestellt, daß die mit dem saugaktiven, quellbaren Pulver der Beschichtung aufgesaugte Flüssigkeit nicht zur Hautpartie zurückströmen kann, gegen die die Trägerschicht oder Deckschicht anliegt.
Erforderlichenfalls können die absorbierenden Stoffe zusammen mit feinverteilter Kieselsäure verwendet werden.
Als Thermoplaste sind insbesondere solche geeignet, die auch zum Heißsiegeln von Materialbahnen, wie z.B. Polyolefine, Polyamide, Äthylenvinylacetate, Polyester, Cellulosederivate usw. verwendet werden.
In Abhängigkeit von dem Anwendungsgebiet kann die Trägerschicht und/oder die Deckschicht ein Vlies aus Zellstoff und/oder Synthesefasern sein.
Vorzugsweise ist das Vlies ein Kreppvlies.
Zweckmässigerweise besteht die saugaktives, quellbares Pulver und den Thermoplasten in Pulverform enthaltende Beschichtung aus einem Pulvergemisch. Wenn, wie in Anspruch 6 dieses saugaktive, quellbare Pulver und der Thermoplast in der Pulverform als Pulvergemisch aufgestreut werden, vereinfacht sich der Ablauf des Herstellungsverfahrens wesentlich, da keine zusätzlichen Behandlungen mehr erforderlich sind. Zur Verbesserung der Haftung der Beschichtung mit der Trägerschicht und/oder der Deckschicht wird vorzugsweise der Thermoplast in der Pulverform zuerst gesondert aufgebracht, bevor das saugaktive, quellbare Pulver aufgebracht wird. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, daß der Thermoplast in Pulverform beliebig oder in regelmässiger geometrischer Zuordnung aufgebracht werden kann. Gleichzeitig kann der Thermoplast in Pastenform oder als Dispersion verarbeitet werden. Durch diese vielseitigen Möglichkeiten zum Aufbringen des Thermoplasten in Pulverform wird erreicht, daß man ohne Schwierigkeiten das saugaktive, quellbare Pulver zwischen zwei oder mehreren Schichten aus Zellstoff und/oder Vlies aus Synthesefasern einlagern und fixieren kann.
Derartige Saugkörper dienen insbesondere als Ersatz für die sonst übliche Zellwatte in Windeln, Damenbinden, saug-#fähigen Verbänden und Tampons.
Wenn wie in Anspruch 8 angegeben, der Thermoplast in Form von Punkten und/oder unterbrochenen Linien aufgebracht wird, ergibt sich der Vorteil, daß sich die Flüssigkeit über die Fläche ungehindert ausbreiten kann. Zudem bleibt der Saugkörper auch im vollgesaugten Zustand weich.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung und an Beispielen näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Saugkörpers zur Verdeutlichung seines Aufbaues in einer Grundausführungsform, Fig. 2 eine schematische Ansicht zur Verdeutlichung eines ersten Verfahrensablaufes zur Herstellung eines Saugkörpers nach der Erfindung, Fig. 3 eine schematische Ansicht zur Verdeutlichung eines zweiten Verfahrensablaufs zur Herstellung eines Saugkörpers nach der Erfindung und Fig. 4 eine vergrößerte Ausschnittsansicht eines Beispiels, in welcher Weise der Thermoplast in Pulverform auf die Trägerschicht aufgebracht werden kann.
In seiner Grundausführungsform weist der in Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete Saugkörper eine Trägerschicht 2, eine Beschichtung 3 und eine Deckschicht 4 auf. Die Trägerschicht 2 und/oder die Deckschicht 4 können beispielsweise ein Vlies aus Zellstoff und/oder Synthesefasern sein. Auf der Trägerschicht-2 ist die insgesamt mit 3 bezeichnete'Beschichtung aufgebracht, Diese Beschichtung 3 umfaßt saugaktives, quellbares Pulver 5 und einen Thermoplasten 6 in Pulverform.
Beispiel 1 Auf ein Vlies als Trägerschicht 2 wird ein Pulvergemisch aus Polyäthylen als Thermoplast 6 und vernetztes Polyacrylat als saugaktives, quellbares Pulver 5 in einem Verhältnis von 1:4 mit 1o g/m2 aufgestreut. Dieser Arbeitsschritt ist in Fig. 2 mit lo bezeichnet. Mittels eines Kaschierwerkes 11 oder einer beheizten Kalanderwalze 12 wird anschließend ein zweites Vlies als Deckschicht 4 aufgebracht. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Kaschieren.
Beispiel 2 Auf ein Vlies als Trägerschicht 2 wird, wie in Fig. 3 angedeutet, als Thermoplast 6 in Pulverform Polyäthylen mit Hilfe eines-Druckaggregats 13 als Punkt aufgebracht, wobei der Thermoplast 6 in Pulverform bei dieser Auftragsweise auch pastös sein kann. In Fig. 4 ist die Trägerschicht 2 mit einem beispielsweise punktförmig aufgebrachten Thermoplasten 6 in vergrößerter Dars-tellung gezeigt. Die Punkte sind hierbei rautenförmig auf der Oberfläche der Trägerschicht 2 angeordnet und die Kantenlänge der Rauten beträgt beispielsweise 8 mm. Nach Fig. 3 wird anschließend, wie mit 14 bezeichnet, der aufgebrachte Thermoplast in einem Abschnitt mit Infrarotbeheizung angesintert. Wie in Fig. 3 mit 15 bezeichnet, wird dann vernetztes Acrylatpulver als saugaktives, quellbares Pulver 5 über die ganze Fläche der Trägerschicht 2 und des darauf aufgebrachten Thermoplasten 6 mit ca. 40 g/m2 gestreut. Anschließend wird mittels eines mit Infrarotbeheizung arbeitenden Kaschierwerks 16 oder beheizten Kalanderwalzen 17 ein zweites Vlies als Deckschicht 4 aufgebracht.
In den Fig. 2 und 3 ist die Bewegungsrichtung der'Trägerschicht 2 mit einem Pfeil angedeutet. Diese Bewegungsrichtung entspricht der Herstellungsrichtung-eines Saugkörpers 1 nach der Erfindung.

Claims

Saugkörper und Verfahren zur Herstellung derselben." Patentansprüche 1. Saugkörper mit wenigstens einer Trägerschicht und einer fest mit dieser verbundenen, flüssigkeitsabsorbierenden Schicht, g e k e n n z e i c h n e t durch eine Beschichtung (3) der Trägerschicht (2) mit einem saugaktivon, quellbaren Pulver (5) und Thermoplasten (6) in E>ulverform, und eine darüberliegende Deckschicht (4).
2. Saugkörper nach Anspruch, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Trägerschicht (2) und/oder die Deckschicht (4) ein Vlies aus Zellstoff und/oder Synthesefasern ist oder sind.
3. Saugkörper nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß das Vlies ein Kreppvlies ist.
4. Saugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das saugaktive, quellbare Pulver (5) ein Polymer ist.
5. Saugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch q e k e n n z e i c h n e t , daß die saugaktives, quellbares Pulver (5) und den Thermoplasten (6) in Pulverform enthaltende Beschichtung (3) aus einem Pulvergemisch besteht.
6. Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das saugaktive, quellbare Pulver und der Thermoplast in Pulverform, vorzugsweise als Pulvergemisch auyesreu werden.
7., Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 5,.dadurch q e k e n n Z c i C 01 n e t, daß zuerst der Thermoplast in Pulverform und#dann das sauaktive, quellbare Pulver aufgebracht wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers -nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Thermoplast in Pulverform in Form von beliebiq oder geometrisch einander zugeordneten unterbrochenen Linien oder Punkten aufgebracht wird und daß die Trägerschicht und Deckschicht miteinander verkiebt werden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Saugkörpers nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß der Thermoplast in. Pulverform als Paste oder Dispersion aufgebracht wird.