DE3001586C2 - Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen mittels eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems - Google Patents
Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen mittels eines flüssigen Zwei-Komponenten-SystemsInfo
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B47/00—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase
- C06B47/02—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant
- C06B47/04—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant a component containing a nitrogen oxide or acid thereof
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A1/00—Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
- F41A1/04—Missile propulsion using the combustion of a liquid, loose powder or gaseous fuel, e.g. hypergolic fuel
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen, insbesondere Steilfeuerwaffen, unter
Verwendung eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems aus Brennstoff und Oxidator als Treibladung.
Üblicherweise werden derartige Rohrwaffen mittels Feststoff-Ladungen abgefeuert. Ist eine solche Rohrwaffe,
beispielsweise ein Mörser, auf einem gepanzerten Fahrzeug angebracht, so ist es im allgemeinen nicht
möglich, die Entfernung durch Variation des Rohrwin=
kels einzustellen. Dies geschieht vielmehr bei festem, aber auch bei einstellbarem Rohrwinkel durch Veränderung
der Ladung, indem an das Geschoß je nach Entfernung bis zu acht Beiladungen angehängt werden. Da
diese Variation nur in diskreten Stufen möglich ist, läßt die Treffgenauigkeit zu wünschen übrig. Darüber hinaus
ist nachteilig, daß die Beiladungen im Innneren des Fahrzeugs untergebracht werden müssen und bei Beschüß
eine erhebliche Gefahr für Fahrzeug und Besatzung darstellen. Darüber hinaus beanspruchen solche
Beiladungen im Fahrzeug Platz.
Zur Verbesserung der Treffsicherheit ist es bekannt (DE-OS 22 17 728) als Treibmittel eine Flüssigkeitsladung
zu verwenden, die durch einen pyrotechnischen Treibladungszünder am Geschoßboden gezündet werden.
Da sich eine Flüssigkeit sehr genau dosieren läßt, ist
ίο eine praktisch stufenlose Reichweitenüberdeckung
möglich. Wenn, wie hier, ein flüssiges Einkomponenten-System,
das also Brennstoff und Oxidator in sich vereint, verwendet wird, muß es bei der vorgeschlagenen Art
der Anzündung zwangsläufig sehr druckempfindlich sein, um überhaupt zu zünden. Die hohe Druckempfindlichkeit
erschwert aber wieder eine Handhabung, insbesondere besteht die Gefahr der unzeitigen Anzündung,
z.B. durch Ventilschlag oder dgl. im-Leiteigssystem'..
Diese flüssigen Einkomponenten-Systeme sind also für die Praxis nicht geeignet Daneben sich auch flüssige
Zwei-Komponenten-Systeme mit hypergoler,1 also
• selbst- bzw. schnellzündender Eigenschaft bekannt die beispielsweise neben einem Oxidator als Brennstoff-Hydrazin
oder dessen Derivate enthalten. Bei diesem Verfahren werden die beiden Komponenten des Gemisches
getrennt gelagert und erst unmittelbar vor dem Abfeuern im Laderaum zusammengebracht Insofern besteht
zwar nicht mehr die Gefahr, daß die flüssige Ladung durch unbeabsichtigte Druckerhöhung reagiert, doch
sind die für solche selbstzündenden Gemische verwendbaren Brennstoffe, wie z. B. das genannte Hydrazin, sehr
giftig und deshalb für die praktische Anwendung bei Rohrwaffen ungeeignet. Auch ist ein gesteuertes und
sicheres Anzünden solcher hypergoler Flüssigkeiten schwierig.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, das Verfahren der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
unter Ausnutzung der ballistischen Vorteile der flüssigen Treibmittel eine ungefährliche Handhabung des
Treibmittels bei gleichwohl zuverlässiger Anzündung möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein spät oder nicht selbstzündendes Zwei-Kompdnenten-System
verwendet wird und die Anzündung durch eine oder mehrere der am Geschoß oder durch im
Laderaum angeordnete, in herkömmlicher Weise angezündete Feststoff-Treibladungen erfolgt.
Die Erfindung beinhaltet also zum ersten den Vorschlag, statt schnell oder selbstzündender flüssiger
Zwei-Komponenten-Systeme mit einer notwendigerweise hochgiftigen Komponente, Systeme mit Brennstoffen
zu verwenden, bei denen das Gemisch eine relativ große Anzündverzögerung aufweist, wobei als
Brennstoffe durchaus herkömmliche Treibstoffe, in bevorzugter Weise Kerosin oder Benzin, in Frage kommen,
denen ein Oxidator zugemischt wird. Um ein solches Gemisch zuverlässig anzuzünden, geht der weitere
Vorschlag der Erfindung dahin, zur Anzündung die am Geschoß schon vorhandenen oder im Laderaum angeordneten
festen Treibladungen zu verwenden. Die dabei entstehende Temperatur und die bei der Reaktion der
Treibladung freigesetzte Energie reichen aus, um das flüssige Zwei-Komponenten-Gemisch zuverlässig anzuzünden.
Die Handhabung der genannten Brennstoffe ist ungefährlich und im übrigen vertraut. Die Dosierung
der beiden Komponenten ist problemlos mit herkömmlichen Einrichtungen möglich, so daß sich eine kontinuierliche
Reichweitenüberdeckung erzielen läßt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindungen sehen vor, daß das Zwei-Komponenten-System allein durch
die bereits gezündete Beiladung des Geschosses oder aber durch die bereits gezündete erste Ladung angezündet
wird.
Besonders vorteilhaft kommt die Erfindung zum Einsatz bei Rohrwaffen, die auf einem Fahrzeug montiert
sind, da als Brennstoff der für den Motorantrieb des Fahrzeugs verwendete Treibstoff eingesetzt werden
kann, der beispielsweise aus einem Tank des Fahrzeugs zugeführt wird. Statt dessen kann als Brennstoff auch
ein anderer flüssiger Kohlenwasserstoff verwendet werden, wobei insbesondere Kerosin oder Benzin in Frage
kommen.
Als Oxidator wird bei dem erfindungsgemäßen Ver- is fahren vorzugsweise Salpetersäure verwendet
Zur Platzeinsparung in einem Fahrzeug kann vorgesehen
sein, daß der Oxidator aus einem außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Tank zugeführt wird. Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen for. daß Brennstoff und Oxidator in
einer Vormischkammer gemischt und dann als Gemisch in den Laderaum eingebracht werden, oder daß Brennstoff
und Oxidator getrennt in den Laderaum eingebracht und erst dort gemischt werden. Die beiden Flüssigkeiten
sind äußerst fein und genau dadurch dosierbar, daß die Flüssigkeiten unter hohem Druck in den Laderaum
eingespritzt werden, wobei die Mengen und der Anzündzeitpunkt elektronisch durch eine Rechenanlage
bestimmt werden können.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich folgendermaßen beschreiben:
Nachdem ein Geschoß mk einer -i/igehängten Beiladung
in die Waffe eingebracht wurde, wird diese Ladung in herkömmlicher Weise angezündet. Im wesentlichen
gleichzeitig — im msec-Bereich — werden die beiden
Flüssigkeiten, einerseits der Brennstoff, nämlich hier 15 g Kerosin und andererseits der Sauerstoff träger,
hier 61 g Salpetersäure, in den Laderaum und dort in die sich bereits entwickelnde Flamme der Ladung unter
gleichzeitiger Bildung des Gemischs eingespritzt. Dieses wird durch die angezündete Ladung des Geschosses
angezündet und zur Reaktion gebracht. Der thermische Wirkungsgrad der Reaktion liegt bei ca. 30%. Das Projektil
erreicht bei diesem speziellen Ausführungsbeispiel eine Projektilgeschwindigkeit von etwa 830 m/sec.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders einfach bei Steilfeuerwaffen verwirklichen, da dort
praktisch keine Abdichtungsprobleme auftreten.
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Claims (11)
1. Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen, insbesondere
Steilfeuerwaffen, unter Verwendung eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems aus Brennstoff und Oxidator als Treibladung, dadurch
gekennzeichnet, daß ein spät oder nicht selbstzündendes Zwei-Komponenten-System
verwendet wird und die Anzündung durch eine oder mehrere der am Geschoß oder durch im Laderaum
angeordnete, in herkömmlicher Weise angezündete Feststoff-Treibladungen erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwei-Komponenten-System allein durch die bereits gezündete Beiladung des Geschosses
angezündet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwei-Komponenten-System durch
die bereits gezündete erste Ladung angezündet wird. ■-.'■-.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbesondere für Rohrwaffen, die auf einem
Fahrzeug montiert" sind, dadurch gekennzeichnet,
daß als Brennstoff der.für den Motorantrieb des Fahrzeugs verwendete Treibstoff eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden An.-sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Brennstoff
ein flüssiger Kohlenwasserstoff verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekemv zeichnet daß Kerosin verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Benzin als Brennstoff verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidator
Salpetersäure verwendet wird. :
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Brennstoff
und Oxidator in einer Vormischkammer gemischt und dann als Gemisch in den Laderaum eingebracht
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Brennstoff und Oxidator
getrennt in den Laderaum eingebracht werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Komponenten unter hohem Druck in den Laderaum
eingespritzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803001586 DE3001586C2 (de) | 1980-01-17 | 1980-01-17 | Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen mittels eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803001586 DE3001586C2 (de) | 1980-01-17 | 1980-01-17 | Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen mittels eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3001586A1 DE3001586A1 (de) | 1983-10-06 |
DE3001586C2 true DE3001586C2 (de) | 1985-03-14 |
Family
ID=6092305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803001586 Expired DE3001586C2 (de) | 1980-01-17 | 1980-01-17 | Verfahren zum Abfeuern von Rohrwaffen mittels eines flüssigen Zwei-Komponenten-Systems |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3001586C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2217728C2 (de) * | 1972-04-13 | 1984-03-08 | Rheinmetall GmbH, 4000 Düsseldorf | Zündanordnung für flüssige Geschoßtreibmittel |
-
1980
- 1980-01-17 DE DE19803001586 patent/DE3001586C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3001586A1 (de) | 1983-10-06 |
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