DE2943021A1 - Verfahren zur herstellung eines futterbestandteils aus kaffeesatz - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines futterbestandteils aus kaffeesatzInfo
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Description
PATENTANWALT Q 2 9 A 3 O 2
TeL 089/295125
Societe des Produits Nestle, Vevey - Schweiz
'Verfahren zur Herstellung eines Futterbestandteils
aus Kaffeesatz"
Priorität: 3.11.78/Schweiz
030019/0800
-J-
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Futterbestandteils aus Kaffeesatz.
eines Futterbestandteils aus Kaffeesatz.
Kaffeesatz, ist der Rückstand, der erhalten wird, wenn Kaffee
mit heißem Wasser oder Dampf behandelt wird, um lösliche Feststoffe und Aromastoffe zu extrahieren. Nach dem Abtropfen enthält er im allgemeinen etwa 18-30% Trockenfeststoffe. In der
Industrie der Herstellung von Instant-Kaffee fallen beträchtliche Mengen Kaffeesatz als Nebenprodukt an. Er wird dort häufig als Brennstoff für Boiler oder Kaffeeröster verwendet.
mit heißem Wasser oder Dampf behandelt wird, um lösliche Feststoffe und Aromastoffe zu extrahieren. Nach dem Abtropfen enthält er im allgemeinen etwa 18-30% Trockenfeststoffe. In der
Industrie der Herstellung von Instant-Kaffee fallen beträchtliche Mengen Kaffeesatz als Nebenprodukt an. Er wird dort häufig als Brennstoff für Boiler oder Kaffeeröster verwendet.
Der Kaffeesatz enthält beträchtliche Mengen Kaffeöl, jedoch
führen die üblichen Verfahren zur Extraktion dieses Öls durch
Pressen oder Hexanextraktion nicht zu einer vollständigen entölung. Im allgemeinen werden 18 - 20 Gew.-X öl, bezogen auf
Trockenfeststoffe, zurückgehalten.
führen die üblichen Verfahren zur Extraktion dieses Öls durch
Pressen oder Hexanextraktion nicht zu einer vollständigen entölung. Im allgemeinen werden 18 - 20 Gew.-X öl, bezogen auf
Trockenfeststoffe, zurückgehalten.
Es ist nicht immer wirtschaftlich, ein solches Nebenprodukt einfach
zu verbrennen, da es nicht nur Fette enthält, sondern auch verhältnismäßig reich an stickstoffhaltigen Substanzen ist und
darüber hinaus Stärkeäguivalente zeigt, die mit denen von Getreide, wie z.B. Gerste, vergleichbar sind. Es wurden deshalb in
der letzteren Zeit Anstrengungen unternommen, Kaffeesatz beim
Füttern von Tieren zu verwenden, wie es beispielsweise in Ind. Al in. et Agric. 5, 543(1975) beschrieben ist. Es besteht jedoch ein Dosierungsproblem, weshalb in der Praxis Kaffeesatz dem Futter während längerer Perioden nur in kleinen Mengen zugesetzt wird oder,'wenn er alleine oder in überwiegenden Mengen verwendet wird, dies nur während kürzerer Zeiten geschieht. Diese Beschränkungen rühren nicht vom Kaffeesatz selbst her, sondern vom restlichen Öl, das dieser enthält. Dieses Öl enthält Nicht-Glyzeride,unter anderem Diterpenester, insbesondere Cafestol- und Kahweolester, deren Ungefährlichkeit in hohen Dosen während längerer Perioden noch nicht bestätigt worden ist.
Füttern von Tieren zu verwenden, wie es beispielsweise in Ind. Al in. et Agric. 5, 543(1975) beschrieben ist. Es besteht jedoch ein Dosierungsproblem, weshalb in der Praxis Kaffeesatz dem Futter während längerer Perioden nur in kleinen Mengen zugesetzt wird oder,'wenn er alleine oder in überwiegenden Mengen verwendet wird, dies nur während kürzerer Zeiten geschieht. Diese Beschränkungen rühren nicht vom Kaffeesatz selbst her, sondern vom restlichen Öl, das dieser enthält. Dieses Öl enthält Nicht-Glyzeride,unter anderem Diterpenester, insbesondere Cafestol- und Kahweolester, deren Ungefährlichkeit in hohen Dosen während längerer Perioden noch nicht bestätigt worden ist.
Gemäß der Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung
eines Futterbestandteils vorgeschlagen, welches dadurch ausge-
030019/0800
führt wird, daß man Kaffeesatz in einem wäßrigen Reaktionsmedium einer Verseifungsbehandlung unterwirft, das Medium auf einen pH
unter 5 ansäuert und durch Trocknen des angesäuerten Mediums einen Futterbestandteil gewinnt.
Es ist wohl überflüssig, darauf hinzuweisen, daß die Verseifung streng genommen nicht auf den Kaffeesatz sondern auf das darin
enthaltene Öl wirkt. Diese Art von Behandlung ist an sich bekannt und in der Seifenherstellung üblich. Sie besteht einfach
darin, daß zu behandelnde Material mit einem stark alkalischen wäßrigen Medium, insbesondere Barium-, Kalzium-, Kalium- oder
Natriumhydroxid, zu erhitzen, wobei der pH über 8 liegt. Um zu vermeiden, daß während der nachfolgenden Verseifung übermäßig
große Mengen Säure gebraucht werden, wird die Verseifung vorteilhafterweise bei einem pH zwischen 8 und 13, vorzugsweise
zwischen 9 und 10,5, ausgeführt. Es wird eine möglichst hohe
Temperatur ausgewählt, beispielsweise eine Temperatur zwischen 90 und 1000C. Unter diesen Bedingungen liegt die Kontaktzeit
normalerweise in der Größenordnung von 1/2 - 2 st. Wenn der Kaffeesatz sehr trocken ist, dann kann etwas Wasser oder ein anderes
flüssiges Medium zugegeben werden, um den Kontakt zwischen dem Kaffeesatz und dem starken Alkali zu verbessern.
Die Wirkung der Ansäuerung besteht darin, das bei der Verseifung aus ihren Estern freigesetzte Cafestol und Kahweol (in der Folge
einfach als "Cafestol bezeichnet )zu zersetzen. Um dies zu erreichen
sollte das Medium ausreichend sauer sein, d.h. daß es einen pH unter 5 und vorzugsweise zwischen 3 und 5 haben sollte. Es kann jede
genießbare Säure verwendet werden, wie z.B. Salz-,Schwefel-,Phosphor-,
Essig-, Zitronen-, Milch- oder Äpfelsäure. Der Kaffeesatz wird dann unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung, wie z.B.
einem Rotationsofen oder einem Trockenturm, getrocknet.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der Kaffeesatz einer zusätzlichen Oxidationsbehandlung unterworfen. Auch hier wird der Kaffeesatz nicht durch die Oxidation beeinflußt,
sondern es werden dies lediglich die darin anwesenden Lipide.
030019/0800
Die Oxidation kann beispielsweise dadurch ausgeführt werden, äaß man dem Reaktionsmedium entweder vor oder nach der Ansäuerung
Wasserstoffperoxid zusetzt, wobei das Medium auf etwa 90 bis 100 C
gehalten wird. Vorteilhafterweise wird das Wasserstoffperoxid
1/2 - 3 st einwirken gelassen.
Alternativ kann Sauerstoff oder Luft in das Reaktionsmedium nach der Ansäuerung injiziert oder vor oder nach der Trocknung durch
den Kaffeesatz geblasen werden. Die Gesamtzeit ändert sich mit der Temperatur des injizierten Gases und kann für Luft zwischen
1 und 3 St bei Temperaturen in der Größenordnung von 110-
160 C liegen. Vorzugsweise wird Luft mit einer Temperatur von
130 - 160°C während 1 bis 2 St injiziert.
Der als Ausgangsmaterial verwendete Kaffeesatz enthält im allgemeinen
1-5% Cafestol in Form von Diterpenestern, bezogen auf Trokkenfeststoffe.
Der gemäß der Erfindung behandelte Kaffeesatz besitzt einen Cafestolgehalt der auf 0,5 bis 1,3% (je1 nach dem
Auscjangsgehalt) bezogen auf trockenen Kaffeesatz,und sogar auf
unter 0,1 X1 sofern die zusätzliche Oxidationsbehandlung angewendet
wird, gesenkt worden ist.
__ behandelte Kaffeesatz ist somit besonders als Futter, beispielsweise
für Wiederkäuer, Schweine und Ziegen, geeignet.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin die Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt sind:
120 g Ca(OH) werden zu 10 kg Kaffeesatz (70% Robusta + 30% Arabica)
mit einem Trockenfeststoffgehalt von 18% und einem Cafestolgehalt (in Form von Diterpenestern) von 1,2 %, bezogen auf Trockenfeststoffe,
zugegeben, und das Gemisch wird 1 st in einem Bandmischer auf 98 C erhitzt. Der pH der Suspension beträgt 10,5.
185 g H3PO4 werden dann zugegeben, um den pH auf 3,5 zu bringen.
Nach Trocknen bei 100°C während 3 1/4 st wird ein Kaffeesatz erhalten,
der 5% Feuchtigkeit und nur 0,5% freies Cafestol, bezogen auf Trockenfeststoffe, enthält.
030019/0800 ORIGINAL INSPECTEO
1,1 kg NaOH werden zu 50 kg Kaffeesatz (African Arabica) mit
einem Trockenfeststoffgehalt von 24 % und einem Cafestolgehalt
(in Form von Diterpenestern) von 3,8 % bezogen auf Trockenfeststoffe, zugegeben, worauf das Gemisch 1 st auf 97 C erhitzt
wird. Der pH beträgt 10,2. Das Gemisch wird dann durch Zusatz von 1,4 kg konzentrierter Η-SO. angesäuert und durch Zirkulieren
von Luft während 2 st getrocknet. Der getrocknete Kaffeesatz enthält 21 % Feuchtigkeit und nur 1,25 % freies Cafestol, bezogen
auf Trockenfeststoffe.
neispiel 3
Das Verfahren von Beispiel 2 wird wiederholt, wobei jedoch eine entsprechende Menge KOH anstelle von NaOH verwendet wird. Der
erhaltene Kaffeesatz ist mit demjenigen von Beispiel 2 vergleich bar.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch der getrocknete Kaffeesatz in einen Lödige-Mischer eingebracht und
auf 150 C erhitzt wird. Luft wird während 1 1/4 st eingeblasen. Der erhaltene Kaffeesatz enthält nur 1,5 % Feuchtigkeit und nur
0,1 % restliches freies Cafestol, bezogen auf Trockenfeststoffe.
Getrockneter Kaffeesatz der wie in Beispiel 2 erhalten worden ist, wird in einen Lödige-Mischer, der auf 135 C vorerhitzt worden
ist, eingebracht. Luft wird 2 -St lang injiziert. Der so erhaltene
Kaffeesatz enthält nur 0,4 X restliches freies Cafestol, bezogen auf Trockenfeststoffe.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, außer
daß vor der Neutralisation mit Phosphorsäure 30 volumprozentiges
030019/0800
Wasserstoffperoxid dem Gemisch in einer Menge zugegeben wird,
daß es 18 % der Trockenfeststoffe entspricht. Die Reaktion
wird dann 1 st bei 100 C ablaufen gelassen, und nach dem Ansäuern wird der Kaffeesatz 2 1/2 st bei 100 C getrocknet. Der getrocknete Kaffeesatz enthält nur 0,13* freies Cafestol, bezogen auf Trockenfeststoffe.
wird dann 1 st bei 100 C ablaufen gelassen, und nach dem Ansäuern wird der Kaffeesatz 2 1/2 st bei 100 C getrocknet. Der getrocknete Kaffeesatz enthält nur 0,13* freies Cafestol, bezogen auf Trockenfeststoffe.
030019/0800
Claims (8)
1.Verfahren zur Herstellung eines Futterbestandteils, dadurch gekennzeichnet,
daß man Kaffeesatz in einem wäßrigen Reaktionsrr.edium einer Verseif ungsbehandlung unterwirft, das Medium auf
einen pH unter 5 ansäuert und durch Trocknen des angesäuerten Mediums einen Futterbestandteil gewinnt.
2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verseifung
bei einem pH zwischen 8 und 13 ausgeführt wird.
3.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verseifun
geführt wird.
geführt wird.
die Verseifung bei einer Temperatur zwischen 90 und 100°C aus-
4.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verseifung während 1/2 - 2 st ausgeführt wird.
5.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Verseifung der Kaffeesatz einer Oxidationsbehandlung unterworfen
6.Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsbehandlung
mit Wasserstoffperoxid bei einer Temperatur von 90 - 100 C während 1/2 - 3 st ausgführt wird.
7.Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsbehandlung
mit Luft bei einer Temperatur zwischen 110 und 160 C ausgeführt wird.
8.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Medium mit einer genießbaren Säure auf einen pH von 3-5 angesäuert
0 3 0 0 1 9 / Π '■ 0 0
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1133278A CH634465A5 (fr) | 1978-11-03 | 1978-11-03 | Procede de valorisation du marc de cafe. |
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DE2943021A1 true DE2943021A1 (de) | 1980-05-08 |
DE2943021C2 DE2943021C2 (de) | 1989-08-10 |
Family
ID=4372484
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792943021 Granted DE2943021A1 (de) | 1978-11-03 | 1979-10-24 | Verfahren zur herstellung eines futterbestandteils aus kaffeesatz |
Country Status (6)
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US (1) | US4293581A (de) |
CH (1) | CH634465A5 (de) |
DE (1) | DE2943021A1 (de) |
FR (1) | FR2453607A1 (de) |
GB (1) | GB2035040B (de) |
ZA (1) | ZA795693B (de) |
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