DE29611186U1 - Rakelhalterung - Google Patents
RakelhalterungInfo
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Description
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Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH
Sankt-Pöltener-Str. 43
89522 Heidenheim
Die Erfindung betrifft eine Rakelhalterung für ein Auftragswerk oder eine Enddosiereinrichtung nach dem
Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
Eine gattungsgemäße Rakelhalterung ist beispielsweise in der EP 0 541 502 Al beschrieben. Derartige Rakelhalterungen werden
in einem Auftragswerk eingesetzt, mit dem ein flüssiges oder pastöses Streichmedium direkt oder indirekt auf eine laufende
Materialbahn, z.B. aus Papier, Karton oder einem Textilwerkstoff, aufgetragen wird. Bei der sogenannten
direkten Auftragsweise wird die laufende Materialbahn über eine Gegenwalze geführt und dort wird das Streichmedium
unmittelbar auf die Materialbahn aufgetragen. Bei der sogenannten indirekten Auftragsweise wird das Streichmedium
zunächst auf die Walzenoberfläche einer Auftragswalze
aufgetragen und von dieser in einem Walzenspalt auf die laufende Materialbahn übertragen. Ferner werden derartige
Rakelhalterungen in einer Enddosiereinrichtung eingesetzt, die dazu dient, zuvor auf die laufende Materialbahn oder die
Oberfläche einer Auftragswalze aufgetragenes überschüssiges Streichmedium abzurakeln.
Insbesondere bei der Verwendung von Rollrakelelementen mit relativ großen Durchmessern wird das Aufbringen einer
definierten Anpreßkraft auf das Rollrakelelement zur Auftragsoder Gegenwalze hin zunehmend problematisch. Dabei muß nicht
nur gewährleistet sein, daß das Rollrakelelement über seine Längserstreckung ausreichend stark angepreßt wird, sondern
auch, daß es im Rollrakelbett ausreichend fest und dicht gelagert bleibt. Wenn nämlich das Rakelbett das
Rollrakelelement nicht richtig umschließt, kann Flüssigkeit, die in Längsnuten zwischen dem Rakelbett und dem
Rollrakelelement zirkuliert, um für eine Schmierung, Kühlung und/oder Reinigung zu sorgen, zwischen der Lageröffnung im
Rakelbett und dem Rollrakelelement zur Gegen- oder Auftragswalze hin entweichen. Dadurch können dann z.B.
unerwünschte Verdünnungseffekte beim Streichmedium entstehen oder die laufende Materialbahn kann übermäßig angefeuchtet
werden.
Die in der EP 0 541 502 Al vorgeschlagene Lösung sieht zwei
Druckschläuche vor, um das Rollrakelelement an die Auftragsoder Gegenwalze anzupressen und gleichzeitig die Lageröffnung
um das Rollrakelelement herum richtig abzuschließen. Die beiden Funktionen des Anpressens des Rollrakelelementes und
des Schließens der Lageröffnung werden also auf zwei Druckschläuche verteilt, wobei bei einer Verstellung des
Drucks im einen Schlauch auch der Druck im anderen Schlauch nachgeregelt werden muß. Ein Problem bei dieser bekannten
Konstruktion liegt jedoch darin, daß Druckschläuche nur eine vergleichsweise geringe Variation des Anpreßdrucks erlauben
und zudem Änderungen der Anpreßkraft nur relativ unpräzise einstellbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rakelhalterung für ein Auftragswerk oder eine
Enddosiereinrichtung zu schaffen, bei der ein vergleichsweise
großer Verstellbereich der Anpreßkraft verfügbar ist und bei der die Anpreßkraft feinfühlig und präzise einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer Rakelhalterung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist zumindest eine Andrückleiste vorgesehen, die gegen die Rückseite des
Rakelbettes drückt. Die Andrückleiste dient zum Andrücken des im Rakelbett aufgenommenen Rollrakelelementes an die auf einer
Gegenwalze abgestützte Materialbahn bzw. an die Oberfläche einer Auftragswalze. Die Kraftwirkungslinie der zumindest
einen Andrückleiste verläuft dabei entweder durch das Rollrakelelement hindurch oder benachbart zum
Rollrakelelement.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Andrückleiste ergibt sich ein wesentlich größerer verfügbarer Anpreßkraftbereich
als bei bisherigen Konstruktionen. Somit kann insbesondere bei Verwendung von Rollrakelelementen mit vergleichsweise großen
Durchmessern, beispielsweise in einer Größenordnung von 20 bis 50 mm, eine ausreichende Anpreßkraft auf das Rollrakelelement
aufgebracht werden. Die Andrückleiste erlaubt eine präzise und feinfühlige Verstellung des Verschiebeweges und der
Andrückkraft, während bei den herkömmlicherweise verwendeten Druckschläuchen die Druckkraft und der Verschiebeweg nur
vergleichsweise Undefiniert und nicht reproduzierbar einstellbar sind. Zudem sind bei der Verschiebeleiste große
Verschiebewege und große Anpreßkräfte möglich, während bei Druckschläuchen nur geringe Verschiebungen mit einem
vergleichsweise geringen Anpreßkraftbereich realisierbar sind. Erfindungsgemäß wird zumindest die Hauptanpreßkraft auf das
Rollrakelelement in einem großen variablen Anpreßkraftbereich von der zumindest einen Andrückleiste aufgebracht, wobei die
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Kraftwirkungsrichtung unmittelbar durch das Rollrakelelement oder benachbart zum Rollrakelelement verläuft.
Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Druckschlauch mit variablem
Gasinnendruck vorgesehen, um die Lageröffnung des Rakelbettes, in der das Rollrakelelement drehbar aufgenommen ist, dicht um
das Rollrakelelement herum zu schließen. Durch die Andrückkraft des Druckschlauchs wird also verhindert, daß
Flüssigkeit, die zur Schmierung, Kühlung und/oder Reinigung in Längsnuten in der Lageröffnung zirkuliert, zwischen der
Lageröffnung und dem Rollrakelelement nach außen gelangt. Erfindungsgemäß reicht es aus, die zusätzliche Funktion der
zuverlässigen Lagerabdichtung mit einem herkömmlichen Druckschlauch auszuführen.
Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich besonders für den Einsatz von Rollrakelelementen mit vergleichsweise großem
Durchmesser, und zwar nicht nur für profilierte Rakelstäbe, sondern auch für glatte Rakelstäbe, deren Einsatz bei
bisherigen Konstruktionen problematisch war. Erfindungsgemäß
wird der Lagerspalt zwischen Rakelbett und Rollrakel auch bei glatten Rakelstäben sicher abgedichtet.
Ein Einsatz glatter Rakelstäbe ist erfindungsgemäß auch bei Streichmedien mit niedrigen Viskositäten möglich. Auch ist ein
Zurücknehmen der Anpreßkraft bei langsameren Betriebsgeschwindigkeiten mit der erfindungsgemäßen Lösung
feinfühliger möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform wirkt die erste
Andrückeinrichtung etwa auf Höhe des Rollrakelelementes auf die Rückseite des Rakelbettes und die zweite
Andrückeinrichtung wirkt auf den Endbereich des Rakelbettes, der der Rakelbett-Halterungsstelle an der Tragbalkenstruktur
abgewandt ist und jenseits der Höhe des Rollrakelelementes
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liegt. Die Kraftwirkungsrichtung der ersten Andrückeinrichtung wirkt also unmittelbar auf das Rollrakelelement oder
unmittelbar benachbart zum Rollrakelelement, wodurch eine sehr direkte Beaufschlagung des Rollrakelelementes erreicht wird.
Die zweite Andrückeinrichtung drückt durch die Beaufschlagung des freien Endes Rollrakelbettes diesen Rakelbettabschnitt
gegen das Rollrakelelement und dichtet so die Spaltflächen zwischen dem Rollrakelelement und der Lageröffnung des
Rakelbettes ab.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wirkt die erste
Andrückeinrichtung entweder auf Höhe des Rollrakelelementes auf das Rakelbett oder sie wirkt auf den Endbereich des
Rakelbettes, der der Rakelbett-Halterungsstelle an der Tragbalkenstruktur abgewandt ist und jenseits der Höhe des
Rollrakelelementes liegt. Bei der letztgenannten Alternative, also bei der Wirkung der ersten Andrückeinrichtung auf den
Endbereich des Rakelbettes, trägt die erste Andrückeinrichtung auch zur zuverlässigen Lagerabdichtung um das Rollrakelelement
herum bei. Der Druckschlauch der zweiten Andrückeinrichtung ist in einer Ausnehmung geführt, die sich zur Rakelbett-Halterungsstelle
an der Tragbalkenstruktur hin öffnet und die in einem Bereich des Rakelbettes ausgebildet ist, der dem
Endbereich des Rakelbettes, bezogen auf die Lage des Rollrakelelementes, entgegengesetzt liegt. Durch die
Beaufschlagung der Rückseite des Rakelbettes in der Ausnehmung wird die Lageröffnung des Rakelbettes, in der das
Rollrakelelement drehbar aufgenommen ist, besser um das Rollrakelelement herum abgedichtet.
Erfindungsgemäß kann für die erste Andrückeinrichtung eine einzige durchgehende Andrückleiste vorgesehen sein, die
entlang ihrer Längserstreckung an mehreren Stellen unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Anpreßdrücken beaufschlagbar
und um unterschiedliche Beträge verschiebbar ist. Somit ist
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eine Einstellung des Querprofils des auf die laufende Materialbahn aufgetragenen flüssigen oder pastösen
Streichmediums möglich. Die durchgehende Andrückleiste sollte hierfür eine gewisse Flexibilität aufweisen, damit die
Andrückparameter über die Länge der Andrückleiste in gewissem Rahmen unterschiedlich eingestellt werden können.
In einer günstigen Ausgestaltung kann die durchgehende Andrückleiste kammartig ausgebildet sein. Das heißt, die
Andrückleiste ist mit Nuten versehen, und die zwischen den Nuten verbleibenden Abschnitte, die in Richtung der
Längserstreckung des Rakelbettes aufeinanderfolgend angeordnet sind, sind über Verstellmechanismen einzeln unabhängig
voneinander in Richtung zur Auftrags- oder Gegenwalze hin mit einer Andrückkraft beaufschlagbar. Auf diese Weise kann also
die zuvor angesprochene Flexibilität der durchgehenden Andrückleiste verbessert werden.
Um eine gute zonenweise Einstellbarkeit der Andrückparameter zu erreichen, kann die erste Andrückeinrichtung in einer
anderen Ausführungsform auch in Form von mehreren
Andrückleistenabschnitten ausgebildet sein, die in Richtung der Längserstreckung des Rakelbettes aufeinanderfolgend
angeordnet sind und die über Verstellmechanismen einzeln unabhängig voneinander in Richtung zur Auftrags- oder
Gegenwalze hin oder von dieser weg verschiebbar und in Richtung zur Auftrags- oder Gegenwalze hin mit einer Kraft
beaufschlagbar sind. Während bei der zuvor geschilderten
Ausführungsform über die Länge des Rakelbettes verteilt
angeordnete Verstellmechanismen zonenweise auf eine durchgehende Andrückleiste wirken, ist bei dieser
Ausführungsform die Andrückleiste in einzelne
Leistenabschnitte unterteilt.
Vorzugsweise sind die Verstellmechanismen in einen automatischen Regelkreis eingebunden, in dem die
Einstellparameter der Verstellmechanismen aufgrund von Meßwerten der Qualität des aufgetragenen Streichmediums
abschnittsweise nachgeregelt werden, um ein gewünschtes Profil des aufgetragenen Streichmediums zu gewährleisten. Eine
Meßeinrichtung, die die Qualität des auf die laufende Materialbahn bzw. auf die Auftragswalzenoberfläche
aufgetragenen Streichmediums über die Bahnbreite zonenweise mißt, liefert also Meßsignale an eine Rechnereinheit und von
dort aus werden Stellsignale an die Verstellmechanismen weitergeleitet, um die Verstellmechanismen zonenweise
nachzuregeln.
Die Verstellmechanismen werden zweckmäßigerweise mechanisch,
z.B. mit Verstellspindeln, hydraulisch, pneumatisch, elektrisch, magnetisch, induktiv oder auf vergleichbare Weise
betätigt. Falls beispielsweise Verstellspindeln verwendet werden, können diese etwa über elektrische Stellmotoren
betätigt werden. Zusätzlich, oder falls kein automatischer Regelkreis vorgesehen sein soll, kann auch eine manuelle
Betätigung solcher Stellspindeln vorgesehen sein.
In einer günstigen Ausführungsform bildet die zumindest eine
Andrückleiste eine im wesentlichen linienförmige Berührkante mit der Rückseite des Rakelbettes aus. Dadurch wird eine
Linienlast auf das Rakelbett aufgebracht.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die zumindest eine Andrückleiste in ihrem Kontaktbereich mit der Rückseite des
Rakelbettes mit einer Auflage, Einlage oder einem Aufsatz aus einem elastischen Werkstoff versehen. Ein solcher elastischer
Puffer zwischen Andrückleiste und Rakelbett kann Stöße aufnehmen, die im Betrieb auftreten, etwa durch Unebenheiten
auf der Materialbahn oder bei einer Splice-Verbindung zwischen
zwei Materialbahnenden. Durch die Absorption solcher Stöße im
elastischen Puffer werden Beschädigungen an den Verstellmechanismen verhindert.
In einer weiteren Ausgestaltung erfolgt die Wirkverbindung der zumindest einen Andrückleiste mit dem zugehörigen
Verstellmechanismus unter Zwischenschaltung eines elastischen Elementes oder Federelementes· Mit anderen Worten ist zwischen
der zumindest einen Andrückleiste und dem zugehörigen Verstellmechanismus ein elastischer Puffer oder eine Federung
eingelegt bzw. zwischengeschaltet. Ebenso wie bei der zuvor erläuterten Ausgestaltung werden durch diese Konstruktion im
Betrieb auftretende Stöße absorbiert, und zwar durch ein Einfedern der Andrückleiste.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann eine zonenweise
Verstellung der Anpreßkraft und eine Verschiebung der Andrückleiste durch Betätigung der zonenweise angeordneten
Verstellmechanismen erfolgen, die Rakelhalterung kann aber auch als Ganzes zusätzlich durch eine Verstellung der
Tragbalkenstruktur, an der die Rakelhalterung angebracht ist, in bezug auf die Auftrags- oder Gegenwalze verstellt werden.
Durch unterschiedliche Kombinationen einer Verstellung der Verstellmechanismen und/oder einer Verstellung der
Tragbalkenstruktur ergeben sich unterschiedliche Biegelinien.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rakelhalterung;
Fig. 2 eine Andrückleiste gemäß einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rakelhalterung
in einer schematischen Querschnittsansicht;
Fig. 3 eine schematische Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rakelhalterung.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rakelhalterung. Ein Rakelbett 3 ist über einen Fortsatz 14 zwischen zwei Elemente 8, 9 eingespannt, die mit einer nicht
dargestellten Tragbalkenstruktur verbunden sind, die die gesamte Rakelhalterung trägt. Die Gestaltung des Rakelbettes 3
und die Einspannung sind derart, daß der in Fig. 1 obere Bereich des Rakelbettes gegenüber der Einspannstelle elastisch
verformbar ist.
Das Rakelbett 3 weist eine Lageröffnung 15 auf, in der ein Rakelstab 4, der entweder profiliert oder glatt ausgebildet
ist, derart aufgenommen ist, daß er um seine Längsachse rotieren kann. Der Rakelhalterung und dem Rakelstab 4 ist eine
Walze 5 zugeordnet, die bei direktem Auftrag eines flüssigen oder pastösen Streichmediums als Gegenwalze fungiert, auf der
eine zu beschichtende laufende Materialbahn abgestützt ist, und die bei indirektem Auftrag als sogenannte Auftragswalze
fungiert.
Das Rakelbett 3 weist ferner zwei Längsnuten 6 auf, die im Inneren der Lageröffnung 15 in das Rakelbett hinein eingeformt
sind. Zusammen mit dem eingelegten Rakelstab 4 ergeben sich so Kanäle, durch die eine Flüssigkeit zur Schmierung, Kühlung
und/oder Reinigung hindurchgeleitet wird. Zwischen den als Kanälen fungierenden Längsnuten 6 und der der Walze 5
zugewandten Außenfläche des Rakelbettes 3 sind Lagerabschnitte 7 vorgesehen, die zusammen mit dem eingelegten Rakelstab 4
auch Dichtungen zwischen den Längsnuten 6 und der walzenzugewandten Außenseite des Rakelbettes 3 bilden. Der
Rakelstab 4 rotiert im Beispiel in Pfeilrichtung und zwar an der Kontaktstelle zur Walze 5 gegensinnig zu dieser (siehe
Pfeil an der Walze).
Der Rückfläche 16 des Rakelbettes 3 sind eine Andrückleiste 1 und ein Druckschlauch 2 zugeordnet. Die Andrückleiste kann
entweder als einzelne durchgehende Andrückleiste ausgebildet sein, die sich entlang der Längserstreckung des Rakelbettes 3
erstreckt. Ebenso kann die Andrückleiste aber als sogenannte geteilte Andrückleiste ausgebildet sein, d.h. aus getrennten
Leistenabschnitten bestehen, die entlang der Längserstreckung des Rakelbettes 3, also senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1
aufeinanderfolgend angeordnet sind. Über (nicht dargestellte) Verstellmechanismen, die über die Längserstreckung der
Andrückleiste verteilt angeordnet sind und eine Anstellung der Andrückleiste 1 in Richtung des Doppelpfeils, also zur Walze
hin oder von dieser weg, sowie das Aufbringen einer in der gleichen Richtung zur Walze 5 hin wirkenden Anpreßkraft
ermöglichen. Die Anstellung und die Anpreßkraft kann also über' die Längserstreckung des Rakelbettes 3 zonenweise eingestellt
werden, und zwar bei einer durchgehenden Andrückleiste unter Ausnutzung einer gewissen Flexibilität der Leiste oder bei
geteilten einzelnen Leistenabschnitten dadurch, daß diese unabhängig voneinander eingestellt werden.
Der Vorderbereich der Leiste bzw. der einzelnen Leistenabschnitte, der in Kontakt mit der Rückfläche 16 des
Rakelbettes 3 steht, ist in Form einer relativ schmalen Kante ausgebildet, um eine Linienlast auf das Rakelbett
aufzubringen. Die Andrückleiste 1 ist dabei, bezogen auf die in Fig. 1 vertikale Richtung, auf Höhe des Rakelstabes 4
angeordnet, und die Wirkungsrichtung der Anpreßkraft, die von der Andrückleiste 1 über deren Vorderkante auf das Rakelbett
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und damit auf den Rakelstab 4 übertragen wird, verläuft durch den Rakelstab 4 hindurch. Somit ist eine zentrale
Beaufschlagung des Rakelstabes mit einer gewünschten
Anpreßkraft gegeben.
Der Druckschlauch 2 erstreckt sich über die Längserstreckung des Rakelbettes 3 und ist in seinem Inneren mit Gas, in der
Regel Luft, gefüllt. Der Innendruck im Schlauch ist über ein (nicht dargestelltes) Gasdrucksystem innerhalb eines
Einstellbereichs variabel. Der Druckschlauch stützt sich an einem Element 10 ab, das mit der (nicht dargestellten)
Tragbalkenstruktur verbunden ist. Der Druckschlauch 2 wirkt auf den freien Endbereich 12 des Rakelbettes 3, der der
Einspannstelle des Fortsatzes 14 entgegengesetzt liegt. Dabei ergibt sich ein Drehmoment um die Dünnstelle 13 des
Rakelbettes 3, so daß der Endbereich 12 des Rakelbettes 3 bei stärkerer Bedrückung durch den Druckschlauch 2 stärker gegen
den Rakelstab 4 gedrückt wird. Dadurch werden die Lagerabschnitte 7 am Rakelbett fester gegen den Rakelstab 4
gepreßt und es wird eine sichere Abdichtung gewährleistet, die ein Austreten der in den Längsnuten 6 zirkulierenden
Flüssigkeit zur Walze 5 hin verhindert.
Fig. 2 zeigt eine Andrückleiste 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rakelhalterung, die
anstelle der beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 gezeigten Andrückleiste verwendet werden kann. Bei der zweiten
Ausführungsform ist im Bereich der Vorderkante der
Andrückleiste 1 ein Einsatz 11 aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise Gummi, vorgesehen, der im Betrieb
auftretende Stöße absorbiert und so eventuelle Beschädigungen an den (nicht dargestellten) Verstellmechanismen für die
Andrückleiste verhindert. Alternativ kann beispielweise auch die Andrückleiste 1 auf ihrer Rückseite (rechte Seite in den
Figuren) mit einem elastischen Element oder Federelementen
hinterlegt sein, die als Puffer zu den Verstellmechanismen
dienen.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rakelhalterung. Gleiche oder sich entsprechende Komponenten wie beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind mit den
gleichen Bezugszeichen versehen und diesbezüglich wird auf die vorangehenden Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel
verwiesen. Auch beim dritten Ausführungsbeispiel kann alternativ die im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
erläuterte Andrückleiste 1 verwendet werden.
Beim dritten Ausführungsbeispiel in Fig. 3 ist die Andrückleiste 1, bezogen auf die in Fig. 3 vertikale Richtung,
so hoch angeordnet, daß die Wirkungslinie der Anpreßkraft, die
von der Andrückleiste 1 über deren Vorderkante auf das Rakelbett 3 übertragen wird, oberhalb der Dünnstelle 13 des
Rakelbettes liegt. Damit ergibt sich - analog zur Wirkung des Druckschlauchs 2 beim ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ein
Drehmoment um die Dünnstelle 13 des Rakelbettes 3, so daß bei stärkerer Beaufschlagung des Endbereichs 12 des
Rakelbettes 3 durch die Andrückleiste 1 eine bessere Abdichtung der Lagerabschnitte 7 erreicht wird.
Beim dritten Ausführungsbeispiel ist nun eine Ausnehmung 18 im Rakelbett 3 ausgebildet, die sich zur Einspannstelle des
Fortsatzes 14 hin öffnet. Die Ausnehmung 18 ist in einem Bereich 19 des Rakelbettes 3 vorgesehen, der dem Endbereich
12, bezogen auf die Lage des Rakelstabes 4, entgegengesetzt liegt. Ein Druckschlauch 17, der in seiner Gestalt und
Funktionsweise dem Druckschlauch 2 im ersten Ausführungsbeispiel entspricht, ist in der Ausnehmung 18
geführt und beaufschlagt die Rückseite 16' eines Rakelbettabschnittes 21, der die Ausnehmung auf der
walzenzugewandten Seite begrenzt. Auch hier ergibt sich ein
Drehmoment des Rakelbettbereichs 21, um eine Dünnstelle 20, so daß dieser Bereich 21 des Rakelbettes bei stärkerer
Beaufschlagung durch den Druckschlauch 17 stärker gegen den Rakelstab 4 gedrückt wird. Damit ergibt sich - analog zur
Beaufschlagung des Endbereichs 12 um die Dünnstelle 13 - eine bessere Abdichtung der Lagerabschnitte 7 bei stärkerer
Beaufschlagung durch den Druckschlauch 17.
Claims (10)
1. Rakelhalterung für ein Auftragswerk oder eine Enddosiereinrichtung, mit
einem Rollrakelelement (4), das sich im wesentlichen
parallel zur Längsachse einer zugeordneten Auftragsoder Gegenwalze (5) und im wesentlichen über deren
Breite erstreckt,
einem Rakelbett (3) , das an einer Tragbalkenstruktur
derart gehaltert (8, 9) ist, daß es zur Auftragsoder Gegenwalze (5) hin oder von dieser weg
verschwenkbar oder elastisch verformbar ist, und das mit einer Lageröffnung (15) versehen ist, in der das
Rollrakelelement (4) um seine Längsachse drehbar aufgenommen ist, wobei in der Lageröffnung (15)
zumindest eine Längsnut (6) zur Zirkulation einer Flüssigkeit ausgebildet ist, und
zwei Andrückeinrichtungen (1, 2; 1, 17), die auf die von der Auftrags- oder Gegenwalze (5) abgewandte
Rückseite (16, 16') des Rakelbettes (3) wirken, wobei die zweite Andrückeinrichtung in Form eines
sich im wesentlichen über die Länge des Rakelbettes (3) erstreckenden Druckschlauchs (2; 17), dessen
Gasinnendruck variabel ist, ausgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Andrückeinrichtung in Form zumindest einer sich im wesentlichen parallel zur Längsachse des
Rakelbettes (3) erstreckenden Andrückleiste (1) ausgeführt ist, die über zumindest einen
Verstellmechanismus in Richtung auf die Auftrags-
oder Gegenwalze (5) hin rait einer Andrückkraft beaufschlagbar ist.
2. Rakelhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest eine Andrückleiste (1) eine im wesentlichen
linienförmige Berührkante mit der Rückseite (16) des Rakelbettes (3) ausbildet.
3. Rakelhalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest eine Andrückleiste (1) kammartig ausgebildet ist, und zwar mit Nuten versehen ist, wobei
die zwischen den Nuten verbleibenden Abschnitte in Richtung der Längserstreckung des Rakelbettes (3)
aufeinanderfolgend angeordnet sind und über Verstellmechanismen einzeln unabhängig voneinander in
Richtung zur Auftrags- oder Gegenwalze (5) hin mit einer Andrückkraft beaufschlagbar sind.
4. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest eine Andrückleiste (1) in ihrem Kontaktbereich mit der Rückseite (16) des Rakelbettes (3)
mit einer Auflage, Einlage oder einem Aufsatz (11) aus einem elastischen Material versehen ist.
5. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkverbindung der zumindest einen Andrückleiste (1) mit dem zugehörigen Verstellmechanismus unter
Zwischenschaltung zumindest eines elastischen Elementes oder Federelementes erfolgt.
6. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Andrückeinrichtung in Form von mehreren Andrückleistenabschnitten (1) ausgebildet ist.
7. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Andrückeinrichtung (1) etwa auf Höhe des Rollrakelelementes (4) auf die Rückseite (16) des
Rakelbettes (3) wirkt und daß die zweite Andrückeinrichtung (2) auf den Endbereich (12) des
Rakelbettes (3) wirkt, der der Rakelbett-Halterungsstelle (8, 9) an der Tragbalkenstruktur abgewandt ist und
jenseits der Höhe des Rollrakelelementes (4) liegt.
8. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Andrückeinrichtung (1) entweder etwa auf Höhe des Rollrakelelementes (4) auf die Rückseite (16) des
Rakelbettes (3) wirkt oder auf den Endbereich (12) des Rakelbettes (3) wirkt, der der Rakelbett-Halterungsstelle
(8, 9) an der Tragbalkenstruktur abgewandt ist und jenseits der Höhe des Rollrakelelementes (4) liegt, und
daß der Druckschlauch (17) der zweiten Andrückeinrichtung in einer Ausnehmung (18) geführt ist, die sich zur
Rakelbett-Halterungsstelle (8, 9) an der Tragbalkenstruktur hin öffnet und die in dem, bezogen auf
die Höhe des Rollrakelelementes (4), dem Endbereich (12) entgegengesetzten Bereich (19) des Rakelbettes (3)
ausgebildet ist.
9. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der zumindest eine Verstellmechanismus mechanisch, hydraulisch, pneumatisch, elektrisch, magnetisch,
induktiv oder auf ähnliche Weise betätigt wird.
10. Rakelhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellmechanismen in einen automatischen Regelkreis eingebunden sind, in dem die Einstellparameter der
Verstellmechanismen aufgrund von Meßwerten der Qualität des aufgetragenen Streichmediums abschnittsweise
nachgeregelt werden, um ein gewünschtes Profil des aufgetragenen Streichmediums zu gewährleisten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29611186U DE29611186U1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Rakelhalterung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29611186U DE29611186U1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Rakelhalterung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29611186U1 true DE29611186U1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=8025709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29611186U Expired - Lifetime DE29611186U1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Rakelhalterung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29611186U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1567284A1 (de) * | 2002-12-06 | 2005-08-31 | Stora Enso North America Corporation | Rakelvorrichtung |
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DE3022955C2 (de) * | 1980-06-19 | 1982-12-16 | Jagenberg-Werke AG, 4000 Düsseldorf | Vorrichtung zum Regeln der Auftragsstärke beim Beschichten laufender Materialbahnen |
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DE9416951U1 (de) * | 1994-10-21 | 1994-12-08 | J.M. Voith Gmbh, 89522 Heidenheim | Dosiereinrichtung |
-
1996
- 1996-06-26 DE DE29611186U patent/DE29611186U1/de not_active Expired - Lifetime
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EP1567284A4 (de) * | 2002-12-06 | 2006-04-05 | Stora Enso North America Corp | Rakelvorrichtung |
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