DE2943441C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gurtband-Bremsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine Gurtband-Bremsvorrichtung dieser Art ist aus der JP-OS 52-13 222 bekannt. Sie weist eine Klemmrolle auf, die an ihren Enden in Langlöchern drehbar gelagert ist und deren Umfang mit einer schräggeneigten Klemmfläche zusammenwirkt. Die Klemmrolle ist teilweise von dem Gurt­ band umschlungen. Bei Aktivierung der Gurtband-Bremsvor­ richtung durch Ansprechen des vorgeschalteten Sperrauto­ maten wird die Klemmrolle gegen die schräggeneigte Klemm­ fläche gezogen, wobei das Gurtband zwischen der Klemmrolle und der Klemmfläche eingeklemmt wird. An ihren beiden En­ den weist die Klemmrolle je einen Flansch mit gegenüber der Klemmrolle größerem Außendurchmesser und mit einer daran gebildeten Außenverzahnung auf. Durch Eingreifen der Außenverzahnungen an den Flanschen in Aussparungen der Klemmfläche wird die Drehbewegung der Klemmrolle blockiert. Dabei bildet der Aufstützpunkt der Außenverzahnung jeweils ein Kipplager für die Klemmrolle. Das entstehende Kippmo­ ment muß von der Langlochführung aufgenommen werden, worin die Klemmrolle gelagert ist.

Aus der DE-OS 23 55 358 ist bereits eine Gurtband-Bremsvor­ richtung mit einer vom Gurtband teilweise umschlungenen Bremsrolle bekannt, deren Widerlager durch eine Anlageflä­ che gebildet ist. Ferner ist aus der FR-OS 23 56 436 be­ reits eine ähnliche Gurtband-Bremsvorrichtung bekannt, bei welcher eine vom Gurtband teilweise umschlungene Klemmrol­ le mit einer gehäusefesten gekrümmten Klemmfläche zusammen­ wirkt und sich auf ihrer der Klemmfläche annähernd gegen­ überliegenden Seite über das Gurtband auf einer im Gehäuse drehbar gelagerten Rolle abstützt, die ebenfalls vom Gurt­ band teilweise umschlungen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Gurt­ band-Bremsvorrichtung der eingangs angegebenen Art das Drehlager der Rolle von hohen, im Aktivierungsfall auftre­ tenden Belastungen freizuhalten.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Gurtband-Brems­ vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei der erfindungsgemäßen Gurtband-Bremsvorrichtung ent­ steht im Aktivierungsfalle an der Anlagefläche des Wider­ lagers der Rolle ein Kippunkt, der auf der Gurtbandabzugs­ seite der Rolle außerhalb von dem Gurtbandabschnitt liegt, welcher den Umfang der Rolle umschlingt. Auf diese Weise wird eine sehr stabile Abstützung der Rolle unter weitge­ hender Entlastung ihres Drehlagers erreicht.

Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Be­ zugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 ein schematisch dargestelltes Ausführungs­ beispiel einer Gurtband-Bremsvorrichtung mit einer Rolle als Gurtbremse,

Fig. 2 eine Einzelheit eines Zahn-Gesperres bei der Gurtband-Bremsvorrichtung nach Fig. 1 mit Verdeutlichung der daran angreifenden Kräfte,

Fig. 3 und 4 eine Gurtband-Bremsvorrichtung mit Keil­ bremse in Teil-Schnittansicht und als ver­ größerte Einzelheit "A".

Die Gurtband-Bremsvorrichtung gemäß Fig. 1 ist an einem normalen Aufrollautomaten oder Sperrautomaten 1 angeordnet, der am Rahmen eines Kraftfahrzeuges befestigt ist und eine Wickelrolle 3 trägt, auf der das Gurt­ band 4 aufgewickelt ist, wobei diese Wickelrolle 3 in an sich bekannter Weise bei Auftreten von vorbestimmten Beschleunigungs­ bewegungen oder Verzögerungsbewegungen, z. B. im Crashfalle durch eine nicht weiter dargestellte, an sich bekannte Sperreinrichtung automatisch gesperrt wird. Mit der Aktivierung dieser Sperrein­ richtung würde ohne Vorhandensein einer nachgeschalteten Gurtband- Bremsvorrichtung infolge des bekannten Filmspuleneffektes unter der Zugbeanspruchung noch ein nicht unwesentlicher Gurtband-Ab­ schnitt vom Restgurtwinkel abgezogen werden. Dieser Effekt wird durch die Gurtband-Bremsvorrichtung verhindert.

Diese Gurtband-Bremsvorrichtung weist eine Rolle 7 auf, die vom Gurtband 4 teil­ weise umschlungen wird. Die mit einem Reibbelag 25 versehene Rolle 7 ist durch Formschluß, d. h. durch Eingriff einer Sperrverzahnung 24 in ein entsprechend ge­ zahntes Widerlager arretierbar. Das gezahnte Widerlager ist mit 31 bezeichnet und ist kreis­ segmentförmig ausgestaltet. Die Sperrverzahnung 24 befindet sich an beiden Enden der Rolle 7, die dazwischen eine Lauffläche für das Gurtband 4 aufweist. Die Rolle 7 ist auf einer zweiarmigen, U-förmigen Schwinge 32 gelagert, die auf einer Drehachse 33 an einem Be­ schlagansatz 34 schwenkbar gelagert ist und die an dem, der Rolle 7 entgegengesetzten Hebelarm durch eine Feder 10 be­ lastet ist, welche die Schwinge 32 bei Nicht-Aktivierung in der Ruhestellung hält. Mit Überschreiten der Aktivierungs­ schwelle fällt durch Verschwenken der Schwinge 32 die Sperr­ verzahnung 24 in das gezahnte Widerlager 31 bzw. in die ge­ zahnten Widerlager ein, womit eine Arretierung der Rolle 7 er­ folgt.

Anstelle von Sperrverzahnungen und gezahnten Widerlagern kann gemäß dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbei­ spiel die Rolle 7 auch Keilnuten 35 oder nicht dargestellte umlaufende Keilstege aufweisen, in die nach Überschreitung der Aktivierungsschwelle, ähnlich den vorbeschriebenen Aus­ führungsbeispielen, ein entsprechender Gegenkeil 36 einfällt und damit die Rolle 7 bremst und arretiert.

Anhand der Fig. 2 ist dargestellt, welche Kräfte F und S der Rolle 7 angreifen und welche Abstützkräfte auf das System wirksam werden. Da infolge des Bandbremseffektes an der Rolle 7 am Umfang unterschiedli­ che Kräfte wirksam werden, ist es von Bedeutung, daß an der Rolle 7 in ihrer Rast- oder Klemmlage keine Momente wirksam werden, welche die Rolle 7 aus dieser Rast- oder Klemmlage herausdrehen können.

Der Rast­ durchmesser der Sperrverzahnung 24 ist größer als der Laufdurchmesser an der Rolle 7, an welchem das Gurtband 4 die Rolle 7 umschlingt. Dadurch liegt der Kipp-Punkt K außerhalb der Gurtumschlingung, was bei geeigneter Wahl der wirksamen Hebelarme a und b bewirkt, daß die Rolle 7 bei jeder Be­ lastung immer eine stabile Lage einnimmt und keinerlei Kräfte bzw. Momente vorhanden sind, die geeignet sind, die Rolle 7 aus ihrer Arretierungslage herauszudrehen. Bei dieser Ausführung kann deshalb auf eine Lagerschwinge verzichtet werden. Die Rolle 7 kann vielmehr z. B. in Längsschlitzen 53 gelagert und geführt sein, wobei keinerlei Kräfte, außer Führungskräften, auf die Schlitzbahn einwirken. Eine Gurtband-Bremsvorrichtung dieser Ausführung läßt sich sehr wirtschaftlich und billig herstel­ len.

Claims (4)

1. Gurtband-Bremsvorrichtung für Sicherheitsgurtsysteme in Kraftfahrzeugen, die einem Sperrautomaten nachgeschaltet ist und zur Eliminierung des Filmspuleneffektes am Rest­ gurtwickel eine bei Gurtzug aktivierbare Gurtbremse auf­ weist, die eine vom Gurtband teilweise umschlungene, bei Aktivierung über Reib- oder Formschluß arretierbare, dreh­ bar gelagerte Rolle umfaßt, welche relativ gegenüber einem Widerlager bewegbar ist und an ihren flanschartig im Durch­ messer vergrößerten Endbereichen bei Kontakt mit dem oder den Widerlagern durch Reib- oder Formschluß an einer Weiterdrehung gehindert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche des Widerlagers entsprechend den flansch­ artigen Endbereichen der Rolle (7) geformt ist und sich auf der Gurtbandabzugseite der Rolle (7) bis zu einem Punkt erstreckt, der auf die Rolle (7) bezogen außerhalb des in Abzugs­ richtung ablaufenden Gurtbandabschnitts liegt.

2. Gurtband-Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche der Rolle ( 7) in an sich bekannter Weise mit einer Sperrverzahnung (24) ver­ sehen sind.

3. Gurtband-Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche der Rolle (7) mit Keilnuten (35) oder umlaufenden Keilstegen ausgebildet sind.

4. Gurtband-Bremsvorrichtung nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (7) in an sich bekannter Weise zwischen Wänden in länglichen Lagerausnehmungen (Längsschlitze 53) gelagert ist.