DE29800086U1 - Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten - Google Patents
Scharnier für klappbare oder schwenkbare FrontplattenInfo
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Description
DURMA
PATENTANWÄLTE
FELIX-MOTTL-STRASSE 1A D-76185 KARLSRUHE
S4977/97-Gbm
5. Januar 1998
5. Januar 1998
Schroff GmbH
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten,
insbesondere zur Anwendung bei Schränken, Gehäusen und Baugruppenträgern der Elektrotechnik und Elektronik. Ein solches Scharnier besteht aus einem
feststehenden Lagerteil und einem Drehteil, das auf die zu bewegende Frontplatte
montiert wird.
In der Industrieelektronik werden die mit den elektronischen Komponenten bestückten
Leiterkarten in Modulschienen eingeschoben, welche ihrerseits Teil eines Schrankes, Gehäuses oder Baugruppenträgers darstellen. Die Leiterkarten
tragen an ihrer Rückseite Steckverbinder. Nach vorne hin werden die eingebauten Leiterkarten üblicherweise mit Teil- oder Gesamtfrontplatten abgedeckt. Sofern
die Leiterplatten später nicht mehr zugänglich sein müssen, werden diese Frontplatten fest mit den Modulschienen verschraubt. Oft müssen die eingebauten
elektronischen Komponenten aber auch zugänglich bleiben, beispielsweise für Wartungs- und Einstellarbeiten.
Mittels eines Scharniers um eine horizontale oder vertikale Drehachse klapp-
bzw. schwenkbare Frontplatten sind Stand der Technik. Das Scharnier besteht
aus einem feststehenden Teil, welches mit der Modulschiene verbunden ist und das Lager bildet, und einem beweglichen Teil, welches mit der Frontplatte verbunden
ist und somit das Drehteil darstellt.
Die bekannten Scharniere für klappbare oder schwenkbare Frontplatten weisen
alle eine Drehachse auf, welche in einem unveränderlichen Abstand vor der zu bewegenden Frontplatte liegt. Die relative Lage dieser Drehachse zur Umgebung,
also z.B. zur Modulschiene oder Gehäusekante, bestimmt die Kinematik des Scharniers und ist entscheidend für den maximal möglichen Drehwinkel.
In der Einschubtechnik der Elektrotechnik und Elektronik haben zwei Entwicklungen
in jüngerer Zeit die Konstruktion von Scharnieren für die klappbare bzw. schwenkbare Anbringung von Frontplatten erheblich erschwert. Zum einen sollte
aus Gründen der Hochfrequenz-Ab schirmung die Frontplatte über die gesamte
Höhe des Schrankes, Gehäuses oder Baugruppenträgers reichen und nicht etwa unten gekürzt sein, nur um einen einfachen Bewegungsablauf zu ermöglichen.
Zum anderen erfordert der Einsatz von vielpoligen Steckverbindern an den Steckbaugruppen spezielle Ein- und Aushebegriffe, die sich an genormten Vorsprüngen
der Modulschienen, sogenannten Dächern, abstützen. Beide Forderungen, nämlich ungekürzte Frontplatte und möglicher Dachüberstand der Modulschiene,
sind mit den bisher bekannten Scharnierkonstruktionen nicht gleichzeitig erfüllbar, da es hierfür keinen geeigneten theoretischen Ort für eine Drehachse
gibt, sofern auch noch ein hinreichend großer Drehwinkel ermöglicht werden soll.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit das technische Problem zugrunde, ein
Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten zu entwickeln, bei dem die Frontplatte die gesamte Höhe des abzudeckenden Schrankes, Gehäuses oder
Baugruppenträgers einnimmt, und bei dem weder die Unterkante der Frontplatte noch etwa das Drehteil des Scharniers selbst mit einem feststehenden Teil, wie
z.B. der Modulschiene oder einem Überstand, kollidiert. Dabei soll das zu entwickelnde
Scharnier nur aus zwei Teilen bestehen und ferner einen möglichst großen Drehwinkel erlauben. Eine zusätzliche Aufgabe besteht darin, daß die
scharnierte Frontplatte ohne Einsatz eines Werkzeugs aushängbar sein soll.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe beruht auf der Erkenntnis, daß sich die genannten,
einander scheinbar widersprechenden Anforderungen mit einem Scharnier, das eine feststehende Drehachse hat, nicht erfüllen lassen. Um nämlich eine
ungekürzte Frontplatte frei bewegen zu können, müßte die feststehende Drehachse außerhalb der Frontplattenfläche und damit zwangsläufig im Bereich des
Daches der Modulschiene liegen.
Gelöst wird das Problem erfindungsgemäß dadurch, daß das Lagerteil ein Langloch
und eine Steuerkulisse aufweist, daß das Drehteil einen runden Lagerzapfen und einen zugeordneten Steuernocken hat, daß der Lagerzapfen drehbar und
quer zu seiner Drehachse verschiebbar in dem Lagerloch sitzt, und daß der Steuernocken
in der Steuerkulisse geführt ist und den Lagerzapfen in Abhängigkeit vom Drehwinkel im Langloch verschiebt. Das erfindungsgemäße Scharnier hat
damit eine wandernde Drehachse, die in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Frontplatte (Drehwinkel) ihre Lage relativ zur Umgebung verändert. Die Veränderung
der relativen Lage der Drehachse wird dadurch ermöglicht, daß das Drehteil einen runden Lagerzapfen aufweist und in einem Langloch des Lagerteils
sitzt, wodurch sich der Lagerzapfen während der Drehbewegung hin- und herverschieben kann. Gesteuert wird diese Verschiebung des Lagerzapfens - und
damit die Verlagerung der Drehachse - durch die Steuerkulisse des Lagerteils im
Zusammenwirken mit dem Steuernocken am Drehteil.
Aufgrund seiner wandernden Drehachse ermöglicht es das erfindungsgemäß
ausgebildete Scharnier, eine Frontplatte ungekürzter Höhe über einen sehr weiten
Bereich zu klappen bzw. zu schwenken, ohne daß es eine Kollision der drehbaren Teile mit den feststehenden Teilen der Umgebung gibt. Insbesondere kann
bei einem Schrank, Gehäuse oder Baugruppenträger für die Industrieelektronik die (genormte) Modulschiene an ihrem vorderen Ende einen beliebigen Überstand
(Dach) aufweisen, ohne daß die Unterkante der scharnierten Frontplatte
damit kollidiert.
Bevorzugt umfaßt die Steuerkulisse des Lagerteils eine Kurvenbahn, auf welcher
der Steuernocken gleitet. Die Kontur dieser Kurvenbahn bestimmt die Ortskurve der Drehachse und die Bewegungsbahn der unteren Kante der scharnierten
Frontplatte.
Die Steuerkulisse kann eine Anlageschulter für den Steuernocken umfassen, welche
die Ruhelage des Drehteils bestimmt.
Der Steuernocken des Drehteils ist zweckmäßigerweise radial am Lagerzapfen
angeordnet und hat die Form eines Kreissegments. Dadurch wird ein sanftes Auflaufen des Steuernockens in der Steuerkulisse bzw. dessen Kurvenbahn erzielt.
Um das Scharnier möglichst klein und kompakt zu halten, weist in bevorzugter
Ausführung das Lagerteil ein Lagergehäuse auf, in welchem das Langloch ausgebildet
ist, und welches ferner die Steuerkulisse aufnimmt. Dabei ist die Steuerkulisse und das Langloch in axialer Richtung hintereinander angeordnet, wobei der
Lagerzapfen des Drehteils durch die Steuerkulisse hindurch in das Langloch ragt, während der Steuernocken in die vorgelagerte Steuerkulisse eingreift.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung trägt der Lagerzapfen an seinem
freien Ende einen radial nach außen abstehenden Sperriegel, der bei einem bestimmten
Drehwinkel durch das Langloch hindurchpaßt. Hierdurch wird das Drehteil bzw. die daran befestigte Frontplatte aushängbar, und zwar ohne jedes
Werkzeug einfach durch seitliches Verschieben der Frontplatte - ähnlich einer normalen Zimmertür - in einer definierten, durch die Form des Sperriegels und
des Langlochs vorgegebenen Position. Ein ungewolltes Aushängen ist nicht möglich,
denn über nahezu den gesamten Schwenkbereich ist das Drehteil durch den Sperriegel, der hinter das Langloch greift - ähnlich einem Schlüsselbart in einem
Schloß - verriegelt. Die Aushängposition, bei welcher der Sperriegel durch das Langloch hindurchgezogen werden kann, muß gezielt gesucht werden, wodurch
ein unbeabsichtigtes Aushängen und Abfallen der Frontplatte ausgeschlossen ist.
Damit sich der Sperriegel frei drehen kann, ist zweckmäßigerweise im Lagergehäuse
anschließend an das Langloch ein Drehraum ausgebildet. Die gesamte Konstruktion für die Aushängesperre erfordert somit lediglich eine geringfügige
Verlängerung des Lagergehäuses um die Breite des Sperriegels. Trotz dieser Zusatzfunktion
bleibt das Scharnier äußerst kompakt.
Optimal ist eine ungefähr zylindrische Ausbildung des Lagergehäuses, wobei
das Drehteil einen entsprechend ausgebildeten Flansch aufweist, welcher die
Stirnseite des Lagergehäuses beweglich abdeckt.
Der einfachen Befestigung des Lagerteils und des Drehteils dient jeweils ein Befestigungsloch
zur Aufnahme einer Schraube, vorzugsweise einer Senkkopfschraube.
Aufgrund seiner äußerst kompakten Konstruktion ist das erfindungsgemäß ausgebildete
Scharnier prädestiniert für die Herstellung aus Druckguß oder, bei etwas
geringeren Anforderungen an die Festigkeit, aus spritzgegossenem Kunststoff.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1
Lagerteil und Drehteil eines Scharniers, in einer perspektivischen
Ansicht von vorne;
Figur 2
Figur 3
Figur 4
Lagerteil und Drehteil des Scharniers von Figur 1, in einer
perspektivischen Ansicht von hinten;
das Scharnier der Figuren 1 und 2 in einer Anwendung bei einem Baugruppenträger mit klappbarer Frontplatte, in einem
vereinfachten Prinzipbild;
den Bewegungsablauf beim Aufklappen der Frontplatte, schematisch;
Figuren 5-10
Figuren 11-14
die Bewegung des Lagerzapfens und des Steuernockens während des Aufklappens der Frontplatte, bei ausgewählten
Öffnungswinkeln von 0°, 40°, 90°, 135°, 180° und 210°;
die Bewegung des Lagerzapfens und des Steuernockens während des Zuklappens der Frontplatte, bei ausgewählten
Öffnungswinkeln von 155°, 90°, 35° und 0°;
Figuren 15-17 die Lage des Sperriegels bei ausgewählten Öffnungswinkeln
von 0°, 135° und 210°.
Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht das Scharnier aus einem Lagerteil (1) und einem
Drehteil (2). Beide Teile sind einstückig aus Aluminium-Druckguß hergestellt.
Das Lagerteil (1) hat einen Sockel (3) und ein ungefähr zylindrisch ausgebildetes
Lagergehäuse (4). Ein Befestigungsloch (5) dient zur Befestigung an einem Schrank, Gehäuse oder Baugruppenträger. In dem Lagergehäuse (4) ist eine zur
Stirnseite hin offene Steuerkulisse (6) ausgebildet (vgl. Figur 2). Diese Steuerkulisse
(6) umfaßt eine Kurvenbahn (7) und eine Anlageschulter (8). In axialer Richtung anschließend an die Steuerkulisse (6) ist innerhalb des Lagergehäuses
(4) ein Langloch (9) ausgebildet, welches das eigentliche Drehlager bildet. Hinter dem Langloch (9) befindet sich ein Drehraum (10).
Das Drehteil (2) weist einen ungefähr halbkreisförmigen Flansch (11) auf, welcher
bei montiertem Scharnier die Stirnseite des Lagergehäuses (4) des Lagerteils (1) abdeckt. Ein Befestigungsloch (12) dient der Montage mittels einer Senkkopfschraube.
Anschließend an den Flansch (11) erstreckt sich in axialer Richtung ein runder Lagerzapfen (13). Am Schaft des Lagerzapfens (13) ist radial ein
Steuernocken (14) angeordnet, welcher die Form eines Kreissegments hat. An seinem
freien Ende trägt der Lagerzapfen (13) einen radial nach außen abstehenden Sperriegel (15), dessen Kontur mit dem Langloch (9) im Lagerteil (1) korrespondiert.
Figur 3 verdeutlicht das konstruktive Prinzip des Scharniers anhand eines Anwendungsfalles.
Das Lagerteil (1) sitzt auf der Frontseite einer genormten Modulschiene (16) eines Baugruppenträgers der Industrieelektronik. Man erkennt,
daß der Querschnitt des Lagerteils (1) so auf den Querschnitt der Modulschiene
(16) abgestimmt ist, daß diese eine überstehende Lippe, ein sogenanntes Dach (17), von beliebiger Länge aufweisen kann. Dieses Dach (17) dient der Abdeckung
der Unterkante einer ungekürzten Frontplatte (18), die mittels des Scharniers klappbar an der Modulschiene (16) befestigt werden soll. Hierzu wird
das Drehteil (2) auf die Vorderseite der Frontplatte (18) montiert und später in
das Lagerteil (1) eingeführt. Die Höhe des Sockels (3) entspricht ungefähr der
Dicke der zu montierenden Frontplatte (18).
In Funktion, wie in Figur 4 dargestellt, sitzt der runde Lagerzapfen (13) des
Drehteils (2) drehbar und quer zu seiner Drehachse verschiebbar in dem Langloch (9) des Lagerteils (1). Man erkennt, daß die durch die Mittelachse des Lagerzapfens
(13) definierte Drehachse des Scharniers nicht ortsfest ist, sondern in Abhängigkeit
vom Drehwinkel auf einer kurzen Gerade um ein Maß hin- und herwandert, welches der Längsausdehnung des Langlochs (9) entspricht. Mit (19) ist
die Bewegungsbahn der innenliegenden Unterkante der klappbaren Frontplatte (18) bezeichnet. Es sind drei ausgewählte Lagen der Frontplatte (18) dargestellt,
entsprechend Öffnungswinkeln von 0° (Ruheposition), 45° und 90°. Die kritische Bewegungsbahn (19) liegt außerhalb des Querschnitts der Modulschiene
(16). Dies ist möglich, weil in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Lagerzapfen (13) im Langloch (9) verschoben wird. Man erkennt ferner, daß das
Drehteil (2) nicht mit dem Dach (17) der Modulschiene (16) in Berührung kommt.
Die zwangsgesteuerte Verlagerung der Drehachse erfolgt im Zusammenspiel
zwischen Steuernocken (14) des Drehteils (2) und Steuerkulisse (6) des Lagerteils
(1). Je nach Drehwinkel drückt der Steuernocken (14) den Lagerzapfen (13) im Langloch (9) nach vorne oder nach hinten.
Die Figuren 5 bis 10 verdeutlichen den Bewegungsablauf beim Öffnen der
Frontplatte (18).
In Figur 5 befindet sich die Frontplatte (18) in ihrer Ruhelage. Der Öffnungsbzw.
Drehwinkel gegenüber der Vertikalen beträgt also 0°. Der Steuernocken (14) schlägt an der Anlageschulter (8) der Kurvenbahn (7) der Steuerkulisse (6.)
an. Der Lagerzapfen (13) wird dabei in seine hintere Position innerhalb des Langlochs
(9) gedrückt.
Figur 6 zeigt die 40°-Position der Frontplatte (18). Unmittelbar nach dem Herausdrehen
aus der Ruheposition von Figur 5 wird der Lagerzapfen (13) durch den Steuernocken (14) in seine vordere Position im Langloch (9) gedrückt. Hierdurch
wird ein Eintauchen der unteren Kante der Frontplatte (18) in den Querschnitt der Modulschiene (16) vermieden.
In Figur 7 steht die Frontplatte horizontal; dies entspricht einem Öffnungswinkel
von 90°. Der Lagerzapfen (13) sitzt nach wie vor in seiner vorderen Position.
Bei einem Öffnungswinkel von 135°, wie in Figur 8 dargestellt, sitzt der Lagerzapfen
(13) immer noch in der vorderen Position. Nach dem sanften Auflaufen des Steuernockens (14) auf die Kurvenbahn (7) der Steuerkulisse (6) wird der
Lagerzapfen (13) nun aber in die hintere Position gedrückt.
Figur 9 zeigt den Lagerzapfen (13) in seiner hinteren Position bei einem Öffnungswinkel
von 180°. Soweit läßt sich die Frontplatte (18) allerdings nur Herausklappen, wenn die Modulschiene (16) ein kurzes Dach (17) aufweist. Ist die
Modulschiene (16) dagegen mit einem langen Dach (17') - wie in der Zeichnung angedeutet - versehen, begrenzt dieses den Öffnungswinkel auf deutlich unter
180°.
In Figur 10 hat die Frontplatte (18) ihre mögliche Endposition, entsprechend einem
Öffnungswinkel von 210°, erreicht. Dieser maximale Öffnungswinkel wird durch die Länge des kurzen Daches (17) vorgegeben. Der Lagerzapfen (13) sitzt
unverändert in der hinteren Position im Langloch (9).
Figur 11 zeigt den Beginn der Schließbewegung der Frontplatte (18). Bis zu der
hier dargestellten Position, welcher einem Öffnungswinkel von 155° entspricht, sind die Bewegungsabläufe innerhalb des Scharniers identisch denjenigen beim
Öffnen. Aber gleich wird der Lagerzapfen (13) durch den Steuernocken (14) in seine vordere Position im Langloch (9) gedrückt werden.
In Figur 12 befindet sich der Lagerzapfen (13) wieder in der vorderen Position.
Die Frontplatte (18) steht horizontal.
Bei einem Öffnungswinkel von 35°, wie in Figur 13 dargestellt, sitzt der
Lagerzapfen (13) gerade noch in der vorderen Position, beginnt aber nun, diese zu verlassen. Bewirkt wird dies durch das Auflaufen des Steuernockens (14) auf
die Anlageschulter (8) in der Steuerkulisse (6).
Wird die Frontplatte (18) weiter zugeklappt, so wird der Lagerzapfen (13) durch
den Steuernocken (14) in seine hintere Position gezogen. Figur 14 zeigt die Rück-
kehr zur Ruhelage der Frontplatte (18).
Obwohl hier stets nur ein einziges Scharnier, bestehend aus Lagerteil (1) und
Drehteil (2), dargestellt und beschrieben ist, ist klar, daß zur klappbaren Montage
einer Frontplatte (18) mindestens zwei solcher Scharniere benötigt werden. Die Aushängbarkeit wird prinzipiell dadurch erreicht, daß es nur linke oder nur
rechte Scharniere gibt; d.h., ähnlich einer normalen Zimmertüre ist ein Aushängen
durch ein Verschieben der Frontplatte (18) zur Seite, bis der Lagerzapfen (13) nicht mehr im Eingriff ist, möglich. Dabei verhindert der am Lagerzapfen (13) angeordnete
Sperriegel (15) ein unbeabsichtigtes Herausrutschen des Drehteils (2) aus dem Lagerteil (1).
Die Wirkungsweise der Aushängesperre ergibt sich aus den weiteren Figuren 15,
16 und 17, welche die Bewegung des Sperriegels (15) in seinem freien Drehraum (10) hinter dem Langloch (9) bei drei ausgewählten Öffnungswinkeln
zeigen. Nur bei der in Figur 16 dargestellten Position, entsprechend einem Öffnungswinkel
von 135°, sitzt der Sperriegel (15) deckungsgleich zum Langloch (9). In dieser Position ist also ein Aushängen oder Einhängen der Frontplatte (18)
möglich. Bei allen anderen Drehwinkeln, wie z.B. 0° (Figur 15) oder 210° (Figur 17), verhindert die Hintergreifung des Sperriegels (15) ein unbeabsichtigtes Aushängen.
Die Aushängeposition von 135° (Figur 16) muß also ganz gezielt gesucht und gefunden werden, bevor das Drehteil (2) mit der daran montierten
Frontplatte (18) seitlich aus dem Lagerteil (1) herausgezogen werden kann.
-10-
S 4977/97-Gbm 5. Januar 1998
Zusammenstellung der Bezugszeichen
1 | Lagerteil |
2 | Drehteil |
3 | Sockel (von 1) |
4 | Lagergehäuse |
5 | Befestigungsloch |
6 | Steuerkulisse |
7 | Kurvenbahn (von 6) |
8 | Anlageschulter (von 6) |
9 | Langloch |
10 | Drehraum |
11 | Flansch (von 2) |
12 | Befestigungsloch |
13 | Lagerzapfen |
14 | Steuernocken |
15 | Sperriegel |
16 | Modulschiene |
17,17' | Dach (an 16) |
18 | Frontplatte |
19 | Bewegungsbahn (von 18) |
Claims (12)
1. Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten, insbesondere zur Anwendung
bei Schränken, Gehäusen und Baugruppenträgern der Elektrotechnik und Elektronik, bestehend aus einem Lagerteil und einem Drehteil, dadurch
gekennzeichnet, daß
- das Lagerteil (1) ein Langloch (2) und eine Steuerkulisse (6) aufweist;
- das Drehteil (2) einen runden Lagerzapfen (13) und einen zugeordneten Steuernocken
(14) aufweist;
- der Lagerzapfen (13) drehbar und quer zu seiner Drehachse verschiebbar in
dem Langloch (9) sitzt;
- der Steuernocken (14) in der Steuerkulisse (6) geführt ist und den Lagerzapfen
(13) in Abhängigkeit vom Drehwinkel im Langloch (9) verschiebt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Steuerkulisse (6) des Lagerteils (1) eine Kurvenbahn (7) umfaßt, auf welcher der
Steuernocken (14) gleitet.
3. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Steuerkulisse (6) eine Anlageschulter (8) für den Steuernocken (14) umfaßt, welche
die Ruhelage des Drehteils (2) bestimmt.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuernocken (14) des Drehteils (2) radial am Lagerzapfen (13) angeordnet
ist.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der
Steuernocken (14) die Form eines Kreissegments hat.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerteil (1) ein Lagergehäuse (4) aufweist, in welchem das Langloch (9)
und die Steuerkulisse (6) ausgebildet sind.
7. Scharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Steuerkulisse (6) und das Langloch (9) in axialer Richtung hintereinander angeordnet
sind und der Lagerzapfen (13) durch die Steuerkulisse (6) hindurchragt.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerzapfen (13) an seinem freien Ende einen radial nach außen abstehenden
Sperriegel (15) trägt, der bei einem bestimmten Drehwinkel durch das Langloch (9) hindurchpaßt.
9. Scharnier nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet , daß im
Lagergehäuse (4) anschließend an das Langloch (9) ein Drehraum (10) für den Sperriegel (15) ausgebildet ist.
10. Scharnier nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagergehäuse (4) ungefähr zylindrisch ausgebildet ist und das Drehteil (2) einen Flansch (11) aufweist, welcher die Stirnseite des Lagergehäuses
(4) abdeckt.
11. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerteil (1) und das Drehteil (2) jeweils ein Befestigungsloch (5) bzw. (12) aufweisen.
12. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerteil (1) und das Drehteil (2) jeweils einstückig aus Druckguß oder spritzgegossenem Kunststoff hergestellt sind.
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DE29800086U DE29800086U1 (de) | 1998-01-05 | 1998-01-05 | Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE29800086U DE29800086U1 (de) | 1998-01-05 | 1998-01-05 | Scharnier für klappbare oder schwenkbare Frontplatten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE29800086U1 true DE29800086U1 (de) | 1998-03-26 |
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DE (1) | DE29800086U1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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