DE29613403U1

DE29613403U1 - Schneidvorrichtung, insbesondere zum Schneiden von Dachsteinen und Dachziegeln aus einem noch nicht ausgehärteten Formstrang

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Publication number: DE29613403U1
Application number: DE29613403U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-08-02
Filing date: 1996-08-02
Publication date: 1997-12-04
Anticipated expiration: 2006-08-03
Also published as: DE19633231C2; DE19633231A1

Description

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Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Schneiden eines druckverformbaren Schneidgutes, insbesondere einer mit anorganischem und/ oder organischem Bindemittel hergestellten, noch nicht ausgehärteten Formmasse. Sie ist - nach ihren Kennzeichen und Merkmalen - besonders geeignet, um in einer industriellen Fertigungsanlage aus einem noch nicht ausgehärteten Ton- oder Betonstrang Dachziegel oder Dachsteine kontinuierlich zu schneiden.

Bei bekannten Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art, so zum Beispiel zum Schneiden von Dachsteinen aus einem Frischbetonstrang, ist ein Messer, das in einem Werkzeug gehaltert und mittels Kurbel- oder Druckluftantriebes betrieben ist, oberhalb des in die Schneidestation einlaufenden Formstranges angeordnet. Aus dem mit bestimmter, veränderlicher Vorschubgeschwindigkeit geführten Strang werden durch das periodisch niedergehende Messer Betondachsteine mit vorgegebener Länge geschnitten. Zumeist sind hierfür zwei Messer, davon eines fur den Trennschnitt und ein zweites, schräggestelltes Messer für den nachgehenden Formschnitt zur Formung der Fußkante des Dachsteins verwendet (u.a. DE-AS 19 29 440).

Ferner sind neuere Vorrichtungen bekannt, bei denen ein Messer mit im Querschnitt einfach- oder doppeltkonkav geformter Schneidklinge verwendet ist (u.a. DE-PS 35 22 846, DE-PS 37 12 700), mit dem Trenn- und Fqrmschnitt in einem Arbeitsgang ausgeführt werden können. Hiermit wird an der Fußkante und gegebenenfalls auch an der Kopfkante des Dachsteins eine nahezu abgerundete Schnittkante erzeugt, so daß mit solchen Dachsteinen eine ästhetisch vorteilhafte Dachfläche ausgeführt werden kann.

Weiter ist - zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit des Messers und zur Erzielung einer gleichmäßigen Gefügeverdichtung an den fuß- und kopfseitigen Schnittkanten der Dachsteine - vorgeschlagen worden, den Schneiddruck beim Schneid Vorgang, abhängig von der Eindringtiefe des Messers, zu regeln (DE-GM 93 12 748, DE-OS 43 21 744, DE-OS 43 25 468). Hierbei ist der Schneiddruck mechanisch, beispielsweise mit einer zylindrischen Spiralfeder, oder pneumatisch, zum Beispiel mit während des Schneidvorganges verändertem Gasdruck, regelbar.

Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik war nun die Aufgabe erfindungsgemäß zu lösen, eine mit einem Messer betriebene Schneidvorrichtung, insbesondere zum Schneiden von Betondachsteinen oder Dachziegeln, zu schaffen, die mit geringstmöglichem Energieeinsatz und zugleich höherer Produktivität betrieben werden kann.

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Diese Aufgabe ist mit einer Schneidvorrichtung nach den Kennzeichen und Merkmalen der Schutzansprüche gelöst, wobei vorgesehen ist, daß wenigstens eines der die Schneidkraft auf das Schneidgut übertragenen Konstruktionselemente als Schwungmasse ausgeführt oder mit einem als Schwungmasse ausgeführten zusätzlichen Konstruktionselement verbunden ist.

In einem einfachen Ausführungsbeispiel ist ein Messerhalter verwendet, dessen Masse um den Faktor 1,4 größer als üblich ist, so daß er als Schwungmasse gegen den Feder- oder Gasdruck wirkt. Masse und Druck lassen sich auf einfache Weise - zweckmäßigerweise experimentell - so aufeinander abstimmen, daß mehr als 110 Schneidhübe pro Minute mit der Vorschubgeschwindigkeit des zu schneidenden Formstranges synchronisierbar sind und gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art eine Energieeinsparung von ca. 30% erzielt wird.

In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Schaft eines Messerhalters zentrisch durch eine Druckluftbüchse, axial beweglich und zum Gasraum hin abgedichtet, hindurchgeführt. An seinem vom Messerhalter abgewandten Ende ist der Schaft mit einem als Schwungmasse ausgebildeten Konstruktionselement verbunden. Der Gasraum der Druckluftbüchse ist durch den Kolben jeweils - alternierend - in eine Kompressions- beziehungsweise Depressionskammer aufgeteilt. Beide sind durch einen Gaskanal, dessen Durchströmöffhung mittels darin eingesetzten Ventils verstellbar ist, miteinander verbunden. Der Druck und der Kompressionsablauf in beiden Kammern sind mittels veränderlicher Ventilstellung regelbar, wobei auf technisch einfache Weise der Schneiddruck mit der Schwungmasse korreliert und damit die für den optimalen Betrieb der Schneidvorrichtung notwendigen Betriebsparameter justiert werden können. In einer gleichartigen Vorrichtung erfolgt der Druckausgleich zwischen den Arbeitskammern der Druckbüchse mittels wenigstens einer Druckausgleichsdüse, die - in einem einfachen Fall - als Durchbohrung des Arbeitskolbens ausgeführt ist.

In einem weiteren Ausfuhrungsbeispiel ist eine in einem Hohlkörper befindliche Flüssigkeit als Schwungmasse und zusätzliches Konstruktionselement beispielsweise am Messerhalter angeordnet. Die Betriebsparameter, insbesondere der Schneiddruck und die Schneidfrequenz, können mittels Art und Menge der verwendeten Flüssigkeit hierbei auf einfache Weise eingestellt und verändert werden.

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Figur 1 zeigt eine Schneidestation für Betondachsteine ausschnittsweise, und zwar das Schneidwerkzeug mit

1 der mit Druckluft betriebenen Antriebsvorrichtung,

2 dem Schneidgut (Frischbetonstrang)

3 dem mittig durch die Druckluftbüchse (D) der Antriebsvorrichtung beweglich geführten Schaft (S), an dessen einem (unterem) Ende ein Messer (M) gehaltert und dessen anderes (oberes) Ende als

4 Schwungmasse - durch Materialverdickung - ausgeführt ist.

Claims

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Schneidvorrichtung, insbesondere zum Schneiden von Dachsteinen und Dachziegeln aus einem noch nicht ausgehärteten Formstrang

Schutzansprüche

1. Schneidvorrichtung, mit der mit einem Messer oder Schneiddraht ein mit einem aushärtbaren Bindemittel hergestelltes, noch nicht ausgehärtetes Schneidgut - mit oder ohne Verformung und/ oder Materialverdichtung an den Schnittkanten und/ oder geregelten oder veränderlichen Schneiddruck - wenigstens teilweise durchtrennnt wird, wenigstens bestehend aus einer Antriebsvorrichtung (1) und einem die Schneidkraft mittels eines Messers oder Schneiddrahtes auf das Schneidgut (2) übertragenden beweglichen Konstruktionselement (3)

dadurch gekennzeichnet, daß

wenigstens eines der während des Schneidvorganges beweglichen, die Schneidkraft von der Antriebsvorrichtung (1) auf das Schneidgut (2) übertragenden Konstruktionselemente (3) als Schwungmasse (4) ausgebildet oder mit einem als Schwungmasse ausgebildeten zusätzlichen Konstruktionselement (5) verbunden ist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß

die Schwungmasse (4) und/ oder der Schneiddruck, abhängig von der Schneidfrequenz und/oder der Vorschubgeschwindigkeit des Schneidgutes (3), einstellbar oder während des Schneidvorganges veränderbar sind.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß

die Schwungmasse (4) mit einer in einen Hohlkörper (6) eingebrachten Flüssigkeit (7) hergestellt ist.