DE29906070U1 - Flaschenabfüllanlage mit Inertisierung - Google Patents
Flaschenabfüllanlage mit InertisierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verlängerung der Haltbarkeit von Bier und anderen Getränken in Flaschen, Dosen oder anderen Behältnissen. Abfüllanlagen für Bier und andere Getränke verwenden Inertisiervorrichtungen, derart vor Einfüllung der Flüssigkeit die Flaschen mit Stickstoff oder anderen Gasen gefüllt bzw. inertisiert werden. Hierdurch wird eine weitgehende Absenz von Sauerstoff erzielt. Erfahrungsgemäß sinkt die Haltbarkeit der Flüssigkeiten bei Vorhandensein von Sauerstoff und Luft im Getränk dramatisch.
Nach dem Befüllen der Flaschen mit einer oder mehreren Flüssigkeiten in die zuvor erzeugte Inertgas-Atmosphäre hinein erfolgt der Weitertransport der Flaschen in den Anlagenteil zum Verschließen der Flaschen mittels Kronkorken oder Korkverschluß. Bis zum tatsächlichen Verschließen der Flaschen verstreicht allerdings eine Zeit von bis zu 5 Sekunden, d. h. die Flaschen werden nach dem Befüllen auf Transportbändern o. ä. etwa 50 cm weitertransportiert, bevor sie verschlossen werden. Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung eines Kontaktes der unverschlossenen bereits gefüllten Flaschen mit Sauerstoff und Luft vor Eintritt in die Verschließanlage. Bisher erfolgt bei Flaschenabfüllanlagen eine lnertisierung nur im Bereich vor der Einfüllung von Flüssigkeiten in Behältnisse, nicht aber im Bereich zwischen erfolgter Flüssigkeitsbefüllung und dem Verschließen der Behältnisse. Daher wird eine Vorrichtung zur lnertisierung vorgeschlagen, welche bei Abfüllanlagen in dem Abschnitt ab den bereits vollen Behältnissen (Flaschen, Dosen, Verbundverpackungen) und dem Eintritt in die Verschließvorrichtung angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist hierzu eine Zufuhr von Inertgas wie Stickstoff oder Kohlendioxid in diesem Anlagenbereich vorgesehen, d.h. die Behältnisse werden aktiv durch Zufuhr von Inertgas inertisiert, nachdem diese bereits mit Flüssigkeit gefüllt sind, um zu vermeiden, daß noch vor der Verschließung der Behältnisse Luft bzw. Sauerstoff in die Behältnisse gelangen. Dieses Inertgas wird über einzelne Düsen und / oder über ein perforiertes Rohr, über einen gasdurchlässigen Schlauch / Gewebe oder anderweitig im Bereich des Flaschenkopfes zugeführt.
Im folgenden stehen Flaschen stellvertretend für Behältnisse (siehe Abbildungen). Insbesondere wird eine tunnelförmige Gaszufuhreinrichtung vorgeschlagen, welche mindestens den Flaschenhals und den Flaschenkopf in eine inerte Gasumgebung taucht, wobei das vorzugsweise ständig dem Tunnel zugeführte Inertgas das Tunnel inertisiert und in diesem Bereich den Zutritt von Sauerstoff ausschließt bzw. einen möglichst niedrigen Sauerstoffgehalt ermöglicht (Abbildung 2 bis 4).
Alternativ ist eine erfindungsgemäße Inertisiervorrichtung vorgesehen, welche im Bereich der Flaschenoberkante vorzugsweise waagrecht Inertgas ausströmen läßt, damit der Flascheninhalt vor dem Zutritt der umgebenden Luft und des darin enthaltenen störenden Sauerstoffes geschützt ist (Abbildung 1).
Vorzugsweise ist die Inertisiervorrichtung an den Verlauf der Flaschenbahn angepaßt, derart ab der erfolgten Flaschenfüllung bis zum Verschließen derselben trotz der Bewegung der Flaschen die Umgebung des Flaschenhalses ständig inertisiert bleibt.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht im Bereich der Flaschenöffnung eine gasbeaufschlagte oder gasumflutete Flaschenabdeckung vor (Abb. 6).
In Ergänzung oder zur Verbesserung der Wirksamkeit der Inertisierung ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Vorrichtung zur Absaugung von Gasen und / oder Schäumen vorgesehen, derart bspw. trotz den von der Flaschenbewegung ausgehenden Strömungsturbulenzen zumindest in der Flaschenhalsumgebung eine ununterbrochene Inertgasatmposphäre vorliegt.
Die erfindungsgemäße Abfüllanlage für Behältnisse (Flaschen, Dosen o.a.) mit Inertisiervorrichtung wird nachfolgend anhand der Figuren erläutert.
Fig. 1 zeigt eine aus einem Blech geformte Inertisiervorrichtung (1), welche direkt über der Flaschenöffnung (2) einen nahezu waagerechten Gasstrahl (3) erzeugt, welcher dafür sorgt, daß direkt an der Flaschenöffnung nur Inertgas, nicht jedoch der Sauerstoff der umgebenden Luft hingelangen. Rechts befindet sich separat eine Absaugglocke (4) oder ein Absaugkanal, welcher den Inertgasstrom bspw. laminar erhält oder stabilisiert oder welcher eine gezielte Absaugung des entstehenden Inertgas-Flüssigkeits-Gemisches (bspw. Bierschaum) ermöglicht.
Fig. 2 zeigt eine mehrteilige Inertisiervorrichtung von tunnelförmiger Form, bestehend aus den Grundkörpern (5a) und (5b), welche über einen Düsenkörper (1) verbunden sind. Dieser Düsenkörper ist vorzugsweise austauschbar und kann dadurch leicht gereinigt oder nach Verschleiß ausgetauscht werden. Inertgas wird über den Stutzen (6) am Düsenkörper der Inertisiervorrichtung zugeführt.
Fig. 3 zeigt eine Inertisiervorrichtung, welche an einem tunnelförmigen Körper (5) sowohl ein oder mehrere Düsenanschlüsse (1) zwecks Zufuhr von Inertgas als auch ein oder mehrere integrierte Absaugmöglichkeiten (4) aufweist, um bspw. den Inertgasstrom gezielt zu lenken oder laminar zu erhalten oder entstehende Schäume gezielt weiterzuleiten.
Fig. 4 zeigt eine Inertisiervorrichtung, welche mittels elastischer bzw. flexibler Vorhänge (7) bspw. in Form geeigneter Gummi- oder Kunststoffmembranen die Flaschen möglichst weitgehend umkleidet und dadurch eine sehr weitgehende Inertisierung ermöglicht.
Fig. 5 zeigt die räumliche Anordnung der erfindungsgemäßen Inertisiervorrichtung (13), welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sich diese zwischen dem Ende der Flaschenbefüllung mit Flüssigkeit (10) und dem Beginn der Flaschenverschließung (12) im Bereich der dargestellten Inertisierzone (11) befindet. Bisher werden Flaschen nur im Gasfüllbereich (8) und ggfs. im Bereich der Zone (9), dem Übergangsbereich ab den gasgefüllten Flaschen bis zum Eintritt in den Bereich Flüssigkeitsbefüllung (10) inertisiert.
Fig. 6 zeigt eine einfache Inertisiervorrichtung (1), welche sich direkt über dem oben planen Flaschenkopf befindet und diesen damit abdeckt. Hierdurch ist der Zutritt von Luft / Sauerstoff bereits weitgehend behindert. Die Abdeckung ist bandförmig und folgt im Verlauf der Flaschenbahn bis zum Beginn der Flaschen verschließung. Die Abdeckung ist im einfachsten Fall ein Gummi- oder Kunststoffstreifen oder ein entlang der Flaschenbahn gebogener Metallstreifen, in einer vorzugsweisen Ausführung hingegen ein Körper (5) mit einer untenliegenden gasdurchlässigen Planfläche, derart über einen Stutzen (6) die Zufuhr von Inertgas vorgesehen ist und Inertgas an der gasdurchlässigen Fläche (1) vorzugsweise unten austritt, derart eine Zwangsinertisierung der Flaschenöffnung erfolgt.
Claims (12)
1. Abfüllanlage zur Einfüllung von Flüssigkeiten in Behältnisse mit Vorrichtung zur Inertisierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfüllanlage in dem Abschnitt ab den bereits vollen Behältnissen (10) und dem Eintritt in die Verschließvorrichtung (12) eine Vorrichtung zur Inertisierung (13) aufweist, derart mittels Zufuhr von Inertgas in dieser Zone (11) der Kontakt zu Luft und Sauerstoff verhindert bzw. stark reduziert ist.
2. Abfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inertisiervorrichtung eine tunnelartige Form aufweist.
3. Abfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inertisiervorrichtung die Form einer Abdeckung aufweist.
4. Abfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inertisiervorrichtung die Behältnisse weitgehend umschließt und vorzugsweise vorhangartige, flexible Wände aufweist.
5. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Inertisierung Anschlüsse bzw. Stutzen zwecks Zufuhr von Inertgas aufweist.
6. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Möglichkeiten zur Ausströmung von Gas wie einzelne oder mehrere Düsen oder sonstige Gasaustrittsöffnungen und/oder Möglichkeiten zur Verteilung von Gas aufweist, vorzugsweise perforierte Hohlkörper, Rohre, Platten, Gewebe oder Schläuche.
7. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mehrteilig aufgebaut ist und die Möglichkeiten zur Zufuhr und/oder Ausströmung bzw. Verteilung von Gas austauschbar sind, derart eine Demontage bzw. Reinigung derselben einfach ist.
8. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Inertisierung Möglichkeiten zur Absaugung von Gas und/oder Flüssigkeit bzw. Gas- Flüssigkeits-Gemischen wie entstandene Schäume aufweist.
9. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Möglichkeiten zur Zufuhr und/oder Ausströmung bzw. Verteilung von Gas und/oder die Möglichkeiten zur Absaugung von Gas oder Schäumen bezüglich räumlicher Lage einstellbar sind und vorzugsweise bezüglich Abstand und/oder Neigung veränderbar sind.
10. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Behältnisse Flaschen sind.
11. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die abgefüllte Flüssigkeit vergleichsweise Bier stark schäumend ist.
12. Flaschenabfüllanlage mit Vorrichtung zur Inertisierung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Inertisierung mittels der Gase Stickstoff und/- oder Kohlendioxid oder mit deren Gasgemische erfolgt.
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