DE29904644U1

DE29904644U1 - Wetterschutzkuppel für Elektrorollstühle

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Publication number: DE29904644U1
Application number: DE29904644U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-03-12
Filing date: 1999-03-12
Publication date: 1999-06-02
Anticipated expiration: 2009-03-13

Description

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Beschreibung

Wetterschutzkuppel für Elektrorollstühle

Die heute im Handel befindlichen Elektrorollstühle sind in Ihrer technischen Auslegung auch und insbesondere für den Betrieb und Gebrauch ausserhalb geschlossener Räume vorgesehen. Erhöhte Batteriekapazitäten ermöglichen Reichweiten von bis zu 40 - 50 km, strassentaugliche Beleuchtung und Bereifung sind obligatorisch. Dementsprechend werden diese Elektrorollstühle von Ihren Benutzern auch großenteils ganzjährig als adäquater Ersatz zum Automobil genutzt.

Während jedoch die Rollstühle selbst konstruktionstechnisch mittlerweile als voll wetterfest und nässeresisent gelten dürfen, sind die Möglichkeiten des Schutzes für den Benutzer unzulänglich:

Angeboten werden einerseits Regencapes, die von den zumeist bewegungseingeschränkten Trägern oft nicht allein an- und ausgezogen werden können. Darüber hinaus bietet ein Wetter- und Nässeschutz durch wasserdichte Capes allgemein wenig Handling- oder Tragekomfort.

Eine zweite Möglichkeit bietet ein gelegentlich beobachteter, zeltartiger Aufbau. Zu vergleichen ist diese Konstruktion mit den Wetterschutzkanzeln bei leichten Traktoren oder Gabestablern: ein einfaches Stahlrohrgestell, das mit Klarsichtplane beplankt einen Wetter- und Regenschutz bietet. Einstieg meist seitlich. Die Nachteile dieser Konstruktion sind gleichzeitig Grund für das nur vereinzelte Auftreten: die Kanzel selbst behindert beim Auf- und Absteigen, darüber hinaus ist eine schnelle Demontage zwischendurch weder bei kurzfristigem Wetterwechsel noch bei Besuchen z.B. in Kaufhäusern, Restaurants oder Arztpraxen möglich. Sowohl das Rohrgestell als auch die Plane selbst sind beim Rangieren und Hantieren vom Rollstuhl aus hinderlich; solange die Kanzel montiert ist hat der Elektrorollstuhl also den Funktionsstatus eines Kleinwagens. Sicherheitstechnisch bedenklich ist zudem das schnelle Zerkratzen und Ausblei chen der Klarsichtplane, klare Sicht ist hier schon nach kurzer Zeit nicht mehr gegeben. Vergleichbare geschützte Konstruktionen oder Erfindung wurden nicht gesichtet.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend eine Konstruktion zum vollständigen Wetter- und Nässeschutz, der schnell und ohne Aufwand zur Verfügung steht, und ebenso schnell und komfortabel auf ein Mindestmaß reduziert werden kann. Fest am Rollstuhl installiert muß die Konstruktion ausserhalb ihres Betriebes einen möglichst unauffälligen Platz finden, an dem keine Einschränkungen oder Störungen der übrigen Funktionen und Zwecke zu erwarten sind. Die Sicht muß bei schlechten Wetterverhältnissen einwandfrei sein.

Die Lamellenkonstruktion nach Schutzanspruch 1 ermöglicht diesen kompletten Schutz des Rollstuhlfahrers vor allen Wettereinflüssen. Der Fahrer sitzt vollständig in der Kuppel, sodaß auch Windeinflüsse vermieden werden. Selbst lange Strecken oder Aufenthalte im Regen werden trocken überstanden, ohne daß Nachteile in der Bedienung des Rollstuhles oder der Bewegungsfreiheit auftreten.

Da die einzelnen Lamellensegmente nach Schutzanspruch 2 in einen Rahmen aus Metall eingefaßt sind (vorzugsweise Aluminium), kommt es auch bei regelmäßigem Ausklappen nicht zum Kontakt der planen Plexiglasflächen, Kratzer und Schlieren werden so vermieden und die Sicht bleibt unbeeinträchtigt.

Der elektromechanische Antrieb nach Schutzanspruch 3 ermöglicht einerseits das Auf- und Zuklappen der Kuppel, andererseits sorgt er für das Ein- und Ausfahren der zusammengeklappten Kuppel am Rollstuhl.

Fig. &igr;

zeigt die Wetterschutzkuppel an einem E - Rollstuhl ausgefahren und aufgeklappt. Gut ersichtlich ist der komplette Schutz des Fahrers. Die hintere untere Lamelle ist als äußere Schutzhülle ausgelegt und nicht transparent.

Fig.2a

Die Lamellen ( hier vorzugsweise 7 ) in ihrer Montagereihenfolge von aussen nach innen ( a - g ). Zum Öffnen und Schließen wird nur ein Lamellensegment angetrieben, hier dargestellt als Segment b." Das angetriebene Lamellensegment verfügt über einen im 45 - Grad - Winkel angebrachten Antriebsarm ( 2 ). Der schraffierte Bereich bezeichnet den Winkel von 90 Grad, den das Lamellensegment über den Antriebsarm zurücklegen muß um von der eingeklappten hinteren Ruhestellung bis zur aufgeklappten senkrechten Stellung zu gelangen. Sobald das angetriebene Segment die senkrechte Stellung erreicht hat, fallen die vorderen Segmente ( c,d,e Jdurch ihr Eigengewicht nach vorn. Ebenso funktioniert die Mechanik beim Schließen: sobald das Antriebssegment die waagerechte Ruhestellung erreicht hat, fallen die genannten Segmente c, d und e ebenfalls automatisch in die Waagerechte.

Fig.2b

zeigt in einer Schnittdarstellung die Arretierung unter den einzelnen Lamellen. Die Plexiglasteile ( 2 ) liegen in einem Rahmen aus Aluminium, die Segmente selbst sichern sich beim Ausfahren der Kuppel durch gegenseitig anliegende Aluwinkel (1 ).

Fig. 3

Einzelnes Segment, hier das angetriebene Segment mit unter dem Drehpunkt angebrachtem Antriebsarm.

Fig. 4

Der schraffierte Bereich zeigt schematisiert den seitlichen Platzbedarf der Kuppel. Der E-Rollstuhl benötigt durch die installierte Kuppel auf jeder Seite ca. 5 cm, wird also insgesamt um ca. 10 cm breiter, gravierende Behinderungen beim Rangieren ( Türrahmen etc.') sind durch diese Verbreiterung nicht gegeben.

Die Seitenansicht der ausgefahrenen Kuppel verdeutlicht den Sinn der Anordnung der Lamellensegmente: die Segmente überlappen an Ihren Verbindungsfugen Schuppenartig, Regen und Feuchtigkeit findet keine Möglichkeit des Eindringens ( Dachpfannenprinzip ).

Fig. 6a und 6b

zeigen die Kuppelsegmente in Ruhestellung, ineinandergeklappt und eingefahren.

Fig. 7

Funktionsstadien:

a.: Die Kuppel in eingeklappter Ruhestellung, eingefahren, b.: Die Kuppel in eingeklappter Ruhestellung, ausgefahren c. - e.: Das angetriebene Segment wird bis in die senkrechte Stellung ausgefahren, f. - h.: Die drei restlichen Segmente fallen durch ihr Eigengewicht nach vorn und schließen die Kuppel komplett

Schematische Darstellung einer Antriebseinheit (in Fahrtrichtung links), Kuppel ausgefahren und entfaltet.

a. Lamellensegmente

b. Halterung der Kuppel, angebracht auf dem Schlitten

c. Schlitten

d. Kugelgelagerte Rollen ( vorzugsweise 4 St.)

e. Laufschienen ( U-Profil, 1 untere/l obere )

f. Antriebsarm des Antriebssegmentes

g. Elektromotor ( drehzahluntersetzt)
h. Arretierung des Schlittens

i. Verschraubung des Antriebsarmes auf der Gewindestange j. Gewindestange

Fig. 9

Wie Fig. 8, jedoch eingefahren und zusammengeklappt

Schematischer Schnitt der Antriebseinheit

Funktionsdarstellung der Antriebseinheit, Kuppel ausgeklappt und ausgefahren

Funktionsablauf des Einklappens und Einfahrens: angetrieben durch den E - Motor dreht sich die Gewindestange{ in Fahrtrichtung) gegen den Uhrzeigersinn. Der untere Antriebsarm des angetriebenen Lamellensegmentes ist über eine Mutter bzw. Hülse mit Innengewinde mit der Gewindestange verschraubt und wird somit nach vorn ( hier: links) gedrückt. Da die noch gesicherte Arretierung des Schlittens den Schlitten blockiert, bewegt sich die gesamte Lamelle nach hinten ( hier: rechts). Sobald der Antriebsarm durch den Gewindeantrieb um 90 Grad gedreht ist und somit alle Segmente zusammengeklappt sind, wird durch ihn die Schlittenarretierung entsichert. Der nun frei bewegliche Schlitten wird mitsamt der eingeklappten Kuppel bis zum kompletten Einfahren nach vorn ( hier: links) gezogen.

4 Fig. 12a Wie Fig. 11, jedoch mit eingeklappter und eingefahrener Kuppel Fig. 12b Arretierung des Schlittens, Teilausschnitt aus Fig.

a. Arretierungszapfen

b. Antriebsarm des angetriebenen Lamellensegmentes, öffnet hier den Arretierungsmechanismus

c. Scharnier

d. Öffnung für Arretierungszapfen in der oberen Laufschiene

Claims

Schutzansprüche

1. Wetterschutzkuppel für Elektrorollstühle dadurch gekennzeichnet

daß der Wetterschutz aus fächerartigen Plexiglas - Lamellensegmenten besteht, die zu einer Schutzkuppel über den gesamten Rollstuhl ausgeklappt werden.

2. Wetterschutzkuppel nach Schutzanspruch dadurch gekennzeichnet daß die Plexiglaslamellen zur Vermeidung von Kratzern einen Metallrahmen aufweisen

3. Wetterschutzkuppel nach Schutzanspruch dadurch gekennzeichnet

daß die Kuppelkonstruktion durch den elektromechanischen Antrieb sowohl auf- und zugeklappt als auch ein- und ausgefahren wird